Abacus APC 24-23B - ein Hörbericht

Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,

schöner Bericht, der sich in weiten Teilen mit meinem Eindruck deckt. Hinsichtlich der Pegelfestigkeit hatte Abacus-Electronic nach meiner Kritik etwas an der Stromversorgung/Netzteil verändert, sodass sie wohl nun tatsächlich Naturlautstärke™ erreichen können - zumindest in den Abmessungen Deines Hörraumes.

Besonders interessant fand ich auch Deinen Vergleich zur K+H O300 (die ich mal im Vergleich zur Adam S3X-V gestestet hatte), auch wenn es kein direkter A/B-Vergleich ist. Insofern kann ich mit der Aussage in Deinem Vergleich einiges anfangen. Dein Fazit pro APC ist auch in Hinblick auf den deutlich höheren Preis der K+H O300 bemerkenswert.

Mit großem Interesse habe ich Deine Beschreibungen gelesen, die sich auf die Auswirkungen der Linetreiber beziehen. Ich habe zur Zeit ein Testpaket von Abacus-Electronic mit diversen Line-Treibern (regelbar / symmetrisch / unsymmetrisch) bei mir und kann diese Erfahrungen nur bestätigen. Die Line-Treiber stellen bei ungünstiger Anpassung von Ausgangsstufe und Aktiv-Monitor eine regelrechte Vital-Spritze dar in Hinsicht auf Durchzeichnung, Präzision und Druck. Ich werde hoffentlich bald dazu kommen, einen ausführlichen Bericht über dieses Thema zu schreiben.

Nun sind wir schon zwei, die gespannt auf die neue APC-Generation warten. :P

Beste Grüße
Fujak
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4920
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

Hallo Thomas,

auch von mir als bekennender Abacus-Fan ein Dankeschön für diesen Bericht.

Der Geheimtipp deines Tests scheinen mir die auch von Fujak so gelobten Linetreiber zu sein. Wenn ich euch richtig verstehe, ist es mit ihrer Hilfe möglich, regelbare Quellgeräte bzw. DACs direkt an Aktivlautsprecher anzuschließen, die eigentlich, vor allem bei längeren Kabeln, eines dedizierten Vorverstärkers bedürften. Ein Gerät weniger und viel Geld gespart - wen lockt das nicht?

Viele Grüße
Rudolf
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Rudolf hat geschrieben:...Wenn ich euch richtig verstehe, ist es mit ihrer Hilfe möglich, regelbare Quellgeräte bzw. DACs direkt an Aktivlautsprecher anzuschließen, die eigentlich, vor allem bei längeren Kabeln, eines dedizierten Vorverstärkers bedürften. Ein Gerät weniger und viel Geld gespart - wen lockt das nicht?...
Es gibt noch eine Alternative "für die des Lötens mächtigen": Die Line Treiber Module selbst gibt es einzeln zu kaufen, sie lassen sich (bei genügend dimensionierter Versorgung) direkt als Ausgangsstufe in den DA Wandler Ausgang einbauen. Das spart zusätzliches Gehäuse, Kabel, Netzteil, und kostet nur einen Bruchteil (waren's 15-20 € pro Stück...? Ich müsste eMails wühlen). :roll:

Gruss,
Winfried

1882
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3669
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Liebe Linetreiber,
Rudolf hat geschrieben:Der Geheimtipp deines Tests scheinen mir die auch von Fujak so gelobten Linetreiber zu sein. Wenn ich euch richtig verstehe, ist es mit ihrer Hilfe möglich, regelbare Quellgeräte bzw. DACs direkt an Aktivlautsprecher anzuschließen, die eigentlich, vor allem bei längeren Kabeln, eines dedizierten Vorverstärkers bedürften. Ein Gerät weniger und viel Geld gespart - wen lockt das nicht?
das ist nach meiner Erfahrung ein ganz wichtiger Punkt im Setup - der richtige Linetreiber, was oft auch den viel diskutierten Unterschied zwischen Direktanschluss eines Geräts und VV dazwischen erklärt. Abacus schwört da auf die Emitterschaltung als Stromquelle, das ist sicher ein gutes Konzept. Bei mir macht ein richtiger Linetreiber (ich habe da meine eigenen Schaltungstricks) am VV, der dann 14-18m Kabel bis zu den BM20 treibt, den Unterschied zwischen knackig, spritzig und selbstverständlich (mit Linetreiber) und lahm, flach und langweilig (ohne, nur mit OP am Ausgang). Schwächer in der Ausprägung, aber ähnlich in der Wirkung klingt's bei mir an den 3m Kabel vom DAC zum VV.

Vielleicht erinnerst Du Dich, lieber Rudolf, an den Effekt, den der Einbau eines guten Linetreibers in Deinen Volksconvolver brachte.

Viele Grüße
Gert
Bild
Thomas K.
Aktiver Hörer
Beiträge: 1601
Registriert: 12.03.2009, 13:46
Wohnort: Konstanz

Beitrag von Thomas K. »

Hallo zusammen,

erstmal bitte ich um Entschuldigung, daß ich so spät antworte. Ich hatte am Samstag meinen 60sten Geburtstag und war somit anderweitig beschäftigt. Gestern hat sich dann Oliver ("Heule") noch überaschend zu einem Hörtermin eingeladen, und danach mußte ich noch zur Arbeit (Zellkulturen erfordern Aufmerksamkeit wie kleine Kinder).

Zunächst mal zu Deiner Frage Rudolf, ich denke daß man mit Fug und Recht behaupten kann, daß das dazwischenschalten des Linetreibers, einen Vorverstärker problemlos ersetzen kann. Ich werde mir, um die Wartezeit auf die neuen Boxen abzukürzen, schonmal vorab bei Herrn Sonder einen Linetreiber in symetrischer Ausführung bestellen, um ihn zwischen den Benchmark und meine Focals einzuschleifen.

Hallo Fujak, mein Eindruck bezüglich der Qualitäten der APC vs. K+H O300, wird vielleicht noch etwas interessanter, wenn ich hier noch hinzufüge, daß ich die K+H auch an einer SAC-Vorstufe mit 0-Ohm Ausgang gehört habe.

Hallo Winfried, leider bin ich ein ganz grausamer Löter, Deine Lösung fällt deswegen aus. Ausserdem hat der Linetreiber von Abacus eine eigene Stromversorgung, das könnte vielleicht auch noch wichtig sein.

Grüße
Thomas K.
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3669
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Hallo Thomas,
Thomas K. hat geschrieben:Ich hatte am Samstag meinen 60sten Geburtstag
nachträglich herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße
Gert
Bild
Thomas K.
Aktiver Hörer
Beiträge: 1601
Registriert: 12.03.2009, 13:46
Wohnort: Konstanz

Beitrag von Thomas K. »

Hallo Gert,

herzlichen Dank für Deine guten Wünsche.

Viele Grüße
Thomas K.
Bild
Heule
Aktiver Hörer
Beiträge: 857
Registriert: 27.02.2010, 14:35

Beitrag von Heule »

Thomas K. hat geschrieben:Ich hatte am Samstag meinen 60sten Geburtstag
Hallo Thomas,

war ein toller Nachmittag bei dir. Die Abacus klingen wunderbar, und ich kann nur jedem empfehlen sie sich mal anzuhören. Man kann mit ihnen die Musik genießen und einfach abtauchen. Stimmen und Instrumente stellt sie wunderbar autentisch in den Raum. Man hat das Gefühl mittendrin zu sein, und der Funke springt sofort über. Wenn die kleine Abacus A 10 dies genauso gut macht, dann Hut ab.

Aber das mit deinem Geburtstag hättest du mir ruhig verraten können.

Herzlichen Glückwunsch nachträglich.
Bild
Heule
Aktiver Hörer
Beiträge: 857
Registriert: 27.02.2010, 14:35

Beitrag von Heule »

Nachtrag:
Die Abacus Boxen vermittelten eine ganz tolle Räumlichkeit. Würde mich interessieren ob das die kleinen A5 und A10 auch so können?

Gruß Oliver.
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

N´abend,

ich warte auch auf meine "denkmalsgepflegten" APC (O-Ton K.-H. Sonder) 24-23, die eine Kombination aus der "alten" und der "neuen" Version werden soll.

Ich hatte doch heimlich ein Paar ziemlch gebrauchter 24-23 erworben, an denen eigentlich nichts mehr funktionierte. :oops: Ein ziemlich durchgehender Überspannungsschaden, der vom Verkäufer geschickt verschleiert worden ist.

Aus Sentimentalitätsgründen hatte Karl-Heinz dennoch angeboten, die Teile wieder aufzumöbeln. Da nicht mehr alle Systeme der alten Serie vorhanden sind, wird es eine Kombination aus alt und neu werden. Der erste Hörbericht wird dann wohl aus unserem Urlaubsdomizil auf den Ostfriesischen Inseln erfolgen. Dazu wird dann noch ein weiteres, kleines Gimmick kommen, mit dem ich mir gestern den trüben Sonntag versüßt habe. :mrgreen:

Hatte ich wohlfeil schon erwähnt?

Jrüsse,
Kai

PS: Oliver, es gibt hier ellenlange Threads zu den A5 und A10; einfach mal suchen.
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Kai,

nun ja, Stränge bzl. A-5 und A-10 gibt es zwar, aaaaber: noch hat niemand den direkten Vergleich gezogen. Fujak könnte vielleicht etwas hierzu bemerken, denn er hatte immerhin zum Jahreswechsel 2010/11 die APC und kürzlich die A-10 zu Besuch.

Fujak ??? :wink:

Abgesehen davon hoffe ich aber, daß beide Konzepte demnächst bei Ralph Gottlob zu hören sein werden...

Viele Grüße
Eberhard
Bild
Heule
Aktiver Hörer
Beiträge: 857
Registriert: 27.02.2010, 14:35

Beitrag von Heule »

aston456 hat geschrieben:PS: Oliver, es gibt hier ellenlange Threads zu den A5 und A10; einfach mal suchen.
Hallo Kai, ich meinte damit eigentlich den direkten Vergleich der Boxenfamilienmitglieder.

Das wäre eigentlich etwas für Fujak dies zu testen. Mir fehlen die Möglichkeiten und die Fähigkeiten dies so zu testen, damit es für alle nachvollziehbar ist. Ich war auf jeden Fall sehr beeindruckt von dieser Räumlichkeit.

Gruß Oliver.
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

ich bin über PN schon öfter genau zum Vergleich APC 24-23B und A-10 gefragt worden. Vorab: Ich habe beide LS nicht im direkten A/B-Vergleich gehört sondern mit einigem zeitlichen Abstand. Ich habe aber beide im Vergleich zu meinen bisherigen Isophon Standlautsprechern gehört und habe damit zumindest einen gemeinsamen "Referenz-Lautsprecher".

Im wesentlichen besteht der Unterschied zwischen beiden im erreichbaren Pegel. Mit der A-10 ist es nicht möglich, den Referenzpegel Naturlautstärke™ zu erzielen, mit der überarbeiteten APC 24-23B ist das möglich.

Ein weiterer Unterschied besteht laut Herrn Sonder in der etwas (!) saubereren Detailauflösung der APC 24-23B. Im Gespräch mit ihm erfuhr ich, dass dieser Unterschied aus der doppelten Wandlung in der A-10 herrührt.

Zur Erläuterung: Sie besitzt ja einen DSP (Digitalen Signal Prozessor), mit dem die eigentliche tonale Abstimmung vorgenommen wird. Dieser Prozessor erfordert zunächst eine Konvertierung des analogen Signals in ein digitales, dann wird das Signal entsprechend modifiziert, um die gewünschte tonale Abstimmung zu erzeugen. Dann wird zurückgewandelt, und das nun modifizierte analoge Signal wird zur Frequenzweiche und von dort zu den beiden Endstufen mit nachgeschalteten Chassis geführt. Die interne Samplingrate bei der doppelten Wandlung beträgt 96KHz bei 24 bit. Aufgrund dieser Prozedur geht hier offenbar ein (marginales) Stück Feininformation gegenüber der APC 24-23B verloren.

Die APC 24-23B hingegen bekommt auf rein analoger Ebene ihre tonale Abstimmung - sowohl über die verwendeten Chassis als auch über die Frequenzweiche, sodass hier ein tendenziell saubereres Signal an den Chassis ankommt.

Anzumerken ist übrigens bei der APC 24-23B, dass sie kein "echter" aktiver LS ist - im Sinne eines Konstruktionsprinzips mit einer Endstufe pro Weg und jeweils vor den Endstufen geschalteter Weiche: Aufgrund des Transkonduktanz-Prinzips werden durch die Rückkoppelung beide Wege (1x Hochton und 2x Mittel-Tieftonchassis) als Einheit gesteuert (siehe Grafik im Eröffnungsposting), was nur mit einem Verstärker für alle Wege geht (mit nachgeschalteter Weiche). Alle drei Chassis wirken demnach wie eine gesamte Membranfläche. Es gibt damit weder Zeit- noch Phasen-Unterschiede zwischen den Chassis. Vom Abstrahlverhalten wird also eine Charakteristik ähnlich wie beim Breitband-Chassis erreicht und damit die immer wieder beschriebene hervorragende Räumlichkeit.

Welcher der beiden LS in der Disziplin räumliche Darstellung besser ist, vermag ich aus der Erinnerung nicht zu sagen - ich kann nur sagen, dass sie beide gegenüber meinen bisherigen Isophon-Standboxen überragend räumlich spielen. Vielleicht liest Herr Sonder ja mit und kann zu einem Vergleich in dieser Disziplin etwas sagen. Im Gespräch mit ihm sagte er mir übrigens, dass aus seiner Sicht die APC 24-23B der audiophilere LS von beiden ist.

Aber eines bleibt in jedem Fall unter dem Strich: Beide sind wirklich faszinierend schön spielende Lautsprecher.

Ich hoffe, dass ich ein wenig Licht in die Sache bringen konnte.

Grüße
Fujak
Bild
frmu
Aktiver Hörer
Beiträge: 872
Registriert: 07.02.2011, 16:34
Wohnort: Berlin-Friedrichshagen

Beitrag von frmu »

Guten Morgen,
Fujak hat geschrieben:Ein weiterer Unterschied besteht laut Herrn Sonder in der etwas (!) saubereren Detailauflösung der APC 24-23B. Im Gespräch mit ihm erfuhr ich, dass dieser Unterschied aus der doppelten Wandlung in der A-10 herrührt.
Hast Du denn nun die "saubere Detailauflösung" der APC herausgehört? Denn das wollten die PN-Frager ja wissen und nicht was Herr Sonder sagt, nehme ich zumindest an.


Gruß
Frank
Bild
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Fujak,
besten Dank für Deine weiteren Erläuterungen, die meine Interesse auch für die "ältere" APC-Baureihe eher noch verstärkt haben.
Was m.E. noch ein wenig unklar ist: warum setzt Abacus das APC-Prinzip nicht auch bei den A-Boxen ein ? Liegt es nur daran, daß ohne DSP keine adäquate Korrektur des Tieftonbereichs mit diesen kleinen Gehäusen machbar ist ? Der elektronische Aufwand erscheint ja auf den ersten Blick eher höher (zwei Verstärker usw. ...)
Aber dies sind natürlich spezielle Technik-Fragen, die möglicherweise gar nicht an dieser Stelle behandelt werden sollten.

Gruß Eberhard
Bild
Antworten