BM Prime 8 - nach 110V Umbau Trafobrummen aus Lautsprecher

Daihedz
Aktiver Hörer
Beiträge: 793
Registriert: 25.06.2010, 15:09

Beitrag von Daihedz »

Hans-Martin hat geschrieben:[... Vorher muss das Signal aber erst durch die Endstufen aufgebaut werden. Da wäre interessant, welcher Herstelleraufdruck, welche Typenbezeichungen die beiden ICs identifizieren.
In z.B. den Audioengine Aktivlautsprechern sind gängige Chips, die bei Conrad 10 Euro kosten. Es gibt Hersteller, die packen 5 solcher ICs in ein Gehäuse mit Netzteil und verkaufen die Mehrkanalendstufe für 4-stellige Beträge. ...
Na und?

http://www.conrad.de/ce/de/product/1185 ... archDetail

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 67#p102367

So schlecht wird das "10-Euro-Zeug" doch wohl nicht sein?

Simon
Bild
clemensk
Aktiver Hörer
Beiträge: 17
Registriert: 29.12.2012, 16:12

Beitrag von clemensk »

Es ist ein TDA7293. Also ja, normales Conrad Zeug.

Also nichts gegen billige Lösungen, aber ich habe hier ne Stunde verbracht mit Trafo drehen weil diese Konstruktion so Preiswert ist das nichtmal die Abschirmung ausreichend ist..
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Daihedz hat geschrieben:So schlecht wird das "10-Euro-Zeug" doch wohl nicht sein?
Nein, ist es nicht, Simon. Ich habe solche Endstufen in verschiedenen Aufbauten schon gehört und wenn ich die Kisten nicht aufgemacht hätte, wäre mir diese "Billiglösung" nicht aufgefallen. 0,01% Klirr ist wohl unter der Hörschwelle... Jeder Netzteilelko ist teurer als die zu versorgende Schaltung, schon kurios, das.
Grüße Hans-Martin
Bild
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo miteinander,

nachdem zahlreiche namhafte Hersteller diese Chip-Verstärker einsetzen, muß man hier wohl keine klanglichen Einschränkungen befürchten. Wahrscheinlich kann auch der Service preisgünstiger gehalten werden. Ich denke allerdings, daß die großen Kosteneinsparungen an den Verbraucher weitergegeben werden sollten. Immerhin setzt selbst das kleinste Modell schon bei 5k an...

Gruß Eberhard
Bild
Frederik
Aktiver Hörer
Beiträge: 385
Registriert: 02.06.2013, 21:48
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Frederik »

Zwodoppelvier hat geschrieben:Ich denke allerdings, daß die großen Kosteneinsparungen an den Verbraucher weitergegeben werden sollten. Immerhin setzt selbst das kleinste Modell schon bei 5k an ...
Warum?

Backes & Müller möchte doch Geld verdienen. Mit dem Namen einerseits und mit "kosteneffektiv konstruierten Konsumprodukten".

Was bei der Elektronik sicher ohne Klangeinbußen möglich ist.

Ich wundere mich nur über die spärlich vorhandene Dämmwolle, das könnte erklären warum ich damals den Eindruck hatte die Prime 8 klingt im Vergleich zu der alten 8er hohl.

Grüße,
Frederik
Bild
RPWG
Aktiver Hersteller
Beiträge: 254
Registriert: 18.12.2012, 13:49

Beitrag von RPWG »

Hallo zusammen,

Meiner Einschätzung nach macht die Elektronik als Summe der Materialwerte in diesen Lautsprechern nicht mal 10-15% der Gesamt-Stückliste aus. Was soll da noch am Kunden ankommen, wenn man 5 EUR pro Endstufe spart, ggü. diskretem Aufbau :wink: ...

Gruß
Roman
Bild
dietert
Aktiver Hörer
Beiträge: 533
Registriert: 24.11.2013, 10:31
Wohnort: 76571 Gaggenau
Kontaktdaten:

Beitrag von dietert »

Hallo Clemens,

ich finde es gut, dass man TDA7293 bei Conrad für 10 € bestellen kann. Selbstverständlich sind Backes & Müller Aktivboxen, gemessen am Meterialwert, völlig überteuert. Bei diesen geregelten Aktivboxen geht es um ein exklusives Marktsegment und eine renommierte Marke. Ich glaube, das wissen die meisten Käufer auch.

Erst vor zwei Wochen habe ich an solchen ICs (die ich natürlich nicht bei Conrad, sondern bei einem Distributor bestellt hatte) Messungen vorgenommen und konnte mich davon überzeugen, dass das erstklassiges Material ist, bei dem Hersteller ST auch nicht anders zu erwarten. Wenn jemand behauptet, er baut eine bessere Endstufe mit diskreten Bauelementen, dann hat er diese Chips noch nicht angesehen. Man kann sie bedenkenlos empfehlen, da darf man den B&M Entwicklern schon vertrauen. Wie ja schon beschrieben wurde, das besondere an ihnen ist, dass der Hersteller einen Master-Slave-Mechanismus eingebaut hat, mit dem man mehrere solche ICs zu einer großen Endstufe zusammenschalten kann. Der Hersteller zeigt im Datenblatt auch, wie man aus dieser Class AB-Endstufe eine Class-H Endstufe machen kann, das Ding ist also recht vielseitig.

Grüße,
Dieter T.
Bild
Thomas K.
Aktiver Hörer
Beiträge: 1601
Registriert: 12.03.2009, 13:46
Wohnort: Konstanz

Beitrag von Thomas K. »

Tja,
um das mal auf Klamotten zu übertragen, ist das H&M mit Boss Aufnäher, auch wenn es gut klingen sollte.
Aber das ist ja heutzutage nichts seltenes.

Viele Grüße
Thomas
Bild
RPWG
Aktiver Hersteller
Beiträge: 254
Registriert: 18.12.2012, 13:49

Beitrag von RPWG »

Hallo in die Runde,

Naja, ich/man kann der Firma B&M nicht übel nehmen, mit ihren Produkten Geld verdienen zu wollen.

Anscheinend funktioniert das Konzept, bei den Prime-Lautsprechern (zumindest auf Ebene der Elektronik) eben die altbewährte Technik von vor 20 Jahren in ein neues Gewand zu pflanzen, ja recht gut. Das meine ich jetzt vollkommen wertungsfrei. Die Gehäuse sind in meinen Augen sehr schick und in schreinerischer Verarbeitung und Finish über jeden Zweifel erhaben. Ganz sicher die teuerste Einzelposition :wink: ...

Ist auch die Frage, ob es so sinnvoll/geschickt ist, den Netztrafo mit der Hauptstreufeldachse in Richtung des XLR-Eingangs (kann das nicht 100% erkennen, evtl. verbiegt auch der Montagewinkel die Feldlinien zu Gunsten) zu montieren, bzw. mit dem Trafo überhaupt so nah an die Kleinsignalelektronik zu gehen. Immerhin wird da wo geregelt wird auch ordentlich verstärkt. Wenn man dann für die 230V-Serientrafos einen handverlesenen Trafolieferanten hat, der super streuarme Trafos liefert, kann es sein, dass alles gut geht, wenn dann aber der nachträglich verbaute 110V-Trafo dem nicht genüge tut, ist der Salat halt da...

Gruß
Roman
Bild
NNEU
Aktiver Hersteller
Beiträge: 533
Registriert: 14.04.2015, 23:25

Beitrag von NNEU »

Hallo zusammen,

Ich habe grade die Fotos vom inneren der BM Prime 8 gesehen.

Schon ganz schön enttäuschend... Auch wenn es klar ist dass für das Material nur ein Bruchteil des Kaufpreises drauf geht, 8k für sowas ist schon sehr viel.

Besonders dreist ist auch dass nur ein Chassis geregelt ist. Aber durchaus logisch, so dürfen sie nämlich den Namen "geregelter Lautsprecher" verwenden.

Weiss zufällig jemand ob das "regelsignal" auch dem ungeregelten Chassis eingespielt wird (sowie bei den Alten Infinity Subwoofern) oder ob das Chassis komplett ungeregelt ist?

mMn würde B&M als start-up Lautsprecher Hersteller nie überleben, das verschulden sie nur noch dem guten Ruf von früher.

Irgendwann ist aber auch der verflogen, vielleicht kommt dann ja was ernst zu nehmendes. :wink:


Viele Grüsse,

Noel


Ps: Damit ich es richtig verstehe; hat B&M den trafo mit Albfolie eingewickelt oder wurde das nachträglich gemacht ? :shock:
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Noel

Wenn man auf einem gemeinsamen Volumen zwei benachbarte Tieftöner betreibt und sie gleichartig ansteuert, darf man erwarten, dass sie sich auch gleichartig bewegen, zumindest grob betrachtet. Ein Sensor könnte dann ausreichen.

Da beide Tieftöner etwas mit derselben eingeschlossenen Luft und dem Gehäuse machen, müsste man über die Alternative nachdenken, was wäre bei zwei geregelten Chassis, und wie koordiniert man diese, dass es keine gegenseitigen Rückwirkungen, Pendeleffekte gibt. Der Aufwand steigt steil an.

Ich habe mal bei einem Duodekaeder-Kugellautsprecher für Messzwecke jedes Chassis mit eigenem IC- Verstärker angesteuert, keine Sensorik außer der üblichen Spannungsgegenkopplung, und die Verstärker haben sich über die Membranen gegenseitig aufgeschaukelt. Das Gegenteil von der angestrebten Präzision wurde erreicht.

Auch bei nach innen sauber getrennten Gehäusen gibt es bei der Ankopplung an die Luft vor dem Lautsprecher Unsymmetrien, z.B. wenn einer am Boden und einer am oberen Ende quasi in der Raummitte betrieben wird, also sehr unterschiedlich an den Raum angekoppelt wird. Ich denke, dann wäre eine zweite individuelle Regelung angemessen. Da darf man dann auch mehr ausgeben ...

Grüße Hans-Martin
Bild
RPWG
Aktiver Hersteller
Beiträge: 254
Registriert: 18.12.2012, 13:49

Beitrag von RPWG »

Auch wenn ich keinerlei Gründe habe, B&M hier in Schutz zu nehmen:

Ich finde es albern, wie hier - gerade beim Hersteller B&M - immer wieder über die Verkaufspreise gemeckert wird und dann auf irgendeiner Milchmädchenrechnung à la Materialwert herumgeritten wird. Überschlagen wir das doch einfach mal für die Prime 8: Für das Paar Gehäuse setze ich mal 1500,- EUR an - günstiger kommt B&M sicher auch nicht weg, auch wenn einiges nach dem Baukastenprinzip vorfertigbar ist und auch so gehandhabt wird. Für die Chassis und restliche Elektronik, Materialwert + Arbeitsstunden, vielleicht alles in allem 500,- EUR? Macht ganz grob 2000 EUR,- , wenn man was dran verdienen möchte und das ganze nicht nur Liebelei ist, kommt der Faktor zwei drauf, also 4000,- EUR für den EK, dann gibt es noch den Vertrieb der sicher gerne auch noch ein paar Groschen dran verdient und mit Faktor 1,5 .. 2 multipliziert, dann noch Mehrwertsteuer drauf und dann sind die 8k+ als VK doch schon gar nicht so unrealistisch?

Da hat der Herr Siegler dann noch keine laufenden Kosten seiner Firma, Elektroaltgerätepauschale (WEEE), Hochglanzprospekte und Firmenzeitung, 40-Jahr-Feier, und andere Sachen die auf einen zu kommen - ach ja, entwickelt wurde der Lautsprecher ja auch irgendwann mal - drauf umgelegt. Also ich bin ja ganz sicher kein Betriebswirt, aber ich behaupte mal, dass ein Herr Siegler sich mit der Prime 8 nicht dumm und dämlich verdient.

Ansonsten kann man ja mal bei B&M anrufen, vielleicht karren die einem ja alle Einzelteile vor die Haustür, quasi als Bausatz. Für den einen Tieftöner liegt dann die Staubschutzkappe lose bei, zusammen mit einem kleinen Platinchen und 100 m ~40 µm Draht :roll: .

Genauso unpassend finde ich in dem Zusammenhang die Kommentare, à la
NNEU hat geschrieben:Besonders dreist ist auch dass nur ein Chassis geregelt ist.
Der Siegler, der alte Schlingel - veräppelt vorsätzlich die Leute ... kannst DU denn beurteilen, ob nicht sogar bei zwei Chassis, die auf ein und dasselbe Volumen spielen, ein Sensor vollkommen ausreichend ist?

Also immer sachte, vor allem was den Ton angeht. Vielleicht hast du es gar nicht so gemeint. Ich weiß es nicht.

Ich weiß auch manchmal echt nicht, was da für Erwartungen aufkommen, wenn man das Gehäuse solcher Lautsprecher öffnet - Ästhetik im Aufbau der Elektronik (wenngleich ich das sehr schätze), ist im letzten Schritt nichts, wofür der Normalkunde Geld bezahlt, wenn es auch billiger geht. Eine Selbstverständlichkeit ist es ganz sicher nicht.

Letztendlich geht es doch bei jeder Firma - wenn man davon leben möchte - ums Geld verdienen, und um sonst nichts, auch wenn es sich um ein Produkt handelt, dass sich sehr stark über Emotionen verkauft.

Grüße
Roman
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Jawoll Roman! Dem ist nicht wirklich etwas hinzuzufügen.
Danke und Gruß,
Winfried

3536
Bild
nihil.sine.causa
Aktiver Hörer
Beiträge: 1506
Registriert: 28.07.2011, 12:31
Wohnort: Bonn

Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

zu diesem Thema erlaubt mir bitte einen moderativen Hinweis.

Eure unterschiedlichen Positionen habt Ihr klar gemacht.

Ich möchte darum bitten, dass hier weitere Beiträge nur dann veröffentlicht werden, wenn diese auch mit einem Erkenntnisgewinn in der Sache verbunden sind.

Viele Grüße
Harald
Bild
Koala887
Aktiver Hörer
Beiträge: 537
Registriert: 27.12.2010, 17:23
Wohnort: Eltmann, Unterfranken

Beitrag von Koala887 »

Hallo,

im Grunde bin ich der gleichen Meinung wie Roman, aber
RPWG hat geschrieben:Für die Chassis und restliche Elektronik, Materialwert + Arbeitsstunden, vielleicht alles in allem 500,- EUR?
halte ich schon für sehr optimistisch. Insgesamt sind 10 Endstufen-ICs verbaut, sind wir schon bei 100€ und die 6 Chassis mit Neodymmagnet sind sicher auch nicht ganz billig. Deshalb würde ich eher 1000-1500€ ansetzen.
NNEU hat geschrieben:hat B&M den trafo mit Albfolie eingewickelt oder wurde das nachträglich gemacht ?
Das würde mich allerdings auch interessieren? Ich vermute mal der Originaltrafo hatte eine Schirmwicklung und diese wurde beim Neuen mit der Alufolie "nachgerüstet". Sieht jetzt optisch nicht besonders schön aus, aber die Funktion ist gegeben.

Schöne Grüße
Daniel

P.S.: Selbst bei meiner kleinen Box komme ich auf 2000€ Materialkosten, dabei ist das Gehäuse noch selbst gebaut.
Bild
Antworten