Hallo Rudolf,
habe fertig:
Rudolf hat geschrieben: ↑19.01.2020, 13:50
Das doppelte Lottchen (zwei KH 750) werde ich demnächst angehen. Dazu warte ich ab, welche Erfahrungen Matthias mit der digitalen Kaskadierung der Subs macht.
Will Dich nun auch nicht mehr länger warten lassen:
Rudolf hat geschrieben: ↑16.01.2020, 12:58
Hallo Matthias,
matia100 hat geschrieben: ↑15.01.2020, 21:55
Aber trotzdem erscheint es nicht elegant, bei Einsatz mehrerer KH750DSP immer nur Y-Adapter zu basteln. Deshalb will ich als nächstes die analoge Ansteuerung nur noch für das Master-System (2xKH420+KH750) so beibehalten und die Slave-Subs dann digital ansteuern.
... und das schreibst du, nachdem ich mir gerade zwei Y-Adapter bestellt habe.
Ansonsten: eine sehr gute Idee!
Viele Grüße
Rudolf
Die Umsetzung war überfällig, barg aber wie so oft einige Tücken, die endlich gelöst sind. Und nebenbei konnte ich so auch den direkten Vergleich analoge Ansteuerung vs digitale durchführen indem ich einfache nur die Anschlüsse tauschte.
Als erste Hürde stellte sich die Pegelgleichheit zwischen analogen PRE/DAC-Ausgang und dem digitalen Signal dar. Hierüber muß man sich klar werden, beide Signalpfade müssen exakt gleiche Pegel haben bzw. muss eine Pegeldifferenz bekannt sein um sie ggf. korrigieren zu können. Welcher DAC bringt das von Haus aus mit? Im Studiobereich gibt es Normpegel, nicht umsonst haben DACs aus diesem Metier hierfür oft noch eingebaute Trimmer oder die Möglichkeit Korrekturfaktoren einzugeben. Bei meinem DAC (Antelope) gibt es diese Spindeltrimmer an den Main-Outs und konnte entsprechend nachjustieren. Mittels internem Pegelton, den der DAC selbst erzeugt und direkt auf die Ausgänge routet, an den HP-Ausgängen des KH750 nachgemessen bei allen gewünschten Sampleraten (44-192) zwischen -18dBfs und 0dBfs. Meine Messauflösung beträgt <0,1dB gegen Referenz, der KH750 hatte bei einer einzigen Samplerate und zwei Pegelstufen eine Abweichung von <0,2dB. Neumann spezifiziert eine Toleranz von +-0,1dB. Also im grünen Bereich.
Ist aber noch nicht die ganze Miete. Bei getrennter Ansteuerung müssen alle Signale die Subs zeitgleich erreichen. Keineswegs trivial. Durch das vielfache Herumschieben bei der Positionierung der Subs fiel mir auf das +- 10cm als deutlicher Unterschied wahrnehmbar sind, also Delays zwischen Sub und Hauptlautsprechern im ms-Bereich.
Wie schon weiter oben angegeben muß die Latenz der unterschiedlichen Systeme berücksichtigt werden. Für den analogen Pfad gilt:
PRE/DAC (welche Latenz hat dieser?) an Main-Out. Danach die AD- und DA-Wandlung im KH750, die Neumann mit 1,5ms angibt.
Für den digitalen Pfad gibt es nur die Latenz im KH750, die Neumann mit 1,2ms angibt.
Unter der Annahme das mein DAC sich ähnlich wie der interne KH750 verhält muss also der digital angesteuerte Sub um 1,5ms verzögert werden (zusätzlich zu den Distanzen). Dafür gibt es im Lipsync-Menü der App eine Einstellmöglichkeit bis maximal 100ms. Aus der Verzögerung errechnet dann die App automatisch die Delays für jeden einzelnen Lautsprecher.
Natürlich steht jetzt die Entscheidung an, wie der Mastersub mit den KH420 angesteuert werden soll, beides ist möglich, analog und digital sind jetzt direkt vergleichbar. Da die Pegelverhältnissse stimmen, sind lediglich die Latenzen richtig zuzuordnen.
Analog automatisch besser als digital?
Um es klarzustellen, die digitale Ansteuerung ist Neumann sehr gut gelungen. Das Klangbild ist extrem aufgelöst, die Bässe straff und mit guter Räumlichkeit versehen (immer ein Indiz für jitterarme Umsetzung), die tonale Balance ausgewogen und ohne Unterschied zu analog, was will man mehr. Als effizientes Setup bspw. direkt von einer digitalen Quelle ohne weiteren audiophilen Aufwand ist das eine hervorragende Lösung.
Die analoge Ansteuerung dagegen hat einige Fallstricke aufzuweisen. Nicht wenige Einflußparameter sounden den Klang und sind womöglich eine Verschlimmbesserung. Der DAC selbst ist heutzutage zwar noch ein weites Feld, aber doch beherrschbar schon für kleines Geld. Dann wäre ggf. eine Vorstufe, viele lassen die schon weg, nach dem Motto "was nicht da ist, macht auch keine Fehler". Und dazwischen gibt es eine Menge Kabel. Letzteres gilt natürlich auch für ein digitales SPDIF-Kabel mit entsprechender Länge. Das kann durchaus auch ins Geld gehen.
In meinem Setup (näheres in meinem Profil) habe ich mich klar für die analoge Ansteuerung entschieden. Bin sehr zufrieden damit daß ich keine tonalen Unterschiede zwischen den beiden Varianten wahrnehme. Es sind die kleinen, aber wichtigen Details, die eben für mich das aufwendige Aufbereiten des digitalen Signal rechtfertigen und dann am Ende in der Summe noch mehr Hörgenuß hervorbringen. Aber besser geht immer.
Viele Grüße
Matthias