Hallo HorstTrinnov hat geschrieben:eigentlich dürfte es doch reichen, wenn einer der beiden Pole potentialfrei ist. Eine einzelne Leitung von irgendeinem DA (Doppelader) dürfte reichen um die DBS-Anode zu bilden. Da alle DA aber einzeln gegen den Außenschirm zusätzlich geschirmt sind, denke ich dass es mit CAT7-Kabel nicht gehen wird.
Im Grunde genommen ist ein USB mit den beiden verdrillten Datenleitungen und den beilaufenden Masse und +5V Leitungen auch schon ein DBS Konzept, solange die Datenleitungen nicht durch geerdeten Schirm von diesem Feld isoliert werden.
Beim CAT7 könnte man auf den niedrigen Innenwiderstand der Batterien bauen und den Schirm auflegen, die Masse auf + der DBS Spannung, vorausgesetzt, der Schirm ist nicht auf Masse gelegt. Das Gleichspannungspotential schmälert die Abschirmwirkung des Schirms nicht. Die Batterien könnte man noch mit einem guten Kondensator überbrücken, wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte.
Es kann sich lohnen, die Polarität der Vorspannung (so nenne ich es mal) zu invertieren, denn nach meiner Erfahrung hat die Polarität einen Einfluss auf das Ergebnis. Meine ersten und ausführlichen Experimente mit der Vorspannung des Dielektrikums habe ich 1993 gemacht, beschränkte mich aber auf Audio- und Lautsprecherleitungen, also den NF-Bereich.
Die Vielzahl der Leiter bei Audioquest-Kabeln war reizvolle Grundlage und so diskutierte ich meine Erfahrungen mit dem damaligen Importeur Axel Perlwitz in Heilbronn. Es sei eine Schaltungsart, nicht patentfähig, meinte er. 1998 schrieb ich meine Erfahrungen an Bill Low, eine von zwei Mails zu unterschiedlichen Themen wurde kurzfristig beantwortet, die mit der Vorspannung blieb unbeantwortet. Einige Jahre später erschien das Audioquest DBS.
1999 diskutierte ich das Thema mit Thorsten Loesch, dem man weltweit immer wieder in Internetforen begegnet. TL brachte damals Dr. Pierre Johannet ins Gespräch, der schon viel früher das Prinzip beschrieben hatte und auch von IMD “interface micro-discharge” berichtete. Hier seine Schaltung einer vieladrigen Telefonleitung als LS-Label:
Ich nenne es Vorspannung, mit der das Dielektrikum derart ausgerichtet wird, dass die Hysterese-Effekte ausbleiben, die sich mit Elektronenaufnahme des Isoliermaterials aus dem Nutzsignal des Leiters ergeben. Man kann auch nach Bob Pease googlen, der die DA Dielektrische Absorption in Kondensatoren beschreibt, in Abhängigkeit vom Isoliermaterial.
Ich hatte mich auf 3 x 9V Blockbatterien beschränkt, weil mehr als die 27 V keine genügende Steigerung mehr brachten, die den Mehraufwand rechfertigten. Die Batterien entluden sich schneller, als der für mich nicht messbare hohe Isolationswiderstand vermuten ließ. Ich versuchte auch, Batterien duch Netzteile zu ersetzen, auch mit Regelung, ebenso versuchte ich, mit doppelter Greinacherschaltung aus dem Lautsprecherausgang des Verstärkers das Signal hochzukakadieren. Allein Batterie erwies sich als klangfördernd, transparenter, räumlich offener, differenzierter. PVC- Isolation klang auf einmal damit wie Teflon, Teflon wurde durch Vorspannung ebenfalls noch einmal besser. Im Grunde genommen ist es klassische angewandte Elektrotechnik, das Wechsel-Nutzsignal bewegt sich quer zu Anode und Kathode, die stabile Verhältnisse entlang des Leiters mit Gleichspannung schaffen.
Im HF-/Digitalbereich habe ich meine Experimente noch nicht ausgeweitet, mich hat abgeschreckt, dass eine verdrillte Datenleitung durch einen großzügig dimensionierten Teflonschlauch gezogen schon hörbar verliert. Bei AES/EBU symmetrischer Digitalübertragung wäre es denkbar, die Vorspannung auf die Mittelanzapfung des Ausgangsübertragers zu legen, den Gegenpol auf die Abschirmung. Ohne galvanische Trennung legt man den Schirm hoch, eine andere Leitung übernimmt dann die Masseverbindung. Die Leitung muss nur genügend Drähte besitzen.
Grüße Hans-Martin