KlausR. hat geschrieben:Allison: "The curves also show that, beyond 5/10 wavelength distance, the boundaries have insignificant effect on loudspeaker performance." Auf gut Deutsch, oberhalb von λ/2 hat die Begrenzungsfläche, aka Wand, keinen signifikanten Einfluss mehr. Allison-Effekt ist von Raummoden deutlich zu trennen.
Hallo Klaus
Die Raummoden hängen vom Abstand gegenüberliegender Wände ab, der Allison -Effekt vom Abstand Lautsprecher-Wand.
Der Einfluss der Wand geht zwar zurück, ist aber abgeschwächt vorhanden. Einfach ausgedrückt: die doppelte und alle gradzahligen Vielfachen der Auslöschungsfrequenz sind +3dB erhöht, alle undragzahligen löschen aus, allerdings abhängig vom Bündelungsverhalten eines Tieftöners, ob sein Schall die Rückwand noch erreicht.
KlausR. hat geschrieben:Wenn ich den LS in 2λ oder 3λ Abstand von der Wand aufstelle, habe ich das gleiche Resultat: bei Eigenfrequenz Resonanz, ansonsten nicht. Wieso, warum ???????
Die Raumresonanz (Eigenfrequenz) liegt bei einem Raum mit 4m Länge bei 43 Hz, dann ist λ =8m, 2λ oder 3λ Abstand wären 16 oder 24m. In dem Raum mit 4m kann man nicht weiter als 2m Entfernung realisieren, also λ/4. Abgestrahlter Schall wird 2mal die Strecke (Absolutbetrag der Wegstrecke ist festgelegt) zurücklegen, bis er wieder beim Lautsprecher angekommen ist, in der Raummitte ist die fundamentale Raumresonanz nicht anzuregen, auch die gradzahligen Vielfachen nicht. Maximal dagegen die ungradzahligen Vielfachen.
Die weiteren Raumresonanzen sind dann noch die ganzzahligen Vielfachen der Frequenzen, die Wellenlängen werden also kürzer. Im 4m Raum sind dann 43, 86, 129 und 172Hz besonders wichtig - bei 1m Wandabstand
löschen sich 86Hz aus, 172 werden betont, 258 Hz auch noch destruktiv beeinflusst, dort setzt jedoch das Bündelungsverhalten eines Tieftöners merklich Grenzen, wenn er nach vorn ausgerichtet ist.
Allison sagt da, das man den Bereich schon vernachlässigen kann.
Aber dann kommt der Floor-Dip zum Tragen, wo der Direktschall und der am Boden reflektierte Schall 2 unterschiedlich lange Wege zum Hörer zurücklegen, auch hier gibt es eine fundamentale Auslöschung (wo die Bedingung Wegdifferenz = λ/2 erfüllt ist), die sich bei unganzzahligen Vielfachen der Frequenz wiederholen. Kammfilter, die den Frequenzgang wellig machen. Erst Dämpfung durch den Teppich hebt den Effekt bei höheren Frequenzen auf.
Dann sind da noch die schallharte Decke und die Seitenwände...
Man könnte meinen, dass bei der Vielfalt von Schallumwegen es keinen Sinn macht, einzelne Flächen zu bedämpfen. Wer mal den Teppich wegnimmt, merkt schnell, dass das so nicht stimmt, der Unterschied kann gewaltig sein.
Weihnachtliche Grüße
Hans-Martin