Moin Forenten,
das erste, was ich hier im Forum gelernt habe, ist, dass es der Basswiedergabe hilft, wenn man von wenigen, großen Systemen wegkommt zu vielen, kleinen. Ich kam ja aus der GJW-Schule, also der Guido-J.-Wasser-Schule, über den man heute, wenn man googelt, mehr über Drehschwingungen beim Armbrustschießen als irgend etwas über Lautsprecherboxen findet, der aber nach meiner Enschätzung Maßstäbe gesetzt hat, was den klaren Blick auf die Vorzüge aktiver Technik einerseits und die Basswiedergabe in geschlossenen, kritisch bedämpften (von Regelung schien er nichts gehört zu haben) Systemen andererseits betrifft. Das war in der Elektor-Zeitschrift und dort in den Lautsprecherbau-Sonderheften in den 80er Jahren. Ja, ja, ich bin auch keine 18 mehr!
Zu den Subwoofern. Ich selbst habe einen ART B 46, der mit seinen 85 x 60 x 60 cm exakt die Abmessungen einer Waschmaschine hat. Den habe ich mir in den 90ern gekauft, weil Wasser einen Artikel geschrieben hat, der so ungefähr die Überschrift "lieber einen großen statt vieler kleiner" hatte. So dachte ich, ich läge richtig.
Nicht, dass ich mit meinem Subwoofer unzufrieden wäre, aber heute sage ich, wenn man sich in derartige Gefilde begibt, dann lieber gleich richtig und dann sollte man sich nicht nur über die Bassbox(en) als solcher, sondern auch um die Raumankoppelung Gedanken machen. Und da hat Gert es inzwischen vermocht, mich zu bekehren, sodass ich heute Wassers Überzeugung abgeschworen und durch das genaue Gegenteil ersetzt habe. c. p., ceteris paribus, also, alles übrige bleibt gleich. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn das heißt, wenn ich einen großen Subwoofer durch viele kleine ersetze, reicht es nicht, wenn ich die ursprünglich geplante Membranverdrängung wieder erreiche -- sagen wir, mit vier 30 cm-Chassis, die ± 7,5 mm Hub haben, ersetze ich ein 46 cm-Chassis, das ± 12,5 mm hat --, sondern ich muss auch die Abstimmung, also die untere Grenzfrequenz, wieder erreichen.
Mit der unterem Grenzfrequenz ist das nämlich so eine Sache. Aus "Angst", der Subwoofer könnte als zu schwach auf der Brust angesehen werden, begrenzen die Hersteller die Wiedergabe nach unten mit abnehmender Subwoofergröße gerne, um noch etwas mehr Schalldruck herauszukitzeln. Daher ist es keinesfalls egal, ob ich einen Subwoofer mit 4 Chassis oder 4 Subwoofer mit je einem Chassis aufstelle. Um nun den Eindruck, ich bekäme Provision, endgültig zu verfestigen, führe ich ein weiteres mal die Produkte von A.C.T. an, über die man sich den besten Eindruck auf dieser
http://www.benedictus.de/produkte/speaker.html Seite verschafft. Die AL-6er-Reihe als die wohl interessanteste herausgepickt, zeigt, dass die untere Grenzfrequenz zwischen einmal bei 18 Hz (1 x 4), alternativ aber bei 25 Hz (4 x 1, allgemein n x 1) schwankt. Das ist eine verminderte Quinte Unterschied, eine halbe, ja, eine "ganze halbe" Oktave! Wollte man also ein System aus einer Vielzahl von Subwoofern installieren, ist es wichtig, darauf zu achten.
Herzliche Grüße
PETER