Liebe 205er-Fans,
wie von Oliver angekündigt habe ich mich noch ein bisschen mit anderen Netzteilen im Oppo 205 beschäftigt. Oliver hat dieses hier in Hongkong besorgt:
https://www.clonesaudio.com/product-page/psudp205
Ich hatte kürzlich mit einem anderen Netzteil Erfahrungen gesammelt, mit dem UDP-203/205 LPM SE auf
http://www.oppomod.com. Das hatte mir ein Forumskollege mitgeschickt und die Bitte geäußert, es beim Umbau doch auch gleich gegen das originale Schaltnetzteil auszutauschen. Ich hatte das gemacht und ließ den Player dann gegen meinen G-Oppo2 antreten. Nun, nach den Erfahrungen beim Forumstreffen mit Schaltnetzteilen wundert es wahrscheinlich kaum jemanden, dass dieser Player mit dem konventionellen Netzteil meinen klanglich übertraf. Es ändert sich nichts bei Klangfarben, Dynamik oder Präzision, aber es ist mehr Ruhe und Gelassenheit im Klangbild.
Warum um Himmels Willen kaufst du ein Netzteil in Hongkong, wo es doch kaum eine einfachere Herausforderung in der Elektronik gibt, als so ein kleines Netzteil selbst zu bauen, höre ich Euch fragen? Nun, wenn das doch schon einer gemacht hat, brauch' ich das doch nicht auch noch machen, und wenn es gleich zwei Chinesen gibt, die diese Übung schon hinter sich haben, erst recht. Ok, das Bittstellertum, das man auf dem Zollamt zumindest hier bei uns an den Tag legen muss und die Zeit, die man mit Warten dort verbringt, trübt das Vergnügen im Vorfeld etwas.
Dieses Netzteil habe ich bei mir drin:
Man sieht einen ordentlich dimensionierten Ringkerntrafo und recht gute Bauteile, die verwendet wurden. Mechanisch macht das Gebilde zwar einen etwas wackeligen Eindruck, aber was soll's. Oliver hat mir dieses Netzteil geschickt:
Das ist mechanisch ganz vorzüglich aufgebaut, sehr solide auf einer dicken Aluplatte, und im Gegensatz zu dem Netzteil oben kann es auch die 115V-230V-Umschaltung des Oppo umsetzen. Beim Netzteil oben muss man angeben, für welche Spannung es sein soll. Vom mechanischen Aufbau her gesehen würde ich dem zweiten Netzteil klar den Vorzug geben. Was mir beim ersten besser gefällt, ist der dicke Ringkerntrafo im Vergleich zum Standard-Printtrafo beim zweiten. Aber erstmal einbauen, dann sehen wir weiter. Olivers G-Oppo2 mit Seriennummer 1 wartet darauf:
Jetzt muss Schicht für Schicht runter, damit man an das Netzteil kommt. Erstmal die Up1-Platine für Surround weg:
Dann die Surround-Audioplatine des Oppo runter:
Die Up2-Platine hinten im Bild mit den Lundahl-Übertragern kann bleiben. Entfernt man nun eine Blechquerstrebe, liegt die Blechabdeckung des Schaltnetzteils fertig zum Rausschrauben da:
Deckel runter (ist ein bisschen fummelig):
Da ist das Schaltnetzteil. Ausgebaut neben das neue gelegt:
Das Netzteil passt mechanisch perfekt in die Befestigungsbolzen auf dem Geräteboden, und auch die Stecker passen perfekt:
Die Blechabdeckung passt allerdings nicht mehr drauf, dafür ist das Netzteil gerade ein bisschen zu hoch. Bei dem ersten Netzteil oben, das in meinem G-Oppo2 drin ist, ging die Abdeckung gerade noch drüber. Ich musste dazu allerdings die Schraube, die den Ringkerntrafo hält, andersrum einbauen. Hier versuche ich mir dadurch zu helfen, dass ich kleine 5mm-Distanzbolzen einsetze:
Macht man das an allen sechs Schraubverbindungen des Deckels, geht er gerad so rein:
Nun wieder alles drauf, erst das Surround-Audioboard, dann das Surround Up1:
Deckel drauf:
Funktioniert alles? Nun, er bootet, aber woher kommt denn der entsetzliche Brumm? Er kommt aus dem Gehäuse des Oppo, speziell vom Netzteil. Mein Verdacht, dass es die Blechabdeckung ist, erhärtet sich. Ich vermute, dass der Deckel gerade so den Trafo berührt und dann von dessen Streufeld zum Brummen angeregt wird. Alles wieder zerlegen. Deckel runter. Ich setze anstelle der 5mm-Distanzbolzen solche mit 10mm Länge ein, das passt dann gerade noch in der Höhe. Außerdem lege ich einen Streifen Zellkautschuk zwischen Trafo und Deckel, dann wird doch wohl Ruhe sein. Alles wieder eingebaut und erwartungsvoll eingeschaltet. Ergebnis: Es brummt immer noch fürchterlich. Der Standard-Trafo hat offensichtlich ein so starkes Streufeld, dass der Blechdeckel wie eine Membran im Magnetfeld mit Netzfrequenz zappelt. Bei dem ersten Netzteil oben ist das überhaupt kein Problem. Alles wieder alles raus, Blechhaube weglassen und alles wieder rein:
Nun erkennt der Kenner auch von außen, wenn die Gerätehaube wieder draufsitzt, noch das neue Netzteil:
Immerhin, ohne den Blechdeckel über dem Netzteil ist Ruhe.
Als nächstes wird sich Olivers Player meinem im Hörtest stellen müssen.
Viele Grüße
Gert