Abacus APC 24-23B - ein Hörbericht

Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,

danke für die Blumen. Zu Deiner Frage hinsichtlich des Vergleiches zu den anderen beiden Modellen: Es ist natürlich immer ein wenig gewagt, aus der Erinnerung detailliert Auskunft zu geben. Aber drei Dinge sind mir doch sehr deutlich aufgefallen:

1. Der Mittel-/ Hochtonbereich hört sich bei der Abacus nicht so analytisch sezierend wie bei der Adam an (da fand ich die K+H harmonischer abgestimmt), sondern sehr natürlich, was mir besonders bei Stimmen sehr positiv auffiel und bei Violinen. Das berühmte ermüdungsfreie lange Hören geht mit der Abacus APC wunderbar. Es nervt nichts, und dennoch ist der Ton offen und klar (siehe auch mein Bericht unter dem Stichwort Höhen- und Mittenbereich)

2. Der Bassbereich klingt bei der Abacus einfach authentischer als bei den anderen beiden, was sicher auch mit der weit hinabreichenden Tiefe zu tun hat (da fehlen den anderen beiden Kandidaten mindestens ein Oktave). Das möchte ich nicht mehr missen. Würde ich mir ein Adam S3X kaufen, wollte ich auf einen Subwoofer nicht verzichten. Bei der Abacus APC kommt der Wunsch nicht auf - es sei denn wegen mehr Pegel. Damit komme ich zum dritten Punkt:

3. Sowohl die Adam S3X als auch die K+H O300 haben einfach mehr Druck entfaltet, ohne dass man eine Grenze gehört hätte. Im weiteren Schriftwechsel mit Abacus Electronics kristallisiert sich mittlerweile heraus, dass aller Wahrscheinlichkeit das externe Netzteil der limitierende Faktor für den Pegel sein wird. In den neuen Modellen sollen die Netzteile erheblich größer dimensioniert sein, sodass berechtigte Aussichten bestehen, dass man mit dem zukünftigen großen Modell tatsächlich keinen Subwoofer mehr braucht, um authentische Pegel bei Orchester- oder Orgelwerken zu hören.

Hinsichtlich Abbildungsgenauigkeit des Raumes kann ich keinen Vergleich zwischen den Lautsprechern ziehen, da die Räume zu unterschiedlich sind/waren. Eine seriöse Aussage ginge nur im direkten A/B-Vergleich im gleichen Raum. Ich kann aber sagen, dass ich bei allen drei Lautsprechern die räumliche Darstellung überragend fand.

Auch hinsichtlich Impulsverhalten würde ich mir aus der Erinnerung keinen Vergleich zutrauen. Alle drei sind aber eindeutig auf der präzisen Seite.

Müsste ich mich zwischen den drei Modellen entscheiden, würde ich nach Abwägung aller Vor- und Nachteile zur Zeit der Adam S3X den Vorrang geben. Wenn das Pegel-Problem bei den APC-LS gelöst sein wird, dann wäre es eindeutig die Abacus APC. Und würde der Preis keine Rolle spielen, dann gäbe es noch einen ganz heißen Kandidaten in der "Kompakt-Klasse", nämlich die AGM 3.3., die nämlich auch große Pegel sehr präzise rüberbringen kann, wie die beeindruckende Vorführung seinerzeit in München von Michael gezeigt hatte.

Das Optimum wäre natürlich ein direkter A/B-Vergleich der genannten Modelle. Ich glaube allerdings, dass vor allem gegen die AGM 3.3 die Adam S3X und die K+H O300 schnell ins Hintertreffen geraten würden. Bei einer APC der neuesten Generation im Vergleich zur AGM 3.3 kann ich mir vorstellen, dass jede der beiden ihre Stärken haben wird. Ich halte es aber auch für möglich, dass die AGM 3.3 alle toppen könnte, sie ist ja von Gert und Michael nun nochmals weiterentwickelt worden (Mark II).

Ich hoffe, dass ich Dir mit diesen Ausführungen eine ungefähre Orientierung geben konnte.

Grüße
Fujak
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zausel
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Beitrag von zausel »

Vielen Dank für deine Antwort.
Das hat mir sehr geholfen.

Ich hoffe,dass Herr Sonder an der Pegelfestigkeit noch was drehen kann.
Mir ist das alles sehr sympathisch.

Gruß-Thomas
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Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Fujak,

auch ich möchte mich für deinen ganz großartigen und extrem informativen Test bei dir bedanken, einfach klasse!

Aufgrund deines Testes, aber auch dem von unserem Forumspapi, rücken die Abacus-Ls nun in meinen Fokus als mögliche Nachfolger meiner inzwischen etwa 25 Jahre alten BM Deltas, die inzwischen nicht immer einwandfrei funktionieren und wohl einiges gemacht werden müsste.

Wobei ich das Erscheinen des neuen Modells auf jedenfall abwarten werde.

Schöne Grüße
Michael (aus Bonn)
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Michael,

danke für Deine Rückmeldung.
Michael hat geschrieben:Wobei ich das Erscheinen des neuen Modells auf jedenfall abwarten werde.
Dazu würde ich auch raten - sowie zu der Möglichkeit, welche Abacus Electronics bietet, die neuen Modelle erst einmal zum Probehören für 10 Tage schicken zu lassen.

Grüße
Fujak
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Fujak hat geschrieben:Im Gespräch mit Karl-Heinz Sonder erfuhr ich, dass ca. Mitte des kommenden Jahres eine Weiterentwicklung der APC-Lautsprecher auf den Markt kommen soll.
Liebe Freunde,

auch ich hatte heute das Vergnügen, ein wenig mit Karl-Heinz Sonder zu plaudern. Dabei gibt es Neues hinsichtlich der Weiterentwicklung der APC-Baureihe zu berichten:

Abacus hat zwischenzeitlich Versuche mit einem vergrößerten Gehäuse und größeren TMT-Chassis durchgeführt und ist zu dem Schluss gekommen, dass es zur Erzielung einer höheren max. Lautstärke zwar der richtige Weg ist, das Gehäuse dabei aber fast die Ausmaße einer Standbox annimmt. Aus diesem Grund verfolgen Karl-Heinz und Hanno Sonder nunmehr folgendes Konzept:
  • Die bisherige APC wird - bei Behaltung der Gehäuseabmessungen - hinsichtlich der von Fujak aufgeführten Parameter optimiert.
  • Parallel befindet sich ein Subwoofer mit zwei seitlichen Chassis in der Entwicklung (der Prototyp läuft bereits zur vollsten Zufriedenheit der Entwickler). Dieser Subwoofer soll genau unter die APC 24-23B passen und sie auf diese Weise zu einer Standbox erweiteren.
  • Der Subwoofer wird über eine aktive Frequenzweiche mit flachen, phasentreuen Filtern verfügen und den Hauptlautsprecher in den unteren Oktaven deutlich entlasten.
  • Auf diese Weise können sowohl neue als auch langjährige Abacus APC-Kunden in den Genuss einer höheren max. Wiedergabelautstärke kommen.
  • Eine entsprechender Nachfrage vorausgesetzt, soll zu einem späteren Zeitpunkt auch ein großes Gehäuse aus einem Guss erhältlich sein.
Das alles hört sich sehr spannend an!

Es sei außerdem verraten, dass es bald auch etwas von meiner Seite zur neuen A-10 zu lesen geben wird.

Viele Grüße
Rudolf
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vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Rudolf,

das hört sich ja schon mal gut an, dann lohnt sich doch noch ein bischen warten auf die Dinge die da auf uns zukommen.

Würde ich mir später auch gerne mal anhören.

Gruß
Oliver
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Miteinander,

nach Euren Berichten in den letzten Wochen kamen mir genau die Überlegungen wieder in den Sinn, welche ich bereits vor Jahren - nach Lektüre von Testberichten der kleinen APCs - im Kopf hatte: wenn das Konzept dieser Boxen schon aus so kleinen Chassis und Gehäusen eine beachtliche Performance herausholt, sollte der Hersteller doch intensiv an eine Erweiterung der Produktpalette nach oben denken. Schließlich setzt die Physik die Randbedingungen und Limits und gibt damit letztlich vor, mit welchen Abmessungen man "starten" muß, um auch hinsichtlich Maximalpegel anspruchsvollere Hörer ganz zufriedenzustellen - Schön, daß dieser m.E. notwendige Schritt nun vollzogen wird und damit ein weiterer deutscher Hersteller in den Highend-Markt stößt...

Gruß Eberhard
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Punktstrahler
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Beitrag von Punktstrahler »

Hallo zusammen,

wie ich gerade bei "abacus-electronics.de" sah, wird es zum einen die angekündigte Überarbeitung der Abacus APC-Lautsprecher geben, sowie auch einen dazugehörigen Subwoofer, natürlich aktiv, der auch zu den älteren APCs und auch zu anderen Lautsprechern passen soll. Man darf gespannt sein!

Grüße vom Punktstrahler Winfried
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Winfried,

man darf tatsächlich gespannt sein. Ich hatte in den vergangenen Tagen einen Schriftwechsel mit Herrn Sonder zu dem Thema, wo es um weitere Details des Projektes geht. Demnach hat das untere Bass-Chassis zwei seitlich gegenüberliegende 25er Basstreiber, sodass das Gehäuse ruhig bleibt. Das ganze soll nach dem Transkonduktanz-Prinzip arbeiten. Das Signal geht zuerst in die Subwoofer-Module und wird dann weitergeleitet zu den oberen APC-Boxen. Dabei kann man die Trennfrequenz des Sub-Moduls einstellen. Der obere APC-LS kan dann entweder komplett oder mit 1 bzw. 2 abgetrennten Oktaven arbeiten (also ab 32 bzw. 64 Hz). Die unteren Chassis können auch mit anderen LS (z.B.A-10) kombiniert werden. Das schöne an der ganzen Sache ist, dass man zunächst mit dem "Oberteil" beginnen kann und später auf den "Bass-Sockel" erweitern kann, wenn einem der Bass-Druck nicht reicht. Sowohl Ober- als auch Unterteil sollen voraussichtlich 1.250,- € kosten, so dass man in der "Vollversion" mit 5.000,- € dabei ist - ein fairer Preis, wie ich finde.

Grüße
Fujak
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hier noch eine Designstudie von der "Vollversion":

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Viele Grüße
Rudolf
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Punktstrahler
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Beitrag von Punktstrahler »

Hallo zusammen,

letzte Woche beim Zahnarzt gesessen, sah ich im Wartezimmer doch ein Audio (3/11) liegen. Natürlich gleich geschnappt, einen anderen Patienten vorgelassen und erstmal sich genüsslich den Aktivboxen gewidmet. Da ich seit einiger Zeit keine Hifi-Blätter mehr kaufe und folglich auch kaum noch lese, muss ich sagen, die Qualität ist leider immer noch nicht berauschend. Es sind und bleiben teuer bezahlte Prospektblättchen (meine Meinung), die an der Oberfläche kratzen, mehr nicht.

Nun will ich so eine Behauptung nicht in den Raum werfen ohne Begründung, muss da auch gar nicht lange und gross ausholen. Vergleicht einfach selbst solch einen "Test" z.B. den von der Abacus A-10 (Audio 3/11) mit der hier vorliegenden Hörbeschreibung von Fujak über die Abacus APC. Da liegen Welten dazwischen! Fujaks subjektiver Hörbericht ist derart überzeugend und nachvollziehbar, für mich authentisch, da kann die Hifi-Presse aber auch nicht nur ansatzweise mithalten.

Grosses Lob, besser als jedes Hifi-Blättchen, egal wie es heisst.

Grüße vom Punktstrahler Winfried
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Winfried,

so sehr mich Dein Lob über meinen Bericht freut, so sehr muss ich andererseits aus eigener persönlicher Erfahrung zumindest die von Dir angesprochenen AUDIO-Redaktion in Schutz nehmen. Ich war im Herbst mit einigen Forumsfreunden einige Stunden bei der AUDIO-Redaktion zu Besuch (siehe Thread in diesem Forum) und konnte mich in mehrerer Hinsicht davon überzeugen, dass die Zeitschrift AUDIO mehr als nur ein teuer bezahltes Prospekt-Blättchen ist. Für die Tests steht weitaus professionelleres Equipment und ein akustisch besser präparierter Hörraum zur Verfügung, als ich es zu Hause habe, und es stehen weitaus mehr Vergleichsmodelle bei einem Test zur Verfügung, wodurch ein präzisere Einordnung möglich ist. Zudem stehen die fachlichen Kenntnisse von Malte Ruhnke sowie dem technischen Versuchsleiter für mich außer Zweifel. Und: Jeder Test wird nicht von einem einzigen Hörer sondern von mehreren Hörern durchgeführt, sodass sich subjektive Präferenzen dadurch relativeren.

Gleichwohl stimme ich Dir in dem Punkt zu, dass auch ich mir oft ausführlichere Test-Beschreibungen wünsche und deutlich weniger Anzeigen (auch wenn ich durchaus sehe, das es gewisse wirtschaftliche Notwendigkeiten dafür gibt). Auch innerhalb der Tests finde ich die Modellbeschreibungen (die man im Internet zu genüge findet) im Vergleich zu den eigentlichen Test-Beschreibungen zu dominant.

Grüße
Fujak
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Punktstrahler
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Beitrag von Punktstrahler »

Hallo Fujak,

dann möchte ich nochmal etwas genauer werden. Mir persönlich bringt ein Hifi-Blatt dahingehend (noch) was, eine kleine Übersicht über Neuigkeiten zu haben, auch wenn diese Informationen zur Gänze unzureichend sind und nur einen winzigen Teil des Marktes abdecken. Auch die Musikbesprechungen können mitunter ein Anreiz sein, diese oder jene CD zu kaufen. Mehr jedoch nicht.

Wenn mich ein Produkt interessiert, dann brauche/möchte ich einen guten Fachhändler oder Fachmann haben und das oberste Kriterium ist mein subjektives Messergebnis - mein Ohr.

Nochmal ein Beispiel: Die Nubert-Aktivbox im Audio 3/11 könnte einen interessieren. Die Ausführungen hierzu sind für mich unzureichend. Bilder vorne/hinten viel zu klein und von den Innereien ist gar nichts zu sehen. Was für Verstärker (Marke/woher?) sind verbaut, welche Chassis sind verbaut? Innenverkabelung? Genauere Detailinfos fehlen gänzlich. Informationen wie auf der Nubert-Seite, meistens auch die gleichen Bilder, die der Hersteller zur Verfügung stellt.

Das muss man natürlich nicht unbedingt alles wissen, bei einem Test gehört das aber m.E. schon dazu.
Es fehlt mir sozusagen die Tiefe im Test. Das ist aber bei "allen" Blättern so, leider. Wenn das die Leser nicht stört, ist's ok, wie gesagt, ich kaufe die Heftchen nicht mehr, bin Gelegenheitsmitleser.

Die Funkschau z.B. habe ich früher, lange ist's her, gerne gelesen. Sowas gibt's heute aber nicht mehr.

Grüße vom Punktstrahler
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

es gibt mittlerweile ein fotorealistisches Update zu den neuen APC-Modellen:

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Dazu schreibt Karl-Heinz Sonder auf seiner Website:
Karl-Heinz Sonder hat geschrieben:Entwicklungsziel:

Auch die neue APC-Line bleibt im ganzen Signalweg konsequent analog, obwohl eine DSP-Lösung viel einfacher und billiger zu machen wäre. Ansonsten wird aber eine neue APC alle zeitgemäßen Merkmale der A-Box aufweisen.

Ein APC-Paar funktioniert auch künftig linear und phasenlinear von <16Hz bis >20.000Hz. Gefüttert wird der Leistungstranskonduktanzverstärker jeweils mit über 160W aus dem eingebauten Netzteil. Die neue APC wird etwas lauter spielen.

Wem die Lautstärke nicht reicht, der kann aufrüsten und bekommt dann zusätzlichen Druck aus dem Basssockel. In den beiden Sockelwoofern werkeln Rücken an Rücken je zwei 25er Langhuber. So bleibt trotz brachialer Attacken und stellen somit das Gehäuse absolut ruhig.

Jeder Powerbass wird mit mehr als 200W aus seinem integrierten Netzteil gefüttert. Das bringt Leistung noch und nöcher.

Die Zusammenarbeit der beiden Systeme geschieht folgendermaßen:

Das Eingangssignal bekommt jeweils zuerst der Bassist - übrigens gleichwertig symmetrisch oder asymmetrisch über Cinch, XLR oder Klinke. Der nimmt sich den Abgrund-Tiefbass und schickt den Rest über "Linetreiber"-Ausgänge in die APC-Eingänge. Die APCs bleiben generell auf 16Hz eingestellt, werden aber durch den Subbass begrenzt - wahrscheinlich mit 18dB per Bessel oder Butterworth. Gleichzeitig übernimmt die Sockelelektronik die Ein- und Ausschaltautomatik und stellt an einer geschalteten Kaltgerätesteckdose die Netzversorgung für die APCs sicher.

Was es kosten wird, ist noch nicht genau zu sagen. Zur Orientierung wird zurzeit pro Teil ca. 1.250,-, also ca. 5.000,- für die Komplettlösung mit zwei Basssockeln angenommen.

Vielleicht freut sich auch jemand, der sich im letzten Vierteljahrhundert Aktivlautsprecher von ABACUS geleistet hat. Akustisch passt es stets perfekt und mechanisch immer gut bis sehr gut.

Andere starten vielleicht mit APC solo und verteilen die Lautsprecheranschaffung z.B. auf zweimal Weihnachten... Eine Kombination mit anderen Boxen ist natürlich auch denkbar.
Es bleibt spannend...

Grüße
Fujak
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Thomas K.
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Noch ein Bericht ...

Beitrag von Thomas K. »

Durch Fujaks sehr ausführlichen Bericht wurde ich dazu verführt, mir das Abacus Testpaket ebenfalls zu bestellen.

Nach anfängliche Irritation bezüglich der Aufstellung, ich hatte die Abacusse einfach auf meine vorhandenen Ständer für meine Focals gehievt, was zu Folge hatte, dass die Boxen etwas zu hoch standen, hat sich am Ende eine Höhe von 1,10 m, gemessen vom Zentrum des HT, als optimal herauskristallisiert. Die Ohrhöhe in meinem Hörsessel beträgt ca. 1,00 m. Das Stereodreieck mußte auch von ca 1,80 m auf 2,15 m vergrößert werden, um eine homogenes Abbild einer Aufnahme zu erhalten.

Angeschlossen hatte ich die APC 24-23B direkt an die Ausgänge meines Benchmark DAC und zwar mit den mitgelieferten 5 m langen Cinchkabeln.

Die Frage war für mich, können die APC mehr als meine vorhandene Kombi aus 2 Focal Solo6BE und einem Ripol. Mein erster Eindruck war etwas zwiespältig, es klang zwar homogener als mit meiner Sub-Sat Kombi, aber auch nicht zwingend präziser. Stimmen schienen etwas kleiner zu sein, obwohl die Abbildung des Gesamtgeschehens an sich recht üppig ausfiel. Ich habe dann meine Komponenten etwas umgestellt, so daß ich kürzere Kabel (1,5 m) verwenden konnte und alles wurde besser.

Anscheinend ist die Ausgangstufe des Benchmark DAC nicht unbedingt für 5m langen Kabel gemacht, die von Abacus im Set geliefert wurden. Da von den Linetreibern (Impedanzwandler mit 0-Ohm Ausgang), die ebenfalls Bestandteil des Testpackets sind, hier im Forum ja auch schon positiv die Rede war, probierte ich den mit dem Festpegel und wiederum den 5 m langen Abacus-Strippen. Nun schien es, als sei ein verstecktes Bremspedal gelöst worden, die Mitten blühten förmlich auf der Bass war deutlich präziser (auch als der meines Ripols). Die Raumanmutung gewann an Tiefe und Breite. In der Breite so viel, daß man die Aussenseiten der Boxen nicht mehr als Begrenzung des Klangbildes wahrnahm.

Um eine Probe bezüglich Diffusschall zu machen, legte ich schnell eine Charlie Parker Monoaufnahme in den Spieler. Und Entwarnung: Charlie Parker kam scharf nach unten und oben, sowie zu den Seiten begrenzt aus einer scheinbar CD-Hüllen großen Quelle zwischen den Boxen, etwas oberhalb der Hochtöner Ebene. So sollte es sein! Was mich aber vom Hocker riss, war die Steigerung in der Dynamik, die aus dem Dazwischenschalten des Linetreibers resultierte.

Was viele interessieren würde, nachdem hier Fujaks einziger Kritikpunkt lag, wie steht es mit der maximalen Lautsärke, die die Box erreichen kann, ohne das es Einbrüche im hervorragenden Impulsverhalten gibt. Ich kann dazu soviel sagen, daß ich die Grenze in meinem 23,5 qm Raum dann doch nicht ausloten wollte, weil es mir vorher schon viel zu laut war. Wie alle guten Boxen verführt die Abacus APC dazu viel lauter zu hören, als es eigentlich vernünftig ist. Wobei sie allerdings schon bei Zimmerlautstärke sehr ausgewogen, dynamisch und vollmundig klingt.

Meine heimliche Liebe bei den Boxen gehört seit zwei Jahren den Manger MSM C1 und sie wird im Mittel-Hochtonbereich auch von der APC nicht von Ihrem Sockel gestossen. Allerdings kommt sie in der tonalen Stimmigkeit und im Timing dieser sehr nahe, im Bass kann sie sogar deutlich mehr. Und das zu einem Preis von weniger als einem Drittel.

Eine Box, die ebenfalls bis vor kurzem als Ersatz für meine Focals auf meiner Liste stand, war die K+H 0300, vor allem seit sie von der Hoerzone in weiß angeboten wurde. Ich hatte nun keine direkte Vergleichsmöglichkeit, habe aber die K+H schon ausgiebig im Zusammenspiel mit einem QSub4 (Ripol Woofer) gehört, in einem mit meinem vergleichbaren Raum. Die Lebendigkeit der Abacus erreicht diese Kombi nicht, und somit steht ein Kauf der K+H nicht mehr zur Debatte.

Mein Entschluss steht fest, die Nachfolgerin der APC 24-23B wird meine nächste Box werden. Und zwar in der von Herrn Sonder avisierten weissen Ausführung.

Grüße
Thomas K.
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