Andi (AGM 5.4, Abacus C-Box 4, C-Box 2)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hi Speedy,

vielen Dank für die Wünsche!

Mir tut das ehrlich gesagt ja auch Leid, der Kombi Thorens/Reichmann so ein schlechtes Zeugnis für den Kundenservice geben zu müssen. Aber das lief wirklich schlecht. Wie oft war ich davor, den Kram hinzuschmeißen. Aber da ich sie bereits einmal bei mir gehört hatte, wollte ich sie unbedingt zurück. Jetzt soll sie hoffentlich unbeschadet hier ankommen und dann viele Jahre ihren guten Dienst tun ...

Wenn man sich im Netz anschaut, was die in den vergangenen Jahren alles betreiben durfte, u.a. in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Stereoplay-Referenzanlage auf der High-End. Und jetzt sitze ich hier und hoere mal wieder ein Wochenende ohne. :(

Ich hoffe, die Geduld wird sich ausgezahlt haben. In den letzten drei Monaten habe ich aber genau gar kein anderes Gebrauchtgerät ausfindig machen können. Die Dinger sind echt rar.

Beste Grüße,
Andi
Bild
Herbert Z
Aktiver Hörer
Beiträge: 664
Registriert: 25.08.2008, 02:45
Wohnort: Houston, Texas (USA)

Beitrag von Herbert Z »

Hallo Andi,

ich bin froh, dass (auch) bei dir sich Geduld und Beharrlichkeit auszahlen. Wenn man unbedingt etwas haben moecht geht man schon mal durch dick und duenn. Der Genuss ( :shock: :o :D ) und ein tiefer Seufzer am Ende kann so einiges wieder wettmachen.

Allerbesten Gruss :cheers:

Herbert
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hallo Herbert,

danke, wollen wir mal hoffen, dass es klappt, noch ist das Gerät ja nicht hier, und im Ernst, ich habe immer noch so leichte Bedenken, es könnte ein zertrümmerter Karton mit Elektroschrott ankommen. :|

Aber stimmt schon, so einige Male hatte ich auch an Dich denken müssen. :cheers:
Und Du hast ja auch nicht aufgegeben!

Viel Spaß mit Deinen Silbersands nach dem Urlaub wünscht Dir,

Andi
Bild
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Andreas,
Forenfreunde,

ich habe den Eindruck, daß die Geschäfts- und Arbeitsbedingungen in solchen kleinen Manufakturen nicht recht verstanden ist. Produkte dieser Qualität (u. Preis) entstehen doch nicht mengenmässig auf Fertigungsstrassen, sondern werden als Kleinstserie oder Einzelanfertigung aufgelegt mit sehr hohem Anteil an Handarbeit. Da liegt nicht ohne weiteres jedes Einzelteil in mehrfacher Zahl griffbereit - und wenn bei einzelner Nachbestellung/-fertigung extern was schief geht...

Auch steht nicht eine Vielzahl an Mitarbeitern zur Verfügung; die wenigen vorhandenen müssen meist die verschiedensten Tätigkeiten (Bestellisten/Einkauf, Eingangs-Qualitätskontrolle, Kundengespräche usw. usf.) in ständigem Wechsel oder parallel erledigen. Ich spreche hier aus eigener, einige Jahre zurückliegender Erfahrung im Bereich Service/Handfertigung von Röhrenverstärkern und im Exponatebau. Wer nur größere Betriebe kennt, kann sich gar nicht vorstellen, wie dicht die Abläufe für den einzelnen Mitarbeiter werden können, wenn dieser einer von nur 2-5 Leuten ist.

Nix für ungut - und Dir, Andreas natürlich trotzdem viel Freude mit dieser Ausnahmevorstufe !

Viele Grüße
Eberhard
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Lieber Ebbi,

die Firma Thorens und ihr Vertrieb sollten in der Lage sein, schneller als in einem Monat einen Systemcheck durchzuführen und dann schneller als in gut zwei Monaten eine kleine Glasscheibe und eine Metallfrontplatte auswechseln zu können. Zusammen länger als ein Vierteljahr dafür ist unakzeptabel. Bei der Meinung bleibe ich definitiv. Alles andere ist sehr gelinde und untertrieben formuliert "nicht kundenfreundlich". Bei meinem Plattenspieler, den ich mir vielleicht noch kaufen möchte, ist für mich ein Thorens aufgrund der gesammelten Erfahrungen ein No-Go. Wenn der mal kaputt geht, kann ich ein Vierteljahr keine Platten mehr hören! Sorry, der Kunde ist König.

Als z.B. bei einer meiner beiden B&W der Hochtöner durchgebrannt war, habe ich den LS zum Händler gebracht und binnen EINER WOCHE!!! war der Hochtöner gecheckt, ein neuer bestellt, eingebaut und ohne Eigenanteil auf Garantie der LS wieder bei mir zu Hause. DAS ist Service!

Grüße,
Andi
Bild
dirkhajo
Aktiver Hörer
Beiträge: 221
Registriert: 22.02.2008, 13:35
Wohnort: Bergisch-Gladbach

Beitrag von dirkhajo »

Hallo Eberhard, hallo Forenfreunde,

ich kann Andis Ausführungen nur zustimmen! In den Preisklassen muss ein Hersteller einen 1a-Kundenservice liefern! Erreichbarkeit innerhalb eines Werktages (Email, Telefon), Reparaturen innheralb von einer Woche und Ersatzteile müssen in entsprechender Menge vorgehalten werden. Wenn sie drohen auszugehen, muss eben nachbestellt werden, ausgenommen das gute Stück ist schon über ein Jahrzehnte alt. Aber selbst da liefern viele Hersteller noch Ersatz (Burmester, B&M, Transrotor, ...).

Und aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass viele, auch kleine Hersteller, das alles problemlos geregelt bekommen und Thorens wohl ein organisatorisches Problem hat!

Viele Grüße
Dirk
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hallo zusammen,

zurück zur Vorstufe, und so sieht das Prachtstück aus:

Bild

Meinen Beschreibungen von vor 3 Monaten möchte ich nun, da sie wieder da ist noch hinzufügen:
Salvador hat geschrieben: Meine Verlobte meint sie ist räumlicher mit deutlich tieferer Bühne, klarer und detailreicher als ohne Vorstufe und ich stimme ihr voll zu. Sie stimmt mir auch zu, dass die Töne plastischer und klarer abgegrenzt sind. Ich alleine finde ausserdem der Musikfluss ist besser. Einziger Nachteil, der Bass ist meiner Meinung nach etwas weniger differenziert, dafür aber noch tiefer. Ggf. muss ich etwas Bass herausnehmen an den AGMs. Dynamik und Druck sind in etwa gleichgeblieben. Sonst in allen Belangen überlegen.Verkabelt ist das alles mit einem alten Schmauder-XLR Ag Reference zwischen Quelle und Thorens und neuem Schmauder zu den LS.
Zwei kurze Gedanken zu den vermeintlich erkauften Nachteilen im Austausch zu hinzugewonnenen Vorteilen:
1. Nach Rückbau auf "ohne Vorstufe" war der erste Gedanke, so will ich das nicht mehr hören. Das alleine genügt ja schon als Urteil. Mit ist viel besser. Es ist ohne die Thorens eher so, als habe man scharf abgegrenzte detailreiche aber zweidimensionale Abbildungen der Ereignisse, die räumlich korrekt gestaffelt punktgenau ortbar platziert werden (also schon echt gut). Mit der Thorens bekommen aber die Klangereignisse mehr Greifbarkeit und Körper dazu und der Raum ist tiefer.
Von Röhrenschmelz keine Spur, vielleicht minimal sanftere Höhen. Aber der Detailreichtum, vor allem in den Mitten und Höhen ist enorm. Die Stimmwiedergabe hört sich einen guten Schritt besser an, weil mehr Klangfarben, schattierungen da sind. Man hört mehr Nachhallfahnen und die Klarheit im Mittelhochtonbereich ist nochmal deutlich besser.
Ist schon ganz ok so ;)
2. Dass der Bass etwas Konturiertheit verloren haben könnte ist emotional betrachtet angesichts der deutlich größeren klanglichen Gesamtqualität hinfällig. Das kann man auch objektiv aufsummieren und auch da ist die Thorens Sieger, aber vor allem emotional getroffen ist die Entscheidung eindeutig.
Also, ich kann für mich festhalten, mit einer Vorstufe diesen Kalibers ging noch was! Das, was hinten raus kommt ist größtenteils besser als das, was vorne rein kam. Wie das techisch möglich ist, stellt mich vor ein Rätsel.
Jedenfalls steht jetzt meine Kette ab inklusive dem Kabel, das die Quelle mit dem Vorverstärker verbindet, bis hin zu den Lautsprechern, Stromkabel, Signalkabel, Boxenfüße, Netzwerkzubehör und Stromfilterung inklusive.
Ich habe bei den AGMs noch etwas Hochton rausgenommen, die waren zu hell von mir abgestimmt, und auch etwas Bass rausgenommen.

Was mit der Thorens weiterhin auffällt ist die massigere tonale Basis in Tiefbass und Bass bis in den unteren Grundton, die mächtiger, wuchtiger, kräftiger und druckvoller wirkt. Nun, auf der Plattform Fondato Silenzio von Acapella stehend, ist dieser aber nicht mehr leicht aufgeweicht oder verwaschen. Ich hatte bei einem Kontrabass zwar das Gefühl, dass es nun etwas weicher ist, aber das kommt unter anderem auch durch mehr Schattierungen und Klangfarben im Bass und etwas MEHR an Bass zustande. So wie es jetzt ist, mit der Thorens und vorher etwas Bass rausgenommen an den AGMs ist es sehr gut jetzt.

Die Höhen sind detailreicher, die Stimmen mit mehr Klangfarben und druckvoller. Nochmal deutlich räumlicher. Klangereignisse sind plastischer und wirken dreidimensionaler, greifbarer. Alles in allem bleibt aber die Charakteristik meines Systems voll erhalten, es wurden nur einige Dinge eben noch besser. Es stellt sich nun ein Gefühl von Gesamtheitlichkeit ein, auch bei gehobenen Lautstärken, und ich denke, die Vorstufe hat für mein persönliches Empfinden den Übergang zu echtem, involvierendem und erfüllendem Highend geschaffen. Auch der Stereofernsehton, der durch die Vorstufe per FIxeingang geschleust wird, klingt nun besser. :)

Bin sehr zufrieden und würde mich freuen, wenn ein paar Leutchen aus dem Forum zu einem Besuch vorbeikämen, gerne auch um andere Vorstufen oder Streamer zu vergleichen. Oder einfach mal nur zum Reinhören und/oder sich Austauschen zur Musik. Ihr seid herzlich willkommen!

Und das erwartet euch dann:

Bild

Beste Grüße,
Andi
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4009
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andi,

die persönliche Neuabstimmung deiner Anlage läßt sich mMn gut mit dem vergleichen, was im PC-Audiobereich die Leute auf Trab hält.

MQn, Optimizer, Kabel, PC-Bauteile, DDCs und DACs ergeben in der Summe ein Klangbild, das sich mit dem Achteck von Harald, siehe

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 241#p71241

gut einordnen läßt.

Dabei hab ich eines immer wieder festgestellt: zieht man an einer Kante des Achtecks zu stark, gibt es an einer anderen Stelle entsprechend nach.

Und: Klangbilder, die einem spontan besonders gut gefallen, sind meist nicht langzeittauglich, weil sie irgendwo einseitig ausgerichtet sind.

Bei MQn gibt es z.Bsp. eine Fülle von Versionen, die eine überragende Detailgenauigkeit aufweisen, aber die Musikalität verlieren.

Wünsch Dir bei deiner Feinabstimmung deshalb ein glückliches Händchen

Gruß

Bernd Peter
Bild
cinematic
Aktiver Neuling
Beiträge: 708
Registriert: 28.04.2013, 12:42

Beitrag von cinematic »

Hallo Andi,

wofür sind denn die roten Kissen/Absorber? innen an den Boxen?

Gruß
tom
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Hallo Bernd-Peter,

Du hast vollkommen recht, wichtig ist eine Ausgewogenheit bei der Abstimmung, die nicht zu ungunsten von anderen Faktoren und insbesondere nicht auf Kosten eines organischen, geschlossenen Gesamteindrucks geht.

So kann ein zu starker Bass bei elektronischer Musik zwar Spass machen, bei echter Instrumentierung aber auch leicht ins Unpräzise abdriften. Oder zu viel Höhen können einen tollen Detailreichtum bieten, insgesamt ist die tonale Abstimmung von Instrumenten dann aber zu hell und S-Laute zischeln. Wenn man dann aber zu viel Höhen wegnimm, bis S-Laute selbst in kritischen Aufnahmen nicht mehr zischeln, dann wird die Tonalität von Instrumenten und Stimmen zu dunkel und wirkt leblos und dumpf.

Deswegen ist es bei der Abstimmung auch ganz wichtig, Musikmaterial, das man gut kennt, zu verwenden, quasi als innere Stimmgabel, und deren Qualität durchaus von Ultragut bis Grütze schwanken sollte. Dabei sollte man dann letztlich z.B. bei den Höhen darauf achten, dass im Hochtonbereich überproduzierte Titel zischeln MÜSSEN, sonst ist es bei normal produzierten Scheiben zu wenig.

Ich hatte zwar als Kind Klavierunterricht, aber wirklich spielen kann ich nicht, ich hatte da keinen Zugang zu, alles was ich kann ist hören. Genauer gesagt, was ich schon immer genossen habe, ist das Hören an sich. Hörspiele, Musik, Naturgeräusche. HINzuhören und zu analysieren musste ich für das Hobby aber erst lernen. Diese tonale Feinabstimmung der LS hat das Gehör nochmal ganz neu geschult, nämlich in Richtung Wahrnehmung von zu heller/richtiger/zu dunkler Klangcharakter, das war nochmal sehr spannend. Vielleicht war ja die Grundeinstellung der AGM bereits perfekt (ich vermute das, und denke, da bin ich jetzt auch wieder in etwa gelandet, vielleicht letztendlich minimal mehr Höhen und minimal mehr Bass, aber das kann ich jetzt natürlich nicht mehr vergleichen. Ich bin mir mittlerweile jedenfalls sicher, dass die Abstimmung so sehr gut war.), mir persönlich hat es aber viel gebracht, das hat mein Gehör weiter geschult. Und ist insofern ein Lerneffekt, als man lernt, auch die tonale Abstimmung anderer LS und deren kurz- und langfristige Effekte auf die eigene Wahrnehmung besser einzuschätzen. Die goldenen Mitte ist eigentlich das Beste!

Ist auf Dauer aber auch anstrengend, das dann an den LS durchzuexerzieren. Ich habe davon jetzt wirklich genug! Und Tonalität ist beileibe nicht alles,was den klanglichen Charakter von Geräten, Kabeln und Lautsprechern angeht, man kann auch hier wieder nur auf die Tonalität einen gewissen Einfluss ausüben. Tonalität ist aber nur ein Teilaspekt der Sache, und mehr als diese und eine Kanaleinpegelung auf meine unterschiedlich empfindlichen Ohren ist so nicht möglich.

Gestern ist mir diesbezüglich noch ein kleiner, naheliegender Aha-Effekt gelungen, nämlich dass die Unterschiedlichkeit bei meinen Ohren über den Frequenzgang nicht einheitlich ist, sondern natürlich frequenzabhängig, da auch leichte Hörschäden zunächst im Hochton auftreten. Daher ist nun links etwas mehr Hochton, der Rest ist eher auf mittig getrimmt (nur minimal links lauter). Jetzt passt es sehr gut. :cheers:

Was als letztes noch wichtig ist, ist, dass man eine Einstellung erstmal für einige Zeit hört, dann mögliche Schwächen der Abstimmung konkret identifiziert, diese durch Neuadjustierung versucht zu beheben, und dann wieder längere Zeit (Wochen) damit hört. Dann entlarvt man auch recht schnell zunächst effektheischende, langfristig aber nervende Abstimmungen und nähert sich immer mehr dem Ideal an.
Seit gestern denke ich wieder, es passt sehr gut und es muss jetzt nichts mehr geändert werden, und werde nun wieder einige Wochen hören. Ich glaube aber, es ist gut jetzt! :cheers:



Hallo Tom,
cinematic hat geschrieben: wofür sind denn die roten Kissen/Absorber? innen an den Boxen?
Die Lautsprecherwände auf der Innenseite vibrieren wahrnehmbar bei gehobenen Lautstärken (Hand drauflegen), gerade im Bereich der 5.4 Mitteltöner, nicht so sehr beim Bass. Um verwaschene Ortung zu vermeiden durch diese ungewünschten, recht flächigen Schallquellen habe ich die Absorber angebracht, lose auf die roten Kissen gestellt. Der Effekt am Hörplatz kommt dann einem extrem ruhig gestellten Gehäuse aus Kunstharz zumindest für diese Flächen recht nahe, zumindest was die Schallabstrahlung betrifft. Ich habe die Platten mit einigen Zentimetern Anstand zur vorderen Schallfront angebracht, um nicht die sich um die Kante biegenden direkt abgestrahlten Schallwellen direkt am Lautsprecher zu absorbieren, in der Befürchtung, dann durch mangelnden frühen Diffusschall aus der Mitte ein Ortungsloch in der Mitte zu bekommen. Ganz nebenbei werden so aber die Innenflächen der Lautsprecher auch als Reflektionsflächen für späteren Diffusschall bei mittleren bis hohen Frequenzen eliminiert ("früher" generierter, von diesen Flächen reflektierter Diffusschall existiert dann nicht, der sich mit dem Direktschall später generierter Signale von den Chassis vermischt). Außerdem habe ich diese Flächen durch leichte Einwinkelung der LS von den Ohren weggedreht, was einerseits gut ist, da die Seitenwände dann noch mehr von einem weg zeigen/strahlen, der Abstrahlwinkel der sonst reflektierenden Seitenwand und der direkt strahlenden Chassis sich so aber annähert, was die Maßnahme noch mehr nötig macht.

An anderen Flächen als innen habe ich dieses Problem der Vibration nicht ausfindig machen können, die AGM-Gehäuse sind ja bestens verarbeitet und auch aus immerhin 40 mm!!! starkem MDF, innen noch durch Unterkammerung verstärkt. Trotzdem, meine persönliche Meinung ist es, dass die Regelung zwar Fehler auskorrigiert (wie z.B. von der vibrierenden LS-Wand wieder aufs Chassis übertragen, da sind Kunsthazwände immer noch besser) und Chassisklirr reduziert, aber ein schwingendes Gehäuse ist ein schwingendes Gehäuse. An dieser Stelle hatte ich das Bedürfnis, noch soweit möglich etwas dagegen tun zu müssen. Ob das zielführend oder gar notwendig ist, mag ich absolut betrachtet nicht behaupten und das soll ein jeder mal ausprobieren und für sich selbst entscheiden. Ich meinte, mir sei das so wichtig und dass meine Überlegungen Sinn machen. Schlechter anhören dadurch tut es sich dadurch meiner Meinung nach jedenfalls nicht. :D

Beste Grüße,
Andi
Bild
cantusfirmus
Aktiver Hörer
Beiträge: 599
Registriert: 27.11.2011, 13:19

Beitrag von cantusfirmus »

Lieber Andi,

eine tolle Anlage hast Du da, und ein schönes Bild von ihr gemacht.

Viel Freude und Grüße wünscht Horst
Bild
aktivator
Aktiver Hörer
Beiträge: 599
Registriert: 28.02.2013, 09:39
Wohnort: Hannover/Sehnde

Beitrag von aktivator »

Hallo Andi
Salvador hat geschrieben:Die Lautsprecherwände auf der Innenseite vibrieren wahrnehmbar bei gehobenen Lautstärken (Hand drauflegen), gerade im Bereich der 5.4 Mitteltöner, nicht so sehr beim Bass.
Das dürfte dann zum größten Teil Geschichte sein wenn du deine Türme auf die Acapella Basen stellst. :cheers: Vielleicht ist bei deinem Boxenkaliber noch etwas Druck von oben nötig, in Form von Acapella Big Block oder speed Block.

Gruss Andreas
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

cantusfirmus hat geschrieben:Lieber Andi,

eine tolle Anlage hast Du da, und ein schönes Bild von ihr gemacht.
Vielen Dank, Horst!



Andreas,

ja, genau, ein Paar Acapella Fondato Silenzio möchte ich irgendwann auch noch unter die LS packen. Allerdings muss dafür erstmal wieder die Kasse stimmen nach all den Ausgaben jüngstens ... Ob ich das dann oben bei der Höhe noch beschwere, weiß ich nicht, und auch ein Big Block muss es dafür wohl nicht sein, da würden es auch andere (und deutlich günstigere) Gewichte tun, denke ich.

Beste Grüße,
Andi

_____________
Edit: zur weiteren Diskussion Konstruktion vibrationsarmer Gehäuse: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=37&t=5516
Bild
FST
Aktiver Hörer
Beiträge: 165
Registriert: 12.02.2012, 09:37

Beitrag von FST »

Hallo,

am Sonntag waren Vittorio und ich jeweils mit unseren Vorstufen im Gepäck bei Andi zu Besuch.

Nach einem sehr freundlichem Empfang ging es in den merklich akustisch behandelten Hörraum von Andi. Das und auch die aufgebauten Geräte versprachen schon sehr viel. Dazu noch zwei sehr sympathische Menschen kennenlernen - besser konnte der Sonntag kaum laufen.

Getestet werden sollten die Vorstufen in der Kette von Andi mit dem Cleaner. Während die mitgebrachten Musikfiles in MS konvertiert wurden, konnten Vittorio und ich uns schon mal etwas in Andis Anlage einhören. Fazit: schlicht weg sehr gut!

Da meine Tessendorf von der Lautstärkeregelung am gröbsten zu justieren ist, wollten wir diese als erstes hören um dann die Referenzlautstärke auszumachen. Leider ist uns dann aufgefallen, dass der Cleaner nur XLR, die Tessi jedoch nur Cinch kann. Da die Verwendung von Adaptern XLR/Cinch beim Cleaner aus welchem Grund auch immer nicht funktioniert, konnte die Tessi mit Cleaner leider nicht getestet werden.

Wir beschlossen nun zuerst Andis Thorens und Vittorios Audio GD Master 9 mit Cleaner zu hören und nachher nochmal alle drei ohne Cleaner.

Der Audio GD machte den Anfang und legte die Latte zu meiner Überraschung erstaunlich hoch. Sicherlich hatte man bis dato viel Positives über den Pre gehört, aber das, was der Audio GD an Andis Kette abgeliefert hat war erstaunlich - gerade bei dem Preis. Somit war schon jetzt klar - der 1. Platz des Preis-/Leistungssiegers geht an den Audio GD. In der Preisklasse absolut zu empfehlen. Sehr genau, detailreich und klanglich dominant. Ob mir diese Dominanz auf daher zu anstrengend werden würde, kann ich nicht beurteilen. Für den kurzen Vergleich hat der Audio GD auf jeden Fall eine gute Figur gemacht.

Danach kam der Thorens an die Reihe. Um ehrlich zu seinen, waren wir alle etwas enttäuscht. Allerdings habe ich wohl zur Enttäuschung maßgeblich beigetragen. Auf meinen Wunsch haben wir die Lautstärke mittels iPhone App abgeglichen. So wollte ich sicher stellen, dass die Lautstärke zumindest annähernd gleich ist. Dieser Schuss ging aber mächtig nach hinten los. Wir haben die Lautstärke nach oben angepasst. So richtig kam die Spielfreude ehrlich gesagt nicht auf - leider. Jetzt im Nachhinein frage ich mich, ob wir vielleicht mal wieder, das ist uns öfter passiert, die falschen Tracks genommen haben (Original-Flac/MS-konvertiert).

Dann kam die Tessi ohne Cleaner - also nicht wirklich zu vergleichen. Die Performance hat uns alle zu begeistern gewusst. Den Rest sollen die beiden anderen Teilnehmer schreiben, soll hier nicht nach Lobhudelei der eigenen Komponenten aussehen.

Interessant wurde es dann, als die Thorens ohne Cleaner spielte. In meinen Ohren deutlich besser! So hatte ich mir die Thorens vorgestellt. Wie gesagt, im Nachhinein kann ich mir auch vorstellen, das wir bei dem ersten Vergleich der Thorens wirklich die falschen Files genommen haben. Jetzt spielte die Thorens mindestens 2-3 Klassen besser. Vorher fehlten Raum, Präzision, ... all das war nun da.

Unterm Strich muss man Andi auf jeden Fall eines bestätigen. Er hat mit viel Mühe und durch viel Testen eine wirklich sehr gute Anlage zusammengestellt - Respekt!

Es hat mit euch beiden viel Spaß gemacht und ich würde mich freuen, wenn wir uns mal wieder sehen!

Grüße
Fabian
Bild
Salvador
Aktiver Hörer
Beiträge: 2063
Registriert: 01.12.2012, 10:58
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Salvador »

Lieber Fabian, lieber Viktor,

zunächst einmal möchte ich mich dafür bedanken, dass ihr den weiten Weg auf euch genommen habt und aus der Nähe von Bielefeld bzw. aus Hamburg nach Hannover gekommen seid. Es war klasse, euch einmal persönlich kennenzulernen, ihr seid sehr nette und freundliche Menschen, die ich gerne als Gäste begrüßt habe! Auch ganz besonders bedanken möchte ich mich für die Anregung durch die von euch mitgebrachten Teststücke. Da werde ich mir in nächster Zeit sicherlich einiges von zulegen.

Nun hat ja Fabian bereits einiges geschrieben zum eigentlichen Test. Hier nun meine Eindrücke. Am Anfang also mit Cleaner zunächst Viktors Audio GD Master 9. Ein echt sehr gutes Gerät, für den Preis gar ein echter Schnapp! Vom Klangcharakter ist der Audio GD sehr neutral, am neutralsten von allen gehörten Vorstufen. Er hat eine sehr gute Ortbarkeit, Basspräzision, Räumlichkeit und Dynamik. Tonal ist er leicht auf der hellen Seite, vom Bass her zumindest mit der Thorens verglichen etwas schlanker. Was für mich DAS Charakteristikum des Audio GD ist, ist sein Vermögen, auch kleinste Details bereits bei niedriger Lautstärke deutlich hörbar zu machen, Viktor nannte das „Präsenz“, ich nenne es eine Detail-„Loudness“. Beeindruckend auch Fertigungsqualität und Gewicht des Geräts und wenn man bedenkt, dass man laut Viktor auch noch einen hervorragenden Kopfhörerverstärker mit allen denkbaren Anschlüssen mitbekommt, muss man einfach konstatieren, dass es sich um ein sehr gutes Gerät handelt, das eigentlich schon unverschämt günstig ist. Fabian hat das Gerät durchaus einem Range zugeordnet, der normalerweise deutlichst teurer ist. Auch einig waren wir uns, dass dieses auf der sehr detailreichen und neutralen Seite befindliche Gerät ganz hervorragend zur klangfarbenstarken La Rosita an den von der Grundabstimmung her eher warmen Geithain passen sollte. Ich würde mich freuen, Viktors Einladung, einmal seine Anlage zu hören, alsbald nachkommen zu können.

Als nächstes kam meine Thorens, und ich bin froh, dass Fabian und Viktor sie bereits vorher hören konnten, Fabian ja auch noch nach Viktors Abreise gegen 16 Uhr, denn das hat auch mir nicht gefallen, jedenfalls nicht bei allen Stücken. Wir waren uns alle drei einig, dass obwohl wir gleiche Lautstärken per App maßen, es subjektiv deutlich leiser war. Viktor wird also nach diesen Eindrücken zu dem Schluss gekommen sein, der Audio GD war besser. Ich vermute übrigens, Fabian, dass wir nicht die falschen Files gespielt haben, sondern dass vielleicht die Kabel hinten nicht richtig eingeschnappt waren. Du erinnerst Dich, als wir danach dann die Tessi angeschlossen haben, gab es das Problem auch zunächst, da fiel es mir aber gleich beim Anschließen an. Aber Ausreden soll es hier keine geben. Die Audio GD hat super performt, die Thorens später nach Viktors Abreise aber auch wieder, Fabian hat es ja beschrieben.

Nach Kaffee und Kuchen jedenfalls haben wir dann, weil kabeltechnisch nicht anders möglich, die Tessi gehört, ohne Cleaner, damit Viktor noch vor seinem Aufbruch einen guten Eindruck von dem Gerät bekommt. Meine Eindrücke zur Tessendorf, gerade im Vergleich zur dann im Anschluss gehörten Thorens, auch ohne Cleaner:

Die Tessendorf ist die von den drei Vorstufen, die, die den „schönsten“ Klang hat, Fabian bezeichnet das als „buttrig“. Damit einher geht, dass die Höhen etwas weniger scharf und aufdringlich klingen und damit insbesondere die Mitten mehr zur Geltung kommen. Details gehen dabei aber (fast)keine verloren, es hört sich nur einfach sehr angenehm und gesamtheitlich an. Weitere Vorteile der Tessi sah ich in der besten Räumlichkeit und etwas besserer Tiefenstaffelung. Der Bass war konturierter als bei der Thorens, dafür aber etwas schlanker. Alles in allem sehe ich daher die Tessi leicht vor der Thorens, sie hat aber eben auch gebraucht in etwa soviel gekostet wie Thorens und Audio GD zusammen. Qualität hat eben ihren Preis. Meinen Glückwunsch zu dem tollen Gerät!

Zur Klangcharakteristik meiner Thorens möchte ich nur insofern etwas hinzufügen, als dies im Vergleich zur Tessi und Audio GD festzustellen war. Der Bass und Grundton waren etwas stärker betont. Der Hochton war weit weniger buttrig als über die Tessi und da mehr auf der neutralen, detailreicheren Seite, dafür weniger „schön“, allerdings wieder mehr golden und angenehmer als über die noch mehr neutrale, teils im Vergleich zu den beiden anderen fast schon harsch im Hochton klingende Audio GD. Der Klang über die Tessi war noch mehr „laid back“, über die Thorens war es mehr was zum gezielt hinhören.

Gelernt habe ich bei unserem Treffen auch wieder so einiges, unter anderem die Wichtigkeit der Pegelanpassung. So spielt der Cleaner lauter als der Linn alleine. Ich werde nach Erhalt des letzten Kabels nochmal mit und ohne Cleaner bei gleichem Pegel vergleichen.

Auch Anregungen zur Aufstellung der Anlage habe ich gewonnen. Jetzt stehen bereits die Lautsprecher auf den Acapella-Plattformen und den La Musica-Pucks und die anderen Komponenten dafür nun auf den Landing Modules von La Rosita und auf Granitplatten. Mir gefällt's!

Es grüßt euch und bedankt sich noch einmal für euren Besuch,

Andi
Bild
Antworten