An- und Entkopplung von Lautsprechern, besonders Neumann

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Stephan
Die Entkopplung mit Sylomer zwischen den 901k und den Metallständern habe ich jetzt auch ausprobiert, ist aber klanglich bei mir keine Alternative. Dies scheint bei mir nicht zu funktionieren.
Das hätte mich auch etwas gewundert, denn durch das Sylomer würdest Du die vorteilhafte hohe Masse des jetzt schweren Ständers ja dem Lautsprecher entziehen.

Meiner Meinung nach, sollte Masse die dem Lautsprecher angekoppelt wird der Impulswidergabe immer gut tun.

Unschlüssig bin ich mit dem Übergang Lautsprecher als Gesamtkonstrukt (also inkl. Ständer, Steine, Sand etc.) an den Boden. Ich denke hier kommt es auf den Boden an und man kann nicht pauschalisieren. Im Falle Andi mit der Kellerbodenplatte die auf der Erde „aufliegt“ ist ankoppeln sicher das beste. Hat man einen schwingenden Altbauboden, könnte es jedoch das entkoppeln sein ;)

Was ich eine interessante Mischform finde, da es für mich keine klare Ankopplung ist:
Wenn man Steine Auf den Lautsprecher legt... diese aber über Sylomer vom Lautsprecher entkoppelt... was ist das dann?
Auf der einen Seite habe ich ja Masse in das System gebracht... aber trotzdem kann sich der Lautsprecher darunter bewegen... aber gleichzeitig wirkt die gesamte Masse wieder auf die An- oder Abkopplung zum Boden... spannendes Konstrukt ;)

Nicht, das ich das machen würde aber spannend ;)

Viele Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Fujak

Danke für die Aufklärung... aber aus meiner Sicht hast Du mit diesem System
Abkopplung von oben nach unten:
Granitplatte (40kg) - KH420 - Sylomer-Pads - Tisch
Eine positive Mischform ;)

Du koppelst Masse (die 40kg) an den Lautsprecher an... dieser wird schwerer und bekommt eine bessere Impulswiedergabe... dann koppelst Du das schwere Gesamtkonstrukt vom Tisch ab...

Das Ergebnis entspricht in diesem Fall meinen positiven Erwartungen ;)

Viele Grüße

Christian
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Stephan,

das hört sich interessant an - vor allem deshalb, weil ja die Pucks - so weit ich weiß - aus Hartgummi sind und demnach ein Zwischending zwischen den Eigenschaften des weichen Sylomers und den harten Spikes sind - letztere zudem mit einer minimalen Fläche zur Ankoppelung. Insofern würde ich die Gufex-Pads eher als den von Uli (planetti) erwähnten Zwischenbereich zwischen An- und Abkopplung sehen. So weit die Theworie - am Ende aber zählt natürlich das klangliche Ergebnis.

Wenn die Sylomer-Pads eher in Richtung Verschlechterung gehen, dann wäre bei Dir der Weg vorgezeichnet in Richtung Ankopplung. Hast Du denn auch mal Metallspikes statt der Gufex-Pads (Dreipunkt-Auflage) ausprobiert? In der Theorie zumindest würde ich hier ein noch besseres Ergebnis erwarten.

Grüße
Fujak
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nemu
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Beitrag von nemu »

Hallo zusammen,

erstmal Danke an alle Forumsmitglieder, die mich hier in diesem Thread mit Ihren Berichten an Ihren gemachten Erfahrungen teilnehmen lassen. Ich finde dieses Thema äußerst spannend und Aufschlussreich. Ich nehme hier viel für mich mit und stelle fest, dass ich hier in meinem Setup noch weit mehr ausprobieren sollte.

@chris0212:
Ich habe zwar keinen schwingenden Altbauboden, jedoch ein schwimmend verlegtes Fertigparkett. Das ganze Dachgeschoss besteht aus Holz, schwingt also auch. Vermutlich ist das ganze ähnlich zu Deinem schwingenden Altbauboden. Die schweren Metallständer von Liedtke sind nicht mit Spikes an das Parkett angebunden. Herr Liedtke hat mir als Alternative zu den Spikes, Füsse mit kleiner Auflagefläche (Durchmesser ungefähr wie ein Schraubenkopf) mit sehr festen Filzgleitern geliefert, die es mir ermöglichen die Ständer sammt Lautsprecher auf dem Parkett zu verschieben. Ob die nun eher ankopplen oder entkoppeln kann ich nicht sagen. Was anderes habe ich hier bisher unter den Metallständern noch nicht ausprobiert. Ich würde aber mal vermuten, das zumindest mein schwimmend verlegtes Fertigparkett keine hohe Masse darstellt.

@fujak
Ja, die Eishockey Pucks zwischen den Geithains und den Liedtke Metallständern sind aus Hartgummi. Auf YouTube sind Filmchen über die Herstellung der Pucks zu finden. Ich würde diese schon als sehr hart bezeichnen. Diese kann man mit der Hand oder durch das Gewicht der Lautsprecher nicht eindrücken. Daher bin ich hier auch eher von einer Ankopplung ausgegangen. Aber vermutlich hast Du Recht und es handelt sich eher um eine Mischform von Ankopplung und Entkopplung. Wie auch immer, sind die Eishockeypucks präzise gefertigt, absolut plan und bieten im Vergleich zu den alten winzigen Gummifüßchen eine geradezu riesige beidseitige Auflagefläche und verbessern letztendlich bei mir den Klang, woran immer dies auch liegen mag.

Mit Sylomer-Pads bin ich in meinem Setup bisher bei den Lautsprechern gescheitert. Aber ich verwende diese mit Erfolg unter meinem Plattenspieler, genauer gesagt zwischen Schallplattenregal und 3cm Schieferplatte auf der mein Firebird steht.

Metallspikes zwischen Lausprechern und Ständern habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Dies sollte ich mal machen.

Ordentliches Gewicht oben auf die Geithains sollte ich auch noch probieren.

Gruß Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
wenn ich an die drehbare MT/HT-Einheit der Klein + Hummel O500C des TE Balázs denke, oder die
vergleichbare Konstruktion der KH420, sehe ich die Bilder in Cay Brockmanns Bericht (Fidelity), komme ich auf die Idee, die MT/HT Einheit hart mit üppiger Betonmasse an einem Ständer zu befestigen Das natürlich mit einer passenden Platte verschlossene Tieftongehäuse steht weich (davon entkoppelt) mit dämpfenden Medium auf dem Boden darunter, mit der Unterseite nach oben, um den ursprünglichen Abstand des TT zum MT wieder herzustellen. So kann Fujaks Erkenntnis über die Erfordernisse der einzelnen Chassis (bzw. Übertragungsbereiche) perfekt umgesetzt werden, Entkopplung vom Bass, Ankopplung des MT/HT.
Da MT/HT auf Ohrhöhe spielen sollten, ist der Raum darunter für den Bass und die optimale Aufstellung vorgesehen - folglich ist die Umkehrung oben<>unten des Gehäuses kein Problem, vielleicht sogar Teil der Lösung, weil der verbleibende Bodenabstand eher klein ist, ein Ständer sich praktisch ausschließt und eine Lage dämpfender Schaum sich anbietet.
Der Ständer für die MT/HT-Einheit braucht nur statisch das Gewicht der Chassis, Waveguide-Trägerplatte und Zusatzmasse zu tragen, die bewegten Massen der Membranen stellen dynamisch kaum eine Belastung dar, wenn der HT 0,3g, der MT mit 3,3g realistisch eingeschätzt wird. 2 Gehsteigplatten könnten als zusätzliche Masse völlig ausreichen...
Grüße
Hans-Martin
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Heute sind drei schwere Pakete gekommen: 2 stck 3cm Schieferplatten für oben und 2 Stck 4cm Platten für den Boden. Holzklötzchenspiel habe ich noch liegen. Und eine Rolle antidröhnmatte ist ebenfalls vor einigen Tagen gekommen. Bin ich gespannt...

Aber aktuell ist gerade Arte TV mit Imagine und Rolling Stones in Havanna spannender...

Grüße
Balázs
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Guten Morgen Balázs,

jetzt hast Du uns ja ganz schön auf die Folter gespannt. Der Stones-Film ist seit 8 Stunden zu Ende und immer noch kein Bericht von Deinen Schieferplatten? Ja, ich geb's zu, ich bin ziemlich gespannt auf Deine Erfahrungen. :P

Grüße
Fujak
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
So, gestern habe ich etwas umgebaut.
Ursprüngliche Aufstellung war von oben nach unten:
- K+H O500C (65kg)
- dichte, feste, ca 5mm hohe Gummiauflage an den Ecken, 4x ca 6cm^2
- Liedtke Ständer mit 4 90mm Rohren, sandgefüllt, oben 8mm, unten 12mm Stahlplatte (45kg)
- 4 ca 1,5cm groß Filzgleiter zur Verschiebbarkeit
- Parkettboden im Erdgeschoss, Einfamilienhaus.

Gestern kam dann folgende Aufstellung:
- K+H O500C (65kg)
- 3 Hartholzklötzchen ca1,5x1,5x4cm
- Liedtke Ständer mit 4 90mm Rohren, sandgefüllt, oben 8mm, unten 12mm Stahlplatte (45kg)
- jetzt mit den 4 einschraubbaren M8 Spikes, Spikeunterteller (sonst verkratzt die Schieferplatte deutlich)
- Schieferplatte 47x47x4cm (25kg)
- dünne Antidröhnmatte
- Parkettboden im Erdgeschoss, Einfamilienhaus.

Tja, der Klangunterschied war nicht sehr riesig, hätte ich größer erwartet, aber für mich nicht wirklich positiv: es ist etwas präziser, konturierter, aber die Musikalität, das Federnde, das Leichtfüssige ist etwas verschwunden, es klingt langweiliger, auch etwas kühler, schlanker, blutleerer.
Sicherlich steht alles ca 7-8cm höher, aber das sollte bei 300cm Hörabstand kaum Einfluss haben. Evtl werde ich das System etwas nach unten neigen.

Tja, als erstes kommen die Holzklötzchen raus, danach evtl. auch die Spikes.
Oder andere Anregungen?

Schade, denn die Schieferplatten sehen super aus, top verarbeitet, super Abwicklung, perfekte Verpackung, fairer Preis: Marmor-heil.de. Große Empfehlung!

Die 3cm Schieferplatten für oben sind noch verpackt, damit fange ich erst an, wenn der Klang wieder besser wird.
Schönen Sonntag wünscht, Balazs
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Balázs,

danke für die Erlösung von meiner Ungeduld in Form Deines Berichtes. Ich würde aufgrund meiner eigenen Erfahrungen folgende Reihenfolge wählen:

- Schieferplatte 3cm
- K+H O500C (65kg)
- Schieferplatte 47x47x4cm (25kg)
- Spikes mit Unterteller
- Liedtke Ständer mit 4 90mm Rohren, sandgefüllt, oben 8mm, unten 12mm Stahlplatte (45kg)
- flächiger möglichst dünner Filzbelag (nur zum Verschieben bzw. Parkettschutz)

Ich wage zu prognostizieren, dass das besser klingen könnte.

Je näher die Schieferplatten am eigentlichen Laustsprecher sind, desto mehr Einfluss haben sie. Unten am Boden haben die Schieferplatten nach meiner Einschätzung den geringsten Effekt. Imerhin liegen zwischen ihnen und dem LS eine ganze Kette von Holzklötzchen, Spikes und einem ohnehin schon dämpfenden Liedtke-Ständer dazwischen.

Ich würde auch nicht zweimal hart auf kleiner Fläche ankoppeln, sondern entweder Spikes oder Holzklötzchen nehmen. Es gibt zwischen beiden nach meiner Erfahrung einen deutlichen Klangunterschied (Klötzchen machen das Klangbild wärmer aber etwas unpräziser, während Spikes mehr Präzision vor allem in der Höhenwiedergabe bringen, aber auch ins Kühle tendieren können.

Noch einen Satz zu der 3cm Platte: Bei mir hatte die obenaufgelegte Platte den größten Einfluss (Granit 5cm Dicke). Ich würde daher alle Experimente immer mit der 3cm Schieferplatte machen, um die Gesamtkonstruktion beurteilen zu können.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Grüße
Fujak
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo

Ich würde Fujaks Prognose stützen!

Viele Grüße

Christian
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