Moin Gert,
moin Forennten,
so, meine Herren, um mal wieder etwas mehr Ernsthaftigkeit in die Sache zu bringen...
Tja, da dachte ich, ich finde mal etwas, was Du, lieber Gert, nicht kannst oder noch nicht gemacht hast, und dann das:
Fortepianus hat geschrieben:ja, ich habe den Traum schon geträumt
. Als ich vor ein paar Jahren einmal eine Schnupper-Flugstunde auf einem Hubschrauber nahm, war der Fluglehrer sehr angetan, weil mir die Kiste irgendwie von Anfang an wie an die Hände gewachsen war, ich wollte gar nicht aussteigen. Ich habe ihm aber nicht erzählt, dass mir meine Frau die Flugstunde zu Weihnachten geschenkt hatte, weil sie es pervers fand, dass ich im Kellerheimkino mit voller Steuerknüppelausstattung vor der Leinwand saß und Hubi-Fliegen geübt hatte
Tja, wie man sich im konservativen Süden das Familienleben so vorstellt.
Fortepianus hat geschrieben:Der Steinway bleibt im Wohnzimmer. Nicht, weil er mitschwingen würde oder so, das lässt die 345kg eines B211 völlig ruhig, egal, welcher Schalldruck versucht, ihn aus der Reserve zu locken, wenn die Dämpfer unten sind. Auch, wenn er reinpassen würde und es sicher nett wäre, in der untergehenden Abendsonne eine Bachfuge oder Beethovensonate zu spielen, der Flügel gehört ins Zentrum des Familienlebens. Sonst würde mein Achtjähriger eben nicht wie bisher auf einem Steinway spielen lernen
So? Wer sagt denn, dass Deine Überboxen nicht den Hörraum zum neuen Zentrum des Hauses machen? Dass Dein Achtjähriger gerade dann am Steinway spielen wird, wenn er dabei mit seinen Kumpels zwischen Deinen Boxen herumlungern und die Anlage ordentlich aufdrehen kann? Du kannst ja solange mit Deiner Frau im Esszimmer mit auf AGM 3.3 abgerüsteter Anlage große Pianisten ihre Steinways spielen hören und dabei am Esstisch die Kontoauszüge von der Finanzierung des Hörraums ablegen. Du meinst, so etwas kommt Deinem Sohn nicht in den Sinn? Mach‘ Dir da mal nicht allzu viele Hoffnungen.
Karl Valentin hat geschrieben:Erziehung ist zwecklos; die Kinder machen den Erwachsenen ohnehin alles nach.
Und wenn die Kontoauszüge geordnet und das Geschirr gespült ist, dann sitzen auch Deine Frau und Du mit im Hörraum und den Rest des Hauses kannst Du dann vermieten. Von den Einnahmen finanzierst Du dann einen kleinen Hubschrauber. Immer an Toyota denken
Toyota hat geschrieben:Nichts ist unmöglich.
Und falls das nicht reicht, kannst Du neben der Miete noch Eintrittskarten fürs Musikhören verkaufen. Kopf hoch, das wird schon mit Deinem Traum vom Hubschrauber!
Fortepianus hat geschrieben:fließen evtl. anfallende freie Mittel bereits gedanklich in eine Erweiterung des Wohnzimmers...das Baurechtsamt hatte mir unvorsichtig vorgeschlagen bei der Einreichung des Hörraum-Ansinnens, ob ich nicht in der anderen Richtung, in Richtung Garten ausbauen wolle, da sei die Genehmigung kein Problem...
Da bin ich ja schon einen Schritt weiter. Ohne Dein Haus näher zu kennen, vermute ich mal, dass es -- als einer Art Stuttgarter Hamburger Kaffemühle -- keine allzu großen Überraschungen birgt und die klassische Viertelung, also Viereinhalbtelung aufweist: 2 x 2 Räume pro Geschoss und zwischen zwei der vier Zimmer noch das Treppenhaus gezwängt. So sieht das Haus in meiner Familie auch aus und darüber habe ich sehr intensiv nachgedacht. Es ist nicht allzu schwierig. Es bietet sich ein Flachdachanbau über die gesamte Gebäudebreite an, in welchen man dann den "Great Room" -- darunter darf man sich eine Vereinigung aus Wohn-, Ess- und Heimkino-Musikhör-Raum vorstellen (für Dich, Herbert: die Vereinigung von Living Room und Family Room), in dem dann sogar Platz für einen D274 (unter uns Steinway-Brüdern) wäre, ohne, dass ich zu einem solchen raten würde.
Oben auf dem Flachdachanbau macht man dann eine große Dachterrasse für die Kinderzimmer dort. Die größere Deckendicke für Dämmung und Pflasterung gegenüber der Innendecke dürfte kein Problem sein, da die Räume früher höher waren und so für den Raum im Anbau genug Höhe bleibt, auch, wenn man entspannt-eben auf die Terrasse treten kann, was das Ziel sein sollte.
Die Verlegung der Fenster unten an die Seite dürfte noch das geringste Problem sein.
Fortepianus hat geschrieben:Und dann nimmt das Instrument ja doch erheblichen Platz in Anspruch. Den könnte man eben auch brauchen, um mal noch zwei Stuhlreihen aufzustellen, wenn mal zufällig eine kleine Horde der Foristenschaft vorbeikäme...
Damit wird das Geschäftsmodell rund: der Anbau im Garten wird Frühstücksraum mit B211, die Zimmer im 1. Obergeschoss werden – nun mit Balkon, also sogar Terrasse – vermietet und die Stuhlreihen braucht man dann gar nicht mehr wegzuräumen.
Fortepianus hat geschrieben:musikgeniesser hat geschrieben:Jetzt verstehe ich das mit der "Schale in der Schale" auch viel besser. (…)
Bei meiner ersten Lösung vor vielen Jahren, als ich den Hauptraum der meiner Junggesellen-Dachwohnung wirklich mit einer zweiten inneren Schale ausstaffiert habe, musste ich lernen, dass das zwar den Schalldurchgang vom Raum ziemlich gut minimiert (Klavierüben nachts!), wenn richtig gemacht, aber auch bautechnische Schwierigkeiten einhergehen wie zu weicher Boden etc.
Klar: wenn eine Konstruktion entkoppelt ist, kann sie sich nicht mehr auf der basierenden Konstruktion abstützen und braucht ihre eigene Statik.
Fortepianus hat geschrieben:Diesmal ist alles auf eine möglichst perfekte Raumakustik getrimmt, die als Nebeneffekt haben darf, den Schalldurchgang von innen nach außen wie umgekehrt im Zaum zu halten. Nur dafür ist die Entkopplung der Akustikschale oder des schwimmenden Bodens, für die Raumakustik innen bringt das eigentlich nichts. Aber es fördert zum einen den "Geräuschspannungsabstand" innen wie auch die guten nachbarlichen Beziehungen.
Wie praktisch: das ermöglicht Spätvorstellungen. Dafür lassen sich die Karten bestimmt mit Zuschlag verkaufen.
Ich sehe den Hubschrauber schon fast fliegen…
Möge es nützen
Peter