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Verkabelung - Cinch (RCA) auf XLR

Verfasst: 07.11.2012, 17:30
von spf
Hallo an alle,

vermutlich eine recht doofe Anfängerfrage :)

Im Zuge des Tests von einigen LS zuhause (welche zum Teil nur über XLR Eingänge verfügen) stelle ich mir die Frage nach der Verkabelung. Mein aktueller PreAmp hat nur Cinch als PreOuts.

Kann ich hier problemfrei ein Clinch auf XLR Kabel verwenden, ohne das es technische Probleme gibt?
(Ich konnte mit suchen leider keine so 100% passende Antwort finden).

Von Cordial wäre es als Bsp. dieses Kabel: http://www.thomann.de/de/cordial_cfu_3_mc.htm

Besten Dank
Stephan

Verfasst: 07.11.2012, 17:33
von Höhlenmaler
Die gleiche Frage könnte ich auch bald gestellt haben.
Auch auf Antwort gespannt stelle ich mich mal an ...


Gruß Ingo

Verfasst: 07.11.2012, 17:34
von uli.brueggemann
siehe z.B. hier (runterscrollen!)
Oder zum Download

Grüsse
Uli

Verfasst: 07.11.2012, 18:25
von Fujak
Hallo Stephan,

die von Dir verlinkten Kabel sind für Deinen Einsatzzweck geeignet. Intern werden sie so verschaltet, wie Uli dies auf der von ihm verlinkten Seite gepostet hat. Wenn Du bereits hochwertige Cinchkabel Dein eigen nennst, würde es auch ein Steck-Adapter XPL-Stecker auf Cinch tun.

Grüße
Fujak

Verfasst: 07.11.2012, 19:07
von Hans-Martin
Man erhält (in beiderlei Sinne des Wortes) die wesentlichen Vorteile einer symmetrischen Leitung an den XLR-Eingang, wenn man selbst löten kann.

Grüße Hans-Martin

Verfasst: 07.11.2012, 22:09
von spf
Hallo an alle und vielen Dank.

Hans-Martin, möchtest Du mit Deinem Post sagen das die zu kaufenden Kabel nicht richtig "gelötet" sind?

Ich bin leider technisch bei Kabeltechnik nicht der Experte :)


VG
Stephan

Verfasst: 07.11.2012, 22:25
von Hans-Martin
Hallo Stephan

Wie immer gibt es einen Massenmarkt mit Billigprodukten dank Massenherstellung, aber auch eine Optimallösung, die sich dem Laien nicht sogleich erschließt, weil sie maßgeschneidert werden muss.
Der entscheidende Punkt ist die Anpassung an den Ausgangswiderstand der treibenden Komponente, das kann Industrie nicht leisten.

Diese Fake-XLR Angelegenheit sollte allgemein bekannt sein. WIrtschaftlich weitgehend uninteressant auf der Kabelseite, hat diese Lösung Vorteile für den Vorverstärkerhersteller, der Bi-Amping ermöglichen möchte, aber überflüssige Buchsen einsparen möchte. Also jeweils einmal Cinch und XLR am Ausgang und Endstufen mit beiden Eingängen, dennoch gleiche Pegel am LS-Ausgang. Da ist ein aktiver Ausgang auf Pin2 XLR identisch mit Cinch und ein passiver Ausgang auf Pin3 mit Widerstand nach Masse die Lösung. Die Verdoppelung der Ausgangsspannung durch Pin3 bleibt aus. Alles andere ist vergleichbar.

Grüße Hans-Martin

Verfasst: 08.11.2012, 07:11
von Fujak
Hallo Stephan,

in Ergänzung zu den Ausführungen von Hans-Martin möchte ich Dich auf ein paar Beiträge in folgendem Thread hinweisen: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 785#p17785

Dort in den folgenden 5-6 Beiträgen ist das ganze nochmal ausführlicher beschrieben und mit einer Illustration versehen. Statt der Stereo-KLinke zur symmetrischen Signalführung, von der dort die Rede ist, setzt Du gedanklich Deinen XLR-Stecker.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Grüße
Fujak

Verfasst: 08.11.2012, 07:25
von Höhlenmaler
Hans-Martin hat geschrieben:... Fake-XLR Angelegenheit sollte allgemein bekannt sein....
Nein. Was ist Fake-XLR ?
Hans-Martin hat geschrieben: Also jeweils einmal Cinch und XLR am Ausgang und Endstufen mit beiden Eingängen, dennoch gleiche Pegel am LS-Ausgang. Da ist ein aktiver Ausgang auf Pin2 XLR identisch mit Cinch und ein passiver Ausgang auf Pin3 mit Widerstand nach Masse die Lösung. Die Verdoppelung der Ausgangsspannung durch Pin3 bleibt aus. Alles andere ist vergleichbar.
Hier den Verweis zu Endstufen und Lautsprecherausgängen, aktiver Ausgang, passiver Ausgang, Widerstand nach Masse, verdoppelung der Ausgangsspannung - das wird hier sehr unübersichtlich ....

es war doch zunächst nur die Rede von
spf hat geschrieben:Im Zuge des Tests von einigen LS zuhause (welche zum Teil nur über XLR Eingänge verfügen) stelle ich mir die Frage nach der Verkabelung. Mein aktueller PreAmp hat nur Cinch als PreOuts.
den Ausgängen eines PreAmp und den Eingängen der Lautsprecher als XLR ???


Gruß Ingo

Verfasst: 08.11.2012, 08:56
von Hans-Martin
Höhlenmaler hat geschrieben: aktiver Ausgang, passiver Ausgang, Widerstand nach Masse, verdoppelung der Ausgangsspannung - das wird hier sehr unübersichtlich ....

es war doch zunächst nur die Rede von
spf hat geschrieben: Im Zuge des Tests von einigen LS zuhause (welche zum Teil nur über XLR Eingänge verfügen) stelle ich mir die Frage nach der Verkabelung. Mein aktueller PreAmp hat nur Cinch als PreOuts.
den Ausgängen eines PreAmp und den Eingängen der Lautsprecher als XLR ???
Hallo Ingo

Der XLR Eingang erwartet ein symmetrisches Signal und bietet die Möglichkeit, Gleichtaktstörungen auf der Leitung zu unterdrücken.

Um die Vorteile zu nutzen, muss eine symmetrische Leitung vorhanden sein, die entweder symmetrisch angesteuert wird, oder bei Verwendung eines Cinchsteckers an der Quelle nur "single ended", also 1-polig gegenüber Masse angesteuert werden kann. Das nenne ich mal aktiv. Passiv hingegen bleibt die Ansteuerung der zweiten Leitung, die am invertierten Eingang endet, sie bekommt kein Signal, damit aber die Symmetrie für die Störungen gewahrt bleibt, legt man einen Widerstand nach Masse, dessen Dimension dem Ausgangswiderstand der Quelle entspricht. Damit ist auf der Seite der Quelle die Symmetrie passiv hergestellt, auch wenn die aktive Ansteuerung mangels invertiertem Signal fehlt. Am Ende der Leitung steht nun nur das einfache Signal zur Verfügung, nicht wie bei symmetrischer Ansteuerung das doppelte (positiv und negativ) Signal. Durch die Differenzbildung am Eingang fallen die Störungen raus und das Nutzsignal wird bei symmetrischer Ansteuerung verdoppelt, bei Quelle mit Cinch bleibt es eben nur einfach, was mit dem Pegelsteller leicht ausgeglichen werden kann.

Wer Boxen testen möchte, will sie doch wohl nicht unter Potenzial spielen lassen. Also muss man doch gleich alles richtig machen, sonst kann man irgendwann noch mal von vorn anfangen...

Grüße Hans-Martin

Verfasst: 08.11.2012, 09:21
von Höhlenmaler
Danke.
...damit aber die Symmetrie für die Störungen gewahrt bleibt, legt man einen Widerstand nach Masse, dessen Dimension dem Ausgangswiderstand der Quelle entspricht...
So ist das nun für mich verständlich.

Gruß Ingo

Verfasst: 08.11.2012, 11:51
von spf
Nochmal Danke für die ausführliche Erklärung.

Und dieses Prinzip ist bei den "Kauf-Kabeln" nicht realisiert?

VG
Stephan

Verfasst: 08.11.2012, 11:57
von Hans-Martin
Da jeder Vorverstärkerausgang seinen individuellen Ausgangswiderstand hat, ist das Massenprodukt nicht möglich.

Grüße Hans-Martin

Verfasst: 08.11.2012, 12:55
von delorentzi
Hi,

den messe ich wie? Multimeter auf Ohm und dann mit den Fühlern den ohmschen Widerstand zwischen Signal & Masse? Muss ich dafür Gas geben? (also Musik laufen lassen) oder liegt der bei eingeschalteten Gerät auch so an?

Das ist doch alles Teufelswerk, ich dachte eine anaolge Cinchverbindung wären 50 Ohm, eine digitale Cinchverbindung (coax S/PDIF) wären 75 Ohm?

Grüße,
Thomas

Verfasst: 08.11.2012, 13:05
von Rudolf
Und so geht das Einlöten des Widerstandes - bei mir: 47 Ohm - vonstatten:

Bild

(im Bild: unseres Edellöters Gert ruhige Hand)

Viele Grüße