Hallo Daniel,
danke für die Infos und Bilder. Ich habe gestern Abend ebenfalls mal mein kleines USB-Mikroskop auf die Clock-Sektion gehalten
und den 54MHz-Quarz gefunden. Bevor ich aber an dieser Baustelle weitermache, wollte ich den von Thierry angeregten Hörtest durchführen. Allerdings
Koala887 hat geschrieben:
wie wäre es noch mit:
8. G-ADS1 hängt am Digitaleingang des Oppo?
habe ich Deinen Vorschlag erst gelesen, als der Test schon durch war. Mein Test-Setup:
Oben (unter dem Monitor, ohne den man den Oppo nur schwer steuern kann) steht der Oppo BDP-105, drunter der G-ADSM DAC von Thierry und darunter mein G-ADS1 DAC. Der G-ADSM DAC ist mit von mir konfektionierten XLR-Kabeln an den beiden AGM 3.3 angeschlossen, wahlweise wird auf den XLR-Ausgang des G-ADS1 DAC oder Oppo umgesteckt. Der Digitalausgang des G-ADS1 DAC geht über ein Lutzifer mit BNC an der einen und Cinch an der anderen Seite in einen koaxialen Digitaleingang des G-ADSM DAC. Der Oppo geht ebenfalls über ein Lutzifer mit 2x Cinch digital in einen Koaxeingang des G-ADSM DAC, außerdem noch analog über ein 1m langes XLR-Kabel von mir und dann noch über das Oppo-HDMI-Kabel von HDMI 2 des Oppo zu einem HDMI-Eingang des G-Linn. Beim Oppo sind die beiden HDMI-Ausgänge so konfiguriert, dass HDMI 1 und 2 Video/Audio-gesplittet sind, das heißt, auf HDMI 1 liegt das Videosignal, das zum Monitor geht, und auf HDMI 2 das Audiosignal, das zum G-ADSM DAC geht.
Bei 7 zu testenden Varianten habe ich mich auf zwei Teststücke beschränkt, die ich gut kenne, eins in HD-, eins in CD-Qualität. "Lady be good" aus "Jazz at the Pawnshop" in 24/88 und "Kyrie" aus der "Misa Criolla" mit Mercedes Sossa in 16/44.
Nochmal der Testzyklus:
1. Der G-ADS1 DAC streamt
2. Der G-ADSM DAC streamt
3. Mein G-ADS1 DAC hängt per Lutzifer Spezialkabel (eine Seite BNC, eine Cinch) an einem Koaxeingang des G-ADSM DAC
4. Der Oppo hängt an einem Digitaleingang des G-ADSM DAC
5. Der Oppo hängt an einem HDMI-Eingang des G-ADSM DAC
6. Der Oppo hängt analog per XLR am G-ADSM DAC
7. Der Oppo spielt direkt per XLR an der AGM
1. vs. 2.
Der G-ADS1 DAC direkt am Analogausgang gegen den G-ADSM DAC direkt am Analogausgang, beide streamen direkt von der NAS. Da ist für mich kein Unterschied auszumachen.
2. vs. 3.
3. ist nur minimal schlechter. Man merkt das nicht gleich, was es genau ist, hat aber das Gefühl, beim Jazzclub weiter hinten zu sitzen. Dennoch, klasse Räumlichkeit. Impulsverhalten und Tonalität wie bei 2.
4. vs. 2.
Überraschung. Das ist eigentlich genauso gut, wie wenn der G-ADS1 DAC das Digitalsignal liefert. Sauber und präzise, räumlich tief gestaffelt, ein klein wenig dunkler timbriert als beim G-ADS1 DAC. Vielleicht nicht ganz so transparent und locker, aber auf Augenhöhe. Als Digitalquelle in diesem Setup sehr tauglich. Man möge sich bitte erinnern, wie in genau so einem Digitalquellenvergleich an einem G-ADSM DAC damals mein G-Sonos klar das Nachsehen hatte gegen den G-ADS1 DAC. Hier kann ich auch keine typischen Jitterphänomene ausmachen wie verschliffene Impulse.
5. vs. 2.
Das Klangbild wird grobkörnig, vordergründig und flach. Die Musik schreit mich an, der Raumeindruck ist weg. Beim Gesang von Frau Sossa und dem unterstützenden Chor werden die S-Laute extrem verzischt - dass HDMI ein prinzipbedingtes Problem hat, weil es keinen eigenen Audiotakt gibt, ist mir schon bewusst, aber dass es so mies klingt, überrascht mich nun doch.
6. vs. 2.
Aufatmen, endlich spielt wieder Musik. Und das klingt ziemlich gut, muss ich sagen, viel besser, als gestern der Direktanschluss des Oppo an den AGM. Viel frischer und räumlicher. Ein Wermutstropfen bleibt: Die zischelnden Sibilanten. Beim G-ADSM DAC unter 2. hört man, wenn der Chor im "Kyrie" ein "s" singt, viele verschiedene s, soviele, wie es Chormitglieder gibt, aber jedes einzelne ist fein und sauber aufgelöst. Beim Oppo ist das nur ein einziges "ß".
7. vs. 2.
Der Klang wird nun im Vergleich zu 6. viel dunkler und müder. Das klingt richtig lasch. Klarer Fall: Die Ausgangsstufe des Oppo ist nicht in der Lage, das ca. 3m lange Kabel zu den AGM verlustfrei zu treiben. Mit einem Meter bei 6. dagegen kommt sie klar.
8. vs. 2. oder 7.
Das ist Daniels Vorschlag, dem ich nicht nachkommen konnte, weil ich schon wieder alles abgebaut hatte. Aber 8. vs. 2. hieße, erst aus dem G-ADS1 DAC digital raus in den Oppo und dann analog aus dem Oppo in den G-ADSM DAC und dann in die AGM (von hinten ins Auge). Ich nehme mal an, dass es ähnlich wie 6. vs. 2. ist, denn es ist ebenfalls der DAC des Oppo im Spiel. 8. vs. 7. klingt aller Wahrscheinlichkeit nach mindestens genauso müde wie 7. vs. 2.
Daraus kristallisieren sich für mich zwei Schwerpunkte heraus, was es an meinem Oppo zu tun gibt:
1. Der Takt, den die DACs kriegen, scheint mir nicht optimal zu sein, ohne das bisher gemessen zu haben. Die verschliffenen "s" sind ein klares Indiz für zuviel Jitter am Takteingang der DACs. Ob da nur der Systemtakt mit 54MHz eine Rolle spielt oder auch Bit- und Wordclock, muss ich mir im Detail dann ansehen.
2. Es sollten taugliche, strompotente Ausgangsstufen rein. Bei mir ist ja geplant, dass der Oppo die Lautsprecher über die Umschaltanlage direkt bedient.
Das Netzteil macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, aber die Versorgungsspannungen werde ich mir natürlich genauer ansehen.
Viele Grüße
Gert