Acourate und DBA

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thorsten
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Acourate und DBA

Beitrag von thorsten »

Hallo zusammen,

Ich betreibe in meinem Kino ein DBA, ein Double Bass Array.
Eine kurze Erklärung zur Funktionsweise: man hat an der Vorder und Rückseite Subwoofer, die getrennt angesteuert werden: die Rückseite ist dabei invertiert und passend zur Raumlänge verzögert und zwar so, dass die erste Längsmode des Raums minimal angeregt wird.

Aktuell verwende ich dazu einen Thomann mini DSP, die Verzögerung habe ich in REW über eine umfangreiche Versuchsreihe herausgefunden. Sie beträgt bei einem 6 m Raum bei mir circa 18 ms.

Mit Acourate mache ich dann eine normale ein Kanal Subwoofer Korrektur über alles.

Und nun meine Frage:
kann ich irgendwie in Acourate die Verzögerung des zweiten Subwoofer Kanals als pre Filter einstellen, um eine gemeinsame Messung der beiden Subs zu bekommen und um den DSP aus meiner Kette entfernen zu können.

Danke und schönen Gruß

Thorsten
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Thorsten,

das Setup ist noch nicht genug präzisiert um eine klare Antwort geben zu können.
Fragen:
- sind das jeweils ein Mono-Subwoofer vorne und hinten oder sind das Stereo-Subwoofer?
- bekommen die Subwoofer derzeit das volle Signal zugespielt (sie machen die Weiche intern) oder nur Basssignale?
- bekommt der Thomann mini DSP von Acourate lediglich ein Stereosignal und macht dann auch die Frequenzweiche für Sub und LS?

Generell kann Acourate auch die Zeitverzögerung und weitere Funktionen übernehmen. Angenommen es gibt zwei LS und vier Subs (stereo vorn und hinten). Dazu verwendet man dann eine Soundkarte mit 6 Kanälen. Für jeden Kanal wird eine Frequenzweiche mit Acourate erstellt. Die Weiche für die hinteren Subs wäre dann identisch mit der Weiche der vorderen Subs, allerdings invertiert und um 864 Samples (864/48000 = 18 ms) verschoben (48000 = Abtastrate). Dann misst Acourate per Sweep genau das Setup inkl. DBA.

Im Fall von Mono-Subs muss man ja linkes und rechts Signal zusammenführen. Falls die Soundkarte ein passendes Routing erlaubt (z.B. RME) kein Problem. Ansonsten müsste man den AcourateConvolver mit verwenden, das Routing passend vorgeben und dann darüber messen.

Grüsse
Uli
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hallo Uli,

Danke für deine Fragen, Hier noch einmal genauer:
– das Subwoofer Array läuft mit der Monospur, d.h. Mono in den dsp
– - Der vordere Subwoofer (es sind eigentlich vier) bekommt das Signal dann direkt
– - nur der hintere Subwoofer wird vom DSP verzögert
– da ist der LFE Kanal, die gesamte Bandbreite des Signals. Die Target curve in Acourate hat einen Tiefpass bei 250 Hz gesetzt
– das ganze läuft über Dante als 7.1 System. Weitere Ausgänge für die Einzelansteuerung des vorderen und hinteren Subwoofer Arrays sind aber vorhanden.
– In einem zweiten Setup läuft das in Stereo tatsächlich dann als Sub-Sat, d.h. 2.1 mit Trennfrequenz 70 Hz. So habe ich es momentan schon in Stereo am laufen und es klingt sehr gut. Die Verzögerung des Submonokanals zu den Mains habe ich empirisch ermittelt, da auch inklusive der DSP Rechenzeit ( gemessen sind die vorderen Subs 50cm hinter den Mains, mit der dsp-Rechenzeit aber 7 ms zu spät).

Schönen Gruß

Thorsten
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hallo Uli,

Das mit der Frequenzweiche verstehe ich ja soweit auch, aber wie kann ich einen Messbereich auf zwei Ausgänge gleichzeitig legen? Da hängt es bei mir im Kopf…
Ich dachte zum Beispiel an sowas wie eine Stereo zwei Wege weiche mit Trennfrequenz 250 Hz und der Messung ohne die Mains, also nur das Subwoofer Signal. XO1R dann um die 18ms verzögert und invertiert.
Würde das im Long Sweep Recorder -> Channel Selection „Mono (L=R)“ denn funktionieren oder kommt da nur Mist raus?
(Ich tue mir immer noch schwer, die Messkurven vor allem bei Phase und Puls richtig zu verstehen)

Schönen Gruß

Thorsten
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Thorsten,

ich wundere mich immer mit was für komplexen "Verwurstelungen" von beliebigen Konfigurationen man konfrontiert wird. Aber egal wie, man bekommt das nicht auf einmal gelöst. Man muss es Stück für Stück aufdrisseln und am besten mit einfachen Lösungen beginnen. Wenn man das dann kapiert hat geht es an das nächste Thema.
Insofern denke ich ich also zuerst eher an das Stereo-System. Dort soll dann vorn ein Sub mitspielen und hinten ein verzögerter invertierter Sub.
Aus Acourate-Sicht gibt es damit 4 Kanäle. Die Besonderheit: zwei Kanäle, vorderer + hinterer Sub spielen immer mit Als Mono-Subs spielen sie also den linken Bass, wenn der linke Kanal spielt und den rechten Bass, wenn der rechte Kanal spielt. D.h. der Bassanteil der Stereokanäle wird bei den Subs zusammengeführt. Was dann mit der Messkonfiguration zu berücksichtigen ist.

Der Logsweeprecorder sieht dies so nicht unmittelbar vor. Ich mache das bequem mit meiner Soundkarte und dem passenden Routing. Das habe ich bereits geschrieben. Wenn das nicht geht, messe ich per AcourateConvolver und baue mir das Routing damit in der Matrix zusammen. Was auch nicht kompliziert ist. Dabei gibt es sogar die Möglichkeit, für den hinteren das Signal zu invertieren bzw. ein Delay einzustellen.
Die Matrix sieht dann im Prinzip so aus:

Ausgang - Eingang - Filter
Sub vorne - virtual links - XO1L48
Sub vorne - virtual rechts - XO1R48
Sub hinten - virtual links - XO2L48
Sub hinten - virtual rechts - XO2R48
LS links - virtual links - XO3L48
LS rechts - virtual rechts - XO3R48

Dabei ist XO2 identisch mit XO1, allerdings (später) invertiert und passend verzögert
Der Logsweeprecorder spielt damit die Sweeps wie gewohnt erst links, dann rechts und zwar über AcourateAsio mot dem Convolver.

Grüsse
Uli
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hallo Uli,

Das Routen kann ich auch, ebenso später bei der Wiedergabe über Jriver.

Aber was ich jetzt verstanden habe (wo bei mir der Knoten drin war):
Ich kann für die Bässe XO1 und XO2 mit der „gleichen“ Weiche/ Frequenzbereich (bis auf Delay und invertiert) in einer Messung verwenden.
Danke! Werde ich ausprobieren, übernächste Woche habe ich ausreichend Urlaub um das umzusetzen.

Schönen Gruß

Thorsten
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