Basswiedergabe bei der BM-Line

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OB
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Basswiedergabe bei der BM-Line

Beitrag von OB »

Ich mache mir seit kurzer Zeit Gedanken ueber die Kommentare bezueglich der Basswiedergabe der neuen BM-Line Serie.

Einige Forumteilnehmer kommentieren dass sie frueher mit BM40/30 und Subsonus weniger Maximallautstaerke im Bass erreichen konnten als jetzt mit BM Line 35!

Wurde dieses eventuell beim BM Workshop angesprochen? Es kommt mir insgesamt etwas spanisch vor, wenn ich die Membranflaechen vergleiche. Daraus kann man eigentlich nur schliessen dass die neuen Modelle nicht so tief runter gehen wie die alten. Nur waere das ja wohl nicht gerade "ehrlich" von B&M!

Weiss jemand hierzu die Antwort?
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Man darf nicht vergessen, dass ein Chassis mit einem linearen Membranhub von +- 5mm vor zehn Jahren als langhubig galt.
Heute gilt nicht einmal mehr ein Woofer mit dem dreifachen Wert als ausgesprochen langhubig.

Gruss

Charles
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BM Fan
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Beitrag von BM Fan »

Hallo,
in der BM35 kommen die gleiche Chassis zum Einsatz wie in der BM30.
Vergleicht dann mal die Verstärkerleistung die angegeben wird, BM30-180W pro Chassis.
Bei der BM35 200W pro Chassis. Das in Verbindung mit einem Schaltnetzteil das einen höheren Wirkungsgrad hat als das der BM30 kann schon etwas ausmachen.
Eine Vermutung von mir!
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo,

die Aussage, das eine BM35 im Bass mehr leistet als eine BM30 mit Subsonus kenne ich auch von schon.
Es geht hier, glaube ich um den Vergleich von den älteren Tieftönern mit Papierkonus und den neueren Kevlarmembranen. Die neuen können 30% mehr Hub und die antreibenden Endstufen haben an Leistung zugelegt.
Beim Vergleich von BM30 und 35 mit den gleichen Chassis konnte ich im Bassbereich keinen nennenswerten Unterschiede feststellen. Das ganze spielte auf einem extrem hohen Niveau und konnte sogar im riesigen B&M Vorführraum die Hosenbeine flattern lassen.

Viele Grüße,
Ralph
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OB
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Beitrag von OB »

Naja, das hoert sich ja schon mal interessant an. Wurde denn diese Erhoehung im Hub von 30% angegeben?

Ich ueberlege eben nur, da man immer noch sehen kann dass die Tieftoener wohl auf der gleichen Presse hergestellt werden. Das muesste eigentlich heissen dass die Abmessungen des Korbes, Abstand des Magneten von der Front etc. identisch ist mit den alten Tieftoenern und daher wohl auch nicht mehr Hub moeglich ist.

Das Design der alten Koerbe ist ja sowieso etwas ungluecklich (eben ziemlich 70er Jahre maessig).

Vielleicht koennte ja mal ein B&M Insider kommentieren und die eigentlichen technischen Hintergruende erlaeutern.
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Ich ueberlege eben nur, da man immer noch sehen kann dass die Tieftoener wohl auf der gleichen Presse hergestellt werden. Das muesste eigentlich heissen dass die Abmessungen des Korbes, Abstand des Magneten von der Front etc. identisch ist mit den alten Tieftoenern und daher wohl auch nicht mehr Hub moeglich ist.
Die von aussen einfach ersichtlichen mechanischen Abmessungen haben zum Teil Einfluss auf den maximalen Hub bevor eine mechanische Beschädigung auftritt (engl. maximum excursion before damage). Ist aber nicht immer so einfach, weill man 1.) nicht alle relevanten Teile sehen kann und es 2.) zum Teil auch Tricks gibt, den Hub vorher weich zu begrenzen (magnetische "Bremsen", progressive Rückstellkraft etc).

Der wichtige Parameter bezüglich maximalem unverzerrtem Schalldruck ist aber der lineare Membranhub. Dieser wird durch den Schwingspulen- Ueber- oder Unterhang bestimmt. D.h. Schwingspulenlänge minus Luftspalttiefe geteilt durch zwei. Und dieser ist zwar bei einigen Chassis von aussen zu sehen, bei vielen aber erst durch "Schlachtung" oder Herstellerangaben eruierbar. Eine weitere Möglichkeit wäre, den maximalen hub zu messen anhand der Verzerrungen in Funktion des Hubes. aber ich gehe davon aus, dass nicht jeder von uns ein Klippel Messsystem zu Hause hat.

Gruss

Charles
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JoeBroesel
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Beitrag von JoeBroesel »

Hallo,
ich war ja einer derer, die eine BM30 mit Subsonus hatten, und jetzt eine BM35.
Der "stärkere Bass" ist tatsächlich vorhanden. Welche Gründe das haben könnte - ich kann auch nur darüber spekulieren.

Der Subsonus hat als Frequenzbereich 20 bis 85 Hz. Da er bei mir ungünstig aufgestellt war, hat er sich kaum ausgewirkt. Die Chassis hatten alle riesige Auslenkungen, aber gehört/gespürt am Hörplatz hat man wenig. An andern Stellen im Raum war es dann unerträglich "bass-laut", richtig unangenehm.
Weiterhin müßte man mal untersuchen, inwieweit sich die Basschassis des Subsonus gegenseitig selbst ausschalten, durch den Abstand voneinander.

Zum Bass gehört aber auch noch mehr als 20-85 Hz. Grade die Frequenzen bis vielleicht 250 Hz tragen auch noch stark zum Bass-Eindruck bei. Hier ist die BM35 besser ausgestattet als die BM30.

Zur Frage, wie man mit den gleichen Chassis, zumindest von der Membranfläche her, einen größeren Schalldruck erreichen kann, kann ich auch nur die folgende Vermutung beisteuern:
Jedes Chassis hat seinen linearen Bereich, und dann einen nicht mehr linearen Bereich. Kenn man dies, dann kann man durch eine entsprechende Korrektur in der Verstärker-Elektronik dafür sorgen, daß die Chassis auch in ihrem an sich nicht-linearen Bereich dem Musiksignal noch linear folgen. Mit einer passiven Weiche wird das kaum gehen, aber die Elektronik der BM35 könnte sowas machen. Jetzt bräuchte man die Auskunft von BM, ob das so ist.

Zur Frage, ob der Bass stärker ist wegen stärkerer Endstufen: glaube ich nicht. Mit 30 % mehr Leistung hat man vielleicht grade mal 1 dB mehr, das merkt man im Bass doch nicht.

Ein Vorteil der BM35 ist, daß die Bass-Chassis hinten sind, näher an der Wand. Damit habe ich immer einen stärkeren Bass.
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