Audio-PC für JPlay

Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4008
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Rudolf,

man kauft sich einen Linn und hört Musik, das ist einfach und schön, bis es einem im Hintern zwickt.

Dann fängt man mit der PC-Geschichte an und man stellt sich Problemen, die es vorher gar nicht gab.

Aber wer Blut geleckt hat, kann nicht mehr anders.

Mit tiefem Mitgefühl

Bernd Peter
Bild
waterl00
Aktiver Hörer
Beiträge: 105
Registriert: 16.12.2012, 20:48

Beitrag von waterl00 »

Hallo Rudolf,

das beschreibt auch mein Problem, daß ich seit ein paar Tagen habe.

Ich habe unsägliches Spratzeln aus den LS, wenn die Fireface per USB mit dem PC verbunden ist.

Ich habe in meinem Vorstellungsthread davon berichtet. Da wir ja beiden offensichtlich mit ähnlichem Problem zu kämpfen haben, lese ich hier mal eifrig mit, ich hoffe der Weg zum Audio PC findet für mich auch noch ein gutes Ende. Im Moment ist es eher "grausam".

Gruß
Loo
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4968
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

Liebe Leute,

ich habe ein Testorgie sondergleichen hinter mir. Mit mäßigem bis gutem Erfolg.

Hier die einzelnen Schritte:
  1. Im Wohnzimmer mein Notebook anstelle des Audio-PC an das Focusrite angeschlossen. Ergebnis: keinerlei Gespratzel
  2. Audio-PC wieder angeschlossen. In ausgeschaltetem Zustand: kein Gespratzel
  3. Audio-PC hochgefahren: Gespratzel setzt beim Booten ein
  4. Danach: Gespratzel bei jeder Bewegung der Maus
  5. Funktastatur durch serielle Maus und Tastatur ersetzt. Ergebnis: keine Verbesserung
  6. Den Netzstecker des Audio-PC an eine andere Wandsteckdose angeschlossen: keine Verbesserung
  7. Den Audio-PC im Arbeitszimmer an meine Abacüsse angeschlossen: kaum hörbares Gespratzel
  8. Mit den Abacüssen und dem Audio-PC zurück ins Wohnzimmer: kaum hörbares Gespratzel
  9. Dann habe ich es mit verschiedenen Kabeln probiert: symmetrisch, pseudosymmetrisch (meine Standardvariante) und unsymmetrisch. Keine Unterschiede.
  10. Dann fiel mir ein, dass ich gestern Abend zur Acourate-Messung die Eingangsempfindlichkeit meiner Silbersand auf Vollanschlag gestellt hatte. Also bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler am Focusrite die Eingangsempfindlichkeit der Silbersand soweit zurückgeschraubt, bis die Lautstärke an der Obergrenze meines Wohlbefindens lag. Ergebnis: leiseres, aber immer noch nicht so leises Gespratzel wie bei der Abacus.
Resümee: Die Silbersand sind Spratzel-Lupen. Es lässt sich jetzt mit dem Audio-PC leben, aber der direkte Vergleich mit dem Notebook zeigt, dass im Audio-PC noch irgendein Unruhestifter am Werk ist. Frank und ich haben auch schon eine Vermutung: Aufgrund falsch gelieferter Schrauben hatte ich das Mainboard nur provisorisch mit Schrauben befestigt, deren Köpfe so klein sind, dass sie keinen Massekontakt mit der Platine herstellen. Frank schickt mir jetzt die richtigen Schrauben zu.

Viele Grüße
Rudolf

PS: Aussetzer habe ich bei 16bit/44,1kHz erfreulicherweise keine; weder beim Audio-PC noch beim Notebook
Bild
Udor
Aktiver Hörer
Beiträge: 389
Registriert: 02.09.2010, 00:17

Beitrag von Udor »

Hallo Rudolf,

mit ähnlichen Problemen hab ich auch lange Zeit bei meinem Audio PC gekämpft.
Ich vermute das es an der gemeinsamen Masse von PC und Audiointerface liegt.

Sobald du diese per USB verbindest verbindest du zwangsläufig die Massen miteinander. Auch wenn du
ein eigenes Netzteil für dein Interface verwendest. Denn für die Datenübertragung braucht der PC die Masseverbindung zum Audiointerface.
Momentan versorge ich die PicoPSU mit einer 12V Vliesbatterie was schon deutlich besser ist. Aber immernoch nicht 100% weg. Das wäre zumindest mal einen versuch wert falls es bei dir machbar wäre. Alternativ versuch mal ein anderes Schaltnetzteil für die Pico PSU.

Bei mir kommt aber auch noch hinzu das da noch eine Vorstufe dahinterhängt die noch mal 6dB drauf packt und ich den LS Steller voll aufgedreht habe weil ich nur noch digital die Lautstärke regele.

Gruß Udo
Bild
xuser
Aktiver Hörer
Beiträge: 257
Registriert: 13.01.2008, 16:43

Beitrag von xuser »

Hallo Rudolf

Das Spratzeln könnte m.E. auch am externen Netzteil liegen, welches innerhalb des PCs eingebaut wurde.

Sicherheitshalber würde ich noch die interne Soundkarte im Bios inaktivieren, falls dies nicht bereits geschehen ist.

Gruss Beat
Bild
Koala887
Aktiver Hörer
Beiträge: 537
Registriert: 27.12.2010, 17:23
Wohnort: Eltmann, Unterfranken

Beitrag von Koala887 »

Hallo Rudolf,

versuch doch nochmal das Netzteil aus dem PC auszulagern. Wenn ich das richtig sehe, ist das Gehäuse nicht geerdet, sondern nur das Netzteil. Vielleicht hilft es auch, das Gehäuse extra zu erden.
Am Mainboard liegt es glaub ich nicht, da ich genau das selbe habe und es noch nie Probleme gemacht hat.

Schöne Grüße
Daniel
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Rudolf,

auch ich würde zunächst auf das intern verbaute Netzteil tippen. Ansonsten könnte man noch schauen, dass Tastatur/Maus und dein Audio-Interface nicht über den gleichen USB-Hub laufen. Letzteres kriegst du über den Gerätemanager raus, indem du die Ansicht auf "Geräte nach Verbindung" stellst. Falls beide Geräte über den gleichen Hub laufen, dann einfach die noch freien USB-Anschlüsse durchprobieren.

Beste Grüße,
Christoph
Bild
waterl00
Aktiver Hörer
Beiträge: 105
Registriert: 16.12.2012, 20:48

Beitrag von waterl00 »

Hallo Rudolf,

schau doch mal in meinen Vorstellungsthread, dort habe ich eine sehr ähnliches Problem beschrieben und auch die Lösung: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 196#p60196

Bei mir ist es das Netzteil, welches ich nun tauschen werde.

In meinem Beitrag ist auch ein youtube Video verlinkt, hört sich das bei Dir ähnlich an?

Falls ja, würde ich aufs Netzteil tippen. Die Geräusche kommen bei mir direkt aus dem Netzteil, ich höre sie genauso im PC, nur eben nicht verstärkt, wenn die Anlage aus ist.

Du könntest einfach mal Dein Gehäuse öffnen und hören, ob da was merkwürdiges aus dem PC ertönt.

Gruß
Loo
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4968
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

Vielen Dank für die vielen Tipps!

Ich tippe auch mal auf das Netzteil. Zumindest hört sich mein Gespratzel genauso an wie das in Loos Videoclip. Sobald ich wieder an meinen Audio-PC rankomme - er steht unter dem derzeit von meiner Liebsten belegten Fernseher - werde ich mal ein Ohr anlegen.

Es bleibt spannend! 8)

Viele Grüße
Rudolf
Bild
Daihedz
Aktiver Hörer
Beiträge: 793
Registriert: 25.06.2010, 15:09

Beitrag von Daihedz »

Grüssdich Rudolf
Rudolf hat geschrieben:... Netzteil ... Gespratzel ...
Nach meinem Wissen adaptieren sich die modernen CPU's bei transitorischer Last dergestalt, dass sie kurzfristig maximal takten (dabei mit höherer Spannung versorgt werden und mehr Strom ziehen), um gleich danach wieder in einen langsamen und sparsamen Idle-Modus zurückzugehen. Bei diesem pulsierenden Verhalten entsteht in der Stromversorgung naturgemäss (noch) mehr Unruhe.

Falls nun die Spratzelei tatsächlich durch Störungen in der Stromversorgung infolge der CPU-Umtakterei verursacht würde, kann könnte es vielleicht etwas bringen, nach Möglichkeit im Bios das für einen technischen Büroalltag sicherlich sinnvolle, für Audio jedoch eher unnötige dynamische Sprungverhalten der CPU zu modifizieren.

Schalte deshalb doch probeweise mal im BIOS in den CPU-Leistungs- und Stromspar-Optionen die extremsten "Turbo-Modi" und/oder "Zum-nochmehrstromsparen-sofort-wieder-Ruhezustand-etablieren-Modi" aus.

Hypothetisch-mutmassende Grüsse
Simon

PS: Gemäss dieser Hypothese wäre es sinnvoll, für online-Audioanwendungen eine CPU zu Verfügung zu haben, deren Taktfrequenz unter allen Umständen konstant bleiben würde.
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4968
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

Liebe Spratzel-Interessierten,

als erstes habe das Netzteil aus dem PC-Gehäuse ausgelagert. Bringt leider gar nichts.

In meiner Verzweifelung habe ich dann für einen kurzen(!) Test die Schutzkontakte des Netzteils mit Isolierband überklebt. Und siehe da, nix mehr mit Gespratzel. :D

Nun da der Übeltäter identifiziert ist, nehme ich gerne Tipps für ein spratzelfreies Netzteil entgegen. (Mit überklebten Schutzkontakten kann und darf ich das Netzteil nicht betreiben.)

Danke auch für die weiteren Tipps zur Optimierung der BIOS-Einstellungen. Diese Maßnahmen stehen noch auf Franks Kürprogramm. Ich werde natürlich davon berichten.

Spratzelfreie Grüße
Rudolf
Bild
waterl00
Aktiver Hörer
Beiträge: 105
Registriert: 16.12.2012, 20:48

Beitrag von waterl00 »

Hallo Rudolf,

ich habe mir einfach nochmal ein be quit bestellt.

Habe gestern noch ein Menge gelesen, letztlich wollte ich aber kein lüfterlose Design, weil mir dann zu wenig Luftaustausch im sehr engen Gehäuse herrscht. Sehr wohl soll es aber möglichst leise sein.

http://www.tomshardware.de/netzteil-sil ... 40977.html

Dieses Be Quiet ist es dann geworden. Wenn es auch fiept geht es halt zurück und schaue mir das Seasonic mal an.

http://www.bequiet.com/de/powersupply/277
http://www.amazon.de/gp/product/B005LUX ... 00_s01_i00

Gruß
Loo
Bild
Jahresprogramm
Aktiver Hörer
Beiträge: 510
Registriert: 10.02.2012, 21:54
Wohnort: 88...

Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Rudolf, hallo Ulli
modmix hat geschrieben:ein Trenntrafo käme mir in den Sinn - hat sich auch anderer Stelle als sinnvoll vor digitalen Komponenten gezeigt.
Ich glaube nicht, dass es mit einem Trenntrafo vor dem PC-Netzteil funktionieren würde. Die Masseschleife geht bei Rudolf, so wie bei Loo (WaterL00) ja über die Erde.

Die Fage wäre nun, was ist bei der Abacus-Anlage anders geerdet als bei den Silbersand im Wohnzimmer. Hängt bei der Abacus-Anlage noch ein gut geerdetes Gerät (vielleicht der Prepino) zwischen den LS und der Focusriete? Könnte man einen ähnlichen Aufbau im Wonzimmer testen?

Ich befürchte, dass durch ein neues Netzteil oder andere Einstellungen im Bios der Fehler nicht behoben werden kann. Wenn die CPU nicht zu hören ist, dann ist es die Maus oder die Festplatte usw..

Ich habe auch so ein Thema zuhause. PC mit der RME FF400 am Abacus 60-120B, oder auch an dem Ur-Abacus 60-120, oder am Rotel RA840 und ich höre keine Nebengeräusche. Gehe ich mit der FF400 auf meine im Monitor integrierten (aktiven) Quäker kann ich den Bits beim Marschieren zuhören. Ich höre die Festplatte, die CPU und die Maus. ;) Das Netzteil ist ein Enermax Pro82+. Viel besser wird es mit anderen Netzteilen denke ich auch nicht werden.

Grüße
Alex
Bild
waterl00
Aktiver Hörer
Beiträge: 105
Registriert: 16.12.2012, 20:48

Beitrag von waterl00 »

Hallo Alex,

also bei mir scheint es wirkich das NT zu sein, sehen werde ich das natürlich erst beim Austausch.

Ich konnte meinen Fehler ja soweit lokalisieren, daß das NT selbst diese unsägliche Fiepen verursacht. Und zwar mechanisch, im NT Gehäuse. Das hat sich dann auf die gesamte Kette übertragen. Ziehe ich das USB Kabel der FF aus dem Rechner herrscht Ruhe.

Da scheint das sirrende NT über den USB Port in die FF einzustreuen.

Ich hoffe doch nun stark, daß mit dem neuen NT Ruhe einkehrt.
Bild
Koala887
Aktiver Hörer
Beiträge: 537
Registriert: 27.12.2010, 17:23
Wohnort: Eltmann, Unterfranken

Beitrag von Koala887 »

Hallo Rudolf,
modmix hat geschrieben:ein Trenntrafo käme mir in den Sinn - hat sich auch anderer Stelle als sinnvoll vor digitalen Komponenten gezeigt.
da das Eingangsfilter im Netzteil die Störungen über den Schutzleiter ableitet, würde man mit einem Trenntrafo diese Störungen ja im PC einsperren, also auch nicht ideal.

Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich das PC-Gehäuse mal erden und falls das auch nichts bringt, wäre das die optimale Lösung:
modmix hat geschrieben:Oder gleich ein lineares Netzteil - z.B. ein lüfterloses 13,8V Netzteil und einem LT1083-12, der in Deinem Gehäuse auf dem freien Kühlkörper montiert ist (so betreibe ich derzeit meinen AudioPC).
Jahresprogramm hat geschrieben:Die Fage wäre nun, was ist bei der Abacus-Anlage anders geerdet als bei den Silbersand im Wohnzimmer.
Die Abacus haben keinen Schutzleiteranschluß und somit auch keine Masseschleife.

Schöne Grüße
Daniel
Bild
Antworten