Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:Bei Netzleisten mit durchgängigen Messingschienenkonstruktionen habe ich bisher aufgeschraubte, aufgeschweißte Kabel oder mit angequetschten Flachsteckern aufgesteckte Netzzuleitungen vorgefunden. Wo mehrere Adern der Zuleitung für jeweils Phase und Null vorhanden sind, bietet sich die Möglichkeit, bei 1/4 und 3/4 der Kontaktschienenlänge den Zuleitungsdraht in Form einer 8 oder gar 88 sich zwischen den Schienenflächen überkreuzend um die zusammengehörenden Schienen zusammenhaltend zu wickeln, vielleicht sogar je ein Loch zu bohren, wo mit Schraube-Mutter das Kabel an- oder zwischengequetscht wird (ohne auf das Löten zu verzichten). Die Aufteilung auf 2 Einspeisepunkte (bei identischer Kabellänge vom Schukostecker ausgegangen), erhöht nicht nur die elektrische Sicherheit.
Die Aufteilung der Kabelschenkel bei 1/4 und 3/4 verkürzt die Strecke zwischen Einspeisepunkt und Steckplatz, kommt dem Ideal der sternförmigen Verteilung etwas näher, wobei die Steckplätze zwischen den Einspeisepunkten etwas bevorzugt werden.
nun, bei mir hat die Netzleiste am Linn eigentlich nur zwei einfache Aufgaben:
1. Das MuSiGo PC3 ist zu kurz für die Strecke vom Linn zur Wanddose
2. Hin und wieder brauche ich eine, manchmal zwei weitere Steckdosen beim Linn, wenn ein Gerät zum Vergleich angeschlossen wird.
Für gleiche Verhältnisse an der Leiste ist gesorgt: Ich löte das Kabel an den Messingschienen zwischen der vierten und fünften Dose an. (Als Lötzinn nehme ich dafür übrigens Sn97 Ag3). Der Linn steckt in der vierten Dose, ganz in der Nähe des Einspeisungspunktes, und evtl. Vergleichsgeräte kommen dann in die fünfte Dose, wo gleiche Voraussetzungen wie an der vierten Dose herrschen.
Hans-Martin hat geschrieben:Der Verarbeitungsrichtung vom Schukostecker in Richtung Verbraucher stimme ich sofort zu, der Schrumpfschlauch verhindert ein Verrutschen der Kreuzungspunkte und verbessert die elektrische Sicherheit, und doch bleibt die Frage offen, ob nicht ein Geflechtschlauch mit Luft zwischen den Maschen klanglich besserer Resultate verspricht, zumal der engmaschige Schirm darüber noch einen elektrischen Gegenpol darstellt (Aspekt DA der verwendeten Isoliermaterialien).
Ja, aber ohne Schrumpfschlauch kriege zumindest ich das nicht richtig fixiert.
Hans-Martin hat geschrieben:Aus dem inzwischen fortgeschrittenen Threadverlauf ersehe ich, dass ich irrtümlicherweise deine angekündigten weiteren kleinen Experimente dem Thema Netzverkabelung zugeordnet hatte. Was nich is, kann ja noch werden
Sicher, wo kämen wir denn hin, wenn wir uns alle nur noch zufrieden mit einem Glas Rotwein oder Bier oder Whisky oder meinetwegen auch Wasser vor unsere Anlagen setzen würden
. Kommt Zeit, kommt der Spieltrieb.
Aber nun zum nächsten Thema:
- A Stromversorgung
B Netzwerk
C Signalkabel
D Bass (VBA-DBA)
Die Netzwerkumgebung unseres Hauses ist schnell beschrieben: Im UG steht eine Fritzbox 7590, die mit der Außenwelt über 250MBit/s rein und 40MBit/s raus verbunden ist. Sie bildet zusammen mit vier WLAN-Repeatern 1750E aus dem gleichen Haus ein Mesh für die Drahtlosanwendungen. Das GBit-Ethernet besteht aus acht Switches, die 8 bis 16 Ports haben. Schauen wir uns mal den Switch mit 16 Ports im Technikräumchen hinter dem Hörraum an. Blick vom Haus in den Treppenaufgang zum Hörraum:
Das Bild an der Wand über der Treppe ist ein aufgeklebtes Poster, hinter der sich eine Klapptreppe verbirgt:
Das kleine Räumchen, das hier sichtbar wird, ist direkt hinter der Anlage im Hörraum. An der Wand hängt die Loxone-Steuerung für die Hörraumelektrik und die Sicherungen:
Auf dem Boden sieht man rechts die NAS:
Sie ruht auf allerlei Dämmaterial, nachdem ich eines Nachts der Frage nachging, woher denn das merkwürdige, summende, zugegeben extrem leise Geräusch kam, als die Beethovensonte zu Ende war. Nicht überall im Hörraum wirklich wahrnehmbar, aber betrüblicherweise besonders am Hörplatz, wenn man die Ohren etwas spitzt. Nach Abschalten der Anlage blieb es - und nach einigem Suchen fand ich die NAS, die ihre Vibrationen auf den Holzboden des Technikräumchens übertrug und darin einen hervorragenden Resonanzboden fand.
Hinten einer der WLAN-Repeater, davor (auf dem Karton eines bei einem Forumstreffen eingesetzten Zweitrouters) ein RasPi als Loxberry konfiguriert und schließlich links an der Wand besagter Switch. Die Belegung:
1. Verbindung zum zentralen Switch beim Router
2. NAS als Musikserver, Synology DS716+II, erste Leitung
3. NAS als Musikserver, Synology DS716+II, zweite Leitung
4. WLAN-Repeater 1750E für Hörraum, per LAN gekoppelt
5. Loxone Miniserver mit vielen Erweiterungen zur Steuerung des Hörraums
6. Loxberry auf Rasberry Pi als Loxone-Anbindung an die Fritzwelt und anderes
7. 1. Leitung in den Hörraum zu 4 LAN-Doppeldosen
8. 2. Leitung in den Hörraum
9. 3. Leitung in den Hörraum
10. 4. Leitung in den Hörraum
11. 5. Leitung in den Hörraum
12. 6. Leitung in den Hörraum
13. 7. Leitung in den Hörraum
14. 8. Leitung in den Hörraum
15. Reserve
16. Reserve
Der Switch ist an einer Potenzialausgleichsschiene geerdet:
Die anderen Erdungsleitungen gehen zu den vier Lautsprecher-Anschlussfeldern und an die Potenzialausgleichsschiene an der Anlage, die direkt dahinter im Hörraum sitzt.
Die acht Leitungen in den Hörraum gehen an das 8er-Patchfeld an der Wand und von da an vier Dosen, eine am TV, eine an der Anlage, eine in Nähe des Hörsofas und eine beim MacMini.
In der Doppeldose bei der Anlage steckt einmal der SAT-Tuner, der sein Signal über einen Sat>IP-Server an der Schüssel unterm Dach kriegt, zum anderen der Audio-Switch. Und hier kommt jetzt die Umsetzung von Netzwerk-Expertise im Forum:
Tief unter dem Video-Regal verborgen sitzt der Aqvox-Switch. Mit diesem Switch gewinnt die Raumabbildung der Anlage tatsächlich hinzu! Warum auch immer. Der Linn-Streamer macht doch das ganze Geschäft mit den Daten asynchron und speichert alle Musik im RAM zwischen. Wie kann es da einen Einfluss auf den Klang haben, was auf der Ethernet-Seite passiert? Solche Fragen gehen mir durch den Kopf, wenn ich hin- und herstecke zwischen Standard-Switch und dem von Aqvox. Und einen klaren Unterschied höre!
Auch eine galvanische Entkopplung durch einen GISO hatte ja in der Zeit vor dem Aqvox schon für Verbesserung gesorgt. Der Einfluss des GISO auf den Klang ist zwar mit dem neuen Switch geschrumpft, aber immer noch ist er als Verbesserung bei mir zu hören:
Der GISO sitzt in der Netzwerkleitung direkt vor dem Linn. Kenner der Materie wie Ihr alle hier haben es natürlich längst gesehen: Eine entscheidende weitere Verbesserung kam durch das LAN-Kabel. Wie man sieht, sind manche der Kabel mutwillig aufgedröselt, Fujak sein Dank. Nun, wenn der Switch einen Einfluss auf den Klang hat, wundere ich mich nicht mehr, wenn es das Kabel zwischen Switch und Linn auch hat. Ich habe so manches LAN-Kabel ausprobiert, das der eine oder andere Besucher mitgebracht hat. Und mit keinem klang es so gut wie mit einem standardmäßigen CAT5e, das ich aufgeschlitzt, den Schirm abgemacht und die Adernpaare 1 und 4 abgezwickt habe. So geht es dann auch vom GISO in den Linn rein:
Die meisten LAN-Kabel-Versuche im Forum bezogen sich nach meiner Beobachtung ja auf DANTE, wo ja tatsächlich der digitale Musikdatenstrom über LAN-Kabel übertragen wird. Da fällt es mir leichter, an einen Einfluss der Verbindungskomponenten zu glauben, als bei der schlichten Übertragung von Musikdateien in einen RAM-Speicher im Streamer. Aber - was sich gut macht im Klang an der Anlage, nehme ich gerne mit. Vor allem dann, wenn es zum Nulltarif zu haben ist wie bei den aufgedröselten LAN-Kabeln.
Viele Grüße
Gert