Stromversorgung/Netzleitungen vom Sicherungskasten

Antworten
powerohr
Aktiver Hörer
Beiträge: 202
Registriert: 14.06.2010, 19:20
Wohnort: Leichlingen im Bergischen Land

Stromversorgung/Netzleitungen vom Sicherungskasten

Beitrag von powerohr »

Hallo,

ich habe meinen Hörraum im Kellergeschoss meines Einfamilienhauses. Der Sicherungskasten ist im Nebenraum.
Ich überlege, ob sich eine gesonderte Netzzuleitung lohnen könnte.

Ich habe an einen audiophilen Sicherungsautomaten und eine Aufputzleitung mit 3x 2,5 qmm zB von Lapp bis in eine guten Netzleiste gedacht. Es werden so um die 10 m bis zu Hifigeräten sein.
Gggf. könnte man direkt in den Sicherungskasten auch einen Netzfilter einsetzten, der mögliche Einflüsse aus dem Hausstrom blockt.

Von da geht es dann per Eupen Audioline Kabeln 3x2,5 qmm mit Ferritmantel in die Geräte selbst. Diese Kabel nutze ich jetzt schon. Als Geräte sollen dann nur der Audio PC, ein GD Master 11 Dac und 2 Aktivlautsprecher angeschlossen werden.

Sollte man lieber auch vom Sicherungskasten direkt alles mit Eupen Audioline Kabeln machen? Diese sind leider relativ teuer bei der benötigten Länge.
Mich würde interessieren, ob jemand damit Erfahrung hat und ob der Aufwand lohnt.

Beste Grüße
Torben
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9165
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Torben,
ich würde bis zur Steckdosenleiste kein 10m Eupen-Kabel legen, weil ab Unterverteilung zum Gerät dieser Kabeltyp (unter 2m) mit seiner HF-Dämpfung mehr Probleme löst, bis zur Unterverteilung aber Probleme schafft, wie die Reflexion von HF-Störungen, die von einer Last ausgehen.
Grüße Hans-Martin
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3299
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Meine Erfahrung bei Hausinstallationen ist, dass die letzten meter zur Anlage die wichtigsten sind, dh wuerde ich eher auf einen gute Steckdose, gute Netzkabel zu den Geraeten sowie auf einen guten Netzverteiler achten. Gut gehoert habe ich auch den Austausch der Sicherungen im Sicherungskasten(sollte die Anlage einen eigenen StromKreis haben).
Der Einfluss der Verbesserung der Netzzuleitung ist eher gering bis kontraproduktiv, manches High End Netzkabel macht auf so grossen Laengen eher Probleme, als das es hilft .
Gruss
Juergen
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9165
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

powerohr hat geschrieben:Ich habe an einen audiophilen Sicherungsautomaten und eine Aufputzleitung mit 3x 2,5 qmm zB von Lapp bis in eine guten Netzleiste gedacht.
Hallo Torben,
ich kenne bisher keinen "audiophilen Sicherungsautomaten", der es mit einer einfachen Schmelzsicherung aufnimmt. Meinst du einen konkreten Automaten?
Grüße Hans-Martin

P.S. ich fürchte, ein Kellerraum hat so schlechte akustische Bedingungen, dass die 10m Netzzuleitung zur Steckdosenleiste von völlig untergeordneter Bedeutung sind.
Bild
powerohr
Aktiver Hörer
Beiträge: 202
Registriert: 14.06.2010, 19:20
Wohnort: Leichlingen im Bergischen Land

Beitrag von powerohr »

Danke für die Tipps.

Als Sicherungsautomaten habe ich an einen Silent Wire Serie 16 Klangmodul gedacht. Da kommt dann eine Sicherung rein. Momentan habe ich halt die normalen Sicherungen mit dem Kippschalter.

Keine Angst: Der Kellerraum ist 22 qm groß und akustisch mit Absorbern und Diffusoren optimiert. Er liegt im Bereich der Toleranz für Tonstudios. Habe ich mit Acourate gemessen. Wobei ich schon darauf achte den Hochtonbereich nicht zu sehr zu bedämpfen.

Ich hatte mir halt gedacht, ob es sinnreich ist mit 2,5 qmm Kabeln zu arbeiten und dann in die Wand mit Standarddose und nur 1,5 qmm Nym Kabeln zu gehen. Was dann in der Wand bis zum Hauptverteiler passiert, kann man auch nur raten. Ich denke die günstige Variante wäre dann ein Lapp Classic Kabel bis in den Hörraum.

Kennst sich jemand mit HF Filtern aus? Zumindest der Zuspieler hat ein Filter in der Anschlussbuchse. Dahinter käme ja dann ein Eupen-Kabel bis zur Steckdosenleiste.
Ab da mit dem geschirmten Lapp bis in den Sicherungskasten.
Ist es richtig den Schirm nur einseitig anzuklemmen? Ich habe auch schon von beiden Seiten gelesen.

Ich hätte hier noch ein professionelles HF Filter, welches man direkt in den Sicherungskasten setzen könnte. Ich schätze aber dies müsste man ausprobieren.
Grüße
Torben
Bild
Koala887
Aktiver Hörer
Beiträge: 537
Registriert: 27.12.2010, 17:23
Wohnort: Eltmann, Unterfranken

Beitrag von Koala887 »

Hallo Torben,

die 10m in den Hörraum würde ich aus massiven Leitern machen, klingt mit Sicherheit besser als ein flexibles Kabel. Wenn die Steckdosenleiste fest installiert ist, kannst du damit direkt bis in die Leiste, ansonsten über eine Wandsteckdose und flexibler Leitung in die Steckdosenleiste.
Als Sicherung würde ich auch nur eine einfache Schraubsicherung mit Diazed Einsatz empfehlen.

Ein weiterer Geheimtipp wäre der Anschluss der Zuleitung noch vor dem FI. Da dies allerdings nicht erlaubt ist, wird dir das kein Elektriker so anschliessen und es muß jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren, ob einem der kleine Klanggewinn die geringere Sicherheit wert ist.

Schöne Grüße
Daniel

P.S.:
Hans-Martin hat geschrieben:P.S. ich fürchte, ein Kellerraum hat so schlechte akustische Bedingungen, dass die 10m Netzzuleitung zur Steckdosenleiste von völlig untergeordneter Bedeutung sind.
Eine gewagte These, ohne den Raum vorher gesehen zu haben...
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4013
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

ernsthafte Überlegungen bezüglich der Stromversorgung gehören dazu.

Denn damit fängt es nun mal an.

Das ist wie beim Kochen, taugt das Fleisch nicht, wird es auch kein guter Braten.

Die spannende Frage lautet:

Wie entfernt man Netzklirr ohne klangschädliche Nebenwirkungen?

Gruß

Bernd Peter
Bild
h0e
Administrator
Beiträge: 3908
Registriert: 11.11.2013, 09:40
Wohnort: München

Beitrag von h0e »

Hallo,

nachdem Torben ja den Master 11 gekauft hat, hat er die bessere Stromversorgung von Dac und Vorverstärker schon mal auf der Strecke liegen gelassen. Da empfinde ich den jetzt angestrebten Aufwand als etwas befremdlich. Egal wie sind m.E. nach NYM 3x2,5 vom Unterverteiler bis zur Steckdosenleiste ausreichend, oder wie Shakti schon geschrieben hat, ggf. sogar besser. Hier kann man ggf. statt Steckdose auch eine Herdanschlossdose oder ander zugelassene Klemmeinrichtung zum Übergang verwenden. Ggf. ganz auf eine Steckdosenleiste verzichten und die Anschlusskabel direkt verdrahten.

Grüße Jürgen
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2066
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hallo Daniel,

welches massiv verdrahtete Kabel vom Sicherungskasten zum Hörraum würdest Du denn empfehlen?

Beste Grüße,
Andi
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9165
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Koala887 hat geschrieben:P.S.:
Hans-Martin hat geschrieben:P.S. ich fürchte, ein Kellerraum hat so schlechte akustische Bedingungen, dass die 10m Netzzuleitung zur Steckdosenleiste von völlig untergeordneter Bedeutung sind.
Eine gewagte These, ohne den Raum vorher gesehen zu haben...
Hallo,
ich schrieb : ich fürchte, ich wagte zu fürchten, denn erfahrungsgemäß haben Kellerräume eine niedrigere Decke als Wohnräume, zudem überwiegend Stahlbeton als Bodenplatte für das daraufstehende Wohnhaus, die Zahl der Fensterflächen und Türen kann auch nicht mit üblichen Wohnräumen mithalten, womit diese Dämpfung von Moden stark reduziert ist. Der Aufwand an Akustikmaßnahmen muss deshalb erfahrungsgemäß deutlich gesteigert werden.

Ich bevorzuge ebenfalls Massivdraht für längere Strecken, aber 3 parallel verlegte Leitungen mit jeweils 13m Länge nach derselben gemeinsamen 16A Schmelzsicherung, jeweils an identische Steckdosenleisten angeklemmt
A)5x 1,5qm massiv verdrillt + Folienschirm mit Beidraht, je 2 Leiter parallel auf 3qmm
B)3x 2,5qmm flexibel
C)3x 4qmm massiv
zeigten eine kältere Basswiedergabe und glanzlosere Höhen bei C als die anderen beiden Kabel, A und B waren schwer auseinanderzuhalten.

Wer in den Bereich Netzkabel vordringt, wird auch Netzsteckerkontaktmaterial, Aderendhülsen bei Litze, Steckdosenkontaktmaterial, Sicherung ("Klangmodule" sind keine Automaten), und sobald Netzfilter am Eingang eines Gerätes sind, werden die Unterschiede der vorgeschalteten Netzkabel nur noch sehr wenig gehörmäßig zu Buche schlagen. Denn die Filter-Induktivitäten und deren Innenwiderstände betragen meist ein Mehrfaches dessen, was übliche Netzkabel mitbringen.
Grüße Hans-Martin
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3299
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Meine Erfahrungen:
3x2,5 qmm massiv unter Putz, war klanglich prima und vor allen Dingen auch legal unter Putz zu verlegen.

Alternativ waren auch 3x1,5qmm (Standardware) klanglich nicht weit davon entfernt, so dass nach meinem Umzug die aktuelle Anlage mit einer solchen Zuleitung versorgt wird.

(abgeschirmte Leitungen haben in meinen Versuchen nicht gut geklungen)

Definitiv ist der Uebergang zu Steckdose, Mehrfachsteckdose und Massefuehrung der Netzverteilung klanglich wichtiger als das reine Leitermaterial, zumindest in meinen Selbstversuchen.

Gruss
Juergen
Bild
Antworten