Ja, deine erste Erläuterung (war's hier oder in Gerts Fred?) zu diesem Speziallfall hat mein Hirn auch etwas Substanz gekostet, weil es intuitiv erstmal unintuitiv erscheint, dass eine deutliche Pegelschieflage (pro Frequenzband) das Imaging weniger beeinträchtigt als subtile Zeitfehler.uli.brueggemann hat geschrieben:Ich denke ich argumentiere mal so rum: da hatte ich einen Kunden (bisher der einzige übrigens) der mit Acourate nicht zufrieden war. Und das Nachdenken darüber hat mich fast irre gemacht. Bis ich denn kapiert habe dass die Pulsantworten von seinem System zwar keinen idealen Frequenzgang haben aber paarweise so prima gematcht waren dass die Frequenzgangkorrektur zwar geklappt hat aber die Filter wiederum das Matching sub-optimiert haben.
Sieht ja auch ganz danach aus, wenn ich die aktuellen O410-Erkenntnisse bei Gerd (gto) in Sachen korrigiert vs. nicht korrigiert lese... passiert bei ihm wohl nicht viel, was im interchannel-Zeitbereich am Hörplatz zu richten wäre. Ensprechend gering der Gewinn.Erkenntnis dabei ist jedoch dass es nicht wichtig ist dass die Sprungantwort perfekt ist (trotzdem immer noch ein hehres Ziel) sondern dass die Korrelation stimmt. Das ist auch so bei passiven Frequenzweichen. Dabei kann sogar der Frequenzgang abweichen (und das tut er in Realität denn dann auch).
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Insofern treibt mich die Annahme dass ein halbwegs ordentliches Wiedergabesystem auch zum Testen geeignet sein sollte.
Sprich: "Halbwegs ordentliches Wiedergabesystem" ist halt doch relativ. Meines eher nicht... aber ich habe einen O300+Sub-Besitzer (in-wall-montiert) im Zugriff, in der Hoffnung, dass die ähnlich gut gematcht sind wie die 410er.
Als Summenbearbeitung (also L/R gleich) hab ich schon mal mit so'ner Zeit-Überkompensation gespielt... klingt nix gut: Bassdrums verlieren an Attack und auch "Druck", wenn der Grundtonbereich auch nur wenig zu früh kommt -- könnte ein Maskierungseffekt sein, die sich bereits ausbildende Grundwelle drückt den "Klick" psychoakustisch weg. Mit Stimmen hab ich's noch nicht probiert, aber da wirkt sowas bestimmt auch eher voll un-dufte. Und ja, gezielte, größere L/R-Differenzen in der Phase... da wabert dann ein Mono-Gleitsinus nur so umeinander dass es Freude ist (also deutlich mehr als er das fast immer eh schon tut wg. unsymmetrischer RA/LS, als übler Härtetest). Bei meinen kleinen Tannoy-Coaxen (Zweit-LS) ist die Trennfrequenz nicht sauber gematcht, was die Abbildung subtil aber reproduzierbar ändert wenn ich die LS vertausche (war ein unfreiwilliger Langzeit-Doppelblindtest, das rauszukriegen).So müsste denn z.B. das Falten eines Kanals mit einem Allpass gewonnen aus einer Crossover-Simulation sich deutlich anders anhören als das Falten mit eben dem revertierten Allpass. Mittlerweile hat sich rumgesprochen dass das Nachhinken tiefer Frequenzen im Vergleich zu hohen Frequenzen natürlich ist. JEDES minimalphasige Filter tut dies. Das Filter umgedreht bewirkt das Gegenteil.
Ich wäre für Robbie Williams (Gert, dein Einsatz!), auch weil bestimmt geschmackskompatibler als Klassik/Jazz/Weltmusik o.ä., bzw weil man weniger mit dem "Verstehen der Musik" beschäftigt ist, was evtl. eher ablenkt.Fazit: lasst uns mal auf ein räumliches Musiktstück einigen und dann können wir spielen.
Yep, tricky ist es, akute Laufmaschen-, äh, Fallstrickgefahr. Hab genug Beispiele, wo mein Getrickse durchaus massive Defizite hat... gewisse Dinge sind aber auch gewöhnbar: Wie sich bis in den Tiefton "senkrechtere" seitliche Bildquellen anhören, muss man erst lernen, weil man halt nur das übliche kennt und als "richtig" einschätzt, obwohl objektiv der Bassbereich mit konverntionellen Methoden der Stereocodiereung halt immer weniger Basisbreite hat als der Mittelton (und man darüber streiten kann, ob man diesen Fakt als "naturgemäß" gegeben und damit richtig bewertet oder nicht). So, jetzt hab ich wieder sinniert und geschrieben, statt wie versprochen zu arbeiten...PS: das Nachbehandeln fertiger Stücke zur Erhöhung der Räumlichkeit erscheint mir tricky.