An- und Entkopplung von Lautsprechern, besonders Neumann

music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Fujak,

Vielen Dank für Deine Rückmeldung; schön zu lesen, wie sich die versch. Varianten auch bei Dir klanglich bemerkbar machen und drücke Dir die Daumen, dass Du alsbald und vorallem vor der nächsten Hitzewelle eine für Dich passende Kombination findest.

Viel Freude weiterhin beim Genießen,
Thomas

:cheers:
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gto
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Beitrag von gto »

So sieht das bei mir aus....

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Der Stein on Top liegt mit Moosgummi dazwischen auf, die Lautsprecher selber stehen mit dünnen Filzgleitern auf dem Stein.

Grüße
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gerd,
ich habe bessere Erfahrungen mit einer Lage 80g-Papier gemacht, wenn es darum ging, einen Stein oder schweren Guss oben drauf zu platzieren ohne Kratzer zu provozieren, aber den beruhigenden Effekt der erhöhten Masse vollständig zu nutzen.
Nach meiner Vorstellung geht es darum, kleine Bewegungen vorwärts/rückwärts zu reduzieren, erhöhte Masse in der Nähe der Hochtöner hilft dabei.
Grüße
Hans-Martin
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gto
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Beitrag von gto »

Hab verschiedene Varianten probiert, warum auch immer, die mit Moosgummi war die für mich beste.

L.G. Gerd
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo noch einmal,

Die von mir und Fujak ehemals genutzten Adam Audio Tensor LSP haben werksseitig eine mit Sand gefüllte Kammer über dem Hochtöner - ein prinzipiell recht schönes und sinnvolles Detail.

Grüße,
Thomas
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

kurze Rückmeldung: die von mir zuletzt ausprobierte Variante tut dem Klang am besten im Sinne einer sauberen Höhen- und Mittenwiedergabe sowie einer fokussierteren Raumabbildung. Die Konstruktion: Lacktisch auf Teppichboden, darauf schwere 4cm dicke Granitplatte (50x50cm) darauf mit Messing-Spikes angekoppelt die KH420, und obendrauf eine dünnere 2cm Granitplatte (30x40cm). Ich erwäge, das Gewicht oben auf den KH420 zu verdoppeln, weil diese Auflage den größten Effekt gehabt hat.
Die von mir und Fujak ehemals genutzten Adam Audio Tensor LSP haben werksseitig eine mit Sand gefüllte Kammer über dem Hochtöner - ein prinzipiell recht schönes und sinnvolles Detail.
In der Tat ein perfektes Masse-Additiv, das man in Form von Quarzsand oder - wer es deftiger mag - mit Bleikugeln in die drei Öffnungen auf der Rückseite oben einfüllen kann.
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Damit bringen es die Tensoren als mittelgroße Kompaktbox auf je 20Kg und klingen gemessen an der Größe sehr souverän und im Hochtonbereich feingeistig auflösend.

Grüße
Fujak
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Super, ganz herzlichen Dank für die Erfahrungen.

Habt Ihr eigentlich Erfahrungen mit den Unterschieden zwischen Granit und Schiefer?
Auf der einen Seite sind Schieferunterlagen unter Geräten durchweg musikalischer.
Auf der anderen Seite soll aber die direkte(!) übereinanderlegen von Granit und Alu zu hervorragender Dämpfung beitragen, siehe z.B. Bei den Acapella oder auch bei einigen HRS Basen.

Ich überlege mir, ob ich meine schwere Liedtke Ständer mit dicken Aluplatten mit einer direkten Koppelung an Granit stelle, oder aber alternativ mit Spikes auf Schiefer.
Letzten Endes muss ich es aber wohl selbst probieren, so viele Unbekannte in der Rechnung....

Beste Grüße
Balázs
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Fujak,

es bleibt also festzuhalten, ANkopplung an schwere Base mit geeigneten kleinflächigen Füßen ist auch bei Deinen Lautsprechern einer ABkopplung durch Sylomer vorzuziehen.

Bitteschön!
Andi
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Balázs,

im Unterschied zu Granit besteht Schiefer aus dicht gepressten Schichten, in denen Schwingungen besser absorbiert werden. Das würde theoretisch und offenbar wohl auch praktisch für Schiefer sprechen. Ein ähnliches Prinzip kann man durch die von Dir erwähnte Schichtung von Alu und Granit umsetzen. Die Übergänge zwischen unterschiedlichen Materialien lässt eine Schwingung nicht linear durchlaufen sondern macht sie diffus durch Brechungen an den Übergangsstellen.
Aber wie Du selber sagst muss man es letztlich an seinem Setup ausprobieren, was am besten wirkt.

Wenn Du soweit bist, würde mich Deine Erfahrung dazu sehr interessieren.
Vielleicht probiere ich das auch mal aus. Der arme Lacktisch hat da ganz schön was zu tragen.

Grüße
Fujak
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Jungs,

bezüglich Schwingungen und An- bzw. Abkopplung kann ich etwas off topic aus meiner Industrieerfahrung für Auflager von großen Verbrennungsmotoren beitragen.

Ein Verbrennungsmotor schwingt vergleichbar unserer Lautsprecher auch über ein vorgegebenes Frequenzband. Je nach Einbaubedingung werden die Motoren entweder sehr steif an eine feste, riesengroße Masse (z.B. Kraftwerksfundament) angebunden, oder mit einer genau gegen die kritischen Frequenzen im Feder-Masse-System ausgelegten sehr weichen Aufhängung (z.B. in einem Schiff) gelagert. Es gibt nur entweder das eine oder das andere, alle Mittelwege sind schlechter.

Übertragen auf unsere Problematik bedeutet das, dass Andi und Fujak recht haben können:
Bei Andis Lösung muss das Lautsprechergehäuse direkt fest an allen Ecken an eine steife, große Masse angekoppelt sein. Wenn die Masse begrenzt ist, sollte sie zumindest eine hohe Eigendämpfung aufweisen, sonst schwingt die ganze Sache munter mit.
Bei Fujaks Abkopplung muss die Auflage so weich sein, dass alle Schwingungen im Material zwischen Gehäuse und Auflage aufgefangen und absorbiert werden. Ein dünner Moosgummi kann die Amplituden z.B. nicht mitmachen und würde die Auflage zusätzlich zum Schwingen anregen. Naturgemäß kann die weiche Lagerung den Resonanzen des Gehäuses nichts entgegensetzen, was sich aber bei gut ausgelegten Lautsprechern nicht stark negativ auswirkt.

Möge es nützen.

Gruß
Uli
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planetti
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Beitrag von planetti »

@gto und Hans-Martin
Als flächige Zwischenlage einer Masse tut auch eine Lage Anti-Dröhn-Matte wertvolle Dienste, da sie die Oberflächen schont, alle Unebenheiten ausgleicht und die Masse gut anbindet.
Gruß
Uli
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Uli,
im Grunde genommen lässt sich jede Betrachtung zu diesem Threadthema auf klassische Feder-Masse-Systeme mit Dämpfung zurückführen, und Zwischenlagen müssen hinsichtlich Scherstabilität untersucht werden.
Angenommen, man legt eine schwere Masse auf die Box, wird deren Trägheit im oberen Bereich erhöht, während unten der Tieftöner seine Membran beschleunigt und die Gegenkraft auf das Gehäuse wirkt.
Wenn das auf Feder(n) gelagert wird, kann es gemäß der Masseverhältnisse (gegenüber eff. Membranmasse) in Gegenrichtung ausweichen.
Ich habe einst Boxen auf Stahlrohrständern gemessen, sowohl am LS-Gehäuse als auch am voll verschweißten Stahrrohrständer, mit einem abgetakelten TA-Magnetsystem am Stativ als Messaufnehmer. Die Aufzeichnung per Cassettenrecorder zeigte deutlich das Tiefpassverhalten der Weiche, womit der Wirkmechanismus klar wurde, der sich auf die größte Membranmasse konzentriert (eine Forumssuche zeigt meinen Bericht vor vielen Jahren hier). Erstaunlich fand ich, dass die Schwingungen auch noch an den Spikes der Ständer aufzeigbar waren, womit die Legende der festen Ankopplung an den Boden widerlegt schien.
Da die Ständer in den Klang der LS mit eingehen, speziell in den Anteil Brillanz, was mir bis heute noch unerforscht erscheint, postuliere ich 2 Aspekte:
1. Am Ende zählt, was hörbar rauskommt und gefällt.
2. Da der Ständer eine relative Bewegung der Box nicht verhindern kann, bietet die An-/Abkopplung der aufgelegten Masse eine weitere Manipulationsmöglichkeit.

Die Antidröhnmasse über der Box sollte man also konsequenterweise auch unter der Box testen.

Dämpfung ist im physikalischen Sinne eine der Geschwindigkeit proportionale, aber der Bewegungsrichtung entgegengerichtete Größe. Das bedeutet salopp gesagt, bei höheren Frequenzen mehr Steifigkeit.
Eine dünne Folie ist da wegen der Verscherung (und steiferer Feder) vermutlich vorzuziehen, die Antidröhnmatte ist üblicherweise aber dick, wenn es um den einseitigen Auftrag auf eine Fläche geht. Unter vibrierenden Geräten wird man eine andere Anforderung stellen, wenn diese vom Boden "entdröhnt", also entkoppelt werden sollen.
Und schon sind wir wieder bei der Betrachtung des Untergrunds unter dem Ständer.
In der Physik macht die am offenen Ende reflektierte Welle einen entscheidenden Unterschied zu der am festen Ende.
Da die Zusatzmasse auf der Box in der Nähe des HT auch Verformung innerhalb der Box mit kompensieren kann, die sich dem Hochton überlagern, zumindest in meiner Vorstellung, wäre eine Entkopplung des HT vom LS-Gehäuse die konsequente Antwort, nebst Erhöhung der Masse des schwimmenden HTs. Das haben schon verschiedene Hersteller wie Roksan (Darius), Naim (SBL, DBL, Intro, Credo, NBL etc.), Audio Physics (HT in Filzring geklemmt) oder B&W (aufgesetzte HT - Gummischlauch um Schraubgewinde) usw...
Eine dem HT überlagerte Schwingung erzeugt FIM, mit Entkopplung des HT kann man sie reduzieren, ebenso mit Erhöhung der Masse.
Grüße
Hans-Martin
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo alle zusammen,

oder man nimmt einfach die Subbase écho mit ebony-Füßen und sehr gut ist.
Im übrigen standen die Rettus beim letzten Forumstreffen auch auf den subbase platziert, zwischen LSP und Ständer platziert, zumindest schließe ich das aus den Fotos. Sollten diese klanglich gefallen haben....

Grüße,
Andi
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planetti
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Beitrag von planetti »

@Hans-Martin
Unter Antidröhnmatte verstehe ich eine dünne, einseitig selbstklebende und Bitumen ähnliche Folie, wie z.B. https://www.alubutyl-kaufen.de/anti-dro ... e-daemmung ,
und nicht die dicken entkoppelnden Gummifelder unter die Waschmaschine ... :wink:

Gruß
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Moin Moin
es bleibt also festzuhalten, ANkopplung an schwere Base mit geeigneten kleinflächigen Füßen ist auch bei Deinen Lautsprechern einer ABkopplung durch Sylomer vorzuziehen.
Ich würde sagen: die Kombi machts...

Masse hilft aus meiner Sicht der Impulstreue und Enkoppeln einer Anregung des Bodens und Aufregung des Nachbarn...

Ich würde, wenn ich etwas suchen würde... eine Kombi aus Ankopplung an viel Masse über kleine Füße oder sogar Verschraubung der Masse am Lautsprecher und evtl. Gewicht auf den Lautsprecher, als auch Entkopplung der Masse am Boden durch z.B. Sylomer versuchen.

Viele Grüße

Christian
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