Acoulab Première S - sensorgeregelter Kompaktlautsprecher

NNEU
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Acoulab Première S - sensorgeregelter Kompaktlautsprecher

Beitrag von NNEU »

Liebe Forenfreunde,

vor nun mehr als vier Jahren postete ich in meinem Vorstellungs-Thread einige Renderings, Messungen und Fotos, welche ein Lautsprecher-Projekt erahnen ließen, was jedoch meinerseits nie ferner erläutert wurde.

Der ein oder andere mag sich daran vielleicht noch erinnern – hatte mir diese Aktion doch ein wenig unterschwelligen Spott eingebracht.

Ich freue mich, euch heute die gesamte Geschichte erzählen zu können.


Aber noch mal ganz von vorn:

Es ist Mai 2016. Zu dieser Zeit, beabsichtigte ich, meine damaligen B&W 804D2 zu aktivieren. Da Abacus bekannt dafür war/ist, solche Projekte zu unterstützen, und entsprechende Lösungen anbietet, erschien mir die Aktivierung mit Trifon Plate-Amps eine gute Option. Damals noch Schüler, waren meine finanziellen Mittel jedoch beschränkt, und die entsprechenden Amps außerhalb meiner Reichweite.

Ich kontaktierte Hanno, um zu fragen, ob es eventuell die Möglichkeit gäbe, die Plate-Amps als Bausatz zu kaufen, um sie somit für mich erschwinglich zu machen. Dies wurde verneint, jedoch hatte Hanno eine bessere Idee.Er lud mich nach Nordenham zu einem Praktikum ein, wobei ich die Plate-Amps selbst zusammenbauen könne, und meine 804 aktivieren.

Ende April ging es auf nach Nordenham. Das Praktikum war ursprünglich auf zwei Wochen angesetzt, letztlich blieb ich jedoch drei. Ich war thematisch in meinem Element und umgeben von tollen Kollegen. Ich bilde mir ein, dass die Sympathie nicht ganz einseitig war, und so folgte wenig später die zweite Runde bei Abacus.

Wie der Zufall es wollte, kam zeitgleich ein weiterer Aktivierungsauftrag für die B&W 803 eines anderen Forenmitglieds. Während meiner zweiten Runde bei Abacus, erfuhr ich, dass man an niedersächsischen Gymnasien die gesamte zwölfte Klasse durch ein praktisches Jahr ersetzen kann. So meldete ich mich kurzerhand per Mail am Gymnasium in Nordenham an, bekam jedoch zunächst keine Rückmeldung.

Eines Tages (die Sommerferien waren zu dem Zeitpunkt schon vorbei) bekam ich einen Anruf vom Gymnasium Nordenham. Es hieß, ich müsse am nächsten Morgen an der Schule sein, sonst könne meine Anmeldung nicht berücksichtigt werden. So stieg ich noch am selben Abend in den Zug, habe mir auf dem Weg eine Unterkunft organisiert, und war – nach 6 Stunden Wartezeit in Bremen – am nächsten Morgen rechtzeitig zum Schulbeginn in Nordenham.

Im ersten Abi-Jahr ging ich vormittags in die Schule, und arbeitete nachmittags bei Abacus. Im zweiten Jahr arbeitete ich Vollzeit bei Abacus. Wenn nicht gerade andere Dinge anstanden – wie z. B. Renderings für April-Scherze – war ich hauptsächlich in der Produktion zugange.

Das war im ersten Jahr auch O. K., eigentlich wollte ich jedoch etwas über die Produktentwicklung lernen und mich letztlich daran beteiligen.

Dies war jedoch leider in Hannos Entwicklungs-Monopol nicht möglich.  Hanno und Karl-Heinz machten mir jedoch ein Zugeständnis; nach der Arbeit und am Wochenende könnte ich mich im Abacus Gebäude selbst beschäftigen und deren technisches Equipment verwenden. Ein großzügiger Vorschlag; welchen ich selbstverständlich dankend annahm.

Ich hatte schon einige Sachen im Kopf, die ich gerne ausprobieren wollte. An oberster Stelle, eine Kompaktbox mit großem AMT.

Gesagt – Getan. 

Ein Paar ausgemusterte und auf den Kopf gestellte Cortex 15, ein bisschen Holz, und fertig war der erste Prototyp.

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Zwar sah er bescheiden aus, aber er begeisterte mich – Insbesondere die Räumlichkeit und eine Mitteltondarstellung, welche man normalerweise in kompakten Zwei-Wege-Systemen vergeblich sucht. 

Ich dachte mir; das Ganze in ein neues Gehäuse, Abacus Plate-Amp rein, dann wäre das doch ein tolles Produkt ?!

Dennoch wollte ich dieses Konzept weiter ausbauen und verbessern – ein Zustand, welcher mehrere Jahre lang anhielt.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Membran-Regelung?

Ich machte mich prompt an die Arbeit, und gelangte schnell an die Spitze des „Mount Stupid“.

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Ich brauchte Hilfe. 

Zum Glück war diese nicht weit entfernt; es baten sich meine beiden geschätzten Kollegen Ulf und Rolf an. Das ist zumindest eine Interpretation; eventuell habe ich sie auch solange gelöchert, bis sie dem nicht mehr stand-halten konnten. :-)

Ulf half mir liebevoll damit, mir gnadenlos aufzuzeigen, was ich nicht weiß. Das packte mich stets beim Ehrgeiz, mir entsprechende Dinge anzueignen, und das „nicht weiß“ in ein „nicht wusste“ zu transformieren. Rolf ist B&M Fan und hatte mit Regelung schon Erfahrung.

Einige Zeit später ging es wieder Berg auf und es zeichneten sich erste Erfolge ab. Der Sensor funktionierte, und eine entsprechende Beschaltung hatte ich in einem Abacus Plate-Amp verpflanzt, welcher danach mehr nach einem Frankenstein Plate-Amp aussah.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch schon erste Prototypen-Gehäuse; also – fast fertig, da kann man ja mal voreilig Fotos im Aktiven Hören posten …

Dieses Konstrukt hatte jedoch so einige Probleme.

Um das gewollte Produkt serientauglich umzusetzen, hätte es mehrerer Anpassungen der Elektronik bedurft. Meine Liste an Änderungswünschen wurde Abacus allmählich zu bunt, und so stand fest, dass Abacus dem Endprodukt nichts beisteuern würde. 

Mittlerweile waren die zwei Jahre um, und ich verließ Abacus. Es ging zurück nach Bayern. Zumindest fast. Mein niedersächsisches Zeugnis wurde in Bayern nicht akzeptiert, und so zog ich wenige Meter über die Grenze nach BW, um dort E-Technik zu studieren.

Das Projekt ging weiter. Alternative Verstärker waren schnell gefunden. Hypex.

Bei der Signalverarbeitung war es jedoch schwieriger. 

Ein DSP sollte es sein, aber bei einer Signalverarbeitung gibt es tausende Parameter und Anforderungen, welche sich nicht alle gleichzeitig in einem OEM Produkt vereinen lassen. Egal wie man es dreht, wenn ein OEM Anbieter einen DSP entwickelt, muss dieser einer möglichst breiten Kundschaft gerecht werden, und gleichzeitig so günstig sein, dass zwei Parteien daran verdienen können.

Wenn man den OEM DSP Markt betrachtet, gibt es eigentlich nur zwei Arten:

Am stärksten vertreten – DSPs für PA Systeme. Problematisch hierbei ist, dass die Anforderungen an DSPs im High-End Consumer Bereich und im PA Bereich grundverschieden sind. Im PA Bereich wird hauptsächlich eine simple Befilterung, komplexe Limiter, und die Möglichkeit der Einbindung in ein LS Management System gefragt. Die Audioqualität spielt keine Rolle – zumindest nicht nach dem Maßstab, den wir anwenden.

Dann gibt es noch Angebote für Consumer Audio, z. B. die Hypex DSPs, hier wird jedoch bewusst der Funktionsumfang beschränkt, um das Produkt für einen nicht technischen Benutzer zugänglich zu machen. Zudem ist man auch hier, weit vom „High-End“ entfernt.

Somit hieß es: selbst machen. 

Darauf kommen wir gleich wieder zurück, jedoch zeigten sich auch Probleme mit der Regelung. 

Es wurden zunächst die gleichen Wavecor Chassis eingesetzt, wie sie auch in der Cortex genutzt werden. Jedoch stellte sich heraus, dass sich die Kupferlegierung der Polkern-Kappen von Charge zu Charge leicht unterschieden, wodurch eine lang-zeit stabile Implementierung des Sensoraufbaus nicht möglich war.

So probierte ich es mit einem SEAS Modell, welches das beschriebene Problem nicht hatte. Aber dafür genügend andere. Nachdem ich den ersten Testaufbau mit einem modifizierten L18 abgeschlossen hatte, setzte ich mich mit Seas in Verbindung, um ein komplett neues Chassis auszuarbeiten, welches von vornherein für die Sensorregelung vorgesehen war.


Zurück zum DSP.
Ich erspare es euch, auf jeder der zahllosen Revisionen einzugehen. Irgendwann hatte ich jedoch einen funktionstüchtigen, leistungsstarken und wohlklingenden DSP mit den neusten & besten Wandlern, die AKM zu bieten hatte.

AKM … richtig gelesen … 
Natürlich hatte ich mich in der Entwicklungsphase noch nicht mit Bauteilen in Serienmenge eingedeckt, und bevor ich dies tun konnte, waren alle Lagerbestände dieser Wandler erschöpft.

Also alles noch mal umändern … diesmal mit ESS DACs. 
Die letzten hunderte AKM ADCs konnte ich noch sichern, jedoch ist nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft hier auch ESS Wandler eingesetzt werden.

Hiermit war die Hardwareentwicklung abgeschlossen. 

Nachdem Lieferengpässe und diverse andere Hindernisse überwunden worden, sind wir nun beim Status quo angekommen.

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Das resultierende Produkt nennt sich Première S, und kann auf folgender Seite begutachtet werden:

https://www.acoulab.eu/de/premiere-s

Nachdem das Aktive-Hören-Forum gewissermaßen Teil bzw. Auslöser dieser Geschichte ist, freue ich mich besonders auf eure Kommentare.


Noel
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Noel,

prima Werdegang. Toller Bericht 👍
Weitermachen!

Grüsse
Uli
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Noel,

Herzliche Gratulation zu Deinem Weg und Deiner persönlichen Entwicklung! Respekt!

Weiter alles Gute und viel Glück mit Deinen Eigenentwicklungen!

Grüße,
Winfried

PS: Ist das "accent grave" in "Prèmiere" wirklich so gemeint? Es scheint so, denn französisch wär's ja ein "accent aigu": "Prémiere"... Nettes Detail jedenfalls :cheers:

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Matty
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Beitrag von Matty »

Hallo Noel,

auch von meiner Seite Herzlichen Glückwunsch zu 'Deiner Premiere' :)

Für ein erstes Produkt, welches Du auf den Markt bringst, erscheint es mir schon sehr ausgefeilt zu sein.
Man merkt, wieviel Aufwand und Herzblut Du in dieses Projekt gesteckt hast.

Gut aussehen tun die Lautsprecher auf jeden Fall, viel mehr kann ich vom Schreibtisch aus leider nicht beurteilen.

Was mich interessieren würde: Du erwähntest auf Deiner Webseite die tiefe Übernahmefrequenz des AMT.
Wo trennst Du den den AMT vom Tiefmitteltöner?

Viele Grüße
Matthias
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

Hallo Noel,

der Name Deines 1. Lautsprechers - „Première S“ - scheint in der Tat Programm zu sein: eine tolle Prämiere legst Du hier gerade hin!
Nicht nur Dein Produkt macht einen ausgereiften Eindruck, auch Deine Webseite sieht mehr als professionell aus mit vielen Hintergrundinformationen zum Lautsprecher selber und der Philosophie, die Du damit verfolgst. Chapeau!
Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Erfolg mit Deinen Entwicklungen.

Gruß,
Raimund
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Noel,
jetzt weiß ich, warum ich dich zwischenzeitlich vermisst habe. Respekt!
Deine Begabung war erkennbar, aber dass du dich in so kurzer Zeit geradeaus zum Aktiven Hersteller aufschwingst, verblüfft dann doch.
Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg!
Grüße
Hans-Martin
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Hallo Noel,
hallo Forenten,

Marc-Uwe Klings Känguru würde seinen Kopf hin- und herwiegen und sagen: "gefällt mir!"

Geräte, bei denen die Stecker der eingesteckten Kabel nicht einfach stumpf nach hinten ragen, haben für mich immer eine besondere Anmutung, und das nicht erst, seit wir Flachbildschirme kennen. Bei Standboxen entsprechend durch die Füße geführt, unsichtbar, klar, wahr. Audiodata kommt mir da in den Sinn. Die XLR-Stecker sind mit Sicherung, aber die übrigen? Gibt es Stecker mit Schraubsicherung oder besteht die Gefahr, dass die Stecker mit der Zeit herausrutschen könnten? Ist ja nicht so, dass die besondere Anmutung ohne Preis zu haben wäre...

Das Reparaturversprechen finde ich mehr als fair. Wir wachen ja gerade etwas unsanft aus unseren Träumen auf, dass Neukaufen eine ernstzunehmende Alternative zu Instandsetzung sein könnte und -- als wäre eine derartige Sorglosigkeit nicht schon seltsam genug -- damit sogar ein immerwährendes Versprechen nach Wachstum verbunden wäre: die Neuanschaffung wäre selbstverständlich leistungsfähiger oder billiger oder am besten gleich beides.

Ein paar technische Fragen stellen sich mir aber doch. Vielleicht kannst Du ja helfen.
  • Matty hat geschrieben: 12.07.2022, 22:59 Was mich interessieren würde: Du erwähntest auf Deiner Webseite die tiefe Übernahmefrequenz des AMT.
    Wo trennst Du den den AMT vom Tiefmitteltöner?
    die Übergangsfrequenz von 1 kHz habe ich nun doch gefunden (Spezifikationen, dort Frequenzweiche, im Fließtext verborgen); ich dachte schon, dass das ein Betriebsgeheimnis sein könnte
  • der Hochtöner hat 220 cm² abstrahlende Fläche (wenn man Deine Internetseite eine kleine Weile vor sich hinflackern lässt), viermal so viel wie der Dayton-Hochtöner AMTPRO-4 (54,72 cm²) in der Oscara 210 und 212, wenn ich das richtig in Erinnerung habe; das ist bemerkenswert viel
  • der versenkte Einbau der Chassis sieht fast wie eine Schallführung aus, aber eben nur fast: die Form sieht mehr wie eine mechanische Versenkung zum Zwecke des verdeckten Einbaus von hinten und ohne eigene akustische Formgebung aus; wird der AMT-Töner teilweise verdeckt? Bei besagtem geflackere (Du magst dem entnehmen, dass mich so etwas eher nervt) erscheint hinter der Hochtöner-Gehäuseöffnung ein stilisierter AMT-Hochtöner, der erheblich breiter als die Ausfräsung ist
  • Du planst eine Ergänzung um ein Steuergerät oder eine ganze Linie unterschiedlicher Steuergeräte; handelt es sich dabei mehr um eine Fernsteuerung zur Lautstärkestellung und Ferneinschaltung oder denkst Du dabei mehr an vollwertige Komplett-Steuergeräte?
Mit einem Paarpreis von knapp 5.000 Euro konkurriert die Box mit anderen geregelten Boxen wie etwa von Schanks. Könnte klappen, wenn es nach dem ersten Eindruck geht.

Gruß

Peter
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Matty
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Beitrag von Matty »

musikgeniesser hat geschrieben: 12.07.2022, 23:38
  • die Übergangsfrequenz von 1 kHz habe ich nun doch gefunden; ich dachte schon, dass das ein Betriebsgeheimnis sein könnte
Danke Peter,
jetzt habe ich es auch gesehen.
Damit wäre meine Frage beantwortet.

Wobei sich für mich direkt die nächste Frage anschließen würde, nämlich um welchen AMT es sich handelt.

Ich hoffe, das ist ebenfalls kein Betriebsgeheimnis ;-)

Viele Grüße
Matthias
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Matthias,
moin Forenten,

ich dachte auch schon, ich wäre vielleicht blind (Sachen schlecht finden kann ich besonders gut), bin dann aber doch noch fündig geworden. Der AMT-Lautsprecher könnte eine Sonderanfertigung sein, aber so uferlos, wie die Welt ist, findet er sich vielleicht sogar in einem regulären Angebot. Da bin ich auch mal gespannt.

Gruß

Peter
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Noel

Dein Konstrukt sieht richtig wertig und professionell aus ! Viel Erfolg damit.

Gruss

Charles
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Tolles Produkt, sieht super aus und würde ich gerne mal hören. Wenn du Lust hast, könntest du überlegen, ob du deine Lautsprecher auf dem nächsten Forentreffen in der Pfalz vorstellen möchtest. Ohne nun allen anderen vorgreifen zu wollen, wäre das doch ein für einen Jungentrepreneur angemessener Rahmen..
Lg
Sascha
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Winfried,
moin Noel,
moin Forenten,
wgh52 hat geschrieben: 12.07.2022, 22:38 PS: Ist das "accent grave" in "Prèmiere" wirklich so gemeint? Es scheint so, denn französisch wär's ja ein "accent aigu": "Prémiere"... Nettes Detail jedenfalls
der Vorteil, wenn man eine Sprache überhaupt nicht spricht, liegt darin, dass man ganz unbefangen und ohne sich vergesslich vorzukommen nachschlagen kann. Gesagt, getan.

Intuitiv kann ich verstehen, das erste E betonen zu wollen, also mit einem accent aigu zu versehen. Aber leo.org und google-Übersetzer sagen übereinstimmend, dass das erste E gar kein Akzent bekommt, dafür aber das zweite, und, oh Wunder, dafür ein grave. Noel hat also alles richtig gemacht, wenn auch der Akzent mit dem Punkt des I fast kollidiert. Die spinnen, die Gallier.

Beim Flächenäquivalent scheint Dir, Noel, π/4 abhandengekommen zu sein, denn bei einem wirksamen Membrandurchmesser von 25,4 mm brauche ich 43 Chassis, um auf 220 cm² zu kommen. Oder ist bei Kalotten der effektive Membrandurchmesser 20% größer als der Schwingspulendurchmesser? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das so ist, aber sicher bin ich mir nicht. Dann wäre der Faktor 30 richtig. Graphisch ansprechend anordnen ließe sich 43 als 9-8-9-8-9. Man kennt das von Zigarettenschachteln, wo Primzahlen immer wieder vorkommen und sehr fantasievoll raumsparend verpackt werden müssen. Ich bin zwar Nichtraucher, aber halt Zahlenfreak und kann mich an solchen Phänomenen immer noch immer wieder erfreuen. Der spinnt, der Musikgenießer.

Wofür steht das S? Short oder small wäre englisch, würde aber leistungsfähigere Modelle erwarten lassen. Französisch spreche ich nicht, so dass ich da gar nicht erst zu suchen anfange.
NNEU hat geschrieben: 24.06.2015, 23:40 Der einzige Lautsprecher der mir von Anfang an und in jeder Hinsicht gefallen hat, ist die Kii Three.
Bei dieser Vorliebe würden sich Varianten mit weiteren Tieftönern an den noch freien Wänden anbieten. Von innen eingesetzt, damit man keine Schrauben sieht, wäre an den Seitenwänden schwer montierbar, aber vielleicht doch nicht ausgeschlossen. Und eine D'Appolito-Anordnung geht immer, wobei ich die Idee mit einem Extramodul à la Manger c1 LF-Modul wohl nicht ins Auge fassen würde, da neben einer weiteren Endstufe eine andere Frequenzweiche erforderlich sein dürfte, was weder Fertigung noch Handhabung sonderlich zuträglich sein dürfte. So oder so darf man also gespannt sein.

Gruß

Peter
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Noel,

vielen Dank für die Vorstellung deiner Première und die damit verbundene Belebung der "Kernkompetenz" unseres Forums. Ich freue mich sehr für dich und auch über die zahlreichen wohlwollenden Kommentare! Dass du nicht nur über ein umfangreiches technisches Wissen, sondern auch über ein Gespür für gutes Design verfügst, hast du ja bereits in deinem Vorstellungsthread und vor allem im Thread zur Generalüberholung der Yamaha NS-1000 M dokumentiert.

Das hier
Hifidistel hat geschrieben: 13.07.2022, 10:08 Wenn du Lust hast, könntest du überlegen, ob du deine Lautsprecher auf dem nächsten Forentreffen in der Pfalz vorstellen möchtest.
ist natürlich ein Muss! :D

Viele Grüße
Rudolf
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Vielen Dank für eure netten Kommentare!
musikgeniesser hat geschrieben: 12.07.2022, 23:38
  • der Hochtöner hat 220 cm² abstrahlende Fläche (wenn man Deine Internetseite eine kleine Weile vor sich hinflackern lässt), viermal so viel wie der Dayton-Hochtöner AMTPRO-4 (54,72 cm²) in der Oscara 210 und 212, wenn ich das richtig in Erinnerung habe; das ist bemerkenswert viel
...

Beim Flächenäquivalent scheint Dir, Noel, π/4 abhandengekommen zu sein, denn bei einem wirksamen Membrandurchmesser von 25,4 mm brauche ich 43 Chassis, um auf 220 cm² zu kommen. Oder ist bei Kalotten der effektive Membrandurchmesser 20% größer als der Schwingspulendurchmesser? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das so ist, aber sicher bin ich mir nicht. Dann wäre der Faktor 30 richtig.
Was die Flächenangabe anbetrifft, kommt es natürlich darauf an, wie man diese berechnet. 

In einem AMT ist die Membran wie eine Ziehharmonika gefaltet.
Wenn man die Fläche zweidimensional von vorne betrachtet (im gefalteten Zustand), käme man bei diesem Modell auf eine Fläche von ca. 55cm².

In entfaltetem Zustand besitzt die Folie eine Fläche von 286cm².

Beide dieser Methoden geben jedoch keine Auskunft über die schallabstrahlende Fläche.

In einem AMT bewegt sich die Membran nicht als Ganzes vor und zurück.
Stattdessen bewegen sich die jeweils gegenüberliegenden Seiten jeder Falte aufeinander zu, oder voneinander weg.

Die schallabstrahlende Fläche würde ich also als Summe der Flächen der Seitenwände berechnen.

Wenn man das tut, kommt man auf ca. 220cm².

Für einen fairen Vergleich, muss man auch beim Kalottenhochtöner die Sicke (zumindest teilweise) mit beachten.
Ich würde also an meinem Vergleich festhalten.
wgh52 hat geschrieben: 12.07.2022, 22:38
PS: Ist das "accent grave" in "Prèmiere" wirklich so gemeint? Es scheint so, denn französisch wär's ja ein "accent aigu": "Prémiere"... Nettes Detail jedenfalls :cheers:
Der Name kommt tatsächlich aus dem französischen.
Jedoch war hierbei nicht die deutsche "Premiere" gemeint (was durchaus auch passend wäre), sondern "(la) première (enceinte)" - der erste Lautsprecher.
musikgeniesser hat geschrieben: 12.07.2022, 23:38
  • Du planst eine Ergänzung um ein Steuergerät oder eine ganze Linie unterschiedlicher Steuergeräte; handelt es sich dabei mehr um eine Fernsteuerung zur Lautstärkestellung und Ferneinschaltung oder denkst Du dabei mehr an vollwertige Komplett-Steuergeräte?
...

...wobei ich die Idee mit einem Extramodul à la Manger c1 LF-Modul wohl nicht ins Auge fassen würde, da neben einer weiteren Endstufe eine andere Frequenzweiche erforderlich sein dürfte, was weder Fertigung noch Handhabung sonderlich zuträglich sein dürfte. So oder so darf man also gespannt sein.
Was zukünftige Produkte anbetrifft, halte ich mich lieber etwas bedeckt. 
Ich kann jedoch sagen, dass du sehr berechtigte Einwände hast.
Diese hatte ich ebenfalls schon im Voraus bedacht.

Für so ein Extramodul bräuchte man in diesem Falle keine eigene Signalverarbeitung. 
Première hat bereits einen zusätzlichen Wandler und die benötigte DSP Rechenpower an Board. 
Für solche Anwendungen ist der AcouLink LFX Ausgang.
Hingegen deines Beispiels, würde Première damit jedoch sowohl frequenztechnisch als auch mechanisch nach unten erweitert, und nicht nach oben.
Hifidistel hat geschrieben: 13.07.2022, 10:08 Tolles Produkt, sieht super aus und würde ich gerne mal hören. Wenn du Lust hast, könntest du überlegen, ob du deine Lautsprecher auf dem nächsten Forentreffen in der Pfalz vorstellen möchtest. Ohne nun allen anderen vorgreifen zu wollen, wäre das doch ein für einen Jungentrepreneur angemessener Rahmen..
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Sascha
Ich lasse euch sehr gerne ein Testpaket zukommen. :)
Mein persönliches Erscheinen wäre (als nun inhärent voreingenommene Person) wohl eher unangemessen.

Beste Grüsse,
Noel
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Tinitus
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Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo Noel,

Chapeau! Schön wenn es jemanden gelingt seinen Traum zu leben. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit deinem Baby. Ich kann Rudolf nur beipflichten, endlich wieder ein gewichtiger Beitrag zum Markenkern.

Gruß

Uwe

PS Das mit dem nachhaltigen Reparaturservice gefällt mir auch gut
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