Hallo Ralf,
vielen Dank für Dein ausführliches Feedback.
Ich weiß gar nicht, worauf ich zuerst eingehen soll
Ich sehe den AE Dipole 18 schon als breitbandiges Chassis.
Neben der Tieftonfähigkeit, die u.a. durch niedrige Resonanzfrequenz und schwachem Antrieb erreicht wird, bietet er auch sehr konstante Werte für BL, KMS (suspension stiffness) und L (voice coil inductance), was dazu führt, dass der Treiber auch bei größerem Hub keine signifikanten Veränderungen der T/S-Parameter erfährt. Viele Treiber sind hier deutlich schlechter, d.h. bei größerem Hub verändern sich ein oder mehrere Werte und in der direkten Folge auch die T/S-Parameter. Die Klangcharakteristik ändert sich also abhängig vom Hub. Dies mag unerheblich sein, wenn ein Treiber nur in einem begrenzten Frequenzbereich arbeitet, für breitbandige Treiber aber ist es ein essentielles Qualitätsmerkmal.
Dennoch haben die AE-Dipole 'kleine Schwächen', über die wir ja gerade hier diskutieren
Letztendlich hatte ich aber auch andere Gründe dafür, die 18er zu Subwoofern zu degradieren.
Der Versuch, ein möglichst gutes Constant Directivity-Verhalten zu erreichen, führt dazu, dass abhängig von der Breite der Treiber auch der Einsatzbereich nach oben limitiert wird.
4 Wege haben sich dabei für mich als optimal erwiesen.
Bei meinen Klangvergleichen, die zu meiner persönlichen Bewertung und Entscheidung geführt hatten, hatte ich die 18er übrigens noch in einer offenen Schallwand, also nicht in einem U-Frame. Ich kann den von mir präferierten Klang auch nicht unbedingt an spezifischen einzelnen Treiber-Eigenschaften festmachen.
Ich hatte zum Beispiel auch einen (sündhaft teueren) Accuton AS250 ausprobiert. Dieser hat mich aber trotz starkem Antrieb (QTS=0,38) und extrem steifer Membran auch nicht restlos überzeugt.
Ein Accuton C-220-6-222, eingesetzt ab ca. 100-120Hz klang dagegen wirklich wunderbar.
Die Treiber, die ich letztendlich ausgewählt habe, haben eine weiche Aufhängung, dennoch habe ich klanglich mit ihnen das erreicht, was ich mir vorgestellt habe.
Sechs Stück auf jeder Seite sorgen, gepaart mit ordentlichem linearen Hub, dann auch noch für genügend Verschiebevolumen und sind klein genug für eine Schallwand, die einen Dipol-Peak bei ca. 500Hz hat, wo dann der Mitteltöner übernimmt.
rs-qt hat geschrieben: ↑19.10.2021, 09:45
Der Aufbau sieht aber imposant aus.
Danke, das war aber eigentlich gar nicht mein Ziel.
Meine Anlage steht im Wohnzimmer und deswegen wollte ich sie von ihrem 'Footprint' eigentlich im Rahmen halten, hat aber wohl nicht ganz geklappt.
Im Vergleich zu großen Hörnern habe ich aber wohl eher Kompaktlautsprecher.
Eine möglichst große Kompaktheit war auch der Grund für das eher ungewöhnliche U-Frame-Design.
Die Optik spielt also eine Rolle, auch wenn die Funktionalität nicht ganz optimal sein mag.
In einem Dokument der Jungs von Quarter-Wave wird einem U-Frame übrigens sogar ein leicht besseres Impulsverhalten attestiert als einer offenen Schallwand:
http://www.quarter-wave.com/OBs/U_and_H_Frames.pdf hat geschrieben: Comparing the OB impulse
response with the U and H frame impulse responses one could conclude that the U and
H frame are slightly better damped since they settle back to zero in a little less time.
Irgendwo hatte ich übrigens auch mal gelesen, dass die hintere Öffnung eines U-Frame nicht größer sein sollte, als die effektive Membranfläche. Leider finde ich die Quelle nicht mehr.
Ich habe meine Lautsprecher - nebenbei bemerkt - nicht auf Maximallautstärke getrimmt (, was den Einen oder Anderen beim Anblick von 3 18-Zöllern vielleicht verwundern mag
).
Wichtiger ist mir die Klangqualität bei leisen bis mittleren Lautstärken mit ein wenig Luft nach oben.
Danke übrigens für Deine Unterstützungsangebote. Ratingen ist in der Tat nicht weit. Da sollten wir uns so oder so mal treffen.
Ein paar 15-Zöller habe ich übrigens auch noch im Keller.
4x A&D R1524, sowie 2 BD15, falls Dir das etwas sagt. Letztere sind, soweit ich weiß, Auftragsproduktionen von Bert Doppenberg (der mit den Oris-Hörnern) bei Beyma und haben einen BL von 29.2 sowie Qts von 0,23. Sollten also die von Dir genannten Anforderungen erfüllen
.
Ich hab mal gerade einen 15er in The Edge simuliert, er würde tatsächlich als nacktes Chassis oder mit minimaler Schallwand noch 1:1 als Alternative zu meinen sechs Sechzehnern in das Konzept passen. ich glaube, da muss ich nächste Woche tatsächlich mal einen kleinen Vergleichstest starten.
Viele Grüße
Matthias