Violectric DAC V800

Thomas K.
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Erfahrungen mit dem Violectric DAC V800 gesucht

Beitrag von Thomas K. »

Aus einigen Beiträgen konnte man ja schon Meinungen bezüglich des Violectric DAC800 herausfiltern, und insgesamt kam er eigentlich nicht so gut weg. Mich würde hier die Meinung von Forumsmitgliedern interessieren, die diesen DAC evtl. schon länger betreiben.

Ich hatte am Samstag sozusagen mehrstündigen Kontakt, und war durchaus postiv überrascht. Das kam ins Rollen, nachdem Oliver "Heule" sich diesen DAC am Donnerstag spontan bei Fried Reim von Violectric abgeholt hat.

Um es vorauszuschicken, wir haben keinen wasserdichten Vergleichstest gemacht, sondern einfach entspannt Musik verschiedener Genres gehört. Trotzdem wurde verglichen und zwar mit meinem Benchmark DAC1, zunächst mit dem SPL2Control als Vorstufe. Hier kann man sagen daß es keine größeren Unterschiede gab, mal wurde der Benchmark bevorzugt, mal der Violectric. Einen generellen Unterschied gab es aber doch, bei allen gehörten Stücken war die Darstellung des Benchmark minimal flacher.

Auf einem ganz anderen Blatt stand aber dann die Vorstellung des Violectric, als er direkt über 5m lange Galileo 238 angeschlossen wurde. Das war eindeutig besser als über den von mir geschätzen SPL2Control als Vorverstärker und widersprach meinen Erfahrungen mit dem Benchmark, der durch Zwischenschalten des SPL2Control profitiert.

Insofern kommen mir doch erhebliche Zweifel, wie stichhaltig die Bemerkungen einzelner Forumsmitglieder über die Qualität der Ausgangsstufen des Violectric sind. Diese Bemerkungen waren übrigens mit ein Grund, weswegen ich mir vor ca. 2,5 Monaten den Benchmark kaufte und den Violectric gedanklich aussortierte.

Nachdem ich mit dem Linetreiber von Abacus geliebäugelt habe, der Bestandteil eines Testpakets von Abacus electronics ist welches ich vor kurzem hatte, um ihn zwischen Benchmark und Aktivboxen einzuschleifen, bin ich jetzt der Meinmung, daß ich mir diese Maßnahme sparen könnte, wenn ich statt des Benchmark den Violectric DAC800 hätte.

Im einzelnen aufgezählt was der Violectric besser kann als der Benchmark (bei Direktanschluss):

a) Raumdarstellung
b) natürlichere Klangfarben
c) Stimmen
d) Basspräzision

Wie jeder weiss, der schon Vergleiche von Digitalgerätschaften angestellt hat, dreht es sich hier um Nuancen und sie sind oft mühselig herauszuarbeiten, nicht jedoch hier, das wurde mir mit unterschiedlichsten Aufnahmen, die ich immer zu Vergleichszwecken heranziehe, klar.

Viele Grüße
Thomas K.

PS, wir haben den Violectric ausschließlich in der Stellung BEST gehört
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Thomas,
Thomas K. hat geschrieben:Auf einem ganz anderen Blatt stand aber dann die Vorstellung des Violectric, als er direkt über 5m lange Galileo 238 angeschlossen wurde. Das war eindeutig besser als über den von mir geschätzen SPL2Control als Vorverstärker und widersprach meinen Erfahrungen mit dem Benchmark, der durch zwischenschalten des SPL2Control profitiert.
das kann ich voll nachvollziehen, bei mir wurde ein SPL Volume2 aussortiert, da das RME Fireface über 7m Sommer Carbokab in die ADAM S3X besser klang. Der direkte Weg scheint mit dieser Kombination aus Ausgangsstufen und Kabel elektrisch gut zu harmonieren. Über Linetreiber habe ich bisher nicht weiter nachgedacht, auch wenn Fujak sich kürzlich dafür entschieden hat; ich schiebe das jetzt mal auf seine Kabel...

Eigentlich hätte ich erwartet, dass der Benchmark ordentliche Ausgänge hat.

Beste Grüße

gregor
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Also jetzt muss ich doch einmal betonen, daß ich diesen Thread erst gefunden habe, nachdem ich meinen heutigen Beitrag suchte, bzw. eine Antwort darauf. So gesehen hätte ich mir meinen Beitrag sparen können, aber es hat auch ein Gutes!

Daß ich nach wenigen Stunden Vergleichshören die hervorragenden Eigenschaften des Violectric Dac so klar heraushörte, spricht schon dafür, daß er in seiner Preisklasse wohl der Platzhirsch ist.

@Gregor
Der Benchmark ist für sich gesehen ebenfalls gut, solange man eher kurze Verbindungen zu den Monitoren hat. Mir ging das mit den Ausgangstufen erst auf, machdem ich ihn an 5m langen Cinchkabeln an den geliehenen APC Boxen betrieb, und durch den Line-Verstärker von Abacus in dieser Konfiguration eine deutliche Verbesserung des Klanges erzielte.

Nachdem das Abacus Testpaket und damit auch der Linetreiber wieder weg waren kam mir erst die Idee meinen arbeitslosen SPL 2Control wieder zu aktivieren, und tatsächlich klang es damit einen Hauch räumlich exakter und geringfügig voluminöser. Diese Verbesserungen waren aber eher marginal gegenüber dem, was sich durch den Betrieb des Violectric DAC an meinen Focal ergab.

Nachdem ich in einem anderen Thread vollmundig angekündigt habe den symetrischen Linetreiber zu kaufen, werde ich im Lichte dieser Erkenntnisse davon wieder Abstand nehmen. Wesentlich sinnvoller erscheint mir den Benchmark mitsamt dem SPL2Control wieder zu verkaufen und mir den Violectric DAC zuzulegen.

Viele Grüße
Thomas K.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,

danke für Deinen Bericht über den Hörvergleich zwischen den beiden DACs. Da ich den Benchmark DAC1 vor einiger Zeit bereits einem ausführlichen Test unterzogen habe, kann ich mit Deinen vergleichenden Höreindrücken durchaus etwas anfangen, wo der Vioelctric damit anzusiedeln ist - zumindest was den digitalen Teil Deines Hörvergleichs anbelangt. Was den analogen Teil anbelangt, so denke ich nach meinen Erfahrungen mit dem Linetreiber, dass für mich ein DAC-Vergleichstest in Zukunft nur noch mit zwischengeschaltetem Linetreiber in puncto Analogsektion zu aussagefähigen Ergebnissen führen kann, da der Einfluss, der sich aus dem Zusammenspiel Ausgangsstufe (DAC) -> Kabel -> Eingangsstufe (Monitor) ergibt, damit ausgeschaltet ist. Es sind ja nicht alleine die Kabel sondern das Zusammenspiel der drei beschriebenen Komponenten.

@Gregor: Bei nicht optimalem Zusammenspiel der drei o.g. Komponenten kann übrigens auch eine klangliche Veränderung herauskommen, die von manchem subjektiv als Klangverbesserung empfunden wird (ähnlich wie die Verzerrungen im Oberwellenspektrum bei Röhrenverstärkern) - was durchaus legitim ist.

Das Fireface UC hat - wie ich mich bei meinem LT-Test überzeugen konnte - wirklich sehr gute Ausgangsstufen, die den Unterschied zwischen mit und ohne Linetreiber deutlich geringer ausfallen lassen als z.B. bei einem CD-Player Line-Ausgang (getestet mit 5m Cordial Silver Kabeln), dennoch bleibt ein Unterschied. Angesichts der Tatsache, dass bei Dir die Kabelstrecke noch länger ist, vermute ich stark, dass auch Deine analoge Übertragungsstrecke von einem Linetreiber profitieren würde.

Dann würde auch ein SPL Volume2 keinen klanglichen Unterschied mehr bedeuten, da seine (auch bei bester Schaltungsauslegung) konstruktionsbedingten Beeinflussungen im Zusammenspiel von Kapazität und Impedanz neutralisiert würden.

Grüße
Fujak

P.S.: Ob man sich einen Linetreiber in einem Setup sparen kann oder nicht, kann m.E. nur ein direkter A/B-Vergleich klären.

Edit @Thomas: Unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten. Dass Du den Benchmark plus SPL Volume 2 verkaufst und stattdessen den Violectric behälst, finde ich nur konsequent und nachvollziehbar. Interessant wäre natürlich, ob sich durch einen Linetreiber auch beim Violectric noch eine klangliche Verbesserung herausholen ließe. Du merkst: Ich bin seit meinem Test ein überzeugter Linetreiber-Fan. :wink:
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Fujak hat geschrieben:Hallo Thomas,
P.S.: Ob man sich einen Linetreiber in einem Setup sparen kann oder nicht, kann m.E. nur ein direkter A/B-Vergleich klären.

Edit @Thomas: Unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten. Dass Du den Benchmark plus SPL Volume 2 verkaufst und stattdessen den Violectric behälst, finde ich nur konsequent und nachvollziehbar. Interessant wäre natürlich, ob sich durch einen Linetreiber auch beim Violectric noch eine klangliche Verbesserung herausholen ließe. Du merkst: Ich bin seit meinem Test ein überzeugter Linetreiber-Fan. :wink:
Hallo Fujak,

natürlich kann das nur ein direkter Vergleich klären. Bei mir heisst das lediglich, eins nach dem anderen. Erst der Violectric, als nächstes die APC Boxen, vielleicht dann auch noch ein Linetreiber, wenn ich es für nötig erachte.

Trotzdem klingt der Violectric solo an meinen Focal so gut, daß ich ganz hin und weg bin.

Ein Beispiel aus dem samstäglichen Hörvergnügen ist die Aufnahme von "Kind of Blue" von Miles Davis, das Titelstück. Was zuerst auffällt ist, daß das Rauschen dieser alten Aufnahme sich anders anhört als über alle bisher gehörten Konfigurationen. Wenn dann die Trompete einsetzt, klingt das klarer und freier als bisher. Wo man entweder einen zu dünnen-glanzlosen-dumpfen usw. Ton hören konnte, klingt das wirklich wie Trompete von einer neueren Aufnahme. Das gleiche als das Tenorsaxophon von John Coltrane einsetzt. Das Saxophon hat den richtigen Körper aber auch die Anblasgeräusche sind zu vernehmen, bisher hatte ich immer den Eindruck daß die Aufnahme hier zu dumpf ist, um das gut zu hören. Cannonball Adderley fängt an zu spielen und ich habe sein Alt noch nie so völlig frei von irgendwelchen quäkigen Anteilen gehört. Nach kurzer Zeit vergisst man, daß man einer normalen CD hört, zumal auch der Bass von Paul Chambers sehr konturiert und natürlich klingt, genauso wie das Schlagzeug von Jimmy Cob. Einzig das Klavier von Paul Evans hört sich nicht so an, wie man das von einer modernen guten Aufnahme erwarten würde, aber auch dieses deutlich besser als ich es je gehört habe.

Ein zweites Beispiel wäre noch eine körperlos klingende Aufnahme von Working Week "Inner City Blues".
Eigentlich ist die CD (nicht die Musik) ziemlich grausam, wenn man die Vinylversion kennt noch grausamer.
Der Violectric macht daraus zwar immer noch nicht das Erlebnis der Vinyl Version, nähert sich aber dieser weiter an als jeder Wandler/CD Spieler den ich bisher bessesen habe.

Viele Grüße
Thomas K.
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Heule
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Beitrag von Heule »

Hallo Thomas und Fujak,

ich kann nur alles bestätigen was Thomas sagt. Nachdem der SPL aus dem Spiel war, und der Violectric direkt an den aktiven Focal hing, ging sprichwörtlich die Sonne auf (draußen ging sie dank dem Gewitter gerade unter). Der Violectric klang mit den Focal richtig super, und man konnte einfach nur Musik mit Gänsehaut genießen.

Gruß Oliver.
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Fujak,

habe Deinen Bericht im Hifi-Forum vor ca. einem Jahr gelesen, und jetzt gerade noch einmal.

Für sich allein gesehen würde meine Beschreibung des Benchmark DAC wohl ähnlich lauten. Wenn man sich dann allerdings Deine Testtabelle hier im Forum anschaut, bei dem der Fireface einsame Höhen erklimmt, ist der Benchmark dann nur noch besseres Mittelmaß.

Was mich nun interessieren würde ist, wo Deiner Ansicht nach der Violectric Dac800 in dieser Tabelle seinen Platz finden würde.

Viele Grüße
Thomas K.
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fdg
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Beitrag von fdg »

Zum Violectric V800 möchte ich mich auch einmal einbringen.

Es herrscht eine grosse Unsicherheit darüber, wie er denn nun klingt.
Nun, wir haben uns alle Mühe gegeben, das er nicht klingt.
Klang ist eine sehr subjektive Angelegenheit, dem Einen gefällt etwas, was dem Anderen nicht gefällt.

Grundsätzlich gehen wir bei der Konstruktion unserer Gerät so vor, das wir zuerst messen und dann hören.
Erst wenn sich das FFT-Spektrum nicht mehr verbessern lässt sind wir zufrieden.
Dazu stehen und ein "UPL" von Rohde & Schwarz und zwei "D-Scope III" von Prism Sound zur Verfügung.
Daneben gibt es 4 digitale Speicheroszilloskope und 2 analoge von Texas Instruments.

Signifikante Klangunterschiede sollte es bei "guten" DACs eigentlich nicht geben, Marginale schon.

Woran liegt das ?
Wenn wir davon augehen, das ein einwandfreies digitales Signal ankommt,
dann wandeln alle "Premium Geräte" auf hohem Niveau mit den gleichen Chips.
Nämlich PCM1792 und Derivaten und AD1955 und Derivaten.
Qualitativ etwas darunter finden sich CS4398 oder PCM1793.
Theoretisch gibt es oben drüber noch den ESS9012/9018.
Den haben wir gerade im Test und leider verhält er sich nicht wirklich besser als PCM1792 ...

Am Wandler kann es also nicht liegen.
Der analoge Ausgang ist der Schlüssel.
Hier wird gefiltert, gepuffert, verstärkt.
Und hier arbeiten alle Hersteller ein wenig unterschiedlich.

Wenn hier im Thread festgestellt wird, das man beim V800 keinen Line-Treiber braucht um auch weiter entfernte Boxen zu betreiben, so liegt das daran, das der V800 über wirklich professionelle Ausgänge verfügt.
Die Gleichen, über die im Rundfunk auch schon mal 300 Meter Kabel getrieben werden.
Das setzt sehr niederohmige Ausgänge voraus, die beim V800 im Pegel einstellbar sind und dabei niederohmig bleiben. Ein Feature was einigen Geräten im Markt offensichtlich fehlt.

Alle modernen Wandler haben Stromausgänge, sie müssen also zwingend die invertierenden Eingänge eines Operationsverstärkers nutzen. Bandbreite ist hier nicht gefordert, im Gegenteil, weil sich hier auch gleich noch der Tiefpass befindet, der die eventuellen hochfrequenten Störungen des Wandlers ausfiltert.
An dieser Stelle haben wir noch Gleichspannnung auf dem Signal, weil der D/A Wandler nur mit einer Spannung läuft (3,3 oder 5 V) die analoge Ausgangselektronik jedoch mit +/ 15 - 18 V.
Ein üblicher D/A Wandler-Chip hat übrigens ein Ausgangsspannung von maximal +8 dB = 2,5 Volt.

Nach der Filterstufe kommt bei Violectric die Pegelanpassung - leider im Gerät weil die Schaltung so empfindlich ist, das sie keine langen Leitungen mag.
Hier können Ausgangsspanungen von +24, 18, +15, +12, +6 dBu jeweils für die digitale Vollaussteuerung eingestellt werden. Obige Werte gelten für den symmetrischen Ausgang.
Da der unsymmetrische Ausgang über einen eigenen unabhängigen Treiber verfügt, liegen hier immer 9 dB weniger Pegel an. Weiter wird in der Pegelanpassungsstufe aktiv der Gleichspannungsoffset des Wandlers eliminiert - ohne Elko !!

Es folgt die Symmetrierung des Ausgangssignals in der gleichen Weise wie wir es 100.000-fach für Rundfunk, Fernsehen und Studios machen - niederohmig und mit exzellenten Werten für Klirr, Frequenzgang, Dynamik, Gleichtaktunterdrückung.
Wie oben erwähnt gibt es vor dem Symmetrierer einen Abzweig für den aktiven unsymmetrischen Ausgang.

Das sind reichlich Operationsverstärker im Signalweg. Trotzdem erreichen wir eine Dynamik von 120 dB und THD (Klirr)von -112 dB.

Der digitale Empfänger vor dem Wandler ist gleichzeitig auch ein Sample-Rate-Konverter.
Hier findet - wenn gewünscht - das Resampling / Upsampling statt.
Der USB Empfänger verfügt über die kleine Besonderheit, das er vom angeschlossenen Rechner mit Strom versorgt wird. Das aus dem USB Signal gewonnene PCM Signal wird über einen Trenntrafo auf die restliche Schaltung übergeben. Dadurch sind Rechner und D/A Wandler sicher getrennt und die Gefahr von Brummeinkopplungen ausgeschlossen.

Der Sample-Rate Konverter entpackt die digitalen Audiodaten und rekombiniert sie mit seinem eigenen Takt.
Durch diese Massnahme wird Jitter im Eingangssignal praktisch vollständig eliminiert.
Dies funktioniert konstuktionsbedingt bei allen Eingangssignalen. Für USB Signale kann damit auch auf den technisch anspruchsloseren "asynchron Mode" verzichtet werden.

Ein Sample-Rate Konverter ist übrigens eine hochkomplexe Angelegenheit. Die ersten integrierten Lösungen wurden Mitte der ´90iger vorgestellt.
Seit dem gab es eine sehr rasante Entwickung die seit einigen Jahren zum Stillstand gekommen ist weil das physikalische Maximum praktisch erreicht ist.
Ein moderner SRC hat Klirr- und Dynamikwerte jenseits der 140 dB und ist damit jeder Rechnerlösung überlegen. Vor allen Dingen bei ungeradzahligen Wandlungen !!

Es sind im V800 verschiedene Modi wählbar:
- OFF = SRC ausgeschaltet
- x 1 = SRC eingeschaltet, Eingangs- und Ausgangstaktrate sind gleich
- x 2 = SRC eingeschaltet, Eingangs- zu Ausgangstaktrate sim Verhältnis 1:2
Da dies für Werte oberhalb von 110 kHz nicht funktioniert kann dieser Mode dann nicht angewählt werden
bzw. das Gerät stellt selbsttätig denn nächst niedrigeren Modus ein.
- x 4 = SRC eingeschaltet, Eingangs- zu Ausgangstaktrate sim Verhältnis 1:4
Da dies für Werte oberhalb von 55 kHz nicht funktioniert kann dieser Mode dann nicht angewählt werden
bzw. das Gerät stellt selbsttätig denn nächst niedrigeren Modus ein.
- Best = es werden alle eingehenden Sample-Rates auf ca. 94 kHz gewandelt.
Das mag der Wandler am liebsten !!

Vielen ist nicht bekannt, das jeder D/A Wandler oberhalb von 110 kHz sein Oversampling halbiert.
So ca. 3 dB Klirr und Dynamik gehen dabei verloren - und das für die vage Aussicht ein tonales Ereignis zwischen 45 und 90 kHz zur Wiedergabe zu bringen ...

Die Gesamtlautstärke des V800 ist auf der digitalen Ebene regelbar in 256 Schritten zu 0,5 dB.
Dabei werden natürlich Bits abgeschnitten und das ist nicht so böse, böse wie gern behauptet.

Manche machen´s anders, nämlich analog mit digitaler Steuerung, mit sogenannten DCA´s - Digital Controlled Attenuator. Die hat Lake People Ende des letzten Jahrtausends im 7.1 Controller VOL-CON F38 eingesetzt, daher wissen wir von den technischen und klanglichen .... Eigenheiten.

Neben der Tatsache das ein digitales Poti nicht rauscht, nicht kratzt, keine Gleichlaufprobleme und keine Übersprechprobleme kennt, ist es auch dynamisch die bessere Lösung !!!

Wenn wir voraus setzen, das der anaolge Ausgangspegel des V800 korrekt auf das folgenden Equipment eingestellt wurde, hierzu einige kleine Rechnungen:

1.
Ein 16-Bit CD Signal wird im V800 auf 24 Bit hochgerechnet.
Jetzt kann man 8 Bit = 48 db = Faktor 200 abschneiden, bevor die ursprüngliche Qualität der CD überhaupt angegriffen wird.
... und bei so niedrigen Lautstärken wird niemand eine Ausage über die Qualität des Programms machen können oder wollen!

oder 2.
Wer schon einmal selbst aufgenommen hat, der weiss, das sich für eine Einzelspur eine Dynamik über 60-70 dB nur in Ausnahmefällen realisieren lässt. Der Rest ist im wahrsten Sinne Rauschen.
Diese maximal darstellbare Dynamik limitiert aber auch die maximal zu realisierende Klirrdämpfung.
Einem Mehr steht allein schon das Summenrauschen - auch das eines digitalen Mischpultes - entgegen.
Natürlich kann durch gutes Abmischen noch dieses oder jenes Quäntchen dazu kommen.
Über 90 dB Dynamik mit der entsprechenden Klirrdämpfung lassen sich aber keinesfalls realisieren und sind auch nicht wirklich sinnvoll - wir reden hier über Verhältnisse von 30.000:1 !!
Ein digitales System mit 144 dB Dynamik hat also immer über 50 dB mehr Reserven.

oder 3.
Die maximal erzielbare Systemdynamik einer Stereoanlage liegt bei 130 dB.
Ein Verstärker, dessen Lautstärkeregler selten über die 9 Uhr Stellung hinausgeht limitert dadurch die Systemdynamik um 20-30 dB.
Es bleibt also deutlich weniger übrig als wenn man digital regeln würde.

Gruß
Fried
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,
Thomas K. hat geschrieben:Für sich allein gesehen würde meine Beschreibung des Benchmark DAC wohl ähnlich lauten. Wenn man sich dann allerdings Deine Testtabelle hier im Forum anschaut, bei dem der Fireface einsame Höhen erklimmt, ist der Benchmark dann nur noch besseres Mittelmaß.
Es mag so wirken, als ob das Fireface einsame Höhen erklimmt, doch man muss sich Mehreres vergegenwärtigen:
  1. Das hat mit meiner bisherigen Auswahl zu tun, die sich bewusst an Geräten unterhalb von 1.000,- € orientiert.
  2. Mittlerweile hat das Fireface Gesellschaft bekommen in Gestalt des Styleaudio Carat Sapphire (http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=2168)
  3. Die Unterschiede bei den guten DACs fallen ja nicht so groß aus, wie z.B. bei Lautsprechern. Du selbst hast ja von Deinen Hörvergleichen zwischen Benchmark DAC-1 und Vioeletric Dac800 berichtet und weißt daher, in welcher Bandbreite Unterschiede hörbar sind.
Wo ich den DAC800 einordnen würde, kann ich nicht sagen, weil ich ihn bislang selbst nicht gehört habe. Ich kann nur sagen, dass die bisherigen Erfahrungsberichte, die ich über den Dac800 gelesen habe, sehr weit auseinandergehen: einige sind begeistert und betrachten ihn als das Ende ihrer DAC-Suche, andere wiederum sehen ihn unterhalb Benchmark DAC-1 und Fireface 400/UC und sind regelrecht enttäuscht. Insofern wäre ein solch polarisierender DAC für mich ein interessanter Testkandidat.

Grüße
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Fried,

besten Dank für Deine technischen Erläuterungen zum Aufbau des Violectric 800 - das ist ja geradezu ein Füllhorn an Informationen, was Du da lieferst. Für mich auch von großem Interesse Eure Beweggründe für die Auswahl der Komponenten und des Schaltungskonzepts gerade was die SRC-Komponente, Wandlerstufe und analoge Ausgangsstufe anbelangt.

Um so neugieriger macht mich natürlich das klanglich hörbare Ergebnis Eurer Bemühungen, zumal - wie ich in meinem Beitrag weiter oben an Thomas schrieb - ich bei kaum einem DAC so divergierende Erfahrungsberichte gelesen habe. Wenn ich zeitlich wieder mehr Luft habe, möchte ich gerne meine eigenen Hörerfahrungen mit dem V800 machen. Dazu werde ich mit Dir / Euch aber separat Kontakt aufnehmen (per PN/E-mail).

Grüße
Fujak
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Heule
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Beitrag von Heule »

Ich finde das was der V800 macht, sehr überzeugend! Deswegen bleibt er ja auch.

Und wenn man schon einmal so einen fähigen Nachbarn hat, dann benutze ich seine Produkte natürlich liebend gerne! Mir kann ja gar nichts Besseres passieren. Und Fried kann natürlich hier im Forum bei Fragen über sein Produkt sofort helfen.

Gruß Oliver.
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snilax
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Beitrag von snilax »

Ich hatte mich, als ich mir im März d. J. dann den RME ADI 2 gekauft habe, auch für den V 800 interessiert. Optisch gefiel und gefällt er mir ziemlich gut und den Preis fand ich so weit auch OK.

Aber leider nimmt der USB Eingang nur 96 kHz. Das war/ist mir zu wenig. Schade eigentlich.
Aber vielleicht gibt's das ja mal demnächst.

Gruß
Snilax
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Neues vom Violectric
Seit letzten Freitag steht nun auch ein nagelneuer, und inzwischen warmgelaufener Violectric V800 DAC in meinem Hörraum.
Darum geht es mir aber heute nicht, sondern um die Frage braucht man beim Betrieb des Violectric noch einen Abacus Linetreiber.
Da Oliver ("Heule") z.Z. gerade des A10 Testpaket zu Hause hat, war er so freundlich mir den unsymetrischen Linetreiber vorbeizubringen, und mit mir zusammen einen kleinen Vergleich Violectric an Focal Solo6BE mit und ohne Linetreiber zu machen. Als Kabel kam wieder mein 5m langes Galileo 238 zum Einsatz, welches durch Adapter mit dem (unsymetrischen) Linetreiber verbunden wurde.
Um es kurz zu machen, wir sind beide zu dem Ergebnis gekommen, daß die Ausgangstufe des Violectric dem Linetreiber zumindest in dieser Konfiguration ebenbürtig ist.
Oliver hat das zu Hause mit den A10 und dem von Abacus mitgelieferten Cinchkabel ebenfalls an seinem Violecttric V800 ausprobiert und ist der Meinung daß auch hier der Einsatz eines Linetreibers keinen Sinn macht.
Grundsätzlich möchte ich aber noch einmal betonen, daß ein regelbarer Linetreiber ohne weiteres einen Vorverstärker eretzen kann,wenn man nur eine analoge Quelle hat und daß ich nach wie vor eine hohe Meinung von den Linetreibern habe.

Viele Grüße
Thomas K.
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo,

habe den Violectric DAC V800 auf der High End mit einem Audez’e LCD-2 gehört. Das ganze hat mir sehr gut gefallen. Gerade da es sich hierbei auch preislich um eine sehr interessante Kombination handelte. Da ich aber bei einem VV eine FB nicht missen möchte, ist er leider nicht die engere Wahl gekommen. Eigentlich schade, denn ansonsten habe ich keine Kritikpunkte an dem Gerät gefunden.

Viele Grüße
Andreas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Andreas,

ich hatte letzten Freitag ein Gespräch mit Fried Reim von Lake People der mir diesen KH ebenfalls ans Herz gelegt hat, und mir auch angeboten hat ihn mal ein paaar Tage auszuleihen.

Sobald ich meine Investition in die demnächst zu erstehenden APC Boxen "verdaut" habe, werde ich das Angebot annehmen.

Viele Grüße
Thomas K.
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