Jens (hört passiv mit DIY-Elektrostaten)

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Frankoforte
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Beiträge: 1
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Jens (hört passiv mit DIY-Elektrostaten)

Beitrag von Frankoforte »

Liebe aktive Hörer,

ich möchte mich hier gerne ein wenig vorstellen.

Auf das Forum bin ich durch Herrn Sonder, Abacus, aufmerksam geworden. Ich war eher durch Zufall auf Abacus aufmerksam geworden und Anfang des Jahres, während eines Urlaubes an der Nordsee, spontan zu einer Hörsession vorbeigefahren. Aus geplanten 2 Stunden wurden dann 6 und es war ein Tag mit viel Spaß.

Ich komme aus Frankfurt und habe mit 10 Jahren schon den ersten Lautsprecher aus einer Gemüsekiste mit einem Breitbänder aus einer Musiktruhe und diversen Kissen als Bedämpfung gebaut. Bis heute gab es viele Projekte und im Moment liegt mein verschärftes Interesse bei Raumkorrektur.

Derzeit höre ich über einen wundervollen Selbstbau-Elektrostat (XXL-Panel, Vollbereich ohne Basspanel).
2x Sub, Selbstbau Monacor (BR) mit Audioprozessor DBC 12 - Stereo an einer älteren Rotel Enstufe gebrückt. Beide Subs hängen parallel an dem Rotel. Ein DBC 12 wird mit einem Kanal am PRE-Out der Front-Lautsprecher abgegriffen und der zweite via LFE. So kann ich die Elektrostaten auch im Direkt-Modus mit SUB unterstützen bzw. bei Trennung über den AVR den LFE nutzen, sonst haut es bei Mehrkanal die Panels in den Anschlag. Mit dem DBC und seinen 4 Preset habe ich mir die Kanäle so flexibel gelegt und geregelt. Aber insgesamt sumpft es doch immer etwas untenherum.

Als Center nutze ich im Moment eine Hobby Hifi - Focal - Gavotte, von denen ich mal ein Paar gebaut habe, die mir aber nie sonderlich gut gefallen hatten. Als Center allerdings hervorragend und sehr sprechverständlich. Als Rear nutze ich zwei kleine Heco Horizont.

Der Raum hat um die 16 Quadratmeter (3,5 auf 5 Meter), Holzboden, ist eher Hallig, was seit den ESL kein großes Problem mehr ist, nur des Bass sumpft noch ein bisschen.

Ansonsten gibt es noch ein paar Abacus C2 mit einem Jamo Sub 800 verheiratet an meinem Arbeitsplatz.
Gehört wird über ein Logitech Transporter und Filme werden geschaut über ein HTPC (VLC). Und da liegt in nächster Zeit mein Schwerpunkt. Raumkorrektur 2.0, 2.2 und 5.2 ob nun mit Acourate, Audiolence, Dirac oder anderer Software ist noch offen. Auch suche ich noch Erfahrungen zu OpenDRC und allen Varianten der Musikfaltung.

Freue mich darauf mit euch/Ihnen rege zu kommunizieren, auch wenn ich bisher noch mehr "passiv" als "aktiv" höre. Aber wer weiß, wo der Weg hinführt.

Herzliche Grüße aus Frankfurt
Jens
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Jens,
moin Forenten,

gerne schlüpfe ich in die Rolle des Grüßaugusts und heiße Dich, lieber Jens, hier herzlich willkommen!

So richtig aktiv ist Deine Anlage nicht, aber ohne allzu große Verrenkungen sehen wir hier keine Passiv-Weiche als schon halb auf dem Weg dorthin befindlich. Eine ordentliche -- also aktive -- Trennung Deiner Elektrostaten von den Bässen wäre auf jeden Fall einen Versuch wert, aber wie ich Deiner Vorstellung entnehme, beschäftigst Du Dich ohnehin schon mit der Signalverarbeitung zwecks Korrektur und allgemeiner Verbesserung. Da ist es zur Aufteilung nicht weit. Die vorhandene Endstufe kannst Du dabei weiterbenutzen.

Die Abacus besitzen hier einen ausgezeichneten Ruf. Ich denke, völlig zu recht. Interessanter finde ich aber Deine Erfahrungen mit dem Dipol-Prinzip, das Dir eine Reihe von Raumproblemen vom Hals geschafft zu haben scheint. Normalerweise würde ich das Gegenteil erwarten, hört man doch immer wieder, dass Dipole sehr kapriziöse Wesen seien. Die Bündelung aufgrund der Fläche leuchtet mir ein, was in einem halligen Raum in der Tat von Vorteil sein könnte. Bleibt der rückwärtige Schall: wohin damit? Sind die Probleme mit ihm kleiner als die Vorteile der Bündelung? Vorteile ja nur deshalb, weil aufgrund der enormen Größe eine zylinderartige Welle den Raum trotz Bündelung recht gleichmäßig ausleuchten dürfte.

Soviel erstmal für jetzt. Dir viel Spaß hier!

Möge es nützen

Peter
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Hans-Martin
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Beiträge: 9162
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jens

auch von mir ein herzliches Willkommen.
Frankoforte hat geschrieben: Derzeit höre ich über einen wundervollen Selbstbau-Elektrostat (XXL-Panel, Vollbereich ohne Basspanel). 2 x Sub, Selbstbau Monacor (BR) mit Audioprozessor DBC 12 - Stereo an einer älteren Rotel Enstufe gebrückt. Beide SUB hängen parallel an dem Rotel. Ein DBC 12 wird mit einem Kanal am PRE-Out der Front-Lautsprecher abgegriffen und der zweite via LFE. So kann ich die Elektrostaten auch im Direkt-Modus mit SUB unterstützen bzw. bei Trennung über den AVR den LFE nutzen, sonst haut es bei Mehrkanal die Panels in den Anschlag. Mit dem DBC und seinen 4 Preset habe ich mir die Kanäle so flexibel gelegt und geregelt. Aber insgesamt sumpft es doch immer etwas untenherum.
Eine Sache habe ich nicht ganz verstanden: Du hast 2 Subs und 2 DBC12 (=Stereo) an einer älteren Rotel Endstufe gebrückt (=Mono-Betrieb), daran beide SUB parallel (=Mono). Pre Out, das klingt nach Stereo, LFE ist idR Mono. Wenn es untenherum sumpft, hast du vermutlich das Potenzial der parametrischen EQ-Funktionen noch nicht richtig ausgeschöpft.

Ich würde für alle Fälle die SUBs in Stereo regeln und auch so betreiben, also Kanal-getrennt, denn viel Rauminformation liegt im Bassbereich und diesen in Mono zu betreiben würde ich in jedem Fall vermeiden, sofern es um Stereo geht. Da DBC12 mehrere Eingänge hat, diese zusammenmischt, bliebe auch bei kanalweiser Trennung die Möglichkeit, Pre-Out und LFE darüber laufen zu lassen.

Ein Raum mit 3,50m Breite oder Länge ist unter Stereoaspekten mit "normalen" Lautsprechern schon etwas sehr grenzwertig, für tiefe Bässe zu kurz (49Hz Raumresonanz), für räumliche Abbildung eher nicht breit genug (bei Minimumseitenabstand jeweils 80cm bleiben nur 1,70m Basisbreite oder starkes Einwinkeln). Aber Dipole sind bezüglich Seitenwänden unkritischer, können sogar mit den 5m Länge gleichzeitig das Stereodreieck unterstützen und auch nach der 1/3-Regel platziert werden. Ob die SUBs hinten in den Ecken platziert weren, oder angepasst an den Seitenwänden vorgezogen werden, hängt von den DSP-Möglichkeiten ab, und davon, ob die im Bild erkennbare Öffnung ein Innentreiber- oder Bassreflexprinzip darstellt.

Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9162
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

P.S.

Sumpft es, denke ich an mangelnde Dämpfimg. Der theoretische Dämpungsfaktor errechnet sich aus Lautsprecherimpedanz geteilt durch Endstufenausgangawiderstand. Der Dämpfungsfaktor halbiert sich bei Brückenbetrieb, ebenso, wenn 2 Lautsprecher parallel betrieben werden - wenn ein LS ein Fehlersignal liefert, reagiert die Endstufe mit der Gegenkopplung und beide LS baden es gemeinsam aus.

Ich würde die Rotel in normal Stereo betreiben, jeder Kanal treibt kontrolliert einen Sub, voller Dämpungsfaktor, jedoch ein Sub verpolt, und der vorgeschaltete DSP invertiert, was die Polarität wieder gleichzieht. Sofern beide Känäle ein gemeinsames Netzteil nutzen, würde es durch diese Methode effizienter ausgenutzt. Eine alte Rotel hat auch alte Elkos mit ausgelutschten Elkos, deren Innenwiderstand war im Neuzustand auch schon mal besser für einen knackigen Bass...

Grüße Hans-Martin
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