Modifikation Intel Ethernet PCIexpress Karte
Verfasst: 26.02.2018, 16:50
Hallo zusammen,
nachdem hier im Forum ja das Thema Audio-Over-IP so an Fahrt aufgenommen hat, möchte ich hier die Modifikation eine handelsüblichen Intel-Ethernetkarte mit PCIexpress-Schnittstelle vorstellen.
Kurz zum Hintergrund meiner derzeitigen Anlagenkonstellation: Auch ich bin kürzlich von USB- auf Ethernet-Audio gewechselt mit großer Zufriedenheit. Statt auf Dante habe ich den "oldschool" Ansatz gewählt und einen Logitech Squeezebox Receiver aus dem Duet-Bundle modififziert. Die Modifikation in der Kurzform sieht so aus, dass alle Chips auf dem Receiver-Board ihren eigenen ultra low noise regulator (Sparkos Labs) spendiert bekommen haben und jeweils durch eine NewClassD Neutron Star Clock getaktet werden. Am SPDIF Ausgang sitzt dann noch ein Röhrenbuffer ala Digi-Lampizator. Der DAC ist ein TotalDAC D1-Six.
Auf einem kleinen Mini-PC läuft das Betriebssystem Daphile, an das Ethernet bislang angebunden über den normalen Onboard-Lan-Anschluss mit Realtek Chipsatz.
Inspiriert durch die recht frisch auf den Markt gekommene JCat NET card Femto habe ich mich an die Modifikation einer handelsüblichen Netzwerkkarte zum Nachrüsten über PCIexpress gemacht. Auf jeden Fall sollte es ein Intel Chipsatz sein.
Nun benötigen die Chipsätze meist zwei bis drei unterschiedliche Spannungen. In den Intel Chipsätzen sind integrierte Spannungsregler implementiert, die die Hauptspannung von 3,3V (die wiederum über die PCIe-Schnittstelle vom PC geliefert wird) onboard runterbringen. Das ist natürlich nicht in unserem Sinne, daher muss eine Netzwerkkarte her, die die externe Einspeisung aller Spannungen leicht ermöglicht.
Fündig geworden bin ich bei dem "Intel CT Desktop Adapter" für ca. 20,- €. Die Karte verwendet mit dem Intel 82574 GbE zwar nur den Vorgängerchip des aktuellen I210AT, lässt aber die Modifikation sehr leicht zu, ohne dass man zu dem ganz feinen Besteck greifen muss.
Ein Foto sagt mehr als tausend Worte:
Also:
Die Spule und der DC/DC-Wandlerchip auf der rechten Seite muss raus. Ein beherzter Dreh mit der Zange ist hier sehr wirksam. Die beiden PNP-Transistoren (der externe Leistungsteil der onchip-Spannungsregler) können am oberen Anschluss mit dem Seitenschneider kurz oberhalb ihres Gehäuses abgeknipst werden. Die Transistoren dann mit einigen Biegebewegungen von der Leiterplatte ablösen. Die große Lötfläche für den oberen Transistoranschluss ist praktischerweise dann auch die Fläche, wo die 1,9V und 1,05V jeweils eingespeist werden müssen. Die Einspeisung der 3,3V und der gemeinsame Ground-Kontakt befinden sich rechts oben jeweils links und rechts der oberen beiden Keramikkondensatoren.
Für die drei Spannungen hatte ich noch passende LT3042 Regler in der Schublade.
Der klangliche Gewinn ist sehr deutlich. Nicht ganz so extrem wie bei USB der Wechsel vom Onboard-Anschluss auf eine hochwertige USB-Karte, aber doch sehr wahrnehmbar.
Interessanterweise hat die Reaktionsgeschwindigkeit von Daphile und dem Logitech Media Server enorm zugelegt. Über den Onboard-Anschluss hatte das Laden des Web-Interface immer ein paar Sekunden gebraucht, über die Intel Karte ist alles sofort da. Die Lan-Geschwindigkeit ist in beiden Fällen 100MB/s, da mein Netzwerkswitch so eingestellt ist.
Eine 25 MHz Neutron Star Clock ist heute bestellt, dann ist die Modifikation abgeschlossen.
Viele Grüße,
Henning
nachdem hier im Forum ja das Thema Audio-Over-IP so an Fahrt aufgenommen hat, möchte ich hier die Modifikation eine handelsüblichen Intel-Ethernetkarte mit PCIexpress-Schnittstelle vorstellen.
Kurz zum Hintergrund meiner derzeitigen Anlagenkonstellation: Auch ich bin kürzlich von USB- auf Ethernet-Audio gewechselt mit großer Zufriedenheit. Statt auf Dante habe ich den "oldschool" Ansatz gewählt und einen Logitech Squeezebox Receiver aus dem Duet-Bundle modififziert. Die Modifikation in der Kurzform sieht so aus, dass alle Chips auf dem Receiver-Board ihren eigenen ultra low noise regulator (Sparkos Labs) spendiert bekommen haben und jeweils durch eine NewClassD Neutron Star Clock getaktet werden. Am SPDIF Ausgang sitzt dann noch ein Röhrenbuffer ala Digi-Lampizator. Der DAC ist ein TotalDAC D1-Six.
Auf einem kleinen Mini-PC läuft das Betriebssystem Daphile, an das Ethernet bislang angebunden über den normalen Onboard-Lan-Anschluss mit Realtek Chipsatz.
Inspiriert durch die recht frisch auf den Markt gekommene JCat NET card Femto habe ich mich an die Modifikation einer handelsüblichen Netzwerkkarte zum Nachrüsten über PCIexpress gemacht. Auf jeden Fall sollte es ein Intel Chipsatz sein.
Nun benötigen die Chipsätze meist zwei bis drei unterschiedliche Spannungen. In den Intel Chipsätzen sind integrierte Spannungsregler implementiert, die die Hauptspannung von 3,3V (die wiederum über die PCIe-Schnittstelle vom PC geliefert wird) onboard runterbringen. Das ist natürlich nicht in unserem Sinne, daher muss eine Netzwerkkarte her, die die externe Einspeisung aller Spannungen leicht ermöglicht.
Fündig geworden bin ich bei dem "Intel CT Desktop Adapter" für ca. 20,- €. Die Karte verwendet mit dem Intel 82574 GbE zwar nur den Vorgängerchip des aktuellen I210AT, lässt aber die Modifikation sehr leicht zu, ohne dass man zu dem ganz feinen Besteck greifen muss.
Ein Foto sagt mehr als tausend Worte:
Also:
Die Spule und der DC/DC-Wandlerchip auf der rechten Seite muss raus. Ein beherzter Dreh mit der Zange ist hier sehr wirksam. Die beiden PNP-Transistoren (der externe Leistungsteil der onchip-Spannungsregler) können am oberen Anschluss mit dem Seitenschneider kurz oberhalb ihres Gehäuses abgeknipst werden. Die Transistoren dann mit einigen Biegebewegungen von der Leiterplatte ablösen. Die große Lötfläche für den oberen Transistoranschluss ist praktischerweise dann auch die Fläche, wo die 1,9V und 1,05V jeweils eingespeist werden müssen. Die Einspeisung der 3,3V und der gemeinsame Ground-Kontakt befinden sich rechts oben jeweils links und rechts der oberen beiden Keramikkondensatoren.
Für die drei Spannungen hatte ich noch passende LT3042 Regler in der Schublade.
Der klangliche Gewinn ist sehr deutlich. Nicht ganz so extrem wie bei USB der Wechsel vom Onboard-Anschluss auf eine hochwertige USB-Karte, aber doch sehr wahrnehmbar.
Interessanterweise hat die Reaktionsgeschwindigkeit von Daphile und dem Logitech Media Server enorm zugelegt. Über den Onboard-Anschluss hatte das Laden des Web-Interface immer ein paar Sekunden gebraucht, über die Intel Karte ist alles sofort da. Die Lan-Geschwindigkeit ist in beiden Fällen 100MB/s, da mein Netzwerkswitch so eingestellt ist.
Eine 25 MHz Neutron Star Clock ist heute bestellt, dann ist die Modifikation abgeschlossen.
Viele Grüße,
Henning