Hallo OliverO.Mertineit hat geschrieben:Bei den Spektren einzelner Sprachlaute - auch bei Gesang - muss man dann den betreffenden Laut geeignet "Fenstern", um ein Spektrum zu gewinnen. Langzeitspektren sind hierzu nicht geeignet.
Wir machen hier keine kriminaltechnische Analyse einer Stimmaufzeichnung mit dem Ziel anhand eines Spektrums und Formantenanalyse auf technische Weise verschiedene Samples einer Person zuzuordnen, diese Fähigkeit beherrscht der Mensch, angeblich schon der Fötus im Mutterleib. Wenn es um einen gerichtsbeständigen Beweis geht, will man zuverlässige Analysen, da waren durchstimmbare Filter der Durchbruch bei der qualitativ/quantitativen Erfassung aller Frequenzanteile.
Die Stimmen meiner Familienmitglieder erkenne ich sofort durchs Telefon trotz seiner eingeschränkten Bandbreite, und ich bin mit Kohlesprechkapsel und magnetischem Hörersystem groß geworden.... und selbst durchs Telefon würde ich Theessink von Toscho unterscheiden können.
An dieser Stelle würde mich brennend interessieren, welche Eckdaten der digitalen Übertragung du für erforderlich hältst, um eine natürliche Stimmwiedergabe mit authentischer Zischlaute-Auflösung zu gewährleisten, so dass man keinen Bedarf empfindet, selbst nachträglich Hand anzulegen.Wenn man diese Aufnahme - je nach Flankensteilheit - oberhalb 9-12Khz tiefpassfiltern kann, ohne daß ein "Drama" passiert, dann heißt das ja nicht, daß ich befürworte selbiges auch zu tun oder gar bei allen Gesangsaufnahmen so zu verfahren. Ich lege sogar großen Wert darauf, daß eine Kette die Zischlaute "unauffällig" (d.h. ohne Artefakte) aber "bis ans obere Ende" übertragen kann.
Ich suche noch die Software, mit der ich -postmastering- die Solostimme im Center aus dem Stereobild isolieren und bearbeiten kann, einschließlich der bekannten Fehler, die die Stereowiedergabe einer zentralen Phantomschallquelle mit sich bringt.
Ein lineares Solomikrofon in Mono auf beiden linearen Stereolautsprechern ist kein Garant für natürliche Wiedergabe. Worum geht es also bei der Beurteilung der Stimmwiedergabe?
Grüße Hans-Martin