Truesound hat geschrieben:Man müsste sich dann mal im Detail am Ende die Jitterwerte über den Frequenzgang genau anschauen wie dieser im Frequenzbereich zwischen 20 Hz und 20000 kHz dann letztlich verteilt ist und mit welchen Meßwerten. Jitter ist ja nicht nur innerhalb des Frequenzbereiches des Taktsignals sondern, zum Beispiel als Rauschen oder mit tonalem Charakter, auch in den benachbarten Frequenzbereichen, den so genannten Seitenbändern (ober- und unterhalb der Taktfrequenz) relevant.Es können Intermodulationen entstehen, die sich im den hörbaren Frequenzbereich spiegeln. Jitterbehaftete Frequenzen in den Seitenbändern können beim Vorgang der Wandlung nichtlineare Verzerrungen im Produkt verursachen und somit wahrnehmbar werden. Dabei treten sie nur auf, wenn auch Signal vorhanden ist. Das heißt, sie steigen mit höheren Audiopegeln an und sinken bei kleinen Pegeln ab. Sie sind also nur bei laufender Modulation nachweisbar und keine statisch auftretenden Störungen, wie etwa Rauschen.
Hallo Sven,
bist Du der, für den man Dich halten könnte?
Für diejenigen, die damals noch keine HiFi-Zeitschriften lesen konnten, hier der Link auf
Karl Brehs kurzweilige Einführung.
Aber zurück zum Thema: Das nennt man Modulationsrauschen, was Du in den letzten Sätzen beschrieben hast. Es macht sich für mein Ohr als Rauigkeit im Klang bemerkbar, als einhüllendes Rauschen, das mit abklingendem Nutzsignal verschwindet, und das Ausklingen eines Tons scheinbar verkürzt oder die Wahrnehmung des Ausklingens vernebelt. Dabei wird für meine Ohren die Klangfarbe des Instruments aufgehellt (um nicht zu sagen: um den Nachdruck und die Substanz beraubt) und die räumlich scharfe und plastische Abbildung und wahre Größe wird gestört, die räumliche Tiefe geht mehr oder weniger verloren.
Was uns mMn fehlt, ist eine Gegenüberstellung von Jitterarten und der entsprechenden Klangauswirkung in Worten beschrieben,
ihre spektrale Unterscheidung und Unterschiede der Klangauswirkung,
die Konkretisierung der Auswirkung von Jitteramplitude und die der Jitterfrequenz.
Solange das Schlagwort Jitter nur für einen Rundumschlag taugt, bin ich unzufrieden. Gibt doch die deutsche Sprache soviel Differenzierung her, dass wir uns der Problematik verbal annähern können - ohne Begriffe keine Analyse, ohne Analyse keine Lösung des Problems.
Wer wagt denn hier eine Zuordnung eines technischen Sachbegriffs zu klangbeschreibenden Worten?
Nur zu, zeigt euren Mut!
mMn hat Jitter zahlenmäßig so viele Facetten wie es klassische Attribute bei den Technischen Daten gibt, also, wenn wir nicht bald anfangen, werden wir nie fertig...
Vielleicht hätten die Leute bei Linn weniger aus der nicht wirklich vorhandenen Not "tugenden" sollen, sondern das technische "Sneaky Design" in der Aserwartenkammer des Entwickungslabors belassen sollen. So ein technisches Design fällt auf Dauer heute negativ auf das Kompetenzimage einer Firma zurück die sich den Begriff High End auf die Fahnen schreibt.
Ich denke, jeder Hersteller braucht Einsteigermodelle, die bei überzeugender Erfüllung der Funktion mit dem Preis entgegenkommen und Kunden gewinnen, dann diese markentreu Lust auf mehr Qualität machen. Auto, Computer, Espressomaschine, Fahrrad, Kamera, Staubsauger, Wandfarbe, Whisky...
Grüße Hans-Martin