G-Switch auf Basis TP-Link
Verfasst: 05.08.2020, 11:12
Hallo liebe Switchbastler,
vom Umbau meines TP-Link TL-SG2424 hatte ich hier im 11Gtek-Thread berichtet, und er leistete mir seitdem gute Dienste mit seinen vielen LAN-Ports und den vier SFP-Ports. Außerdem konnte ich dann noch ein deutliche Steigerung erreichen, als ich dank Georgs Hilfe rausgekriegt habe, wie man den Switch konfigurieren kann mit IGMP-Snooping und Port-Prioritäten.
Nun wollte ein nettes Forumsmitglied auch gerne so einen Switch. Ich dachte mir, kauf doch nochmal so einen TL-SG2424 und probier ein bisschen dran rum. Allerdings musste ich dann feststellen, dass es inzwischen einen Nachfolger gibt, der T1600G-28TS heißt. Ok, also den geordert, hat im Wesentlichen die gleiche Funktionalität und sieht auch gleich aus bis auf den Unterschied, dass die vier SFP-Ports ein bisschen anders angeordnet sind. Also angeschlossen, den Rechner auf den anderen IP-Adressbereich gestellt und ins GUI geschaut:
Ups, das sieht aber ganz anders aus als beim TL-SG2424. Es ist ein managed Switch Level 3, und ich werde zum Hirsch beim Versuch, ihn per DHCP in meinen Hausadressbereich zu bringen. Inzwischen habe ich das übrigens dank Googles Hilfe doch noch gefunden, ist irgendwo in den Level3-Features in einem Untermenü versteckt. Die entscheidenden Features wie IGMP Snooping (das Gaming der Kinder kommt nicht beim Streamer an) und QoS (Quality of Service, Prioritäten setzen für einzelne Ports) gehen auch hier.
Das Board
sieht auch ganz anders aus als beim TL-SG2424. Es gibt gleich vier Clocks mit 25MHz:
Clock1:
Clock 2+3:
Clock4:
Diese vier Billigquarze, die Kosten im Centbereich verursachen, hat der Entwickler lokal an die drei Netzwerkchips, die für jeweils 8 LAN-Ports zuständig sind, und den für die SFP-Ports gesetzt. Ist an sich keine schlechte Idee, kurze Wege vom Taktgeber zum Chip zu realisieren, aber es gibt da Nachteile in diesem Fall. Die vier Quarze schwingen nämlich jeder auf seiner eigenen festen Frequenz, und jeder hat eine geringfügig andere als der Nachbar. Außerdem jittert jeder ein bisschen anders vor sich hin. Das gibt per Übersprechen eine nicht besonders leckere Mischung aus allem Möglichen. Abgesehen davon, dass ich keine große Lust habe, vier Sellarz-Clockmodule für diesen einen Switch zu opfern, wäre das auch gar nicht der Königsweg. Besser, ein Clockmodul versorgt alle vier Chips:
Das liest sich nun allerdings etwas einfacher als es ist. Ich habe versucht, auf der Unterseite des Bords dazu eine Art Rail mit konstantem Abstand zur Massefläche zu schaffen, den Wellenwiderstand dieser Rail abzuschätzen und links und rechts mit passendem Widerstand abzuschließen. Eingespeist wird ungefähr in der Mitte bei den beiden nah zusammenliegenden Clockpunkten.
Es gibt bereits ein paar vorbildlich gute Polymerelkos an den Spannungsversorgungen. Ich puffere zusätzlich noch ein bisschen:
Apropos Spannungsversorgung. Es gibt zwei kräftige Schaltregler, einen für 3,3V und einen für 1,1V, und noch einen Linearregler, der 1,5V aus den 3,3V macht. Versorgt werden die lokalen Schaltregler von einem ziemlich billig wirkenden 12V-Schaltnetzteil:
Ich setze vorsichtshalber eine DC-Buchse hinten rein, damit ich den Switch auch mit einem externen Netzteil versorgen kann:
Ich baue alles wieder ein und schließe ein Labornetzteil an der DC-Buchse an. Schauen wir uns doch mal mit dem Messverstärker die wichtigste Spannung an, die 3,3V nach dem lokalen Schaltregler. Ich gehe zunächst mit den vorgesehenen 12V rein. Beleidigt geht mein Messverstärker ins Clipping, also stelle ich ihn anstelle von x1000 auf Verstärkung x100:
Das ist ungefähr so, wie man sich so eine richtig schlechte schaltgeregelte Spannung vorstellt. Die Spannungswerte gedanklich durch 100 teilen (Messverstärker), also 4,5mV RMS mit peak-to-peak 188mV, und das mit einem scharfen 1kHz-Zähnchen. Während ich gedanklich schon dabei bin, den Regler rauszuwerfen, probiere ich aber noch aus, ob der nicht mit weniger Spannung auch läuft. Und sie da, alles runter bis 4V ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil - bei 5V sieht das jetzt so aus:
Der Messverstärker ist, damit man in der Oszieinstellung überhaupt etwas anderes sieht als einen geraden Strich, jetzt auf x1000 gestellt! 171µV RMS und die scharfen Beisserchen sind weg. Super, den lass ich gerne drin, denn so ein Schaltregler hat schon seinen Reiz, wenn das Gerät 24/7 läuft, er hat nämlich einen extrem guten Wirkungsgrad nahe 100%. Merke, 5V ist hier viel besser als 12V. Warum das eingebaute Schaltnetzteil 12V hat, bleibt das Geheimnis von TP-Link. Im Vorgänger TL-SG2424 ist ein 5V-Schaltnetzteil, und das war eine viel bessere Idee.
Er heißt jetzt G-Switch 1600:
Deckel drauf:
DC-Eingang von hinten:
Eingebaut vor dem Hörraum:
Er macht dort einen ebenso guten Job wie mein G-SG2424, den jetzt das nette Forumsmitglied gekriegt hat, und wird aus meinem kürzlich vorgestellten Netzteil mit drei unabhängigen 5V-Ausgängen versorgt (unten mit silberner Front). Als Strombedarf habe ich bei 5V 2A maximal beim Booten und 1,5A im Dauerbetrieb mit vier SFP-Modulen gemessen.
Viele Grüße
Gert
vom Umbau meines TP-Link TL-SG2424 hatte ich hier im 11Gtek-Thread berichtet, und er leistete mir seitdem gute Dienste mit seinen vielen LAN-Ports und den vier SFP-Ports. Außerdem konnte ich dann noch ein deutliche Steigerung erreichen, als ich dank Georgs Hilfe rausgekriegt habe, wie man den Switch konfigurieren kann mit IGMP-Snooping und Port-Prioritäten.
Nun wollte ein nettes Forumsmitglied auch gerne so einen Switch. Ich dachte mir, kauf doch nochmal so einen TL-SG2424 und probier ein bisschen dran rum. Allerdings musste ich dann feststellen, dass es inzwischen einen Nachfolger gibt, der T1600G-28TS heißt. Ok, also den geordert, hat im Wesentlichen die gleiche Funktionalität und sieht auch gleich aus bis auf den Unterschied, dass die vier SFP-Ports ein bisschen anders angeordnet sind. Also angeschlossen, den Rechner auf den anderen IP-Adressbereich gestellt und ins GUI geschaut:
Ups, das sieht aber ganz anders aus als beim TL-SG2424. Es ist ein managed Switch Level 3, und ich werde zum Hirsch beim Versuch, ihn per DHCP in meinen Hausadressbereich zu bringen. Inzwischen habe ich das übrigens dank Googles Hilfe doch noch gefunden, ist irgendwo in den Level3-Features in einem Untermenü versteckt. Die entscheidenden Features wie IGMP Snooping (das Gaming der Kinder kommt nicht beim Streamer an) und QoS (Quality of Service, Prioritäten setzen für einzelne Ports) gehen auch hier.
Das Board
sieht auch ganz anders aus als beim TL-SG2424. Es gibt gleich vier Clocks mit 25MHz:
Clock1:
Clock 2+3:
Clock4:
Diese vier Billigquarze, die Kosten im Centbereich verursachen, hat der Entwickler lokal an die drei Netzwerkchips, die für jeweils 8 LAN-Ports zuständig sind, und den für die SFP-Ports gesetzt. Ist an sich keine schlechte Idee, kurze Wege vom Taktgeber zum Chip zu realisieren, aber es gibt da Nachteile in diesem Fall. Die vier Quarze schwingen nämlich jeder auf seiner eigenen festen Frequenz, und jeder hat eine geringfügig andere als der Nachbar. Außerdem jittert jeder ein bisschen anders vor sich hin. Das gibt per Übersprechen eine nicht besonders leckere Mischung aus allem Möglichen. Abgesehen davon, dass ich keine große Lust habe, vier Sellarz-Clockmodule für diesen einen Switch zu opfern, wäre das auch gar nicht der Königsweg. Besser, ein Clockmodul versorgt alle vier Chips:
Das liest sich nun allerdings etwas einfacher als es ist. Ich habe versucht, auf der Unterseite des Bords dazu eine Art Rail mit konstantem Abstand zur Massefläche zu schaffen, den Wellenwiderstand dieser Rail abzuschätzen und links und rechts mit passendem Widerstand abzuschließen. Eingespeist wird ungefähr in der Mitte bei den beiden nah zusammenliegenden Clockpunkten.
Es gibt bereits ein paar vorbildlich gute Polymerelkos an den Spannungsversorgungen. Ich puffere zusätzlich noch ein bisschen:
Apropos Spannungsversorgung. Es gibt zwei kräftige Schaltregler, einen für 3,3V und einen für 1,1V, und noch einen Linearregler, der 1,5V aus den 3,3V macht. Versorgt werden die lokalen Schaltregler von einem ziemlich billig wirkenden 12V-Schaltnetzteil:
Ich setze vorsichtshalber eine DC-Buchse hinten rein, damit ich den Switch auch mit einem externen Netzteil versorgen kann:
Ich baue alles wieder ein und schließe ein Labornetzteil an der DC-Buchse an. Schauen wir uns doch mal mit dem Messverstärker die wichtigste Spannung an, die 3,3V nach dem lokalen Schaltregler. Ich gehe zunächst mit den vorgesehenen 12V rein. Beleidigt geht mein Messverstärker ins Clipping, also stelle ich ihn anstelle von x1000 auf Verstärkung x100:
Das ist ungefähr so, wie man sich so eine richtig schlechte schaltgeregelte Spannung vorstellt. Die Spannungswerte gedanklich durch 100 teilen (Messverstärker), also 4,5mV RMS mit peak-to-peak 188mV, und das mit einem scharfen 1kHz-Zähnchen. Während ich gedanklich schon dabei bin, den Regler rauszuwerfen, probiere ich aber noch aus, ob der nicht mit weniger Spannung auch läuft. Und sie da, alles runter bis 4V ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil - bei 5V sieht das jetzt so aus:
Der Messverstärker ist, damit man in der Oszieinstellung überhaupt etwas anderes sieht als einen geraden Strich, jetzt auf x1000 gestellt! 171µV RMS und die scharfen Beisserchen sind weg. Super, den lass ich gerne drin, denn so ein Schaltregler hat schon seinen Reiz, wenn das Gerät 24/7 läuft, er hat nämlich einen extrem guten Wirkungsgrad nahe 100%. Merke, 5V ist hier viel besser als 12V. Warum das eingebaute Schaltnetzteil 12V hat, bleibt das Geheimnis von TP-Link. Im Vorgänger TL-SG2424 ist ein 5V-Schaltnetzteil, und das war eine viel bessere Idee.
Er heißt jetzt G-Switch 1600:
Deckel drauf:
DC-Eingang von hinten:
Eingebaut vor dem Hörraum:
Er macht dort einen ebenso guten Job wie mein G-SG2424, den jetzt das nette Forumsmitglied gekriegt hat, und wird aus meinem kürzlich vorgestellten Netzteil mit drei unabhängigen 5V-Ausgängen versorgt (unten mit silberner Front). Als Strombedarf habe ich bei 5V 2A maximal beim Booten und 1,5A im Dauerbetrieb mit vier SFP-Modulen gemessen.
Viele Grüße
Gert