Hallo Ulli
diesmal habe ich das P.S. gelesen,...
Es ist wohl erkennbar, dass die Unterlage sowohl eine Federsteifigkeit wie auch eine Dämpfung beinhaltet, jedoch graduell unterschiedlich, und was wissen wir, welche Komponente sich wie bemerkbar macht. Deshalb gibt es so viele Varianten, denen man je nach Boxenkonstruktion wie Umgebungsbedingungen unterschiedliche Präferenz gibt.
MMn gibt die Box Vibrationen an den Untergrund ab, die dann als Körperschall zu den Geräten kriechen. Man hört dann die Mikrofonieeigenschaften der Geräte mit. 3 oder 4 Füße unter den Ecken/Kanten der Box entkoppeln deren Bodenfläche vom Fußboden und dämmen das ein.
Plan auf glattem Boden habe ich schon Boxen wandern sehen, nur rückwärts, wenn ich mich recht entsinne. Das soll die Box nicht, also verriegeln die Füße durch hohen Flächendruck die Box mit dem Untergrund- horizontal. Federn die Füße, kann die Box auch etwas kippen, immer in Gegenrichtung der Tieftöner-Membranbewegung. Dann bewegt sich die Box samt dem Hochtöner. Das sensible Obertonspektrum wird vermatscht.
Auch wenn die Boxbewegung gering erscheint, für den Hochtöner mit seiner kleinen Amplitude und dennoch großen Schnelle ob der Frequenz ergeben sich Modulationsprodukte, wobei die gefühlte Präzision verringert wird, Klarheit und Brillanz einem stumpferen Klang weichen, dem auch Prägnanz und Ausdrucksstärke fehlen.
Wenn man einen schweren Stein (Granit, oder Beton etc.) auf die Box in der Nähe des Hochtöners auflegt, ändert sich so viel, dass man die Frage nach den Füßen ganz vergisst... ich schließe daraus, dass auch das Gehäuse der Box unzureichende Festigkeit hat, wenn die Box auf 4 Spikes steht, diese spielfrei an den Estrich ankoppeln.
Auch kann man intern entkoppeln, der erste Lautsprecher, der mir diesbezüglich bekannt ist, war Roksan Darius
später Naim SBL mit dem Stahlrahmen im Rücken und Nachfolgemodelle
oder Mission 771 und andere Lautsprecher dieser Serie
auch Audio Physics mit einem Filzring um den Hochtönermagnet, der eine Entkopplung vom Gehäuse ermöglicht, von außen aber nicht sichtbar ist.
Es gibt viele Lautsprecher, bei denen die Bässe seitlich abstrahlen, das reduziert die Vibrationen auf Hochtönerabstrahlachse. Angefangen bei AR 90 mit beidseitigen Tieftönern, deren Vibrationen sich gegenseitig kompensieren, aber raumakustisch nicht ganz unproblematisch waren,
bis zur skurril anmutenden Gradient Helsinki mit ihrer ungewöhnlich räumlich plastischen Abbildung
Wenn man die Box auf Hochtönerhöhe drehbar lagert (ähnlich Geithain Ständer), womit sich die Position des Hochtöners nicht verschieben kann, und den unteren Teil mit dem Bass pendeln lässt oder mit dämpfenden Federfüßen zum Boden (ent)koppelt, wäre sicherlich ein Fortschritt denkbar. Aber weder ein Ständer ist frei von Resonanzen, noch gelingt es, den Bass völlig vom Boden zu entkoppeln, ohne andere Nebenwirkungen zu provozieren, wenn Hochtöner mit Bässen per Gehäuse gekoppelt sind.
So scheint es mir, zusammenfassend, sinnvoll, Mittel/Hochton vom Bass entkoppelt, aber stabil aufzustellen, den Bass gedämpft schwimmend vom Boden und somit ebenfalls von der Elektronik entkoppelt.
Grüße Hans-Martin