Fischer Antheus - Umbau auf DSP und Class D

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Sonor Signature
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Fischer Antheus - Umbau auf DSP und Class D

Beitrag von Sonor Signature »

Hallo liebe Aktivfans,

ich spiele aktuell mit den Gedanken meine Fischer Antheus von Hr. Rupf auf DSP Weiche incl Class D Endstufen umbauen zu lassen.
Ich denke, dass die Chassis und das Gehäuse weiterhin state of the Art sind und eine sehr gute Basis für den nächsten Sprung darstellen.
Vor allem was Schnelligkeit und Zeitrichtigkeit betrifft, dürfte hier noch einiges gehen.
Gruß und bleibt gesund
Johannes
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Johannes,

auf den erstan Blick hört sich das nach einem interessanten Projekt an! Nachdem ich etwas mehr recherchiert habe, meine ich: Das Konzept erscheint doch bereits optimal und es ist mMn wirklich fraglich inwieweit der (komplette?) Elektroniktausch nicht geldlicher "overkill" wäre und hinterher eine gewisse Enttäuschung bezüglich der erzielten Verbesserungen entsteht... Es sei denn du kannst vor der Umrüstung Deine gegen die DSP/Class-D Version bei Dir zu Hause im Vergleich hören. Ich persönlich bin nicht überzeugt, dass der Wechsel von der "alten" auf die DSP/Class-D Elektronik eine neue klangliche Welt erschließt, bzw. sicher Deine Ziele erreicht - das alte Zeug war ja "nicht von schlechten Eltern"!

Im Sinne der sicherlich substanziellen Investition (viele tausend Euro?) würde ich (wären es meine Boxen :wink: ) so vorgehen: Die bestehende Elektronik (falls nicht in den letzten 5-8 Jahren geschehen) einer Überprüfung und Revision unterziehen (lassen), mir sie dann ein paar Wochen anhören und dann mit einem testweise vorgeschalteten, richtig guten(!) DSP System (DEQX, Trinnov o.ä.) eine über alles Einstellung vornehmen (lassen), die dann persönliche Präferenzen und den Hörraum mit seinen Moden berücksichtigt. Zeitrichtigkeit und "mehr subjektive Schnelligkeit" können damit auch erreicht werden! Mit modernen DSP Systemen (ggf. unter Anleitung) ist all das eigentlich keine Raketentechnologie, ein vorher/nachher bzw. mit/ohne Direktvergleich verschiedener Einstellungen ist möglich. Nach dieser Phase kann dann über den DSP Kauf entschieden werden.

my 2 cents worth... 8)

Grüße,
Winfried

4901
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

im Prinzip sind Winfrieds Einwände gerechtfertigt. Ich frage mich allerdings, was günstiger ist, die Revision der alten Elektronik oder die Neuausstattung.
Herr Rupf war einer der ersten, die diese Fostex Treiber damals in Europa verwendet hat (ACR RP Serie, wer hat’s erfunden? Ein Schwyzer!), er hat auch eine sehr große Erfahrung mit DSP in Verbindung mit Class D Verstärkern. Man kann die Boxen im eigenem Raum einmessen lassen und sogar verschiedene Presets für verschiedene Genre (Klassik, Rock, etc) abspeichern und dann einfach umschalten. Ob man da mit einem externen DSP selbst zu einem besseren Ergebnis kommt? Bequemer wäre DIY auf keinen Fall. Ich hätte mir gern mal einen seiner Open Baffle Konstruktionen angehört, die Entfernung in die Schweiz, das Finden eines Termins und Hans-Martins Hinweis, dass Dipole sich nicht gut für asymmetrische Räume eignen haben mich das nicht verfolgen lassen.
Es ist natürlich eine grundlegende Entscheidung Revision gegen Ausrüstung mit neuer Technik.
Falls Du dich Johannes für die Ausstattung mit neuer Technik entscheiden solltest, gibt es wohl kaum jemanden, der sich mit den Fostex Chassis und Class D in Verbindung mit DSP so gut auskennt wie Herr Rupf.

Gruß

Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tinitus hat geschrieben: 24.05.2020, 22:17 Ich hätte mir gern mal einen seiner Open Baffle Konstruktionen angehört, die Entfernung in die Schweiz, das Finden eines Termins und Hans-Martins Hinweis, dass Dipole sich nicht gut für asymmetrische Räume eignen haben mich das nicht verfolgen lassen.
Hallo,
ich bezog mich einst speziell darauf, dass die Wand hinter den Dipolen symmetrische Bedingungen unterstützen sollte. Abweichungen wie ein nicht mittig angeordnetes Fenster sind sofort hörbar, stärker ausgeprägt als bei konventionellen LS, die nicht so ausgeprägt wie Dipole gleichwertig nach hinten abstrahlen wie nach vorn.

Die Fischer LS sind keine Dipole. Ihre Magnetostaten sind in einer Ebene angeordnet und bündeln nach vorn. Da lässt sich vermuten, dass die Gruppenlaufzeiten der Frequenzweiche per DSP zumindest ansatzweise kompensiert werden können. Und wenn man zusätzlich aufstellungsbedingte Unterschiede per Ortsfilter ausgleichen kann, um so besser...
Grüße
Hans-Martin
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

Wie Herr Rupf beim Aktivieren prinzipiell vorgeht, kann man sich am Beispiel RP200 anschauen:

http://activaudio.ch/pdf/Fotostory.pdf

Gruß

Uwe
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Jens
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Beitrag von Jens »

Ich schliesse mich Winfried an.

ClassD selber ist weder ein Qualitätsmerkmal noch automatisch besser. Die neuen DSP's scheinen auch "nur" IIR Weichen zu realisieren, insofern besteht nicht automatisch oder gar kein Vorteil ggü. der alten Technik.

Eine Einmessung auf den Raum kann ein Acourate/ Dirca und Co hervorragend leisten. Insofern wird man hier u.U. mit Dirac und Acourate daheim die besten Ergebnisse erzielen...

LG
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Jens,

keiner behauptet, dass Class D grundsätzlich besser ist, wer aber einen Blick in Renés Vorstellungsfaden geworfen hat, wird feststellen, dass alles mal ein Ende hat und die Frage ob teuer restaurieren oder neue Elektronik durchaus berechtigt ist. Ob man DSP lieber selbst macht oder machen lässt, ist glaube ich Geschmacksache, gute Ergebnisse kann man mit Beidem erzielen. Da man die Boxen wohl nicht jedes Wochenende durch die Gegend schiebt, muss man wohl nicht ständig neu einmessen. Umbau mit integriertem DSP würde wohl auch die Möglichkeit digitaler Zuspielung eröffnen.
Es gibt natürlich noch jemand anderen, der sich mit Aktivierung und DSP auskennt, Peter Werner von MeroVinger, da könnte man auch nachfragen. Wie Du siehst Johannes, die einen sagen so, die anderen so. Wichtig ist aber nur, was Du für richtig hältst.

Gruß

Uwe
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Sonor Signature
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Beitrag von Sonor Signature »

Hallo,
die Entscheidung ist gefallen: Prof. Dr. Goertz wird den Umbau vornehmen. Es kommt ein 4 Kanal DSP (Four Audio) zum Einsatz.
Warum Umbau: die Antheus wurden mit hochwertigen Chassis ausgestattet, allerdings wurde das Potential bezüglich Zeitrichtigkeit Magnetostaten vs Isophonbässe nicht realisiert bzw dies war damals einfach nicht möglich.
Umbau erfolgt im Messraum, optional wird später bei mir zuhause nochmals eingemessen.
Bin gespannt und werde natürlich berichten.
Vielen Dank für alle Hinweise und Infos.
Bleibt gesund
Johannes
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Johannes,

ich wünsche viel Erfolg mit der Umrüstung! Die Option der Heimeinmessung würde ich in jeden Falle wahrnehmen um Deine tonale Präferenz einzubringen und ggf. die Aufstellung optimiert zu bekommen!

...bin sehr neugierig wie das Ergebnis klingen wird! :cheers:

Grüße,
Winfried

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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Tinitus hat geschrieben: 25.05.2020, 20:28 Hallo Jens,

keiner behauptet, dass Class D grundsätzlich besser ist

Gruß

Uwe
Ich würde es behaupten.

Meine Erfahrungen basiert nur auf Produkten nur einen Hersteller Lab.Gruppen, aber ich denke dass es allgemein auf moderne Class D übertragbar. Ich habe zuerst in meinem Setup die Labs FP 2600 Class AB genutzt, danach bin ich auf Labs E 4:2 Class D umgestiegen. Es sind doch Welten dazwischen. Mit Class D Klang ist detailreicher, transparenter, konturierter und lebhafter als mit AB's.

Gruß
Stanislaw
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GUSMaster
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Fischer Anthaeus

Beitrag von GUSMaster »

Hallo Johannes,
ich habe gelesen, dass Du die Anthaeus mit DSP umgebaut hast.
Da ich auch Besitzer einer Anthaeus bin hätte ich großes Interesse mehr darüber zu erfahren.

LG
Gunter Schach
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