Silbersand FM 701

Rossi
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Beitrag von Rossi »

Christian Kramer hat geschrieben:Aber solche Lautsprecher benötigen große Räume, genügen Abstand zum Lautsprecher, das sollte man bedenken. :wink:
Christian, dem möchte ich doch widersprechen. Nach meiner Erfahrung ist bei Modellen der Line-Serie bereits ein Hörabstand von drei Metern ausreichend und selbst in an und für sich "unmöglichen" Räumen klingen diese Lautsprecher hervorragend.

@Sigi:
Wir brennen alle darauf, hier Deinen Bericht lesen zu dürfen, gerade weil Du Dir der musikalischen Perfektion im Wallfahrtszentrum Odelzhausen bewußt bist. :wink:
Also bitte möglichst bald die weite Reise antreten und dann hier ausführlich und neutral berichten und nicht vergessen die genauen Umstände der Aufstellung inklusiver möglicher Raumanpassung in den Kringschen Hallen genauestens unter die Lupe zu nehmen.

LG, Stefan
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Franz
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Beitrag von Franz »

Also bitte möglichst bald die weite Reise antreten und dann hier ausführlich und neutral berichten und nicht vergessen die genauen Umstände der Aufstellung inklusiver möglicher Raumanpassung in den Kringschen Hallen genauestens unter die Lupe zu nehmen.
Ja, je mehr Berichte, desto mehr Licht kann in's Dunkel kommen. Es ist nur so, die Aufstellung war ja bei Herrn Krings für beide Lautsprecher recht ähnlich. Sie waren eingepfercht durch andere Lautsprecher, frei stand weder die BM 35 noch die FM 701, mithin darf man wohl von gleich suboptimalen Bedingungen sprechen. Die BM 35 war laut Herrn Krings auch an den Raum angepaßt - Rudolf erwähnte es schon. Und die "Krings'schen Hallen" sind akustisch mit das beste, was ich bei Händlern je vor die Lauscher bekommen habe. Bei ihm spielt alles weit besser als anderswo.

Auf Sigis Bericht bin ich natürlich auch mal gespannt. Er hat ja die "Perfektion des Wallfahrtszentrums" noch im Ohr und Kopf. Mal lesen, was er danach denkt.

Gruß
Franz
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Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Franz,

das ist wirklich sehr schön, von dir wieder hier im Forum zu lesen.
Ich hatte in der letzten Zeit fast den Eindruck, das Forum wäre seit deiner Pause in eine gewisse Lethargie verfallen.....
und kaum bist du wieder da, hagelts nur so mit neuen Beiträgen der geschätzten Forenteilnehmer.
Kann das denn nur Zufall sein....?

Nun aber kurz zu deinem Beitrag, über die Krings'schen Hallen, die akustisch so gut sein sollen.
Was den kurzen Nachhall wegen der Enge angeht sehe ich das auch so.
Aber wenn die Boxen so "unmöglich" eng (und teils übereinander stehen), ist das doch wohl nicht die reine Lehre!!

Doch hast du vollkommen recht: Selbst bei diesen Voraussetzungen klingen die Boxen dort wirklich gut . Und ich sehe das als weiteren Aspekt der Überlegenheit der aktiven, speziell der geregelten LS an, dass sie dort immer noch so gut klingen.
Doch geht es bei erfolgter Optimierung, wie du sie ja auch aufstellungsmässig bei dir vollzogen hast, nochmals besser.

Und trotzdem, ich habs bei meinem Beitrag zum neuen BM Vertrieb in Wesseling geschrieben, war beim Krings z.B. der Bass z.B der Silbersand 701, die ich dort ganz kurz hörte, der allerbeste und sauberste, trotz der beengten Aufstellung, den ich an diesem Tage gehört hatte.
Und vorher war ich auf der High-End Society Messe im Bonner Maritim-Hotel. Keine der dort vorgeführten Systeme mit wohl mit Bedacht postionierten LS, incl. der Audio Wilson Maxx, konnten der 701 an Basspräzision auch nur annähernd das Wasser reichen!!!
Was die BM 35 angeht, habe ich aber beim Krings den Eindruck, dass sie doch mehr Platz um sich rum braucht, um ihre Qualitäten weitgehend zeigen zu können. Und den hat sie dort leider nicht.

Herzlichen Gruß
Michael (aus Bonn)
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Michael hat geschrieben:Was die BM 35 angeht, habe ich aber beim Krings den Eindruck, dass sie doch mehr Platz um sich rum braucht, um ihre Qualitäten weitgehend zeigen zu können. Und den hat sie dort leider nicht.
Genau dies ist auch mein Eindruck. Insofern ist es - vom persönlichen Geschmack einmal ganz abgesehen - wirklich nicht einfach, wenn nicht sogar unmöglich, diese beiden Lautsprecher direkt miteinander zu vergleichen. Für meinen Teil kann ich sagen, dass mir beide gefallen, wenngleich auf unterschiedliche Art und Weise. Wer die BM-Line 35 in Topform hören möchte, der sollte zu Peter fahren, bezüglich der FM 701 geht derzeit kein Weg an Johannes Krings vorbei.

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Michael,

möchte dir in allen Punkten ausdrücklich zustimmen. Trotz suboptimaler Aufstellung - ich schrieb es ja schon - klingt bei Krings fast alles wirklich gut. Daß es bei einer sogfältigen freien Aufstellung zu Hause noch besser klingen kann, wenn der Raum es hergibt, ist selbstredend. Das Potential der Lautsprecher kann man aber bei Krings auf Anhieb erhören.

Zum Vergleich BM 35-FM 701 bei Krings: Beim Umschalten war der Unterschied derart gravierend, daß ich mir wirklich die Ohren rieb. Es muß wohl so sein, wie du auch meinst, daß diese unbedingt viel Raum um sich herum braucht, damit sie voll zur Entfaltung kommt. Ich hab beim Umschalten wirklich gedacht, da sei was kaputt., so krass war das. Dabei kenne ich ja die BM 35 bei Peter. Da spielt sie wirklich ergreifend gut auf. Ich gehe somit auch davon aus, daß die Aufstellung dort der BM nicht gerecht wird bzw. daß die Silbersand nicht so aufstellungskritisch reagiert. Anders kann ich mir die z.T. eklatanten Unterschiede nicht erklären.

Die FM 701 hat mich über alle Maßen positiv beeindruckt. Einen solchen Auftritt hatte ich nach den z.T. doch recht gemischten Höreindrücken beim workshop in Zweibrücken nciht mehr erwartet. Umso tiefer geriet der Eindruck. Ich hab zu den Lautsprechern von Silbersand ein affines Verhältnis - die FM 701 ist für mich das beste, was Herr Müller geschaffen hat. Respekt und Hut ab.

Gruß
Franz
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Rossi
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Beitrag von Rossi »

Hallo Forum,

lasset uns doch jetzt einmal festhalten: nach Aussage von Franz ist die FM701 "ein Lautsprecher, der für ihn Maßstäbe setzt", "das beste, was Herr Müller geschaffen hat". Nach seinem Dafürhalten gilt FM701 > BM35. Soweit so gut.

Und was müssen wir nun lesen? In einer kleine 7000-Seelen-Gemeinde im schönen Sachsen wird offenbar seit kurzem ein Schallwandler produziert, der, Zitat, "einer realistischen Darstellung am nächsten kommt. Wer vorher glaubte, andere Lautsprecher könnten sowas auch, sollte sich diese Lautsprecher einmal zu Gemüte führen. Er wird umdenken müssen. Es gibt nichts zu bekritteln. ... Die Dinger spielen dermaßen mitreißend auf, daß sich Klangbeschreibungen herkömmlicher Prägung entziehen." Zitat Ende. Auch gut.

Demnach gilt also RL800K > FM701 > BM35. Pikanterweise verhält es sich bei der Preisgestaltung aber genau anders herum. Oder, um noch mal Franz' Worte zu bemühen: Also klanglich ist der Mehrpreis der FM701 nach einem Vergleich nicht mehr verständlich. :wink:

Interessante Zeiten für uns Aktiv-Liebhaber, wie ich meine. :mrgreen:

Mit den besten Wünschen zum Sonntag Abend,

Stefan
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Stefan,

alles Weitere zur Geithain RL 800K bitte -> hier hin posten.

Dort habe ich auch auf den von dir zitierten Hörbericht verlinkt.

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Demnach gilt also RL800K > FM701 > BM35. Pikanterweise verhält es sich bei der Preisgestaltung aber genau anders herum. Oder, um noch mal Franz' Worte zu bemühen: Also klanglich ist der Mehrpreis der FM701 nach einem Vergleich nicht mehr verständlich.
Ja, das entspricht exakt meiner Einschätzung.

Gruß
Franz
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hörbericht Silbersand FM 701 bei Johannes Krings in Bonn

Nach den vielen begeisterten Berichten, wie toll die FM 701 bei Johannes Krings aufspielen würde, und meiner Erfahrung mit diesem Ausnahmelautsprecher bei dessen "Generalprobe" im Juli in Zweibrücken, ging ich mit sehr grossen Erwartungen in diese Hörsitzung. Zumal es ja nur bei Herrn Krings möglich ist, den zweiten Boliden, die BM 35, aus dem dt. Spitzentrio (BM 35, FM 701, RL 800 K), im Vergleich durch Umschalten zu hören.

Beide LS sind ähnlich aufgestellt und wurden von den Herstellern selbst eingemessen bzw. haben ein "GO" zur Kundenvorführung bekommen, die Chancengleichheit ist also gewährleistet. Zum Abhören habe ich z.T. die gleichen Einspielungen verwendet, wie wir sie bei Peter am HE-WE in Odelzhausen hören konnten. Von Zeit zu Zeit wurde auch die BM 35, zur Orientierung, in den Test einbezogen.

Folgendes Material aus dem Bereich Klassik und Jazz wurde gehört:

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Darüber hinaus haben wir
- den Track 15, Percussion Ensemble, aus der hier allseits bekannten und beliebten Manger-CD,
- die CD-Version der BlueRay Einspielung von Benjamin Brittens "Simple Symphonie" (Trondheimsolistene) und
- einen Mitschnitt eines Interviews mit Zubin Metha des ORF gehört.

Ich werde nun einige meiner, natürlich absolut subjektiven, Höreindrücke bei diesen Stücken beschreiben.

Bei den ersten zwei Scheiben werde ich etwas ins Detail gehen, da ich daran am besten deutlich machen kann, warum für mich die FM 701, ohne "Wenn und Aber" ab sofort die Referenz bei Lautsprechern darstellt.

Canadian Brass
eines der besten Blechbläserensembles, bestehend aus 2 Trompeten, Horn, Posaune und Tuba. Diese Scheibe benutze ich seit über 20 Jahren zum Einpegeln und Justieren meiner Geräte, ich habe jeden Ton im Ohr, kenne die Sitzordnung bei der Aufnahme und für mich ist diese "das Messgerät" schlechthin.
  • Schon nach kurzer Zeit war ich überrascht, was die FM 701 an Präzision, Klangfarbenreichtum, Wiedergabe kleinster Details, die ich selbst auf dieser CD noch entdecken konnte, hörbar macht. Ob in den höchsten Registern der Trompeten (im Track 10 spielt Frederic Mills eine Hoch-B Trompete) oder im Tubaspiel von Charles Daellenbach (einer der weltweit besten Tubisten) mit seinen "tiefschwarzen Bässen", hier bleibt nichts verborgen, beim Einsatz der Posaune hat man den Eindruck, sogar das Stützmikro orten zu können. Das Horn wurde nicht verdeckt, war klar halb links hinten und neben der etwas weiter rechts spielenden Tuba zu orten. Der Einsatz der Posaune kam überaus charakteristisch, deutlich links vor der Tuba und etwas hinter der 2. Trompete ganz rechts. Eugene Watts spielt eine Posaune, die eher zum "weichen Blech" tendiert, so deutlich habe ich das nur über die 701 gehört.

    Diese 5 Musiker werden geradezu "holographisch" abgebildet, und dieser Eindruck verändert sich nicht, ist unabhängig davon, ob im 2-fachen Forte oder im doppelten Piano geblasen wird. Bei allen Tracks der Canadian Brass CD war dies alles immer wieder zu hören.

    Nun wird ja oft die Meinung vertreten, die Musik kleiner Blechbläserensembles könnten alle guten Lautsprecher problemlos abspielen. Das stimmt insofern, dass man eine Trompete immer sofort zu erkennt, beim "weichen Blech", z.B. Horn, Tenorhorn und Flügelhorn trifft das schon weitaus weniger zu. Aber die FM 701 kann bei Blechbläsern etwas wiedergeben, was ich so bei keinem Lautsprecher bisher hörte: Die feinen, allein durch Details in der Bauart, wie Legierung/Stärke des Blechs, Ziehverfahren (gehämmert oder gewalzt), Elastizität des Schalltrichters und Beschichtung, Mechanik der Ventil-Maschine, etc., bedingten Unterschiede macht dieser LS hörbar!

    Ein Instrumentenmacher mit etwas Erfahrung kann hören, ob eine Bach, Lechner, Selmer, oder Yamaha geblasen wird. Wer schon mal erlebt hat, wie ein Orchestermusiker beim Instrumentenbauer SEINE Trompete oder Tuba aussucht, der weiss, was ich meine. Leider geben die Labels den Hersteller der verwendeten Instrumente nicht bekannt (sogar beim Klavier kommt das immer wieder vor).

    Als Rudolf am späten Nachmittag zur Hörsitzung dazukam, habe ich ihm diese Eigenschaft der FM 701 mittels einer alten Tuba, die bei Herrn Krings als Dekoobjekt rumsteht vor "Ohren" geführt. Bei dieser Tuba sitzt zwar die Maschine fest, aber sie hat immer noch eine passable Ansprache und man konnte die charakteristische Klangfarbe im Krings'schen Abhörraum gut erkennen und mit der Wiedergabe der Tuba durch die 701 vergleichen.

    Anmerkung: Auf BM 35 klingt es anders, man meint die Bläser spielen weiter weg, nicht in 3 Meter Entfernung, und die Bühne wirkt grösser.

    Die überaus präzise Wiedergabe kleinster Änderungen in der Spielweise wird in den Takten mit Dämpfereinsatz besonders gut erkennbar. Ich kennen keinen Lautsprecher, der die Unterschiede zwischen Harmon-, Straight- und Cupdämpfer so deutlich darstellt.

    Eine weitere Erfahrung mit der 701 möchte ich hier anführen. Ich habe mich vor die Box gestellt, mein Ohr ca. 30 cm vor den Hochtöner gehalten und konnte so, im "Ultra-Nahbereich", das gesamte Frequenzspekrum der Canadian Brass ausgewogen, also nicht etwa hochtonlastig, hören, WOW!!
Gustav Mahlers 3. Symphonie
gespielt vom Bayerischen Staatsorchester unter Zubin Metha im Grossen Saal des Wiener Musikverein am 16.9.2004. Die Einspielung liegt als SACD in 5.1 im Vertrieb von FARAO Classics vor. Sie kann aber auch in Stereo auf normalen CD-Spielern zu Gehör gebracht werden. Gehört wurden Track 1 bis 3, unter Zuhilfenahme der Partitur:
  • Die berühmte Einleitung, die ersten 5 Takte werden allein unisono von 8 Hörnern gespielt, Mahler schreibt hier "Kräftig. Entschieden" vor, und die FM 701 konnte mich auch dabei voll überzeugen. Die Hörner waren sehr schön halblinks hinten zu hören.

    Ab Takt 6 setzen die Streicher, Fagott und Contrafogott, Posaunen und Kontrabasstuba, sowie die Pauken mit einem doppelten Forte ein. Ich war erstaunt, welche Differenzierung der einzelnen Stimmen in diesem Forteschlag hörbar wurden und mit welcher unbändigen Kraft die 701 hier zu Werke ging.

    Ab Takt 14 wird ein Triller der Cran Cassa mit 2 Schwammschlägel vorgeschrieben, spätestens hier zeigt sich, zu welcher Präzision ein Lautsprecher in der Bassauflösung fähig ist. Die 701 reproduzierte die einzelnen Anschläge klar und deutlich als Einzeltöne. Die Anschläge waren weich, da wurde kein Holzschlägel verwendet, sondern, wie Mahler es vorschreibt, der Schwammschlägel. Es war nichts nichts verschwommen, kein einheitliches "Grummeln" wie so oft an dieser Stelle zu hören.

    Auch die folgenden Triolen (ab Takt 25) der Cran Cassa kamen überaus präzise und sehr gut im Raum ortbar.

    Die Streicher wurden wunderbar chorisch wiedergegeben, und die Anordnung im Raum (erste Geigen mitte bis links aussen, zweite rechts, Chellis dahinter und die Bässe ganz hinten) war absolut stimmig, sowohl bei leisen wie bei den Fortepassagen (3-faches Forte in den Takten 90 -93)

    Dieses 3-fache Forte kam mit solcher Wucht aus dem Lautsprecher, dass man instinktiv kurz zurückwich. Ich habe meinen Schallpegelmesser ausgepackt und eingeschaltet. Dann haben wir uns die Takte 90 - 93 nochmals und noch lauter angehört. Ergebnis: Die FM 701 erreichte 112 db in der Spitze, die beteiligten Instrumente waren auch bei dieser Lautstärke klar, deutlich und verzerrungsfrei hörbar. Sicher auch ein Ergebnis, das die Qualität des Abhörraumes im Krings'schen Studio dokumentiert.

    Anmerkung zur BM 35: Wir haben diesen Teil auch mal über die BM 35 laufen lassen. Meine Eindrücke, wie ich sie bei Peter von der 3. Mahler in Erinnerung hatte, wurden voll bestätigt. Den Unterschied zur FM 701 möchte ich wie folgt chrakterisieren: Die FM 701 spielt, wie es wohl Zubin Mehta während seines Dirigats hörte, die BM 35 spielt, wie ich es im Parkett in der 12. Reihe Mitte hörte.

    Track 2 (ab Takt 13/3) ist durch das wunderschöne Posaunensolo bekannt. Die Silbersand stellte dieses eindrucksvoll und strahlend über das Orchester, der Dialog mit Hörnern, Trompeten und Streichern wurde bestens herausgeschält, auch hier wieder, so habe ich das in seiner Detailauflösung noch nie gehört, die Anmerkung zur BM 35 oben, wurde auch hier bestätigt.

    Dito im Track 3, ich fing an Mahler zu geniessen und dabei die Testaufgabe einfach zu vernachlässigen. Man läuft ja immer wieder Gefahr, bei solch Ausnahmelautsprechern sich der Musik zu widmen und vergisst dann schnell, jedes Detail zu bewerten und zu dokumentieren.

    Dabei habe ich das "Dirigentenpodest" verlassen und mich immer weiter von der FM 701 entfernt. (Ist im Wohnraumstudio gut möglich, am anderen Ende ist man fast soweit entfernt, wie in der 20. Reihe im Saal.) Und hier die nächste Überraschung: Auch in dieser Hörposition spielt "da vorne" das Bayerische Staatsorchester, wird das Ambiente des Grossen Saales im Musikverein sehr gut rübergebracht!
Nach diesem "Hörmarathon" hat uns Johannes Krings noch mit einem vorzüglichen Tropfen aus seinem Weinkeller überrascht.

Gruss Sigi

PS: Morgen werde ich wieder mal "das Ding an sich" hören, in der Wiener Oper steht ein Don Carlos an, diesmal in einer rel. konservativen Inszenierung, wie ich sie als "Staubi" nun mal mag :D
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Franz
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Beitrag von Franz »

Sigi, ein ganz dickes Kompliment für diesen ersten Teil deines Hörberichtes. :cheers:

So einen in´s Detail gehenden Hörbericht habe ich schon lange nicht mehr vor die Augen bekommen. Man erkennt, daß hier ein wahrer Kenner und Freund der Klassischen Musik einen Lautsprecher anhand ihm sehr vertrauter Musikstücke getestet hat.

Ich habe ja mit anderen Musikstücken meiner Wahl - muß dem guten Johanes noch meine Liste rüberschicken, sorry Johannes, wird noch nachgeholt - der FM 701 auf den Zahn gefühlt, komme in der Beurteilung auch wie du zu einer Bewertung, die diesen Lautsprecher für mich in die Riege der Referenzlautsprecher stellt - auch ohne Wenn und Aber.

Ich danke dir für deine Mühen, die du dir damit gemacht hast!

Gruß
Franz
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JOE
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Beitrag von JOE »

Toll: ein Hörbericht auf verbalem "Silbersand-FM 701"-Niveau!
Nur selbst zu hören ist schöner; und so vorbereitet noch aufschlussreicher.

Vielen Dank, Sigi.

Gruß
Joe
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Ich möchte euch nicht vorenthalten, wie Sigi der Krings'schen Tuba neues Leben einhauchte:

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Ein himmlisches Konzert!

Viele Grüße
Rudolf
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Rudolf

Befinden sich die 701 hier in der gleichen Position wie bei Sigi's Hörtest?

Bei einer solchen Stereobasisbreite müsste man m.E. vermutlich einen geringen Hörabstand wählen. Die 701 wurden jedoch sehr wahrscheinlich aus einer Position hinter dem abgebildeten Tisch gehört. Dieser Hörabstand wäre IMHO im Verhältnis zum abgebildeten LS-Abstand u.U. zu gross, um innerhalb des optimalen Stereodreiecks zu bleiben.

Gruss Beat
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Franz
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Beitrag von Franz »

Beat,

ich habe bei meiner Hörprobe diese Lautsprecher auch in dieser Aufstellung gehört. Sicher geht es mit einer freien Aufstellung noch besser. :D Die Höreindrücke stellen sich aber wie geschildert auch in dieser Aufstellung ein. Ich habe es in Foren immer wieder schon einmal berichtet, daß die Lautsprecher von Silbersand nicht so zickig reagieren, wenn sie nicht der Lehre entsprechend ausgerichtet werden. Sie entfalten auch so schon ihr Klangpotential. Herr Krings führt gelegentlich gar mit versteckten LS vor. :mrgreen: Was glaubst du, wie verblüfft die Zuhörer dann sind?

Wer Silbersand nicht kennt, kann das nicht wissen, andere, die sie kennen, wissen darum. :D Ich kenne übrigens auch keinen anderen Lautsprecher, der sich aufstellungsmäßig so relativ unkritisch verhält wie die Silbersand. Liest sich vielleicht abenteuerlich, ist aber meine Erfahrung.

Gruß
Franz
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Franz

Während Sigi's Hörtest muss die gesamte Performance IMHO sehr gut gewesen sein.

Die Symphonien von Mahler klingen m.E. schrecklich, wenn diese schlecht gespielt gespielt werden, oder die Anlage die nötigen Anforderungen nicht erfüllt.

Gruss Beat
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