Hallo,
ich würde mit einem kalibrierten Messmikrofon an einem stillen Ort im Freien je eine Aufnahme einer wohlbekannten Stimme z.B. meiner Partnerin und meines Freundes machen, also mir bekannte männliche und weibliche Stimmen.
Eine unbekannte Stimme als Referenz nehmen, erscheint mir weniger zielführend.
Diese Stimmen dann (nach Anwendung der Kalibrierkorrektur) über einen (1, mono) Lautsprecher wiedergeben.
Auch den zweiten hinzunehmen und sich wundern, wie auf einmal das Timbre sich ändert, von Single zu Mono über Stereopaar-LS.
Wenn man König der Löwen in der Originalausgabe (US-Ton) und die deutsch synchronisierte Version vergleicht, bekommt man einen Eindruck von den kulturell wie auch kommerziell geprägten Unterschieden.
Im Rundfunk sprechen die Ansager in ein Mikrofon mit Kugel- oder Richtcharakteristik? Bei den letzteren gibt es den
Nahbesprechungseffekt, der mit Filterung zu korrigieren versucht wird. Kommt dann die bei kommerziellen Sendern übliche Stereobasisverbreiterung, Bassanhebung zum Ausgleich der dadurch betonten Höhen, Limiter (
Optimod, Dynamikkompression zur Vermeidung der Übersteuerung der Sendeendstufen, außerdem möchte man lauter rüberkommen) hinzu, ist das Signal derart vielseitig verbogen, dass es als Referenz zur LS-Abstimmung m.E. herzlich wenig taugt.
Es sind
die Formanten, die menschliche Stimmen unverwechselbar machen. Während ich am Laptop sitze, schaut meine Frau einen Film. Da kann ich nebenbei viele Schauspieler anhand ihrer Stimme wiedererkennen, auch beim Klassentreffen hat sich die Stimme gegenüber damals häufig weniger verändert als die körperliche Erscheinung... Ich schätze danach, etwa 300 Stimmen kann man wiedererkennen, unterscheiden, vielleicht noch mehr. Wer würde Tina Turner mit Celine Dion verwechseln, oder mit Sara K. , Whitney Houston, Marla Glen (achne, das war ja keine Frau), Billie Holliday, Ella Fitzgerald, u.s.w...
In diesem Umfeld aller Aspekte würde ich meine LS immer mit Stereo-Musik (anhand bekannter akustischer Instrumente) abstimmen und die Nachrichtensprecher als manipuliert (auch für Küchen-/Autoradio) entlarven.
Das ist meine persönliche Herangehensweise. Die Orientierung an einer fremden Stimme erscheint mir ... fremd.
Grüße
Hans-Martin