Volker (hört passiv mit Nakamichi und Wharfedale)

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Volker_K
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Registriert: 30.04.2013, 15:49
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Volker (hört passiv mit Nakamichi und Wharfedale)

Beitrag von Volker_K »

Hallo liebe Forumsmitglieder,

zurzeit höre ich passiv, aber ich hoffe nicht mehr lange.

Bei mir zuhause arbeiten im Surroundsystem, mit einem Denon AVR 3808 als Verstärker, ein Paar Nakamichi NA-1S (baugleich T+A 1500) und ein Paar Wharfedale E70, als Centerspeaker Wharfedale E50.

Auf das Forum aufmerksam geworden bin ich indirekt durch die Zeitschrift Elektronik. Dort gab es einen Beitrag für Kopfhörer von Smart-Phones, deren Qualität erhöht werden kann, wenn sie stromgetrieben sind. Ich bin mittlerweile 53 Jahre alt und habe, bevor ich Elektrotechnik studiert habe, meine Verstärker selbst "gebastelt". Der MosFET-Verstärker von Elrad aus dem Jahr 1981 lässt grüßen. Qualitativ gibt es mittlerweile besseres, aber sie waren robust und zuverlässig. Aus den 80er stammen auch Wharfedale Boxen (E70), die auch heute noch gute Dienste tun und an denen die Aktivierungen vorgenommen werden sollen.

Audiotechnik hat mich immer interessiert und dann habe ich wegen der schon erwähnten Stromgegenkopplung im Internet gesucht und stieß auf das Forum. Wohl bekannt waren mir auch die Pfleiderschen "Vorauskorrekturen", die ich mal auf einer Messe live hören konnte. Die Beiträge von Gert haben mich fasziniert (ich schließe mich der Meinung vieler Forenten an, genialer Schreibstil mit viel fundiertem Inhalt!) und ich habe dann begonnen, die Stromgegenkopplung erst zu simuliern und mir dann Leiterplatten entwickelt (Verstärker mit TDA7293 davor die Komensationsschaltung).

So soll dann später jedes Chassis seinen Verstärker mit Stromgegenkopplung (soweit nötig) bekommen. Die Ergebnisse sind schon sehr vielversprechend und der "Aktiv-Virus" hat mich mehr und mehr befallen. Ich habe mir dann acourate von Uli Brüggemann zugelegt und habe damit ein hochwertiges Messinstrument. Nächster Step sind die Weichen, die Leiterplatte für Subtraktionsfilter (3-Wege + Möglichkeit für Subwoofer) ist fertig geroutet, aber noch nicht bestellt. Alternativ möchte ich aber noch digitale Weichen (realisiert durch eine Soundkarte mit min. 6 Ausgängen) testen. Linux setzte ich nicht ein, bietet hier aber wohl die besseren Möglichkeiten.

Musikalisch bin ich dann eher nicht das Maß aller Dinge, ich höre gern Rockmusik, nur gelegentlich Klassik. Aber fein klingen soll es dann doch...

Besonders gut gefällt mir der Umgang im Forum und dass sich die Beiträge von anderen Forum deutlich abheben, nicht nur in der Qualität der Inhalte, sondern auch im Stil! Plattitüden wie "es funzt" oder anderes wird hier nicht verwendet und das empfinde ich als ausgesprochen angenehm.

viele Grüße
Volker
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Hans-Martin
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Beiträge: 9154
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Volker_K hat geschrieben:Aus den 80er stammen auch Wharfedale Boxen (E70), die auch heute noch gute Dienste tun und an denen die Aktivierungen vorgenommen werden sollen.
Hallo Volker

Zuerst ein herzliches Willkommen bei den Musikjunkies!
Besonders gut gefällt mir der Umgang im Forum und dass sich die Beiträge von anderen Forum deutlich abheben, nicht nur in der Qualität der Inhalte, sondern auch im Stil! Plattitüden wie "es funzt" oder anderes wird hier nicht verwendet und das empfinde ich als ausgesprochen angenehm.
Und in diesem Sinne möchte ich meinen Kommentar fernab jeglicher Häme verstanden sehen, und ich bitte dich, bis zum Ende zu lesen.

Zum Glück hast du eine Software wie Acourate im Einsatz, die sowohl das Timing der Box wie auch den Frequenzgang überzeugend verbessern kann, und das hat die E70 auch bitter nötig. Nachdem Charly Antolini mit seinem Soloalbum Knock Out eine gewisse Bekanntheit erreicht hatte, die auf spektakuläre Weise durch ein kleines Inserat im Stil "Suche Knock Out biete DM vierstellig" Berühmtheit erlangte, trat er bei der Berliner Funkausstellung 1981 auf (ich glaube, es war nicht 1979), wurde dort auf Band aufgezeichnet, und der damalige Vertrieb, Wegner KG, aus dem später Schaulandt hervorging, spielte diese Aufnahme mit Wharfedale E-Serie wieder ab. Wie es bei Filmen so schön heißt: Ähnlichkeiten der Handlung, Personen und Namen sind unbeabsichtigt ... dort also eher zufälliger Natur, aber bei dem Vergleich Live gegen Reproduktion war wohl vermutlich eine Ähnlichkeit angestrebt, für mich aber nicht mehr als diese hinreichend wiedererkennbar. Im Vergleich mit anderen gängigen britischen Lautsprechern waren diese Wharfedale E- lauter, pegelfester, aber auch auffällig verfärbter und für mich schon fast ein Objekt zum Fremdschämen, lange nachdem ich Gilbert Arthur Briggs, dem Firmengründer von Wharfedale, in seinem Büro einen Besuch abgestattet hatte und alle seine Bücher über Lautsprecher gekauft hatte.

Wie gesagt, mit Acourate bist du auf der sicheren Seite, und um diesem positiven Pfad nicht zu verlassen, die Bündelung, die die beiden Mitteltöner und das Hochtonhorn vermuten lassen, liegt im interessanten Bereich, die Raumakustik eher auszuschalten. Ganz konsequent sind da die E-90, mit ihrem symmetrischen Schallwandaufbau erfüllen sie höhere Ansprüche als die E-70, von der 2 Gleiche geliefert werden, Hochtöner jeweils rechts vom doppelten Mittelton. Auch sehr positiv habe ich die Abdeckung in Erinnerung, dieses offenmaschige Gitter nit den "schwebenden" Zierringen um die MT- und HT-Pegelknöpfe. Endlich mal eine Abdeckung, von der man nicht erwartet, dass sie den Klang hörbar beeinträchtigt, aber die Box vor Kinderhänden schützt.

Wenn du nun ein Paar E-90 gehabt hättest, wüsste ich sofort, was ich zur weiteren Klangverbesserung vorzuschlagen hätte (Pegelsteller -Zwischenfrage: Haben die dich noch nicht zur Weißglut gebracht?- entweder durch Festwiderstände ersetzen oder Dank Acourate übergehen, 2. Tieftöner umdrehen). Aber bei der E-70 vorzuschlagen, die Chassis auszubauen, beim Tischler mit einem sauberen Schnitt die Schallwand und die Rückwand abzutrennen, die Schallwand umgekehrt direkt und die Rückwand mit 2 Sägeblattbreiten Holz Füllmaterial neu aufzuleimen, geht dir vielleicht zu weit. Das wäre aber aus meiner Sicht aber sinnvoll, Einsatz von Acourate vorausgesetzt.

Ich betone noch einmal, dass meine Ausführungen konstruktiv intendiert sind.

Grüße
Hans-Martin
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Volker_K
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Beiträge: 8
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Beitrag von Volker_K »

Hallo Hans-Matrin,

doch, doch, du hast genau das geschrieben, das ich auch denke. Deshalb liegt es mir auch völlig fern, dies als Häme zu empfinden.

Die Wharfedale Boxen sind schalldruckstark, verfärbungsfrei sind sie keinesfalls. Irgendwie kamen bei mir dann auch Deja Vues auf, als du von Schaulandt und Herrn Wegener geschrieben hast. Genau dort, als Sonderangebot habe ich sie damals erstanden. Die Nakamichi klingen wesentlich ausgewogener und feiner, deshalb sollen die Wharfedales auch für meine Gehversuche in der Aktivierung als "Opfer" herhalten. Die Ergebnisse mit Acourate sind super aber als Umbau zu Aktivboxen habe ich dann doch noch einige Baustellen mehr eröffnet. Wie schon geschrieben, die Endstufen mit Kompensationsnetzwerk sind fertig, die Frequenzweiche ist der nächste Punkt. Meine Tendenz geht dahin, mir M-Audio delta 1010LT Soundkarten zuzulegen und die Weiche digital zu machen. Ich habe noch eine Soundblaster Audigy 2 mit 10k2 DSP, der das auch könnte (OK, die Häme ist jetzt berechtigt...), rein zum Aufbau der Signalkette und zum Testen würde ich sie sogar verwenden. KX-Treiber und Aufteilung der verschiedenen Signalwege (Bässe, Mitten, Höhen) auf die vorhandenen Analogausgänge. Dort bin ich aber noch auf der Suche nach einem Convolver, der die Acourate Filter im DSP der Audigy verwenden kann. Wie gesagt, für mich ist das eher Forschung und Entwicklung, um zu lernen, statt das High-End Produkt sofort fertigzustellen. Das soll später folgen. Wunsch ist, eine kostengünstige Lösung zu entwickeln, die vielleicht auch von anderen im Forum genutzt werden kann, die vielleicht nicht so viel investieren können.

Grüße
Volker
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