An- und Entkopplung von Lautsprechern, besonders Neumann

Radiohörer
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An- und Entkopplung von Lautsprechern, besonders Neumann

Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Ankopplung von größeren Aktivlautsprechern, also bei der Verbindung zum Ständer und auch zum Boden?

Ich frage v.a. Weil ich hier bei meinem Klein + Hummel O500C auf schweren Liedtke Ständern noch gar nicht experimentiert habe.

Beste Grüße und danke für jegliche Anregungen
Balázs
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Radiohörer hat geschrieben: Ich frage v.a. Weil ich hier bei meinem Klein + Hummel O500C auf schweren Liedtke Ständern noch gar nicht experimentiert habe.
Hallo Balázs,
hältst du irgendwelche Postings für wichtiger als deinen persönlichen Eindruck, den du unter Einbeziehung deiner eigenen Bedürfnisse, lokalen Einflussgrößen und Masseverhältnissen gewinnen könntest?
Jemand mit schwimmend verlegtem Laminat wird andere Erfahrungen berichten als jemand mit Verbundestrich und ein dicker Teppich verhält sich bezüglich Ständer-Untergrundkopplung anders als der nackte Kontakt.

Du solltest also m.E. konkretisieren, wie dein Untergrund beschaffen ist, an den der Ständer andocken soll, und was die Ent-/Kopplung Ständer-Box betrifft, ist ein dämpfendes zähklebriges Material wie Bostik BlueTack vom Preis-Leistungs-Verhältnis her betrachtet schwer zu toppen, und klanglich stellt es vor keine leichte Aufgabe, etwas besseres zu finden.
Und bei Teppichuntergrund haben sich Spikes bewährt, um den Kontakt zum Untergrund herzustellen. Wenn der aber leichter ist als die Box (zugegeben, etwas übertrieben...) helfen Siemens Lufthaken und kein Liedtke. :cheers:
Grüße
Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Balázs, hallo an alle;

Meine Erfahrungen lassen sich grob in der Aussage zuammenfassen, dass es auf die richtige Kombination aus Ankopplung und Entkopplung ankommt, deren Ziel eine möglichst stabile Aufstellung der LSP ist (erreicht durch Masse/ Ankopplung), ohne das der Raum über Gebühr angeregt wird (erreicht durch Entkopplung).

Wie dies konkret aussieht, muss man testen, da hier, wie Hans-Martin schon schrub, der eigentliche Aufbau des Untergrundes, aber auch die restliche Akustik des Raumes und die Eigenschaften der Komponenten/ deren Interaktion miteinander und dem Raum die entscheidenden Rollen spielen.

Tendenziell scheint es mir eher so, dass eine möglichst hohe Masse am LSP selber (erreicht durch ANkopplung an den Ständer und dessen Befüllung mit Mineralien) und eine geringe direkte Interaktion mit dem Fussboden (erreicht durch ENTkopplung der Ständer-LSP-Einheit) das beste Ergebnis verspricht.

Absolutheiten sind auch hier eher selten sinnvoll, denn weder bringt ein komplett gefüllter und damit maximal schwerer Ständer das beste Ergebnis und auch bringt eine rechnungsmäßig optimale Menge Sylomer zwischen Einheit und Boden zwar 'perfekte' Entkopplung, aber nicht zwangsläufig den besten Klang, da etwas Interaktion oft wünschenswert ist.

Auf jeden Fall kann hier ein riesiges Potential schlummern; es lohnt sich trotz des körperlichen Aufwandes, damit ausgiebig zu experimentieren.

Grüße,
Thomas
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Danke für eure Antworten.

Die LS sind 65kg, 40x40x75cm.

Ich habe ein ca 24kg schweren Liedtke Ständer mit 4 dicken Säulen, oben und unten 10 bzw 12mm Stahlplatte. Die Säulen sind derzeit Sandgefüllt (ca +4-5kg).

Für unten (zum Fußboden hin) besteht die Möglichkeit für Spikes (oder andere Füße mit Gewinde), ich habe aber unten derzeit noch Filzgleiter zur Verschiebbarkeit.

Oben sind ca 6-8mm dicke Hartgummi-Auflagen, jeweils nur an den Ecken, ca 4-6qcm. Hier wäre eine welche Art von Ankopplung sinnvoller? Ganz hart? Vollflächig? (40x40cm?)

Fußboden ist Parkett auf Estrich (?) mit Fußbodenheizung verlegt, ca 10 Jahre altes Einfamilienhaus im Erdgeschoss, also kein groß schwingender Boden wie in einem Altbau im 4. Stock...

Folgende Fragen:
1. wie ankoppeln an den Ständer? Material? Nur Ecken oder vollflächig? Oder auch hier dämpfend, wie Gummi, Trittschallmatte, etc?
2. Wie die Verbindung zum Boden? Trittschallmatte? Sylomer? Oder gar noch eine Steinplatte unten? Spikes ja oder nein?

Ich weiß, Ihr werdet jetzt nicht den ultimativen und einzig funktionierenden Tipp und Lösung präsentieren können, aber die Überlegung hinter den Vorschlägen bzw. die Theorie der Konzepte, aber auch deren mögliche Umsetzung und Materialien würde mich interessieren.

Danke für jegliche Anregungen und Infos
Balázs
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Balazs,

bitte doch Herrn Schlipper von subbase audio um eine unverbindliche Teststellung eines passenden Paars écho mit ebony Füßen dazu. Darauf Deine Ständer. Die Lautsprecher dann nicht entkoppeln vom Ständer, eher ankoppeln.

Grüße,
Andi
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo Andi,
Danke für den Hinweis.
Und wie würdest Du die Ankopplung LS>Ständer realisieren?
Grüße
Balázs
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Balazs,

nachdem ich immer noch nicht die Zeit gefunden habe, meine Ständer zu bauen und meine KH420 immer noch auf dem Provisorium IKEA-Lacktisch stehen, hatte sich im Zuge meiner Sylomer-Experimente eine glückliche Kombination ergeben, mit der ich sehr zufrieden bin. Ich habe jeweils 4 von den braunen Sylomer-Pads (bei Frankenschaum.de) unter jeden LS geschoben. Die Einsinktiefe ist ausreichend - aus meiner Sciht geradezu ideal für die Gewichtsklasse der KH420.

Zunächst hatte ich Bedenken, dass diese etwas wabbelige Konstruktion eine unpräzise Wiedergabe erzeugen könnte. Doch erstaunlicherweise ist das Gegenteil der Fall: Es klingt wesentlich sauberer und in der Räumlichkeit mehr 3D. Vorher hatte ich jeweils 4 Gummi-Spike-Teller von Oehlbach darunter, die im Vergleich den Bass mehr aufblähen und das Klangbild unruhiger erscheinen lassen. Auch bei kräftigen Bässen kommt keine Schwingung, keine Vibration auf der Holzfläche des Lacktisches an.

Ich möchte nicht behaupten, dass dies das Nonplusultra ist, aber von allen bisherigen Lösungen für mich die beste.

Grüße
Fujak
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Matty
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Beitrag von Matty »

Hallo Balázs,

ich kann Fujaks Erfahrungen bestätigen.

ich benutze die gleichen Sylomere für die KH420 und es funktioniert gut.
Es ist ein wenig frickelig sie so unter den Lautsprechern so zu platzieren, dass sie gerade und gleichmäßig zusammengedrückt werden. Wenn man sich ein wenig bemüht, geht es aber.

Bei mir stehen die Neumänner übrigens auf einem dicken Holzklotz aus Buche (45x35x35 cm) und der wiederum auf einer Mamorplatte von 45x45x5cm.
Mamorplatte+Holzklotz wiegen insgesamt alleine 45kg pro Seite.

Die Sylomere sind zwischen Lautsprecher und Holzklotz.
Das ganze steht auf Parkett schwimmend verlegt. Insgesamt super stabil.

Viele Grüße
Matthias
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Fujak,

besten Dank für den Tipp. Die Pads (12,90 € + Versand) sind bereits auf dem Weg zu mir.

Viele Grüße
Rudolf
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Fujak,

was ist denn Dein Ziel?
Willst Du den Lack-Tisch beruhigen oder den Lautsprecher?

Beste Grüße,
Andi
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andi,

weder noch. In erster Linie will ich mich beruhigen. :|
Spaß beiseite: Mein Ziel ist besserer Klang. Ob dies durch an- und/oder ankoppeln geschieht, ist mir letztlich egal. Das Sylomer entkoppelt hörbar, das Klangbild gewinnt dadurch - Ziel erreicht.

Grüße
Fujak
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Fujak,

hmmm, nein.
Sylomer direkt unter den Lautsprechern klingt schrecklich. Jedenfalls im Vergleich mit anderen Lösungen, ich habe da viel ausprobiert. Dass es besser klingt als vorher, kann wirklich nur als ein Zwischenschritt betrachtet werden. Ich würde die LS hart per irgendwas an eine große Masse ankoppeln. Im Idealfall erlaubt diese Masse an die angekoppelt wird, eine klangneutrale Aufnahme und ggf. Weitergabe und/oder Eliminierung der Resonanzen. Da kann und sollte man viel Rumprobieren. Es lohnt sich.

Wohlmeinende Grüße,
Andi
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Andi,

ich wäre da skeptisch Deine Erfahrung mit den AGMs auf die 420 zu über tragen.
Ich Stimme Dir aber zu, dass man auch das ankoppeln an große Masse probieren sollte.

Grüsse Jürgen
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Was ist für Euch große Masse?

In meinem Fall wiegt der O500C z.B. alleine 65kg, ein KH 420 dagegen nur 35kg. Allein das ist wohl ein relevanter Unterschied.

Wie groß bzw schwer soll eine darunterliegende Masse sein, damit eine Ankopplung sich lohnt? Mindestens so schwer? Doppelt so schwer?

Meine Ständer sind ja schon recht monströs ausgelegt, wiegen aber mit Sand trotzdem noch deutlich weniger als 50% vom Lautsprecher.
Ist dann noch eine Ankopplung sinnvoll oder doch lieber Entkopplung?

Fragen über Fragen, die sicher kaum eindeutig beantwortet werden können, denn es gibt wohl kaum ein eindeutiges Kochrezept...

Aber nochmal die konkrete Frage an Andi, aber auch an Jürgen: wenn ankoppeln, womit? Spike? Oder nur kleinflächig (wenige Quadratzentimeter?) und hart, oder großflächig (40x40cm?) und hart?

Beste Grüße
Balázs
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

@Balazs,

große Masse können flächig auf dem Boden liegende 20 kg genügen, solange die "was können", also gute Base.
Ankoppeln auf jeden Fall per geringer Fläche und nicht per volle Bodenfläche.

Und letztlich musst Du jetzt halt einfach mal ein bisschen was ausprobieren?
Das macht viel Arbeit, kann aber lohnen, bringt Erkenntnisse und Gewissheit!

LG,
Andi
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