Ich versuch einmal eine Erklärung zum Thema Einwinkeln:
Beginnen wir mit einem gleichseitigen Stereo-Dreieck. Alle Abstände gleich, also zwischen den LS, zwischen linkem LS und Hörer und zwischen rechtem LS und Hörer. Damit sollten wir eine gemeinsame Vorstellung über die Anordnung hinbekommen.
Nun seien die LS nicht eingewinkelt. Sie spielen am Hörer "vorbei", zumindest wenn wir mal annehmen dass er hohe Frequenzen hören mag, die jedoch bedingt durch die Hochtöner stark gebündelt abgestrahlt werden. Es ergibt sich links und rechts ein Hochtonabfall wie allgemein bekannt. Da beide LS aber dasselbe Verhalten aufweisen, befindet sich der Hörer in der Mitte im Gleichgewichtszustand, er erfährt seine gewünschte Klangbühne.
Nun bewege sich der Hörer seitlich vom Hörplatz weg. Das bedeutet, dass er sich auf einen LS zubewegt, vom anderen weg. Im ersteren Fall wird der Hochtonabfall verringert, im zweiten Fall verstärkt. Da nun hohe Frequenzen ja speziell zum Richtungshören dienen (Fluchttier. Achtung Gefahr!) erlebt der Hörer mit grosser Wahrscheinlichkeit den Effekt, dass das Klangblid zusammenbricht und er den LS hört, dem er am nächsten ist. Das berühmte Einschnappen, je nach Position.
Nun machen wir es anders herum, die LS sind so eingewinkelt, dass die Achsen sich vor dem Hörer kreuzen. So, dass auch hier bereits ein Hochtonabfall am Hörplatz nachweisbar ist. Wenn sich nun der Hörer wiederum seitlich bewegt, nähert er sich zwar einem LS an, bewegt sich aber wiederum von dessen Achse weg (was einen weiteren Höhenabfall bewirkt). Vom anderen LS bewegt er sich entfernungsmäßig weg, kommt aber immer mehr in den gerichteten Schall des Hochtöners.
Und wenn wir uns nun vorstellen, dass zufälligerweise das Lauterwerden beim Annähern durch das Leiserwerden durch den Hochtonabfall und andersherum das Leiserwerden durch das Entfernen mit dem Lauterwerden des Hochtöners idealerweise passend kompensiert wird, kann sich der geneigte Hörer prima hin-und herbewegen und behält eine stabile Klangbühne.
Fazit: Einwinkeln macht Sinn. Wie weit hängt jedoch von allen möglichen örtlichen Gegebenheiten und den LS selbst ab. Dann spielt z.B. auch eine Reflektion des linken LS an der rechten Seitenwand mit rein ins Klanggeschehen.
Also, dann holt mal Eure Geodreiecke aus dem Schulranzen vom Speicher und spielt damit bis es klappt.
Uli