Netzwerkkabel - in der Kürze liegt die Würze

Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd,
Bernd Peter hat geschrieben:heute habe ich endlich meinen Netgear Universal WiFi Internet Adapter bekommen.
...
Verblüffend echt und realistisch. Man könnte fast weinen, wie gut der G-Sneaky wirklich ist und man hat es bisher nicht hören können.
mit genau dem Adapter läuft mein G-Sneaky schon immer im Dachgeschoss. Eigentlich habe ich immer bedauert, dass ich dort keine direkte LAN-Leitung habe, aber wenn ich Deinen Bericht lese, ist das wohl kein Nachteil. Bei mir läuft 192/24 auch problemlos. Allerdings kommt es manchmal vor, dass ich das Ding neu starten muss (Netzkabel ziehen und wieder rein). Woran das liegt, habe ich noch nicht rausgefunden. Noch ein Tipp: Wenn beim Linn ein Softwareupdate ansteht, immer mit direkter LAN-Kabel-Verbindung flashen, denn das geht regelmäßig schief über WLAN oder DLAN. Das ist bei den Linn DS der Klassiker. Immer mal wieder werde ich deshalb angeschrieben, weil jeder G-Linn-Besitzer natürlich erst mal denkt, oh Gott, das Update ging sicher deshalb schief, weil der Gert da sein Pfoten drin hatte. Dann stellt sich aber immer raus, dass eben keine direkte Kabelverbindung beim Software-Update vorlag.

Viele Grüße
Gert
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,

dann solltest Du unbedingt auf LAN-Verkabelung umsteigen, lohnt sich wirklich, der Rückschritt! :lol:

Updates mache ich manuell, hab keinen Internetanschluß beim Audiorouter.

Gruß

Bernd Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Bernd Peter,

danke für die Info. Ich habe mir heute das Gerät bestellt.

Grüße
Fujak
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben:Allerdings kommt es manchmal vor, dass ich das Ding neu starten muss (Netzkabel ziehen und wieder rein)
M.E.n liegt es öfters an der Stromversorgung. Wischer oder Spitzen in der Stromversorgung und dann noch so ein "Spar-Netzteil" ... Ich habe da einige leidvolle Erfahrungen machen dürfen.

Grüße
Alex
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,
dass eben keine direkte Kabelverbindung beim Software-Update vorlag.
hab gestern auf die beta 4.11.3 manuell upgedatet und genau das erlebt, was Du beschreibst.

Kein Reset oder kompletter Neustart hat mehr geholfen, erst als ich mit Kabel verbunden habe, lief der Sneaky wieder. Dann konnte ich auf WLAN ohne Probleme umstellen.

Vermute, er braucht die Masse - wie bei USB - zur Geräteersterkennung.

Gruß

Bernd Peter
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd,

die Masse ist es nicht, denke ich, denn auch über die Netzwerktrenner GISO und Co. läuft ein Update einwandfrei. Es ist schlicht die fehlende Datenrate. Egal, was an Fantasiewerten angegeben wird bei WLAN oder DLAN.

Viele Grüße
Gert

P.S. Ich höre genau keinen Unterschied zwischen Davaar 9 und 11.
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nuAudio
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Beitrag von nuAudio »

Morgen ihr Netzwerker :D

Hab gestern ein interessantes Gespräch mit 'nem Stammkunden gehabt. Sagt der mir doch jetzt erst das er beruflich als Netzwerktechniker unterwegs ist. Konnte natürlich nicht an mir halten und hab ihn nach "schlechter" Qualität (Musik) bei langen LAN Kabeln gefragt. Sagt er mir ohne zu Zögern, das "Kabelklang" bei Audiostreaming (nur Echtzeit!) schon lange bekannt ist. Es gibt sogar eine mathematische Formel nach der man berechnen kann ab wieviel Meter welche Frequenzen wegfallen!

O-Ton von ihm:
Hat alles nix mit Vodoo zu tun, ist ganz simple Physik. Ist das Kupfer im LAN Kabel "schlecht" (billiges Kabel vom Aldi) oder die Strecke zu lang, dann gehen Dateninformationen verloren. Der PC zerlegt nämlich die Musikdaten in 1 und 0 um sie senden zu können. Da das LAN Kabel nix anderes ist als schnödes Kupfer müssen die 1 in 5 Volt und die 0 in 0 Volt "umgewandelt" werden damit die Übertragung funktioniert.
Aber es gibt den sogenannten "verbotenen Bereich" im LAN Kabel, der liegt so zwischen 3,2 und 2,7 Volt (muß ich nochmal nachlesen, könnte auch 3,3 bis 2,5 gewesen sein) der weder für 1 noch für 0 definiert ist. Z.B. wird bei einer langen Strecke (wir sagen mal 10m) aus den 5 Volt für die 1 noch 4,5 Volt. Bei zusätzlich "schlechtem Kupfer" und noch längerer Leitung sinkt die 4,5 Volt dann auf 3,1 Volt. Diese 3,1 Volt kommen dann im Audio-PC, Linn, Squeezebox touch usw. an. Die dort verbaute Netzwerkkarte kennt aber nur 5 bis 3,2 Volt (= 1) und 2,6 bis 0 Volt (= 0). Da dieser Voltbereich weder 1 noch 0 zugeordnet werden kann läßt die Netzwerkkarte diesen Datensatz einfach weg und wir haben eine Abweichung von der originalen Datei. Wenn sich das zu sehr häuft kommt es zu den hier beobachten Klangunterschieden.
Der hat mir gestern so viele Infos um Kopf gehauen das ich nicht mal die Hälfte verstanden habe :mrgreen: Hat mir aber noch ein Buch über Netzwerktechnik mitgeben, das lese ich heute mal durch ( da steht das z.B. Auch drin).

Wir können Netzwerkkabel also mit anderen Kabeln wie z.B. den Cinchkabeln gleichsetzen. Je hochwertiger das verwendete Material und um so kürzer die Strecke umso "vollständiger" wird das Musiksignal übertragen. Dummerweise ist ein Netzwerkkabel meistens länger und die Eigenschaften von Kupfer lassen sich irgendwann nicht mehr austricksen. Deswegen gibt es nur zwei Möglichkeiten Musiksignale per Netzwerk über größere Strecken verlustfrei zu übertragen.

Der Königsweg wäre natürlich LWL (Lichtwellenleiter). Konverter gibt es schon für 40€, das Kabel 25m/ 5€ bei ebay. Die zweite Möglichkeit ist die Übertragung über WLAN aber nur das mit 5 GHz um zu viele Einstreuungen zu vermeiden. Hmm...welcher hochwertige Streamer fällt mir dazu ein :wink: irgendwas mit La...glaube ich.

Also, probiert mal WLAN aus, viel Spaß beim experimentieren.

Gruß Frank (Oh Gott, das Buch hat ja 600 Seiten :? )
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Frank,

von welchen Längen wurde da gesprochen - im 100 Meter-Bereich?

Ich kenne eine Anwendung, wo Musiksignale in Echtzeit mit einem LAN-Kabel übertragen werden und die Länge des Kabels auf 5 Meter begrenzt ist. Das ist z.B. eine E-MU 1616. Dort sitzt eine Breackoutbox außerhalb der Rechners (hat eine eigene Stromversorgung) und beinhaltet nur die Wandler-Sektion. Der Rest ist im Rechner. Über das LAN Kabel werden dann 32 Kanäle mit bis 192KHz gleichzeitig übertragen.
Der Hersteller spricht sogar von bis zu 64 Kanälen:
EDI (E-MU Digital Interface) proprietary 64-channel audio link over CAT-5 cable
Bei meinem Exemplar der 1616m lag ein Cat5.e Kabel anbei. Um die Bandbreite zu vergrößern bzw. die Störanfälligkeit zu reduzieren, könnte man auch ein Cat7 -Kabel nehmen...

Weiß zufällig jemand wie die Echtzeit-Übertragung realisiert wird, per DSD oder PCM-Datenstrom?

Bei den Streamern läuft ja die Datenübertragung meist per UPNP und somit Paketweise. Das ist nicht Echtzeit. Ansonsten dürfte kein Switch, Router, Hub o.ä. dazwischen sitzen. Anderseits kann auch bei der Paketübertagung etwas schief laufen. Dan gehen aber die gesamten Pakete verloren. Je nach dem wie die Übertragung eingestuft ist, wird dann einfach ein neues Paket von Sender rausgeschickt.

Grüße
Alex
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

modmix hat geschrieben:
Nur weil ich das nicht technisch-physikales begründen kann, diese Erfahrung auszublenden, gelingt mir nicht.
Hallo Ulli,

eine sehr schöne Formulierung hast Du da gewählt! :D

BTW: Mal wieder ein interessantes Thema hier...

Beste Grüße,
Thomas.
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Ulli,

im normalen Heimnetz werden wohl kaum Pakete verloren gehen. Das Traffic-Aufkommen ist einfach zu gering. Wenn Pakete tatsächlich verschwinden, sollte man das Netz mal durchmessen lassen.

Das es keine klangliche Einflüsse gibt habe ich nicht bestreiten oder befürworten wollen. Da hast Du mich wahrscheinlich missverstanden. Mir ist das Wort "Echtzeit" bei der Audio-Übertragung über LAN-Kabel aufgefallen. Ich kenne keinen Streamer, der die Daten per Echtzeit-Stream empfängt. Das ist alles.

Bei der Paketübetragung über TCP-IP werden neben der Adresse, Dringlichkeitsstufe auch die Checksum mitgeschickt. Dann kann der Empfänger die Gültigkeit des Paketes überprüfen. Wie und was der Empfänger mit diesen Daten anfängt, wie die Daten verarbeitet werden, steht auf einem anderen Blatt. :wink:

Es gibt diverse Übertragungsarten, die am Treiber der Netzwerk-Karte eingestellt werden können. Mich wurndert es, warum noch niemand die einzelnen Konfigurationen in diesem Zusammenhang durchprobiert hat.

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Grüße
Alex
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Jahresprogramm hat geschrieben: Es gibt diverse Übertragungsarten, die am Treiber der Netzwerk-Karte eingestellt werden können. Mich wurndert es, warum noch niemand die einzelnen Konfigurationen in diesem Zusammenhang durchprobiert hat.
Hab ich doch schon, wenn auch ehr übergreifend also nicht per Einzelkonfiguration.
Siehe http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 470#p61470

Grüsse
Uli
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Netzwerker,

@Frank: Ein ganz interessanter Erklärungsansatz. Leider bin ich noch nicht so in der technischen Materie drin, um das zu verifizieren, aber es klingt zunächst nicht unplausibel. :wink:

@Alex: genau mit diesen Buffergrößen (Sende- und Empfsangspuffergrößen) experimentiere ich zur Zeit; diese haben tatsächlich klanglichen Einfluss in dem Sinne, dass kleinere Werte (Sender- und Empfängerseite) den Klang sauberer/ruhiger werden lassen, dies allerdings auch Grenzen hat (Dropouts).

Nach meiner bisherigen Erfahrung hat die WLAN-Übertragung übrigens klangliche Vorteile gegenüber der direkten LAN-Verkabelung - vorausgesetzt, die WLAN-Strecke lässt stabil mindestens 10MBit/s zu (bei 24/192-Files)

Grüße
Fujak
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Chrissi1
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Beitrag von Chrissi1 »

Fujak hat geschrieben: Nach meiner bisherigen Erfahrung hat die WLAN-Übertragung übrigens klangliche Vorteile gegenüber der direkten LAN-Verkabelung - vorausgesetzt, die WLAN-Strecke lässt stabil mindestens 10MBit/s zu (bei 24/192-Files)
... was ja auch irgendwie eine galvanische Trennung ist. Und das wurde ja schon ausführlich positiv bewertet
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goJira
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Beitrag von goJira »

Hallo,

ich war bisher nur Mitleser, nun darf ich richtig mitmachen.

Sehr spannendes Thema.

Ich überlege mir gerade ob folgende Konfiguration:
LAN Direktverbindung zwischen LINN Majik DSI zu meinem WIN7 Musikserver.
Eventuell bräuchte man ein Crossoverkabel und einen DHCP Server Programm unter WIN7.
Dem Server würde ich dann eine WLAN oder 2. LAN Karte gönnen, damit er von "aussen" bedienbar bleibt bzw. der LINN per iPad fernzusteuern ist.
Eine kürzere direktere Verbindung gäbe es nicht, da noch galvanisch zu trennen halte ich für übertrieben, oder?

Generell kann ich aber bestätigen, das in der Kürze die Würze liegt. Es ist hörbar.

Obwohl mir das IT Fuzzi nicht einleuchten will, so rein netzwerktechnisch ;-)


Klaus
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