Hallo Rudolf, hallo Martin,
Rudolf hat geschrieben:So wie ich es verstanden habe, soll der Sneaky wie folgt optimiert werden:
1. Säuberung des Taktes, so dass die Sauberkeit des G-Sonos bei allen Taktraten erreicht wird.
2. Davon profitieren sollen sowohl der S/PDIF-Ausgang als auch der interne DAC.
3. Da wohl insbesondere der interne Wandler für den "Linn-Klang" verantwortlich ist, ist die Nutzung des analogen Ausgangs von größtem Interesse.
Meine Frage lautet daher: Planst du eine Modifikation des Analogteiles dahingehend, dass man mit dem Sneaky DS Aktivlautsprecher auch direkt wird treiben können? Oder ist das schon jetzt möglich? Ich gestehe, den Überblick ein wenig verloren zu haben ...
Status quo: Momentan fertig aufgebaut und spielfertig ist ein umfassendes Analogupgrade, bestehend aus:
- Bessere OPs (die gleichen wie in den größeren Brüdern, und, welch ein Zufall, die gleichen wie in der AGM-Elektronik)
- Eine erhebliche Verbesserung der Spannungsversorgung, bestehend aus komplett neuen Reglern für die Analogausgangsstufen und Eingriffen bei der Versorgung des DAC-Chips
- Eine dicke Ausgangstreiberstufe mit BUF634ern ohne über-alles-GK
- Dadurch möglich eine massive Absenkung des Ausgangswiderstandes
Martins Anmerkung
martino hat geschrieben:zumindest zur letzten Frage kann ich auch was sagen - es ist jetzt schon möglich! Der Sneaky könnte Passivlautsprecher treiben, da ein Endverstärker mit an Bord ist. Er kann über die Cinch-Analogausgänge direkt Aktivboxen treiben. So mache ich das ja schon lange mit dem großen Bruder Majik DS. In dem Falle würdest Du die (wie ich finde recht gute) digitale Lautstärkeregelung im Konfig-Programm aktivieren.
ist technisch korrekt, aber das klingt noch nicht optimal, weil die Ausgangsstufe des Sneaky wie auch die des Majik nicht mit der kräftigen Ausgangsstufe eines guten Vorverstärkers mithalten kann, wenn es um etwas längere Kabel wie bei Aktivboxen üblich geht. Mit dem Analogupgrade zieht man da mit sehr guten Vorverstärkern gleich.
Auf der Digitalseite habe ich bisher nur ein paar kleine Eingriffe in die Spannungsversorgung gemacht, was aber am Jittermonitor bereits deutliche Auswirkungen zeigt. Der Takt, mit dem der S/PDIF-Datenstrom rausgeschrieben wird, ist im Sneaky viel besser als derjenige, den die DAC-Abteilung geliefert kriegt. Das habe ich bei meinem Versuch, mit diesem DAC-Takt ein Reclocking am S/PDIF-Ausgang zu machen, zu spüren bekommen. So konnte ich mir auch indirekt den Jitter dieses Taktes am Jittermonitor anhören. Und so kam ich überhaupt auf die Idee, mir die Digitalsignale mal mit dem Speicheroszi genauer anzuschauen. Zur Verbesserung ist die zweite Prototypenplatine in Arbeit für ein reines Digitalupgrade, das sich bisher aber ausschließlich auf den Takt für den internen DAC bezieht. Das ist schon eine recht aufwändige Schaltung und die Frequenzen sind im Kurzwellen-Bereich, so dass ich beschlossen habe, das nicht wie beim Analogupgrade auf Lochraster aufzubauen, sondern auch schon für den Prototypen eine zweilagige lasergeschnittene Platine zu entwerfen, deren Qualität nicht nur in den verwendeten Bauteilen, sondern auch in der sauberen Signal- und Masseführung liegt. Sie ist fertig entwickelt und bestellt, aber ich warte darauf, bis sie geliefert wird. Dann muss ich das erst mal aufbauen, Material ist soweit alles beschafft, aber der erste Schuss sitzt meist noch nicht genau, da muss ich dann noch ein bisschen damit experimentieren und die Schaltung modifizieren. Wenn das dann alles so läuft wie geplant, verspreche ich mir davon in Verbindung mit dem Analogupgrade eine erhebliche Steigerung, aber das weiß ich erst, wenn alles spielt.
Die dritte Upgrade, das ich momentan sehe, wäre eine weitere Säuberung des S/PDIF-Datenstroms durch ein Reclocking. Wie schon erklärt, ist das hier aber nicht so einfach, weil ich die vierfache Frequenz meiner VCXOs vom Digitalupgrade dafür bräuchte, wenn die Schaltung 192kHz-fähig sein soll. Dazu könnte man einen sehr sauberen Sinusschwinger (z. B. mit einer Colpitts-Schaltung) aufbauen, der alle vier Perioden vom sauberen VCXO-Takt angeschubst wird, dann in ein Rechtecksignal gewandelt wird und das Reclocker-Flipflop triggert.
Allerdings sehe ich momentan die Hauptstärke eines Linn DS darin, mit seinem eingebauten DA-Wandler zur Höchstform aufzulaufen, was offensichtlich auch Linn so sieht. Dass die neuen DS alle einen Digitalausgang gekriegt haben, ist eher dem Druck durch das Gemecker der Kunden als Linns eigenem Bedürfnis entsprungen, denke ich. Wenn ich das richtig sehe, sind auch in den großen DS die Digitalausgänge nicht mit der Akribie getaktet wie die internen DACs. Je nachdem, wie gut das Ergebnis mit dem internen Wandler ausfällt, spare ich mir den Aufwand für die dritte Stufe auch.
Viele Grüße
Gert