Passive Vorverstärker für Aktivlautsprecher

axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Charles,

das sagt aber nicht, daß sich der Jitter nicht grundsätzlich erhöht, wenn Übertrager verwendet werden - oder verstehe ich das falsch?

Gert hat dazu ausgeführt:
Fortepianus hat geschrieben: Also, ich habe den Mutec MC1 besorgt, weil er den S/PDIF-Datenstrom am Koaxeingang in einen AES/EBU-Datenstrom mit richtig gesetzten Format-Bits wandeln kann. Test am Jittermonitor meines DAC: S/PDIF Koax rein und Koax wieder raus - da ist kaum eine Verschlechterung festzustellen, wirklich nur minimal. Und die Kiste schleust das Signal nicht einfach elektrisch durch - man kann alle möglichen Copy-Bits auf Wunsch setzen, und dazu muss das Signal erst entschlüsselt und dann wieder neu zusammengesetzt werden. Dann den AES/EBU-Ausgang an meinen AES-Eingang am DAC angeschlossen. Und da zeigte sich wieder, was ich schon einige Male bemerkt hatte: Die AES/EBU-Schnittstelle ist keinesfalls, wie oft behauptet wird, der Koax-Schnittstelle überlegen, sondern genau umgekehrt. Bei AES/EBU war massiver Jitter auszumachen, sowohl schon im Leerlauf wie insbesondere dann, wenn Musik über die Schnittstelle lief (dateninduziert). Der Grund ist ganz simpel. Bei AES/EBU sind zur galvanischen Trennung Übertrager vorgeschrieben, und da bekommen die Rechtecksignale prinzipbedingt ein recht schräges Dach und eine flache Flanke, was dateninduzierten Jitter hervorruft (ich habe dazu mal eine technische Erklärung im Forum geschrieben, ist aber schon eine Weile her). Dass sowohl der Ausgang wie der Eingang einen Übertrager hat, macht die Sache nicht besser. Ich habe den Mutec am AES/EBU-Ausgang jetzt einfach umgestrickt, indem ich den Übertrager rausgemacht und Pin 1 des XLR fest auf Masse gelegt habe. Das ist nicht AES/EBU-konform, aber es jittert jetzt deutlich weniger.
Gruß,
Kai
phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Kann gut sein, dass in einigen Fällen die Kur schlimmer ist als die Krankheit und es mit Uebertrager schlechter ist als ohne. Aber ich würde daraus nicht eine allgemeine Regel ableiten und alle Uebertrager bei digitalen Schnittstellen eliminieren.

Gruss

Charles
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Charles,

kann sein, kann nicht...

Vielleicht äußert sich auch mal der hier zitierte GERT zu dem Thema?

Gruß,
Kai
dieter
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Beitrag von dieter »

Es gibt verschiedene Schaltungen, um passiv die Lautstärke zu regeln, alle mit Vor- und Nachteilen. Pete Goudreau hat mal einen ausführlichen Artikel zum Thema geschrieben:

http://www.soundstage.com/articles/pete02.htm

Gruss,
Dieter
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Junx,

einfach mal eine einfache Antwort auf eine einfache Frage:

Sind Übertrager im Hinblick auf Jitter Teufelszeug oder nicht?

Kann doch nicht so schwierig sein - oder?

Gruß,
Kai
Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Kai,

hier ein Top-Hersteller und sein Kommentar:

http://www.scientificonversion.com/faq.html

Andererseits gemachte Messungen durch Gert.

Wenn Du noch Zweifel hast, bleibt nur eine eigene Messung.

Andererseits wird beim Einsatz von Übertragern gerne vom "Badezimmereffekt" gesprochen, dieser leichte Hall hat auch was.

Gruß

Bernd Peter
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo BP,

Papier ist ja bekanntlich geduldig...
5. How can your transformers improve jitter?

* They increase high frequency common mode noise rejection, reducing the receiver and clock circuit jitter.
* Greatly reduced pulse aberration further improves jitter.
* Low SP/DIF and AES3id signal levels can be increased by use of the 1:2 ratio stepup of our SC982-04 and SC944-05 transformers.
Ich werde mal den Gert bitten, seine Erklärung nochmal vorzukramen.

Gruß,
Kai
Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Also ich zitiere mal aus der Webseite der Fa Silbercore

"Widerstandsnetzwerke oder Potentiometer liegen in Reihe zur Quelle, also unserem CD-Player."

Für mich ist ein Poti immer noch ein Spannungsteiler

"Das Kabel zwischen CD-Player und Verstärker bildet ein R-C-Glied, wobei das R die oben genannte Impedanz ist und C die Kapazität des Kabels."

Welche Impedanz ist denn jetzt gemeint?

" Hier führt ein abdrehen der Lautstärke zu einer durch das R-C-Glied hervorgerufenen Höhenbedämpfung, die im ungünstigen Falle innerhalb des Hörbereiches liegt, jedenfalls der Forderung nach einer hohen Übertragungsbreite für SACD widerspricht. "

Kann mir das einer mal genauer erklären?

Wenn man das Poti leise dreht, dann wird der Zweig zum Verstärker niederohmiger, also steigt die Grenzfrequenz, und sinkt nicht wie angeführt. ( Fg = 1/ 2PiRC )
Im Zweig zum CDPlayer änderst sich eigentlich garnichts, solange der Ausgangswiderstand um 2 Zehnerpotenzen kleiner ist, wie der Eingangswiderstand des Verstärkers.

" Mit Verminderung der Lautstärkestellung vermindert sich die Impedanz zu noch besseren Werten."

Tut sie bei einen Potentiometer auch , wenn auch zugegeben nicht quadratisch wie bei dem Spartransformator mit Abgriffen. Aber wo ist hier das Problem? Auser was das Widerstandsrauschen des Potis betrifft.

" Eine hohe Impedanz erfordert eine höhere Anzahl von Windungen in einem Übertrager. Und da nichts geschenkt wird, erhöhen die Windungen die Kapazität des Wickels. Ergo begrenzt diese erhöhte Kapazität den Frequenzgang nach oben. Das ist die Physik. Wir haben die Physik überlistet, mehr sagen wir zu dem Thema nicht. "

Der letzte Satz spricht Bände über diese Fa. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

" Silberdraht
Wir verwenden für unser Spitzenmodell einen Drahtwickel aus reinem 999er Silberdraht der extra für uns gezogen und isoliert wurde. Das tun wir nicht, weil es so schön exotisch ist, sondern weil Silberdraht dem neutralen Klang der amorphen Übertragern das i-Tüpfelchen Glanz zur Perfektion verleiht. Und damit dem Anspruch auf klare reine Präsenz der Quelle mehr entspricht."

Na denn. Wer daran glaubt?


Ganz allgemein.

Auch wenn Trafos im Signalweg in der audiophilen Szene verpönt sind, stehe ich trafos nicht grundsäzlich negativ gegenüber, denn in der Studiotechnik werden NF Trafos haufenweise verwendet. Nämlich an jeder NF-Schnittstelle eines Gerätes. Diese Übertrager kosten aber auch mal schnell 100 Euro und mehr und dienen in erster Linie der galvanischen Trennung um Erdschleifen zu vermeiden. Lineübertrager für 1,55V Pegel ha ben aber auch mal schnell die Größe eines kleinen Netztrafos.

Grundsätzlich haben Übertrager aber Probleme bei der unteren Grenzfrequenz. ( Deswegen sind sie auch relativ groß im Studiobereich ). Man hat es in der Hand, durch Auswahl des Kernmaterials entweder eine hohe Austeuerbarkeit bei mittleren Klirrfaktor so um 0,5% hinzubekommen, Bei kleinen Pegel steigt der Klirrfaktor dann an, oder man kann einen relativ kleinen Klirrfaktor so um 0,2" von kleinsten Laustärken bis zu einen Pegel der aber um 10-16db niedriger liegt als bei der ersten Kernmaterialvariante. Wohlgemerkt bei gleicher Kerngröße und Induktivität.

Ob man sich in der audiophilen Szene mit Klirrfaktoren um 0,2% zufrieden gibt , mag jeder selbst entscheiden. Ich würde für einen Lautstärkeregler mir diese zusätlichen Verzerrungen nicht einhandeln wollen, zumal es mit einen simplen Widerstandsteiler auch anders geht. Wie aufwendig man den Widerstandsteiler dann realisiert, bleibt im Einzelfall jedem selbst überlassen. Von einfachen Poti , bis Stufenschalter mit Festwiderständen gibt es unzählige Variationsmöglichkeiten.

Ralph
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xhaidi
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Lautstärkeregelung ohne Vorstufe

Beitrag von xhaidi »

Hallo,

ich wollte mal neugierig in die Runde fragen, wie ihr die Lautstärke eurer Aktivboxen regelt. An einigen Modellen ist ja ein Regler installiert, aber das Einstellen der Lautstärke am Speaker selbst ist ja nicht gerade luxoriös, vor allem dann nicht, wenn kein Link zwischen den Boxen besteht, also die Lautstärke jeder Box individuell geregelt und auf die der anderen angepasst werden muss.

Alternativ kann die Lautstärke ja auch im Wandler (falls vorhanden) eingestrellt werden, aber auch hier ergeben sich ja Probleme (Entfernung zum Hörplatz, usw.)

Also, welche Erfahrungen habt ihr mit externen Volume-Reglern wie sowas hier gemacht?

http://www.thomann.de/de/tc_electronic_level_pilot.htm

... bzw. welche Alternativen sind in Gebrauch und was könnt ihr davon berichten?

Beste Dank und Grüße,

Andreas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Andreas,

zu Deiner Ratsuche habe ich erstmal eine Rückfrage:

Falls ich Deinen Vorstellungsthread richtig verstehe hast Du doch einen Vorverstärker (mit Lautstärkesteller):
xhaidi hat geschrieben:Amps: AVM Competition Vorstufe
Warum benutzt Du diesen nicht? (Vielleicht hab ich ja was verpasst... :wink: )

Gruß,
Winfried

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bvk
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Beitrag von bvk »

Hallo Andreas,

ich habe auch eine Weile gegrübelt wie ich das machen soll. Inzwischen mache ich es in der Playersoftware mit der drahtlosen Maus. Die reicht 5 Meter, man muss also nicht aufstehen. Gute analoge Mehrkanal Lautstärkesteller sind recht teuer. z.B. den http://www.thomann.de/de/spl_2control_black.htm gibt es auch für 8-Kanal.

Grüße Bernd
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Thias
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Beitrag von Thias »

Hallo Andreas,

die passiven Potis haben den Nachteil, dass die Anpassung VV und Endstufe leidet und damit klanglich negativ sein kann.

Ich mach es in der Soundkarte digital mit entsprechender Bittiefe (und damit ohne hörbare Verluste) und verwende die RME Fireface UC.

Die Fernbedienung dazu ist etwas "gebastelt", funktioniert aber sehr gut. Mit einem beliebigen Gerät (Fernbedienung, Maus, Drehsteller, Tastatur, Handy ...) stelle ich die Windows-Lautstärke (die bei ASIO natürlich keine Auswirkung hat). Diese wird durch eine kleine Software abgefragt und steuert über MIDI die FF-Lautstärke.

Grüße
Thias
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xhaidi
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Beitrag von xhaidi »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben:
xhaidi hat geschrieben:Amps: AVM Competition Vorstufe
Warum benutzt Du diesen nicht? (Vielleicht hab ich ja was verpasst... :wink: )
Da hast Du sicherlich recht, aber im Zuge einer Umstellung gebe ich den ganzen Hifi-Kram ab, also auch den VV. Insofern hat sich für mich die Frage nach der Lautstärkenregelung gestellt...

Grüße,
Andreas
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xhaidi
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Beitrag von xhaidi »

Hallo Bernd,
bvk hat geschrieben:Gute analoge Mehrkanal Lautstärkesteller sind recht teuer. z.B. den http://www.thomann.de/de/spl_2control_black.htm gibt es auch für 8-Kanal
allerdings! Ich will ja kein Knauser sein, aber es ist schon eine heftige Relation, wenn der Volume-Regler ein Drittel der Boxen kostet ;-)

Grüße, Andreas
:cheers:
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Andreas,

Lautstärkeeinstellung geht natürlich in unterschiedlichen Preisklassen. Je nachdem welche Kompromisse Du einzugehen bereit bist wird's billiger oder teurer. So ein einfaches, rein passives, Potentiometer mit Cinch Anschlüssen hat natürlich Nachteile wenn man lange Kabel dranhängt, wie bei Aktiv-LS halt nicht vermeidbar.

Ich gebe mal zwei Beipiele, die noch immer weit über 100 € kosten, aber anerkanntermassen sehr gute Qualität bieten:

Abacus Line Treiber direkt vom Hersteller für 200 € mit dem Vorteil sehr guter aktiver Leitungstreibereigenschaften, ersetzt einen Vorverstärker, falls Du nur eine Quelle hast, Dein DAC keinen analogen Lautstärkesteller hat und Du digitale Pegeleinstellung vermeiden willst.

SPL Volume2 z.B. von Thomann für 350 €, ist halt richtig professionelles Studioequipment und hat seinen Preis.

Lass uns wissen wie's weitergeht, wir wollen Dir helfen eine Fehlkauf zu vermeiden.

Gruß,
Winfried

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