audiokarl hat geschrieben:
Die Gräuschkulisse des Furman rührt nicht von seinem schweren Trafo sondern vom ELKO, den ich wie auf den Fotos gezeigt vom Gehäuse entkoppelt und in Luftpolsterfolie gebettet habe, was durchaus das knarzende Geräusch reduziert hat.
Hallo Karl,
ein ELKO???? Mit 3 blauen Zuleitungen am einen Ende und 3 braunen am anderen? Da musste ich stutzen, aber Kondensator macht schon Sinn.
Hans-Martin hat geschrieben:Hinweise, die Abhilfe schaffen, sind mMn nur möglich, wenn eine vollständige Liste aller Gerätschaften mit Erdung vorliegt, also alle Antennenleitungen, alle Geräte der Anlage mit Schutzerdeanschluss, ebenso im Netzwerk (LAN), sofern verbunden.
Das Stichwort für die Lösung ist vermutlich galvanische Trennung, wo man diese sinnvoll, also mit der geringsten klanglichen Beeinträchtigung einsetzt, lässt sich dann diskutieren und finden.
Liefer doch bitte einfach eine Liste mit genauen Bezeichnungen der Geräte, die am Brummen beteiligt sind, sobald sie mit der Kette und dem Netz verbunden sind, einschließlich der Aussage, ob schutzgeerdet oder nicht.
Mit genauer Bezeichnung meine ich die konkrete Typenbezeichnung, die Verwechslung vermeidet.
Das Bild zeigt 2 Lyngdorfs, die ich kenne, es gibt noch mehr zur Auswahl...
Quelle
Links Lyngdorfs TDAI2200+RP, rechts Lyngdorfs Peter, an den ich zuerst denke, wenn jemand "der Lyngdorf" schreibt. Meinst du Lyngdorf DPA-1, der RCA und XLR- Analogeingänge hat aber auch Digitaleingänge und dessen Abtastrate beim Digitalausgang einstellbar ist? Geht es digital in den externen DAC oder steuert DPA-1 den Verstärker analog an?
Du hast aus meiner Sicht mehrere Probleme unterschiedlicher Struktur und Ursache:
1.Das mechanische Brummen im Furman, das von einem noch nicht näher spezifizierten Bauteil ausgeht. Da man alle Geräte vom Netz trennen kann, lässt sich herausfinden, welches Gerät mehr von der beschriebenen Störung verursacht. Dann müsste man feststellen, wie beschaffen dessen Netzteil ist.
2.Das elektrische Brummen, welches aus einem Gerät kommend offenbar auch nur auf einem Kanal auftreten kann. Welche Kabel sind dann im Spiel? Hast du da schon mal links gegen rechts getauscht, mal am Kabelanfang, mal am Ende gewechselt? Lyngdorf hat differenzielle Analogeingangsstufen, die RCA-Masse geht auf den invertierten Eingang des OPs, parallel mit 10 Ohm auf Signalmasse. Welche Verkabelung (symmetrisch oder koaxial) wird verwendet? Ändert sich das Brummen, wenn man die Gehäuse mit einem Kabel verbindet (möglichst 2,5qmm oder mehr)?
3.Die Nebelkerzen, die den Blick auf die Brummursachen verhindern.
Zu allen 3 Punkten gibt es Lösungsstrategien:
Zu 3.: Verlässliche Antworten auf konkrete Fragen, anders ist eine erfolgreiche Ferndiagnose kaum möglich. Mir stehen sonst nur Bilder zur Verfügung (auch die aus Erinnerung).
Zu 2.: Wenn der Vorverstärker schutzgeerdet ist, kann man zu Diagnosezwecken vorübergehend (!!!) bei den angeschlossenen Geräten die Schutzerde unterbrechen, z. B. mit textilem Klebeband (Tesafilm wird erfahrungsgemäß von der Schukokralle durchschnitten, es muss schon das dickere Tesaband oder ähnliches sein), das über die Schukoflächen am Stecker geklebt wird. Andere Geräte, die in der Kette gerade nicht benötigt werden, werden am Audiokabel vom Vorverstärker abgetrennt, dabei wird eine Veränderung des Brummens beobachtet und notiert, denn eine einzige fehlerhafte Aussage nach Gedächtnis kann eine messerscharfe Logik aushebeln. Ergebnisse konkret aufschreiben ist der einfachste Weg, zu vermeiden, dass man jemand aus eigener Dusseligkeit an der Nase um die eigentliche Ursache des Problems herumführt.
Nach der Beschreibung folgen Vorschläge, das Problem zu beseitigen, aus den Auswirkungen folgt vielleicht Plan B.
Zu 1.: Solange das mechanisch brummende Teil mit 6 Kabeln nicht konkret benannt ist, und auch nicht feststeht, wo es im Furmann zwischengeschaltet ist, gehe ich von einer Blackbox aus, über die sich spekulieren lässt, oder zu der man den Hersteller befragt. Die Kabel kann man verfolgen, um zu sehen, wo die 6 angeschlossen sind. Beides ist zum Verständnis erforderlich, die mir vorliegenden Bilder liefern keine hinreichenden Hinweise (weil unvollständig). Ich habe die Vermutung, die Blackbox liegt zwischen Netzausgang für Poweramps und Filterplatine, der ebenso der Trafo folgt, aber es sind viele lose Kabel im Gerät, um das aus dem einen Bild allein eindeutig sehen zu können.
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Jonas Bednarz hat geschrieben:Das geschieht mit Hilfe eines kleinen Tricks: Die 230 Volt Wechselspannung aus der Steckdose wird durch einen Transformator in zwei exakt gleich große Spannungen von 115V aufgeteilt, die jedoch genau gegenphasig sind. Die erste Spannung erreicht ihren Minimalwert also in dem Moment, in dem die andere maximal wird. Wohingegen Gleichspannungsanteile im Nutzsignal in beiden Polaritäten gleichphasig auftreten und durch die Differenzbildung herausgefiltert werden. So funktioniert übrigens auch die Übertragung von symmetrischen Musiksignalen über XLR-Kabel. Natürlich sind alle Ausgänge auch gegeneinander abgeschirmt. Das heißt, zwei an dem Furman angeschlossene Geräte können sich nicht gegenseitig beeinflussen.
Verständlicher wird es vielleicht, wenn man schreibt, dass die Ausgangsbuchsen A, B und C über zur Schutzerde symmetrierte 230 V Sekundärwicklungen (Mittelanzapfung auf Schutzerde) versorgt werden. Der große RKT ist multipler Trenntrafo*, Netzsymmetrierer*, offenbar mit Schutzwicklungen* zwischen den Wicklungen, die kapazitives Übersprechen zwischen den Wicklungen verhindern sollen, allerdings hat man das Bündel abgehender Kabel miteinander verseilt, und noch durch einen Ferritring* geführt, was wieder eine gewsse Kopplung zwischen ABC ermöglicht, die allerdings ein Bruchteil dessen ausmacht, was im Trafo passieren könnte.
Der Trafo ist nur für ABC zuständig, die 4 Power-Ausgänge sind parallel zur Netztrafo-Primärseite.
*) jeweils Komponente mit netzfilternder Wirkung
Aus der Beobachtung würde ich auf einen X-Kondensator schließen (einen speziellen bipolaren Elko will ich nicht ausschließen, halte das aber für eher unwahrscheinlich, weil die Lebensdauer von Elkos beschränkt ist). Angenommen, es handelt sich bei dem Kondensator mit sternförmiger Verkabelung um einen netztauglichen Polypropylen oder MP-Kondensator, der parallel zum Netz vor dem Gerät das Netz glättet, allerdings alle Spikes, positive wie negative, mit Stromausgleich beantwortet. Je unsauberer das Netz, desto stärker die Ausgleichsströme und das kann in der Folienwicklung zu Magnetostriktion führen, die nicht geräuschfrei abgeht. Geschaltet wird der angenommene Pufferkondensator mit der kleineren Relaisplatine, nachdem das Relais von der Hauptplatine die Phase freigegeben hat.
Russ Andrews bietet 3 unterschiedlich dimensionierte Pufferkondensatoren an, die parallel zum Netz vor dem Gerät angeschlossen werden. Es ist naheliegend, dass die Dimensionierung des Kondensators in den Klang des Gerätes über eine Art Resonanz mit dem Netzteil eingehen kann. Es ist klar, dass ein zum Netz paralleler Kondensator mit seinem Innenwiderstand die kurzzeitige Stromabgabefähigkeit erhöht. Ein 7 µF Kondensator, wie er bei umfangreicheren Leuchtstofflampenanordnungen üblich ist, knallt beim Netzanschluss ganz schön. Die gibt es im Alubecher und im Kunststoffmantel, von letzteren (und nur davon) habe ich schon rhythmische Geräusche gehört. Kein Wunder, wenn Furman hier eine eigene Leiterplatte zum Draufschalten einsetzt, vielleicht mit Serienwiderstand zum strombegrenzt hochladen, der per Relais dann gebrückt wird.
Bei allen Aspekten muss man bedenken, dass abnormes Verhalten sich auch mit Defekten in Bauteilen erklären lässt, die sich nicht mehr nach Lehrbuch verhalten. Da hilft nur Einkreisen, und wenn gefunden, wundert sich manchmal selbst der Experte.
Der Experte bei IAD (dem deutschen Furman Vertrieb) ist noch im Urlaub. Ob die Geräusche im Rahmen des Normalen liegen, kann nur jemand abschätzen, der das von Furman eingesetzte hier brummende Bauteil kennt (und nicht nur vom Schaltbild).
Ich hätte dies auch als PN schreiben können, aber vielleicht kommen noch von anderen Furmann-Benutzern Vorschläge oder Korrekturen, ich habe mich nur an Bildern aus dem www orientiert.
Grüße Hans-Martin