La Rosita Pi

Kienberg
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La Rosita Pi

Beitrag von Kienberg »

Liebe Streamerfreunde,

Claus Bücher hat mir letzte Woche auch das Top-Modell, eine La Rosita PI, zum Testen überlassen, wofür ich mich ganz herzlich bei ihm bedanke. Die PI wurde zusammen mit den folgenden Geräten in Betrieb genommen und getestet.


1. Die Geräte und ihre Konfiguration

- Apple MacBook Pro
- La Rosita Beta connect
- La Rosita PI


1A. Details zur La Rosita PI

Bei der PI handelt es sich um das Top-Gerät von La Rosita. Ich war natürlich sehr neugierig, wie das Seriengerät innen aussieht und freue mich, daß mir Claus Bücher „Grünes Licht“ zum Öffnen gab. Mit den folgenden Bildern möchte ich den Lesern hier aufzeigen, das die Serie anders gefertigt wird und wenig mit dem, bisher im Internet rumgereichten, Innenaufbau zu tun hat. Hier die Ansicht, wenn der Gehäusedeckel entfernt wird (der obere Bildbereich stellt die Rückseite von innen dar):

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Die Elkos des Netzteils befinden sich auf einer eigenen Platine, jeweils rechts und links zu sehen. Im folgenden Bild sieht man links hinten die Ausgangsübertrager der Firma Lundahl für den XLR-Anschluss. Dazu möchte ich anmerken, daß LINN im Topmodell Klimax DS ebenfalls Lundahl-Übertrager einsetzt.

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Die PI ist durch eine dicke Aluplatte in einen oberen und unteren Bereich getrennt. Den unteren Bereich sieht man nur von der Seite. Am folgenden Bild ist die in einem schwarzen Block vergossene "Empfangsbaugruppe" zu sehen, die auf einem eigenen Alusockel gelagert wird. Diese befindet sich am hinteren Teil im „Unterflur“.

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Vorne ist der Ringkerntrafo montiert, direkt unter der linken Platine mit den Elkos.

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1B. Der Testaufbau

Um für den Streaming-Teil aller Geräte gleiche Testbedingungen zu schaffen, wurden alle am XLR-Eingang des Denon AVP A1HDA angeschlossen. Die La Rosita PI wurde mit dem 1 m XLR-XLR **audio Emotion Kabel angeschlossen. Die La Rosita Beta connect mit einem 3m Cinch-XLR Kabel von WSS.

Der Eingang des Denon war auf direkt konfiguriert, die Audyssey-Raumkorrektur wurde abgeschaltet.

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Romeo stellte mir ein Plugin für iTunes am MacBook Pro zur Verfügung, mit dem ich sowohl die Beta connect wie die PI betreiben konnte (die Plugins enthalten die jeweilige MAC-Adresse des Gerätes, nur wenn diese mit dem vorhandenen La Rosita Exemplar übereinstimmt, wird das Plugin aktiviert) Auf der Eingabeseite sah es diesmal so aus:

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Gehört haben wir mit meinen Silbersand FM 701 und dem SUB Velodyne DD18. Der Centerlautsprecher Silbersand FM 301 war eingeschaltet, bekam aber kein Signal und stellt daher, als vollgeregeltes System sicher, das seine Chassis nicht mitschwingen. Das folgende Bild zeigt die Konfiguration der Ausgabe-Geräte:

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2. Zielsetzung des Tests

Nachdem die La Rosita Beta connect meine bisherige Referenz, den G-Akurate DS/1 klar und überdeutlich auf den 2. Platz verwies, wollte ich wissen, ob Dan Bellity mit seinem Flaggschiff, der PI, hier den Abstand zum „Ding an sich“, der Live-Aufführung, nochmals verringern kann.

Ich habe das gleiche Musikmaterial wie in unserem Test der La Rosita Beta connect vs. LINN G-Akurate DS/1 verwendet, wobei ich immer die dort als „beste“ Variante, meist war es die invertierte und geFLOWtete, wählte.

Ich habe diesmal auch einige 24/192-Aufnahmen hinzugenommen, der PI wurde also ganz schön gefordert. Auch diese Aufnahmen wurden mit AcourateFlow behandelt, was übrigens zu sehr, sehr langen, eine halbe Stunde ist da schnell rum, Computerlaufzeiten führte.

Auch hier der Hinweis, es handelt sich um einen rein subjektiven, persönlichen Vergleich. Dies umso mehr, da diesmal die Unterschiede zwischen den beiden La Rositas wesentlich geringer ausfielen als zwischen LINN und La Rosita.


3. Hörergebnisse

Als erstes Teststück habe ich wieder die Zigeunerweisen in dieser Einspielung

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mit Anne-Sophie Mutter und den Wienern unter Levine gewählt. Den einleitenden, doppelten Forteschlag im Tutti und den anschließenden Einsatz der Solovioline im Forte, siehe Bild

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stellt die PI ohne jegliche Schärfe, sehr, sehr transparent, auch das Fagott ist jetzt noch klarer rauszuhören, und mit einer Wucht dar, die mich zunächst überraschte. Eine kurze Gegenprobe mit der Beta connect zeigte sehr schnell, die PI hat da noch mehr zu bieten. Nachdem ich das hörte, wurde mir schnell klar, meine bisher benutzten Streamer schränkten wohl die Dynamik etwas ein. Ein Aspekt übrigens, warum ich bereits Anfang der 90er Jahre endgültig von Vinyl auf CD umgestiegen bin, einem solchen Forteschlag kann, auch heute noch, kein Schneidstichel, keine Nadel folgen, kann diese „Originaldynamik“ also keineswegs darstellen bzw. hörbar machen.

In allen folgenden Musikstücken stellte ich immer wieder fest, die PI macht im ff und fff Dinge hörbar, die ich bisher einer Reproduktion nicht zugetraut hätte.

Im weiteren Verlauf der Zigeunerweisen stellte sich auch der, nunmehr ja schon gewohnte, La Rosita – Effekt ein: Man wird beim Zuhören geradezu in den Aufnahmeraum, den Goldenen Saal im Wiener Musikverein, versetzt. Diesmal noch authentischer wie ich es bei der Beta connect erleben durfte??

Habe am Ende des Tracks dann auf die Beta connect umgestellt und nach ein paar Minuten den Eindruck gewonnen, ja, die PI stellt die Wiener nochmals eine Spur deutlicher auf die Bühne, man hat den Eindruck einige Reihen weiter vorne zu sitzen. Anne-Sophie Mutter’s Stradivari klingt eine Spur weicher wie über die Beta, aber hier handelt es sich nicht „um Welten“, der „Familiencharakter“ der La Rositas wird schon mit der Beta connect bestens dargestellt, das, was die PI oben draufsetzt sind im Bereich Bühnendarstellung und Schmelz der Violinen, i-Tüpfelchen, Nuancen.

Der Dialog zwischen den Primgeigen und der Solovioline wirkt nochmals etwas authentischer, auch hier wieder eine Spur weicher, man hat den Eindruck, die Primgeiger sind an diesem Abend etwas besser gelaunt, als ich es über die Beta Connect empfand.

Bei der folgenden, eher mittelmäßigen, Aufnahme entzündete ja die Beta connect ein Klangfeuerwerk, wie ich es noch nie darauf vernommen hatte.

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Kann die PI da nochmals „einen draufsetzen“?
Ja, kann sie und zwar wieder bei der Dynamik! Carlos Kleiber war ja dafür bekannt, ohne Rücksicht auf die Musiker und die Aufnahmetechniker, die Dynamikextreme in der Partitur auszureizen. Ein Wiener Philharmoniker schilderte mir mal sein Leid: „Der verlangt ja, daß wir laut und leise gleichzeitig spielen“. Die hat er nun gerade auch bei der Ouvertüre zur Fledermaus, hier praktiziert. Das bringt die PI nun nochmals deutlicher zu Gehör.

Ja, auch die Bühne wird grösser, kommt näher, die Kontrabässe hinten an der Wand erscheinen noch einen Deut weiter hinten, aber der Unterschied zur Beta wird an den Dynamikspitzen am deutlichsten. Auch hier entgeht diesem Streamer kein Detail im doppelten Forte ... klasse ... eine klare Alleinstellung ... diese dicken Netz-Elkos hauen wohl jede Menge Saft raus. :D

Habe dann mal diese Aufnahme der NJ-Konzerte genommen:

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eine sehr gute DG-Aufnahme, die ich auch als SACD habe und wo man bei Surround dann wirklich meint, im Saal zu sitzen. Zuerst zwei absolute „Reisser“ angespielt:

- Vergnügungszug und
- Auf der Jagt

Hier wir es dann doch nochmals etwas deutlicher, die PI kann Dynamik ohne Ende. Ja, über die Beta klingen die Tracks auch ganz vorzüglich, man hört die Saalakustik wunderbar deutlich raus, kannte das bei Stereo so bisher nicht, aber die Paukenschläge explodieren bei der PI geradezu. Interessant bei diesen Aufnahmen auch, wie realistisch hört sich das Klatschen am Ende an. Auch hier bringt es die PI nochmals ein wenig prägnanter, mit etwas höherem „Dabeisein“-Effekt rüber.

Als nächstes habe ich mir diese Aufnahme von Berlioz Symphonie Fantastique vorgenommen

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Hier handelt es sich um eine 24/192-Aufnahme, die von den Masterbändern durch HDTT erstellt wurde.
In der Einleitung zum 5. Satz, dem Hexensabath,

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zeigt die PI, das sie auch Pianissimo überzeugend darstellen kann. Das sehr leise, gedämpfte Vibrato und die dreifach Teilung der Geigen und Bratschen lässt die PI noch etwas besser unterscheiden, es klingt eine Spur chorischer, denn die Beta.

Ich habe dann mal auf die G-Akurate DS/1 umgeschaltet und da wurde recht schnell deutlich, die klingt an dieser sicher sehr schwer zu reproduzierender Einleitung doch belegt, mehr nach Einheit denn nach Vielfalt der Stimmen.

Wohlgemerkt, es handelt sich um eine 24/192-Aufnahme, die iTunes auf CD-Format runtersampled! Dann, wieder mal zu meiner großen Überraschung der Klang an dieser Stelle, da setzen zwei Röhrenglocken ein.

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Schon bei der Beta fiel mir auf, wie gut man die Obertöne der Glocken hier hört, man sieht sie förmlich wie sie nach dem Anschlag schwingen. Auch das Nachklingen habe ich so noch nie gehört. Auch hier, die PI bringt es nochmals etwas deutlicher zu Gehör, man hat den Eindruck, der Schlagwerker haut stärker drauf.
Die folgende Stelle in diesem Satz stellt ein wunderschönes Crescendo des vollen Orchesters dar, bis hin zu einem doppelten Forte im Tutti. Die fallenden Linien im letzten Takt vor dem ff, von Tuba, Posaune, Cornett und Fagott, sollte man raushören, falls das Gerät bei dieser Lautstärke es noch differenzieren kann. Ja, hier habens wir wieder, die Beta kann es, bessser als der LINN, aber die Pi bringt es nochmals deutlicher, vor allem kann man das Fagott besser von der Tuba, der Posaune und dem Cornett unterscheiden.

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Die folgende Stelle nehme ich immer wieder gerne zum Testen, da sie besonders geeignet ist, die Anlage, das Geröt zu fordern:

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Erste, zweite Geigen und Bratschen wechseln ein paar Takte auf col legno, drehen also den Bogen um und streichen mit dem Holz über die Saiten. Hier kling der LINN wieder etwas belegt, so richtig packt einem das „mit Holz“ nicht, die Beta macht es ganz hervorragend, aber die PI kann auch das nochmals etwas erlebnisreicher.


4. Fazit
  1. Einen sehr grossen Schritt hin zum "Ding an sich", der Live-Wiedergabe, erlebte ich letzte Woche mit der La Rosita Beta connect.
  2. Die PI, mehr als doppelt so teuer, kann darüber hinaus vor allem Dynamikspitzen nochmals realistischer, fulminanter reproduzieren. Das ist für mich der Hauptunterschied.
  3. Die etwas bessere Bühnedarstellung, höhere „Seidigkeit“ bei Streichern und prägnantere Pianissimo-Darstellung kommen hinzu.
  4. Es zeigt sich wieder, für eine deutliche Verbesserung am oberen Ende der Fahnenstange, muß man einen gehörigen Aufpreis zahlen.
Wer diesen Weg gehen kann, bekommt mit der PI einen hervorragenden audiophilen Mehrwert.
Für mich stellt dieses Gerät den besten derzeit erhältlichen Streamer dar.


Gruß
Sigi
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AktivStudio

Beitrag von AktivStudio »

Hallo Sigi,

vielen Dank für den ersten La Rosita PI Testbericht im deutschsprachigen Raum. :cheers:
Du hast die Unterschiede sehr gut und nachvollziehbar aufgezeigt.
Deine Art die Geräte und deren Klang zu beschreiben gefällt mir sehr gut, weiter so!!

Liebe Grüsse
Romeo
:cheers:
Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Sigi,

einen ganz herzlichen Dank wieder einmal für deinen wie gewohnt sehr gut aufbereiteten Hörbericht, es macht einfach Laune, deinen Bericht zu verfolgen, man fühlt sich lesend mitgenommen auf eine kleine musikalische Reise.

Deine Erlebnisse mit La Rosita und meine eigenen kurzen Eindrücke davon im Oktober letzten Jahres (http://www.larosita.fr/rosita/Pi_D_file ... tion_1.pdf) haben nun dazu geführt, daß ich mir selbst nochmal einen Höreindruck davon verschaffen möchte. Die Pi wird heute auch in meinem set up (hoffentlich) spielen, werde dann hier meine Eindrücke dazu gesellen.

Eines möchte ich dir aber hier schon sagen: Wer wie du auf Grund eigener gemachten Erfahrungen von einem Saulus zum Paulus wird, den muß es gepackt haben. Ich habe davor größten Respekt. Und danke, daß du uns hier an deinen Erfahrungen in dieser Form teilhaben läßt. Genau solche Erlebnisse machen ein Forum spannend. Mich haben jedenfalls deine Erlebnisse dazu gebracht, das Thema La Rosita noch einmal aufzunehmen. Bin gespannt, wohin mich das wieder führt, wähnte mich schon am Ende einer langen Reise. :cheers:

Gruß
Franz
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AktivStudio

Beitrag von AktivStudio »

Hi Franz,
franz hat geschrieben:Mich haben jedenfalls deine Erlebnisse dazu gebracht, das Thema La Rosita noch einmal aufzunehmen. Bin gespannt, wohin mich das wieder führt, wähnte mich schon am Ende einer langen Reise.
was habe ich dir gesagt, irgendwann landet das La Rosita Testpaket auch in deinem Hörraum. :cheers:
Wünsche dir viel Spaß dabei und freue mich jetzt schon auf deinen Hörbericht.
Wenn Fragen auftauchen während des Tests kannst du dich auch an mich wenden.
Als Claus' Lehrling bin ich stets einsatzbereit. :wink:

Grüsse
Romeo
Franz
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Beitrag von Franz »

Ich mach`s ganz kurz: Hatte heute morgen Gelegenheit, die La Rosita Pi an meiner Anlage zu hören. Das Ergebnis führt zu einem Kauf einer Pi. Ich bin restlos begeistert. Klangbeschreibungen wurden schon genügend gegeben, will da gar nichts mehr hinzufügen. Fazit war, daß alle Musikstücke mich derart in den Bann gezogen haben, daß ich schwach geworden bin. Es ist für einen rein emotionalen Hörer vielleicht leichter, einer gewissen Faszination zu erliegen. Dies ist geschehen. Irgend etwas muß dieser Dan Bellity anders machen als andere, jedenfalls möchte ich Musik jetzt so weiter hören, wie ich es erleben durfte.

Ich danke Claus für die Leihstellung und Markus für seine technische Hilfe beim Aufbau und Anbindung in mein WLAN-Netz. Warte nun geduldig auf meine neue Pi.

Gruß
Franz
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shakti
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Beitrag von shakti »

Franz,

herzlichen Glueckwunsch zu dieser Spontanitaet!
Solche Entscheidungen lassen einen das Hobby noch einmal intensiver erleben! Bauchmenschen sind in Ihrer Wahl zwar manchmal emotional gesteuert, aber definitiv schneller dabei, ein Ergebnis geniessen zu koennen. :D

Viel Spass mit der Pi!!!

Juergen
seit nunmehr fast 3 Jahren seinen Dan Bellity streamer geniessend
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AktivStudio

Beitrag von AktivStudio »

Hi Franz,

gratuliere zu deiner Entscheidung. :cheers:
Den Hörbericht kannst du uns nicht vorenthalten. Spätestens wenn dein Gerät geliefert wurde bist du uns einige Zeilen schuldig. Ich freue mich jedenfalls schon drauf. :wink:

Grüsse
Romeo
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Sigi,

danke für Deinen Bericht, der wie immer detailliert, fundiert und transparent daherkommt. Die Unterschiede zwischen Beta Connect und Pi, habe ich in etwa so erwartet. Deine nicht nur in diesem Segment audiophiler Produkte zutreffende Feststellung, wonach die Kosten mit steigender Klangqualität exponentiell ansteigen, lässt eine derartige Kaufentscheidung für den Pi-Streamer sehr individuell werden. Wohl dem, der sich einen solchen Streamer leisten kann. Ich würde sagen, an der Stelle seiner Wiedergabekette hat man dann einen Streamer fürs Leben - jedenfalls nach heutigem Stand der Dinge... :wink:

Viele Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Franz,

auch von meiner Seite Gratulation für diese spontane, herrlich wahnwitzige Bauch-Entscheidung. Was Dich an diesem Klang sofort fasziniert hat, kann ich absolut nachvollziehen. Heute schrieb Bernd (Enduman) in seinem Vorstellungsthread über seine erste Begegnung mit einem La Rosita Streamer (Modell Alpha):
Enduman hat geschrieben:Nach den ersten Klängen hatte ich das Gefühl: So und nicht anders klingt Musik.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Grüße und besten Hörgenuss
Fujak
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Amati
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Beitrag von Amati »

Kienberg hat geschrieben: ja, bei Streamern für Stereo kommt für mich nur LINN in Frage und deshalb in meine Anlage !

Alle anderen Hersteller sind weit, bis sehr weit, weg........
zumal wenn die auch noch "in den Apfel" beissen.
Dabei hilft es auch nichts, wenn die ein Zuckerstück, plugin genannt, in ihre Äpfel stecken.
so der liebe Sigi vor nicht einmal 4 Monaten :roll: Der König ist tot, es lebe der König :mrgreen:

Glückwunsch zur neuen Pi lieber Sigi!
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frmu
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Beitrag von frmu »

Hi,

ja, was soll denn auch noch an weiteren Klangbeschreibungen über die Pi aufgefahren werden????

Noch mehr Raum, wohin denn? Noch mehr Tiefe, wie tief denn?
Noch mehr Schwärze im Bass, wie schwarz denn noch?

Mit Linn wurde doch schon jedes Instrument eines Orchesters eindeutig identifiziert, geflossen ist auch schon alles, wohin auch immer.

Ich finde gut, daß Franz nicht mehr dazu geschrieben hat, weil ich finde es wäre eh unglaubwürdig.

Die emotionale Entscheidung gefällt mir besser - viel Spaß mit der Pi, Franz.


Gruß
Frank
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,

das Augen rollende Emoticon in Deinem Beitrag ist meiner Meinung nach völlig überflüssig. Denn was Du genüsslich zitierst, ist genau das, was in meinen Augen Respekt verdient. Sigi gehört zu denjenigen, die offen sind für neue Erfahrungen, auch wenn diese zunächst konträr zum bisherigen eigenen Standpunkt stehen und die darüber hinaus zu dem daraus resultierenden Meinungswandel stehen. Ich kenne nur wenige, die das so offen und mit der Konsequenz praktizieren.

Es hilft übrigens manchmal, die Menschen persönlich kennenzulernen, über die man die Augen verdreht.

Grüße
Fujak
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

habe noch ein schönes Gedicht dazu gefunden......

Ich zitiere Hermann Hesse
Hermann Hesse hat geschrieben:
Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln und uns engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

und noch etwas von Enzensberger...

Minimalprogramm

Verzicht, Entsagung, Askese -
das wäre schon zu hoch gegriffen.
Überwältigend, was alles entbehrlich ist.
Von Sonderangeboten keine Notiz zu nehmen,
reiner Genuss! Nirgends aufzutauchen
das Meiste zu unterlassen -
Erkenntnissgewinn durch Abwinken.
Nur wer vieles übersieht,
kann manches sehen.
Das Ich: eine Hohlform,
definiert durch das, was es weglässt.
Was man festhalten kann,
was einen festhält,
das ist das Wenigste.
Grüße Truesound
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Amati
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Beitrag von Amati »

Wenn ich aufzählen würde, welches Wort oder smiley hier völlig überflüssig sind, würde ich heute sicher nicht mehr fertig. Wenn man sich dauernd so weit aus dem Fenster lehnt, erntet man u.U. eben nicht nur wohlwollende Reaktionen. Man könnte auch sagen. Wer austeilt muss auch einstecken können.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass hier mit sehr unterschiedlichem Maß gemessen bzw bewertet wird. Oder anders. Es kommt schon sehr darauf an, wer hier was sagt, das wird dann entsprechend unterschiedlich goutiert. Außerdem stelle ich die Sinneswandlung ja gar nicht an den Pranger.

P.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Frank,

ein interessanter Aspekt, denn Du sprichst einen Sachverhalt an, den man ja immer wieder beobachten kann: Gerade manche besonders positive Klangbeschreibung steht meist unter dem subjektiven Eindruck des gerade neu erlebten, und entsprechend vermittelt sie auch direkt oder zwischen den Zeilen die eine Botschaft: besser geht es nicht mehr. Der räumlichste Raum, das schwärzeste Schwarz, der tiefste Bass, die höchsten Höhen, die durchsichtigste Durchhörbarkeit, die luftigste Luft und so weiter. Und manche Klangbeschreibungen werden sogar in bestem (und legitimen) Glauben verfasst, man sei am Ende der audiophilen Optimierungsbemühungen angekommen, und ebenso viele werden von den Lesern einfach genau so verstanden, weil sie so verstanden werden möchten.

Das ist aus meiner Sicht menschlich. Insofern könnte man Deine Zeilen auch als Apell an beide - Verfasser und Leser - von Hörberichten verstehen: An die Verfasser, sich stets der eigenen Subjektivität bei den verfassten Aussagen bewusst zu sein. An die Leser, sich zu vergegenwärtigen, dass besonders positive Klangbeschreibungen subjektive Hörempfindungen darstellen, die noch ganz unter dem Eindruck des eben Erfahrenen stehen. Dann muss man auch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und einem Hörbericht pauschal jede Glaubwürdigkeit absprechen, sondern kann sich einfach mit dem Verfasser über dessen Erfahrungen freuen.

Grüße
Fujak
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