Hallo Oliver,
also, um Missverständnisse zu vermeiden:
Ich habe nicht behauptet, man könne Raummoden
ausschliesslich und vollständig mit reinen Absorbern beseitigen! Allerdings wollte ich den Behauptungen Einiger widersprechen, welche beim unbefangenen Leser fälschlich (und möglicherweise in dieser kategorisch Art nicht beabsichtigt) den Eindruck hätten hinterlassen können, daß rein absorptive Maßnahmen
keinerlei Wirkung hätten.
Absorptive Maßnahmen können aber ein nicht unwesentlicher, ergänzender Bestandteil eines - wie man so schön sagt - Bouquets von multimodalen, synergistischen Maßnahmen im Bassbereich sein.
Um meine persönliche Meinung mal stichwortartig zusammenzufassen:
Die beste Maßnahme gegen Raummoden ist die Auswahl einer Schallquelle, welche bereits konstruktiv möglichst wenig Energie in die Anregung von Raummoden verschwendet.
Also einem hohen Bündelungsmaß, in dem Fall eben idealerweise eine Kardioide Bassabstrahlung wie bei den k-Modellen von ME Geithain.
Dann folgt halt eine kluge und rationaler Auswahl/Modifizierung von:
a) Hörraum
b) der Position von Schallquelle und Hörplatz/-zone.
c) Bei Eigentum/nettem Vermieter/Neubauten: Wandmaterial/Inneneinrichtung (Schrankwände, Regale mitsamt Inhalt können bei optimaler Auslegung helfen, Nutzung "leerer" Hohlräume, Holzbauten helfen bei kluger Bauplanung,…)
d) ---> raumakustischer Beratung/Messung durch kompetente Stelle
und nachfolgend
e) Optimierung möglichst weit in Richtung eines IRT-gemäßen Raumes (soweit der WAF das zulässt, kostet evtl. viele Paar Schuhe, Handtaschen und andere Aushandelbare Kompensationsgeschäfte…
)
f) verbleibende Raummoden selektiv mit Resonatoren abschwächen
g) und/oder weitere Abschwächung mit "Raumanpassung" im Signalweg (wobei hier nur symptomatisch die Amplitude, nicht jedoch kausal das Hauptproblem angegangen wird, was wohl viele immer noch nicht verstehen..
h) teure, aber eher kausale Methode: sauber eingemessene aktive BassTrap (bspw e-trap von BagEnd) Nachteil: nur 1, max. 2 Raummoden aktiv kompensierter. Und im Vergleich zu SBA oder DBA schlechteres Kosten/Nutzen-Verhältnis, aber Platzsparender.
i) der Königsweg ist zweifellos ein SBA,
j) der Kaiserweg ein DBA. letzteres in Zeiten von seit über 10 Jahren erschwinglicher digitaler Steuerelektronik machbar.
Ich persönlich habe vor, ggf zusätzlich zur 901k in einem irgendwann endgültigen Wohnsitz ein SBA/DBA zusätzlich zur IRT-gerechten Raumakustik zu installieren (Mehrfamilienhaus). 16 Isophon PSL 385/400 Alu und 8 PSL 320/400 habe ich dafür bereits bei mir eingelagert…
Wobei der Bassbereich der 901k dann selbstverständlich stark abgesenkt würde (positiver Resteffekt: bereits ab 200 Hz einsetzende Bündelung dank 38cm Basstreiber).
SBA und vor allem DBA haben nämlich neben der weitgehenden/fast vollständigen Vermeidung von Raummoden den extrem bedeutsamen sozialverträglichen Effekt, daß auch bei erheblichem Pegel kaum bis keine Störung der Nachbarschaft durch den Bassbereich eintritt: Keine Raummoden durch Zylinderwellen ---> kein Dröhnen ---> keine Störung. Bei ausreichend großem Wohnzimmer halte ich eine komplette 50-65 cm dicke Absorption an einer Wand für nicht völlig abwegig. Sieht man ja insbesondere bei vollflächig bebauter Wand nicht mehr.
Alle Methoden von a) bis h) sind frei kombinierbar, i) und j) setzen (wie die BAss-Kardioide) methodisch richtig an der Kausalkette an.
Gruß
Dirk
PS: Dass 901k plus SBA oder DBA zunächst wie ein totaler Overkill wirken ist mir klar… aber ich habe so eine Kombination sauber eingemessenes DBA plus RL 901k bereits einmal hören dürfen… absolut beeindruckend!