Plopp-Geräusche bei DACs, Interfaces und Soundkarten

thorsten
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Plopp-Geräusche bei DACs, Interfaces und Soundkarten

Beitrag von thorsten »

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt schon seit einiger Zeit ein zufriedener Nutzer der Fireface UC bin, stört mich nur noch eines: jedesmal beim Ein- und Ausschalten gibt es einen fetten "PLOPP" an den Ausgängen! Das ist sehr unschön, da einige Endstufen nicht vorher ausgeschaltet werden können (haben Signalerkennung).

Ist das normal? Wenn ja, wie kann man das umgehen? Vorher die Ausgänge muten ?

Schönen Gruß
thorsten
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thorsten,

als Nutzer des Fireface UC kann ich das bestätigen: Es gibt ein Plopp beim Ein- und Ausschalten. RME Audio hätte das durch Muting-Relais in den Ausgängen konstruktionstechnisch lösen können. Anderseits: das Plopp klingt nicht schön, ist aber absolut ungefährlich, selbst bei größeren Lautstärken (da der Impuls nur sehr kurz ist). Wer das nicht mag (die meisten mögen es nicht), muss die klassische Ein- und Ausschaltreihenfolge in seiner Kette berücksichtigen.

Grüße
Fujak
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Matty
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Beitrag von Matty »

Den gleichen Effekt habe ich übrigens auch bei meiner RME HDSP 9632.

Ist also bei RME wohl kein Einzelfall.

Gruß
Matthias
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

... und ich bei meiner Focusrite Scarlett 2i2. Ich muss die Lautsprecher stets ausschalten bevor ich den Rechner runterfahre, ansonsten ploppt's.

Viele Grüße
Rudolf
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo,

das laute "Plopp" habe ich auch bei der RME FF 400. E-MU Produkte: 0404 USB, 1212m PCe und 1616m haben nicht mit einem lauten Plopp auf sich aufmerksam gamacht. Alleine das 0404 USB erlaubte sich ein im verglich zu der RME leises Plöppchen beim einschalten.

RME ist halt was für Profis.... Die vertragen wohl so ein munter machendes Geräusch :)

Grüße
Alex
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Zusammen!

Ich drücke dazu grundsätzlich vorher immer am Funk MTX Monitor die Speak On/Off Taste, da man gelegentlich mit der RME HDSPe 32 AES Karte so etwas auch beobachten konnte. Es tritt zwar selten auf aber ich hatte es auch schon erlebt. Ich habe dabei den Eindruck das es auch damit etwas zusammenhängt wie der Rechner gerade herunterfährt. Es gibt Leute die haben sich einen Notausknopf eingebaut, der die Studiomonitore bei betätigen sofort stumm schaltet. Das war besonders noch in Zeiten wichtig, wo sich die Rechner nochmal gerne aufgehängt haben.

Grüße Truesound
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Matty hat geschrieben:Den gleichen Effekt habe ich übrigens auch bei meiner RME HDSP 9632.
Ist also bei RME wohl kein Einzelfall.
Ich auch. Aber das Problem ist nicht unbedingt RME-spezifisch; praktisch jeder Opamp wird potenziell temporär einen wilden Bias produzieren oder in Oszillationen ausbrechen, wenn ihm der Saft weggenommen wird, resp. wenn er sich bei PowerOn zunächst stabilisieren muss. Schön wäre, wenn in jedem Audio-Gerätchen eine Mute-Schaltung eingebaut wäre, welche diese schlechten tansitorischen Manieren nicht durchlassen. Ist wohl eine Frage der Philosophie, was wie und weshalb verbaut, oder eben nicht wird.

Ich dabe das Problem mit der HDSP 9632 dergestalt gelöst, dass beim Hochfahren meiner Linux/Brutefir-Convolverkiste zuerst der Convolver hochfährt, danach sequentiell die Audio-Geräte unter Strom kommen, und zuletzt die LS-Relais anziehen. LS-Schutzrelais sind nach meiner Ansicht nach sowieso sinnvoll (müssen allerdings hochwertige sein), sodass eine zusätzliche Logikfunktion (eben der AntiPlopp, resp. Antijaul) keinen wesentlichen Zusatzaufwand verursachen.

Entploppte und jaulfreie Grüsse
Simon
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Simon!

Stelle doch mal deine Installation im Aufbau hier schematisch hinein.

Grüße Truesound
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hi
Truesound hat geschrieben: Stelle doch mal deine Installation im Aufbau hier schematisch hinein...
Hoffe, damit im Thread nicht allzu offside zu gehen, aber es geht ja um Plopp-Geräusche und dem Umgang damit.

Also. Meine Installation mal hier auf das AntiPlopp reduziert beschrieben. Die Antiplopp-Lösung basiert auf spezieller, z.T. handmade Hardware und einem einfachen Startskript für den Convolver: Ein Velleman K8055-IO-Board ist per USB-Schnittstelle am Convolver-PC angeschlossen und kontrolliert 2 Steckdosenleisten und die LS-Relais-Einheit, welche an je einem Schaltausgang des K8055 hängen. Wird nun der Convolver-PC eingeschaltet, bootet er zunächst ganz normal. Sobald das Betriebssystem aufgestartet ist, startet ein Script die weitere Funktionalität, welche das Ganze zu einem Ploppless Convolver werden lässt.

Hardware:

- 1 K8055 Velleman USB-Experimental-IO-Board, u.a mit 8 digitalen open collector outputs, von welchen 3 davon für den Antiplopp-Zweck benötigt werden. Achtung: Es gibt das Board fertig, oder auch als Bausatz. Tip: Spart Euch die Mühe des Selbstbaus diese Boards. Der Aufpreis für das fertige Board ist vergleichsweise gering.
http://www.velleman.eu/products/view/?c ... &id=351346

- 2 schaltbare Stecker(leisten) vom Baumarkt, bei mir in einer Version mit fliegendem Schalter (d.h. Schalter, welche an einem Litzenkabel-Schwanz hängen). Im Schalterkästchen habe ich Relais eingebaut, welche parallel zum Schalter verschaltet sind und so bei Anliegen eines Sens. vom Velleman k8055 den Schalter überbrücken, d.h. auf "Ein" legen. An einer dieser Stecker(leisten) ist der CD-Spieler und bei Bedarf z.B. noch weitere "kleine Zuspieler" netzmässig angeschlossen, an der anderen Steckerleiste ist die 12-Kanal ATI AT6012 Endstufe eingestöpselt.

- 1 Homemade 12-Kanal-Relais-Schutzeinheit für die Lautsprecher. Die Grundschaltung für die Relais-Ansteuerung ist gemäss den Vorschlägen in der Literatur von D.Self aufgebaut.
-> http://www.douglas-self.com/ampins/ampins.htm
Die Schutzeinheit habe ich für meinen Zweck mit folgenden Funktionen versehen:
A: Netzspannung liegt an -> Alle 12 Relais ziehen an. Netzspannung fehlt -> Alle 12 Relais fallen ab.
B: Gleichspannung liegt am Ausgang eines AMP-Kanals an: Relais für diesen spezifischen Kanal fällt ab.
A und B sind somit Teilfunktionen einer ganz banalen Lautsprecher-Schutzschaltung (Teilfunktion deshalb, da man z.B. auch "all off" bei einer Übertemp. der Endstufen und dergleichen mehr anfügen könnte). Spezifisch Antiplopp wird es erst mit Funktion C.
C: Externer Sens. vom Velleman K8055 liegt an -> Alle 12 Relais ziehen an. Externer Sens fehlt: Alle 12 Relais fallen ab. Mit dieser Funktion können die LS per PC ein- und ausgeschaltet werden.

Software:

Da habe ich ein Script gebastelt, welches aufgerufen wird, sobald das Betriebssystem voll aufgefahren ist. Der Convolver ist bis zu diesem Moment nicht aktiv, der CD-Player ist ohne Strom, ditto die Endstufe. Die LS-Relais sind stummgeschaltet.

Nun zum prinzipiellen Pseudocode des Scripts

- Brutefir: Start!
- Warteschleife: Start!
- Warteschleife: Brutefir Statusabfrage (wird mittel CLI von Brutefir abgefragt)!
- Warteschleife: Brutefir funktioniert? Falls Ja ->Warteschleife beenden / Falls Nein -> Schleife weiter.
- Warteschleife: Ende!
- K8055 -> Poweron Steckdose A (Zuspieler)!
- Sleep 2' (Sleep empirisch einfach so lange, bis alle Zuspieler stabil hochgefahren sind).
- K8055 -> Poweron Steckdose B (Endstufen)!
- Sleep 2' (Sleep empirisch einfach so lange, bis alle Amp's stabil hochgefahren sind).
- K8055 -> LS-Relais anziehen!

Damit ist sichergestellt, dass die Lautsprecher zuletzt und ausschliesslich an ein hochgefahrenes, stabiles System zugeschaltet werden. Bei irgendeiner Spinnerei der Elektronik wird das betreffende LS-Chassis durch die Relais-Schutz ohnehin ganz konventionell getrennt (dank der eigentlichen, ursprünglichen Schutzfunktion), und falls der Convolver einmal Berserk gehen würde und ein Bass-Signal auf den armen Höchtöner durchspielen sollte, auch dann wird der Hochtöner abgehängt (dank entsprechend dimensionierter Integrationszeiten der DC-Schutzschaltung).

Beim Herunterfahren des Convolvers fallen alle 3 Relais kurz nacheinander ab, LS-Relais sinnvollerweise zuerst.

Ich habe diese Anlage seit einigen Jahren in Betrieb und bisher keinerlei unliebsame Plopp-Äusserungen hinnehmen müssen. Der einzige Nachteil dieser Lösung (für Otto-Normalverbraucher) ist der, dass es sie im Laden nicht zu kaufen gibt.

Hoffentlich ist meine Beschreibung verständlich.

Ploppless Grüsse
Simon
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Markus
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Beitrag von Markus »

Um Brummgeräusche abzustellen bin ich von einer Karte mit unsymetrischen auf eine mit symetrischen Ausgängen (ESI Juli@ XTe) gewechselt. Ok, das Brummen ist weg. Aber jetzt kommt, wenn der PC hoch/runterfährt ein unanständiges Geräusch aus den "eingeschalteten" Aktivlautsprecher. Es zischelt, schwurbelt, rauscht und ploppt für ca. 5 Sekunden. Ursache ist, daß die Ausgänge nicht gemutet (Treiber oder Relais) werden (Herstellerauskunft).
Fujak hat geschrieben:als Nutzer des Fireface UC kann ich das bestätigen: Es gibt ein Plopp beim Ein- und Ausschalten. RME Audio hätte das durch Muting-Relais in den Ausgängen konstruktionstechnisch lösen können.
Wenn es nur einen Plopp gibt, dann scheint der Treiber zu muten aber es reicht wohl nicht ganz ... zumindest scheint das besser als bei der Juli@-Karte zu sein.

Kennt jemand symetrische Karten, die richtig muten?

Viele grüße
Markus
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

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Markus
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Beitrag von Markus »

Hallo Truesound (kein richtiger Vorname?),
auf der einen Karte sind sehr schön die Relais zu sehen, auf der anderen nicht. Das sind ja sehr leistungsfähige Karten, allerdings beträgt der Anschaffungswiderstand auch ca. 650 EUR.
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Viele Grüße
Markus
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Markus
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Beitrag von Markus »

Markus hat geschrieben:auf der einen Karte sind sehr schön die Relais zu sehen, auf der anderen nicht
Die andere Karte hat auch Relais ... hier sind es aber "nur" 2, wegen "2 In / 2 Out"-Konfiguration (Danke Ulli (modmix) für den Hinweis).
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Markus!

Die AES 16 hat digitale Ein-und Aisgänge wenn man externe AD und DA-Wandler an ihnen betreibt und die andere Karte hat auch analoge Ein und Ausgänge auf der Karte. Besonders erste ist eine echte Profikarte jenseits des Homerecording. Erste (AES 16) ist dann vergleichbar mit der RME HDSPe 32 AES.

Grüße Truesound
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

HAllo zusammen,
danke für die Info, dann bin ich ja "beruhigt" :wink:
Ich habe kein Problem mit dem RME-fremden ploppen. Das ist einfach nervig und jede Lösung ist dort willkommen. Hört sich interessant an mit der IO-Karte und Software.Ich schalte meine Endstufen über 12V-Eingänge, die über eine Relaiskarte mit dem ELV-FS20-Funksystem ein- und ausgeschaltet werden. Ist ganz praktisch, ein Knopf an der Fernbedienung und alle Endstufen und der Beamer geht an.
Der Plopp ist übrigens unabhängig vom PC, ist einfach immer bei Strom an-Strom aus. Na gut, muß ich mit leben. Beim Subwoofer (Eckhorn) ist es halt recht mächtig :D

Schöne Feiertage noch,
thorsten
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