Erwin (Audio Physic Tempo 25)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9153
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

ESM hat geschrieben:Schnapsidee neuer Hörraum: Fortschritt oder akustische Katastrophe?
Hallo Erwin

Noch hat der Raum zuwenig Dämpfung, aber das lässt sich ändern. Dann erscheint er mir zum Hören geeignet.
- Bauweise: Verbundestrich mit Fliesen, Decke Beton, Wände Kalksandstein gemauert.
- Höhe: 225
- an der langen Wand unten links ist ein kleines Fenster, darunter ein Heizkörper.
- an der gegenüberliegenden Wand in der kleinen L-förmigen Ecken Ecke ist ein Revisionsschacht für den Kamin.
- an der rechten kurzen Wand ist ein Durchbruch (also keine Tür) zum Heizungsraum eingezeichnet.
Mit einer Leichtbauwand an der mit 2,50m eingezeichneten Stelle hast du eine einmalige Chance. Lochplatten, dahinter akustischer Dämpfungsfilz, dahinter 3mm Pressholz, dann Regalsystem mit diversen abgelegten Artikeln, das alles wirkt dort, wo Schnelle dominiert. Im Bass wirkt also die Raumlänge, mit brauchbarer Dämpfung. Schallschutz für den Heizungsraum braucht man nicht zu berücksichtigen, eher die Nebengeräusche aus diesem Raum, aber aus praktischen Gründen wird in der neuen Wand vermutlich mittig eine Tür gebaut, auf der abgewandten Seite angeschlagen, den offenenen Raum in der Türfüllung ebenfalls für Dämpfungsmaterial ausnutzend
- oben rechts ist die Tür zum Flur
- ca. 250cm müssen für einen Abstellraum bleiben
- Der Rest, oder aber auch weniger, falls akustisch sinnvoll, könnte für einen Hörraum genutzt werden.
- Die Trennwand zum einzuplanenden Abstellraum muss keine Schallschutzwand werden.
Vielmehr könnte ich mir eine 30-50 cm dicke Trockenbauwand als teildurchlässigen Strömungswiderstand vorstellen, um Schall zu absorbieren.
- weitere Trockenbaumaßnahmen wären fast uneingeschränkt möglich.
- In meinem ersten Leben war ich Handwerker, insofern wäre die handwerkliche Umsetzung kein Problem.
- es soll optisch ansprechend umgesetzt werden, also nicht einfach Rockwool in die Ecken gestellt.
Die alles entscheidende Frage ist allerdings:
Lohnt sich die Investition, oder lassen die Rahmenbedingungen kein vielversprechendes Ergebnis zu?
Die niedrige Decke verlangt nach besonderer Beachtung, Dämpfung oder Diffuser.
Meine größte Befürchtung sind aufgrund der ausschließlich reflektierenden, nicht absorbierenden Flächen starke Einbrücke und Erhöhungen im Bassbereich
Die wären unvermeidbar, wenn die Boxen auf der kurzen Achse arbeiten würden, wo praktisch keine Dämpfung vorhanden ist. Arbeiten sie in der langen Achse des Raums, mit Dämpfung und vor allem Absorption in dieser Achse, bleibt noch immer die Möglichkeit, die Boxen L u. R von der mittigen Tür der neuen Wand aufzustellen, stark eingewinkelt, quasi auf die diagonalen Ecken oder kurz davor zielend, damit der Schallstrahl einen möglichst weiten Weg vor der ersten Reflexion zurücklegt, dann sich im Diffusbereich hinter dem Sitzplatz verliert. Dieser Bereich ist ja nicht mehr ganz symmetrisch, jedenfalls nicht so, wie die Zone vorn bei den Boxen, wie auch deren frühe Reflexionen an den Seitenwänden symmetrisch bleiben kann.
Auch die geringe Deckenhöhe ist nicht ideal und gerne hätte ich mir auch 1-1,5m mehr an Breite für ein komfortables Stereodreieck gewünscht. Diese Rahmenbedingungen sind nun aber fix und es gilt rauszufinden, ob mir der Raum mehr Fluch oder mehr Segen beschert.
Das gleichseitige Stereodreieck ist eine vielfach überbewertete und fälschlicherweise an erste Stelle gesetzte Regel, die hier aber auch eingehalten werden kann, während andere wichtige(re) Regeln auch erfüllt sind..
Bei einem Sitzabstand von mehr als 1,60m von der 4,53m Wand auf der Mittelachse der 3,62m Breite sollte es kein Problem sein, auch die gewünschte Breite von den LS zu bekommen.

Bei einer Zwischenwand gibt es natürlich noch ganz andere Aspekte, wie die Konstruktion von Nils anregen könnte, die er hier Nils (Selbstbau mit Doppelwaveguide) aufgezeigt hat. Auch ohne kompensierende Tieftöner im Rücken kann eine solche und speziell in gewinkelten Teilflächen neu eingezogene Wand auch so gestaltet werden, dass eingelassene Tieftöner den Abstellraum als Volumen mit nutzen und bündig (flush-mount) eingelassene Mittel-und Hochtöner weniger Kammfiltereffekte verursachen (nach wie vor an Boden und Decke, aber das ist für beide Kanäle gleich, muss dennoch beachtet werden).

Ein solcher Hörraum mit Reflection Free Zone Konzept wird hiergezeigt.

Grüße Hans-Martin
Bild
ESM
Aktiver Hörer
Beiträge: 406
Registriert: 21.12.2012, 22:57
Wohnort: Detmold

Beitrag von ESM »

Hallo Hans-Martin, hallo Alex, hallo zusammen,

danke wieder einmal fürs Feedback!

Die Themen Doppelwaveguide von Nils und auch das Thema Reflection Free Zone sind sehr interessante Konzepte. Im ersten Entwurf kann ich mir solch ein Mamutprojekt aber noch nicht vorstellen und ehrlich gesagt traue ich mir auch nicht zu, neben dem Akustikumbau auch noch gleichzeitig ein komplettes DIY Lautsprecherkonzept zu entwerfen und umzusetzen. :oops:

Also falls die Entscheidung für den eigenen Hörraum fällt, sind zunächst folgende Komponenten gesetzt:

- meine Audio Physic Tempo 25, Antrieb Rotel RB-1552
- mein geschlossener DIY Subwoofer ca. 50L mit Aurasound NS12-513-4A Chassis, Antrieb Hypex PSC2.400
- eine weitere Kopie dieses Subwoofer
- (2 weitere Kopien dieses Subwoofers, falls sich herausstellen sollte, dass ein DBA unabdingbar ist)
- Audio PC, Fireface UC
- Acourate

Hans-Martin,

kannst Du mir deine Idee mit der Wand noch etwas genauer erklären? Was meinst Du mit Dämpfungsfilz? Ist Rockwool nicht das Dämpfungsmaterial der Wahl, wenn es um Dämpfung im Tieftonbereich geht? Wie muss ich mir die Sandwichkonstruktion von innen (Hörraum) nach außen (Abstellraum) im Detail vorstellen?

Die Idee, die Tür mittig einzuplanen hatte ich auch schon. Sie sollte, wie die gesamte Trennwand, akustisch dämpfend (nicht sperrend) in den Abstellraum wirken, um die Energie des Hörraum in dahinterliegende Räume abzugeben und zu absorbieren. So zumindest meine Wunschtheorie. Ich habe den Entwurf einmal eingezeichnet. Die Wand ist mit 40 cm Stärke eingezeichnet.

Bild

Was auffällt ist, dass ein fast quadratischer Raum entsteht, wenn man sich die Ecke oben rechts dazu denkt. Eigentlich doch eher eine sehr schlechte Voraussetzung?! Kann man aufgrund der geplanten, speziellen Wandkonstruktion davon ausgehen, dass hier die Moden nicht maximal ausgeprägt werden? Maximalmoden - und Auslöschungen ist das, wo vor ich am meisten Respekt habe...

Gruß Erwin
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9153
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Erwin

Das mit dem fast quadratischen Raum sehe ich anders: Nur wenn die neue Wand flexibel ist, kann sie die Längs-Raummoden des langen nicht-quadratischen Raums dämpfen. In Holzständerbauweise mit 100mm Kanten und 3mm Beplankung wird das besser gelingen als mit einer soliden Konstruktion. Bei 7,41/3=2,47m ist die Wand nicht schlecht platziert, und der die Unsymmetrie erzeugende Raum neben dem Schornstein könnte mit Dämpfungselementen/Plattenabsorbern aufgefüllt werden, um auch quer Resonanzen wegzunehmen. Das ist einfacher, als eine gute Lösung für die Decke zu finden.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass, wer sich an das gleichseitige Dreieck klammert, den Blick für wichtigere Dinge schon verloren hat. Dazu gehört auch die Wandstabilität, die kontraproduktiv ist, wenn sie bei zu großer Festigkeit tatsächlich einen akustisch ungünstigen Raum verursacht, und die Chance auf einen langen bedämpften Raum vertan wird.

Das akustische Zentrum mit gleichem Abstand (89cm) zur Rückwand wie zur Seitenwand einzurichten, ist ungeschickt. Den richtigen Sitzplatz muss man empirisch ermitteln, denn durch Dämpfung wird die effektive Länge des 7,41m Raums noch verlängert. Irgendwo zwischen dem optimalen Hörplatz dieses langen Raums und dem rechnerischen Optimum des neuen kleineren Raums wird das neue Optimum liegen.

Die Tieftöner sind etwa 44cm vom Boden entfernt. Um 195Hz wird es eine Auslöschung geben, die durch 88cm Seitenwandabstand kompensiert werden kann, dafür gibt es zwar eine weitere Auslöschung bei 97Hz, die quer weniger stört, vor allem nicht, wenn 2 Subs diesen Bereich abdecken. Deren Aufstellung und Integration ist ein neues Thema.

Grüße Hans-Martin
Bild
ESM
Aktiver Hörer
Beiträge: 406
Registriert: 21.12.2012, 22:57
Wohnort: Detmold

Beitrag von ESM »

Hallo Hans-Martin,

ok, dass die flexible Wand aktustisch die Raumverhältnisse geometrischen verbessert, bestätigt ja dann meine eingangs geweckte Hoffnung.

Das von mir eingezeichnete Stereodreieck ist natürlich erst einmal nur exemplarisch. Das tatächlich optimale Abhördreieck kann natürlich nur mit Messungen und Hörproben ermittelt werden. Der Abstand LS zu Rück und Seitenwand ist übrigens nicht der gleiche. 89 cm sind es nach hinten, 68 zur Seite, die beiden Werte sind unter dem Strich zu lesen. Ich denke, der Raum bietet aber genug Spielraum, zu Lautsprecher- und Hörplatzschieben. Was das ausmachen kann, hab ich ja schon in meinem Wohnzimmer lernen dürfen. :wink:

Bzgl. der flexiblen Wand wäre deine Strategie also weniger, mit absorbierendem Material zu arbeiten, sondern vielmehr mit Plattenresonatoren?

Ich überlege, ob ich mir diesbezüglich noch mal einen Rat im Recording.de Forum hole.

Danke dir!

Gruß Erwin
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9153
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Erwin

Wenn du den Raum von 7,5m auf weniger als 5m verkürzst, wird die untere Grenzfrequenz des Raums von etwa 23 Hz auf 35 Hz angehoben. Feste Wand bedeutet ausgepräget Raumresonanz. Flexible Wand bedeutet Dämpfung...

Resonatoren bringt man am besten bei den Druckmaxima an, also nicht an der Stelle, wo die Wand geplant ist. Da muss die Entscheidung doch leicht fallen...

Grüße Hans-Martin
Bild
voider78
Aktiver Hörer
Beiträge: 183
Registriert: 01.03.2013, 12:32
Wohnort: Hamburg

Beitrag von voider78 »

Hey Erwin,

vielen Dank für deine Erklärungen. Ich habe mir jetzt den Brennenstuhl Primera 7x Steck Überspannungsschutz weiß bei Amazon bestellt.

Bei mir ist es wichtig, dass sich zuerst der PC, dann der Mytek DAC und dann nach ein paar Sekunden die Lautsprecher sich aktivieren. Beim ausschalten müssen sich auch die Lautsprecher zuerst deaktivieren.

Ist das irgendwie möglich?

LG,
Timur
Bild
ESM
Aktiver Hörer
Beiträge: 406
Registriert: 21.12.2012, 22:57
Wohnort: Detmold

Beitrag von ESM »

Hallo Timur,

hmm, das wird mit der Leiste nicht gehen. Es gibt eine Master Dose. Wenn die belastet wird, schalten die Slavedosen kurze Zeit später zeitgleich ein, und ohne Last auf dem Master wieder zeitgleich aus. Da ist nichts einzustellen, außer die Lastschwelle erkennen zu lassen.

Das was Du suchst, habe ich hier beschrieben und mittlerweile im Einsatz. Die Leiste von Amazon könntest Du ja problemlos zurücksenden, falls das das richtige ist.

Gruß Erwin
Bild
voider78
Aktiver Hörer
Beiträge: 183
Registriert: 01.03.2013, 12:32
Wohnort: Hamburg

Beitrag von voider78 »

Hi Erwin,
das sieht sehr gut aus. Auf dem Bild sind nur 2 Steckdosen. Sind es wirklich 3 Steckdosen?
NET-PwrCtrl HOME

Welche Stromkabel nimmst du und hast du noch eine Empfehlung für Erweiterungssteckdosen (Mehrfachsteckdosen). Wie ist die hier http://www.amazon.de/Brennenstuhl-11523 ... hsteckdose
Bild
ESM
Aktiver Hörer
Beiträge: 406
Registriert: 21.12.2012, 22:57
Wohnort: Detmold

Beitrag von ESM »

Hallo Timur,

Es liegen sich jeweils 2 Dosen gegenüber. Eine davon ist nicht schaltbar. Weiteres bitte im verlinkten Thread.

Außer mit den genannten hab ich mich mit keinen weiteren beschäftigt, da ich mit der jetzigen voll zufrieden bin. Spezielle Netzkabel habe ich zurzeit nicht im Einsatz.

Gruß Erwin
Bild
voider78
Aktiver Hörer
Beiträge: 183
Registriert: 01.03.2013, 12:32
Wohnort: Hamburg

Beitrag von voider78 »

Hallo Erwin,

das Master/Slave Netzteil ist angekommen. Sieht echt gut aus im Vergleich zu meinen billigen Netzteilen. Aber leider nützt mir das nicht viel, da ich das Anschaltknacken vom Mytek damit haben werde. Ich werde mir wahrscheinlich dein anderes empfohlene Teil holen, obwohl ich das sehr teuer finde. Aber es schein dafür das perfekte Gerät zu sein, um alle Geräte in der richtigen Reihenfolge mit einem Knopfdruck zu aktivieren.

LG und vielen Dank,
Timur
Bild
ESM
Aktiver Hörer
Beiträge: 406
Registriert: 21.12.2012, 22:57
Wohnort: Detmold

Beitrag von ESM »

Hi Timur,
Ich hoffe mit der zweiten Lösung werden deine Probleme gelöst.
Was mir aber aufgefallen ist, dass du von Netzteilen sprichst. Es geht hier aber um Netzleisten.

Gruß Erwin
Bild
Antworten