Netzkabel

MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Eberhard, tja du sagst es: starre Kabel sind nicht erlaubt und jeder sollte wissen was er macht. Ich verwende schon seit 20 Jahren die Solidcore Kabel von DNM die ja hier in Deutschland nicht zulässig sind aber es ist nch nie was passiert. Leider sind meine DNM zu kurz aber diese Lösung ist mindestens genau so gut. Wenn dann aber durchgängig :cheers:

Gruß Marc
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Apfelstrudelmampfer
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Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

MarcB hat geschrieben:Bild
Na was ist denn mit der Antennendose im Foto los? Das geht ja mal überhaupt nicht. So ein Aufwand für Netzkabeltinnef, und dann sowas! Skandal!

Aber: Die weißen BM8 sind chic! :D

PS: Ist es überhaupt rechtlich einwandfrei, Massivdraht außerhalb der Wand zu nutzen? Ich sehe hier schon Biegen-Verhärten-Bruch-Widerstand-Spannungsabfall-Lichtbogen-Schmorstelle-Brand-kein Feuerlöscher da-Haus schwarz-Bewohner tot. Hilfe! :shock:
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Apfelstrudelmampfer, dein Kommentar ist ja noch witziger als dein Nickname :wink:
Is alles nid so schlimm... :cheers:



Gruß Marc
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Apfelstrudelmampfer hat geschrieben:Ich sehe hier schon Biegen-Verhärten-Bruch-Widerstand-Spannungsabfall-Lichtbogen-Schmorstelle-Brand-kein Feuerlöscher da-Haus schwarz-Bewohner tot. Hilfe! :shock:
Noch schlimmer: weisse BM8 dann ebenfalls schwarz. Nix mehr chic ! :mrgreen:

Grüsse
Uli
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Dies wollte ich noch kurz nachtragen: vor vielen Jahren, als ich noch für Kunden Röhrenverstärker repariert (und auf Wunsch auch modifiziert) habe, erwähnte einer von ihnen, daß er das Netzkabel gegen eine Eigenbau-Massivdraht-Version ausgetauscht habe - der Verstärker habe danach gespielt "wie wenn man eine Handbremse gelöst hätte". Diesen Eindruck hatte ich immer noch irgendwo im Hinterkopf gespeichert, da mir das seinerzeit etwas kurios erschien (im Gegensatz zu Signalkabeln aus z.B. verdrilltem Cu-Lackdraht...).

Falls ich mal Verlegekabel flechte, lege ich mir rechtzeitig Traumeel-Creme bereit. Kenne diese unangenehmen Schmerzen in den Fingerkuppen bereits vom Flechten dicker LS-Litzen...

Viele Grüße
Eberhard
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Eberhard, die Sache mit der Handbremse kann ich bestätigen. Ich z.B. hätte an einem aktiven LS nie mit solchen Klangunterschieden durch Netzkabel gerechnet aber es ist frappierend! :P

Gruß Marc
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delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

Hi,

"Beipack" Netzkabel sind i.d.R. 0,75er Litzen, oder?

Vielleicht kommt der Schub den Ihr beschreibt auch, wenn man statt solid core ordentlichen Litzen Querschnitt nimmt ...?

Die beliebte Lapplink Ölflex Strippe hat 2,5 Litze - das ist nicht dasselbe wie 2,5 solid Core. Zieht man die Hohlräume ab, zwischen den einzelnen Litzen kommt man auf welchen Querschnitt? 2,0 ?

Grüße,
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas,

wenn man bei 2,5qmm Litze den Hohlraum abzieht, hat man 2,5qmm Querschnitt. Nur der leitfähige Part zählt. Litzen schwirren, weil es beim Stromdurchfluss in gleicher Richtung Kräfte zwischen ihnen gibt, die sie zusammenziehen. Das ist beim Massivdraht anders, da gibt es nur noch die Kräfte zum Rückleiter (Abstoßung). Damit kann man begründen, warum der letzte Meter einen großen Einfluss hat, weil die Massivdrähte in der Wand vergleichsweise ruhig liegen.

Grüße Hans-Martin
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Thomas, meine Beipack sind 1q. Je dicker die Litze desto lahmer wird der Klang und desto fetter wird der Bass. Das sind meine Eindrücke in 20 Jahren Hifi. Die Solidcorekabel die ich gebastelt habe, haben die A.N.S. Kabel je 350€ in ihre Schranken gewiesen, das soll schon was heißen.... :wink:

Gruß Marc
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Marc,

nur zum Verständnis, Du hast einfach normale 2,5 m2 Solid Core Leiter aus dem Baumarkt genommen (gut, bei Dir 10 Jahre im keller gelegen, (ist vielleicht ist die Entwicklung dann wie beim Wein :-)), die sozusagen von der Hülle befreit, und dann geflochten (versehen mit entsprechendem Stecker und Winkelbuchse ) ?

Die DNM sind wenn ich mich nicht irre nicht verdrillt

Gruesse

Rainer (funky)
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Rainer, genau so und nicht anders. Die Dnm sind leicht verdrillt! Das flechten geht aber ganz schön in die Muskeln denn der 2,5er Draht hats in sich! Also, du machst was gutes für die Musklen und die Ohren :wink:

Gruß Marc
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Funky
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Beitrag von Funky »

Servus Marc,

habe heute vormittag das schlechte Wetter genutzt um mal auszuprobieren, wie an meinen Linnies selbst geflochte Leiter aus Massivlitze klingen. -Mit all den schoenen Nebenwirkungen die Du auf Fingerkuppen und Oberarmmuskeln schon beschrieben hast - Einmal die Kabel ausgestattet mit normalen mechanischen hochwertigen Steckern auf Messing Basis, dann Furutecs, aber in beiden Fällen, wobei die Furutecs das harmionischere Klangbild abgeben, kommen sie leider nicht an die Beipacksstrippen von Linn ran. Schon sehr seltsam. In der Wand liegt 100 meterweise das Zeugs, und bei den letzten 2 Meter kackt es gegenüber einem normalen Netzkabel mit 1 mm2, voll ab - leider auch noch sehr deutlich. Aber immerhin besser als das Naim Powerline ist die Lösung allemal.

Tja, ist ja nicht viel in den Sand gesetzt, ausser 6 Euro fuers kabel und ein paar Stecker und die Pflaster für die Fingerkuppen. Schoen, dass es bei Dir funktioniert, bei mir bringt es nichts.

Vielleich ja auch ganz gut, schliesslich ist der Einsatz von Massivleiter (und wir, die dann noch flechten und die Kabel dadurch noch sehr strapazieren) an sich nicht erlaubt - na, ja, aber wenn es was gebracht hätte, wer weiss ....

So jetzt höre ich mal wieder Schallplatte (juups. die Schwarzen Scheiben)und pflege meinen Muskelkater, den ich morgen sicher haben werde.

Allen noch einen schoenen Abend.

Rainer (funky)
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Rainer, schade aber bei mir ist es richtig gut!

Gruß Marc :oops:
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Zusammen,

die Diskussion um hochwertige Netzkabel mit Verbesserungen auf der Audioseite ist durchaus ein nachvollziehbares Thema. Um weitere Verletzungen der Fingerkuppen usw. :? zu vermeiden möchte ich mal etwas Licht ins Dunkel bringen. :wink:

Die wesentliche Ursache ist hierfür in der Erdung zu suchen. Besagte „Edelstromkabel“ haben oft alle einen deutlich größeren Querschnitt als die normal üblichen 0,75 Quadratmillimeter der typischen Eurokabel sowie bessere Stecker die besser in der Netztleiste kontaktieren. Früher war es in Tonstudios Standard dass dort auch ein Erdsystem vorhanden war wobei jedes der Geräte mit dicken Kupferleitern sternförmig an Erde angeschlossen wurde, so dass es innerhalb der Installation kein unterschiedliches Erdpotential mehr gab. Tat man es nicht so hatte man mit merkwürdigen Problemen zu kämpfen weil zwischen den Analgenkomponenten keine stabile ausreichend niederohmige Erde vorhanden war. In der heutigen Realität bildet der Schutzleiter die Erde und dessen Querschnitt bestimmt damit den Erdquerschnitt. Es kommt heute dazu das jedes Gerät seit CE mit einer Störschutzfilter an seinem Netzeingang ausgestattet sein muß. Der Störschutzfilter soll alle Störungen und HF die auf den Netzleitungen vagabundiert –einschließlich der durch Schaltnetzteile im Gerät selbst verursachten Störungen in den Schutzleiter ableitet werden. Dadurch fließt je nach Verschmutzung der Netzleitung ein mehr oder minder großer Erdstrom über den Schutzleiter gegen den Erdzentralpunkt. Sind die Erdquerschnitte der einzelnen Geräte nicht ausreichend niederohmig, bilden sich unterschiedliche Erdpotentiale zwischen den einzelnen Geräten aus, die dann als Störung in die analoge oder digitale Audioverbindung hineingelangen und dort etwas verursachen was man nicht als eine generelle Art von Störung definieren kann sondern von dem mehr oder weniger zufällig entstandenen Aufbau abhängt. Damit sind auch gewisse Merkwürdigenkeiten beim Einsatz von verschiedenen Wordclocksystemen gemeint…..Irgendwelche billigen oder vielmehr billig gemachten Baumarktsteckleisten besonders wenn u.U. mehrere aneinander hängen lassen den Schutzleiterwiderstand in Richtung Steckdose immer größer werden…. wo dann in bunter Vielfalt noch die einzelnen Geräte eingesteckt sind die alle mit relativ hochohmigen Kabeln Störschutzfilter-Ausgleichsströme an das Gesamtgebilde abgeben werden. Die Lösung des Problems ist Kupfer, wenn man es an alle Geräteteile mit einem entsprechend dicken Kupferdraht großen Querschnittes an einer Stelle solide kontaktieren kann… und natürlich Netzkabel mit ordentlichen 2,5er Querschnitt als auch Netzleisten und Stecker die fest und gut kontaktieren.

Wie Störpotential aus dem Netz auf der Audioseite wirkt hängt dann noch von der Qualität des Netzteils ab. Für die Klangqualität ist die Ladekapazität des Netzteils verantwortlich und man ersetzt zum Teil eine zu geringe Ladekapazität durch ein niederohmiges Netzkabel mit größerem Querschnitt und damit geringen Eingangswiderstand ...

Hochfrequenz die zwangsläufig auf dem Netz ist geht seltsame Wege. Man findet diese auch auf dem Schutzleiter. Jenseits der Megahertzgrenze ist ein Stück Draht allerdings nicht einfach ein Stück Draht mehr sondern ein komplexer Widerstand und wenn wir von einem 0,75 Quadrat Standardnetzkabel ausgehen das nun wirklich auf ein sehr niederohmiges Erdsystem verbunden wäre kann man nicht sagen wie effektiv es eine HF Störung die aus dem Störschutzfilter eingeleitet wird ableiten kann und es ist auch noch ein Unterschied ob das Kabel aufgewickelt ist oder nicht… Man kann davon ausgehen dass am Eingang des Netzteils immer noch ein relevanter HF-Salat entsteht und zusätzliche interne HF wenn im Gerät ein Schaltnetzteil verbaut ist…..Diskrete Verstärker haben meist eine wesentlich kleiner Unterdrückung von Störungen auf der Speisespannung als ein Op Amp, aber selbst bei OPs gibt es eine alte Regel dass die Störunterdrückung von der Stromversorgung auf den Ausgang bei negativer Versorgungsspannung 20 dB schlechter als bei positiver Versorgungsspannung ist. Sobald HF auf der Speisung liegt findet sich diese auch auch irgendwo im Audioweg wieder. Da hängt es dann von der Schaltungsauslegung mit HF-Sperren ab, ob eine Störung auftritt oder nicht. Bei einer korrekten Erdverkabelung mit großem Querschnitt kommt es meist nicht zu hörbaren Verbesserungen durch Einsatz von Versorgungskabeln mit großem Querschnitt, wohl aber wo die beschriebene Erdverkabelung durch den Einsatz mit Versorgungskabeln großen Querschnittes rein zufällig entstanden ist und kein ordentliches Erdsystem vorhanden war ...

Es kann aber natürlich nicht Schaden wenn man generell gegen die HF durch ferritummantelte Netzkabel in ausreichender Länge etwas tut ...

Grüße Truesound
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Toller Bericht, Sven, und das zu der Zeit, wo andere sich mit dem Taxi nach Hause schaukeln lassen. :

Mich hat der Bericht über Strassners (HMS) Theorie und Praxis einst beeindruckt, der mit einem Leader Grid Dipper (Funkamateuren wohl vertraut) Resonanzkreise aufspürte, gebildet aus der Gehäusekapazität und Netzkabelinduktivität. Die Platzierung nebeneinander ist mit geringerer Kapazität und in dem demonstrierten Fall 14MHz verbunden, übereinander gestapelt nahm die Kapazität zu, die Resonanz verlagerte sich zu 4MHz. Netzkabel mit höherer Induktivität verändern demnach ebenfalls diesen Schwingkreis zu niedrigerer Resonanzfrequenz.

In den letzten Jahren haben viele Zeitschriften Auszüge aus Ben DuncansForschungbei Jenvig (bekannt von Supra Kabeln) berichtet, der Laufrichtungsunterschiede durch gemessene HF-Rauschen-Unterschiede aufzeigte. Allerdings ist es mir nicht gelungen, seine Studie umfassender einzusehen, er scheint seine Erkenntnisse und Interwiews wohl nur gegen Honorar zu geben. Dennoch sehe ich hier Potenzial, mit dem sich die bei Netzkabeln für mein Ohr eindeutig erkennbaren Laufrichtungsunterschiede erklären lassen, ebenso die Beobachtung, dass für die Laufrichtungsunterschiede bei NF-Kabeln der Schlüssel zur Erklärung in den HF Eigenschaften des Schirms liegt, den der Praktiker oft auch nur einseitig auflegt, wenn die interne Leiterzahl es zulässt.

Wo wir auch gehen, stehen oder zum Hören sitzen, wir sind von HF umgeben, und wenn wir von NF reden, dürfen wir das allgegenwärtige HF Thema nicht ignorieren, auch wenn nach CE Bestimmungen und EMV Gesetzgebung das HF-Verhalten der Geräte besser, gutmütiger geworden ist.

Es hat mich sehr überrascht, ausgerechnet von dir eine solch ausführliche Zusammenfassung der
praktischen Beobachtungen und Erklärungen zu bekommen, steht es doch im krassen Gegensatz zu deinen Schilderungen, die von einem täglichen Umgang mit professionellem Equipment zeugen, und von deren Neutralität.

Und so kann ich nur jedem nahelegen, deinen Bericht aufmerksam zu lesen, denn gerade nicht-professionelle und kommerziell orientierte Geräte können davon profitieren. Sternförmige Netzverteilungen sind ja spätestens seit Audioplans Keksdose in unseren Wohnzimmern angekommen, und einen Kabelrest umfunktionieren zum Erdungskabel sämtlicher Quellgeräte zum Vorverstärker ist ja eine Kleinigkeit.

Lautsprecherkabel sind auf Induktionsarmut gebaut, je kürzer, je höher die Resonanzfrequenz, desto besser ist vermutlich die Performance, denn bei höheren Frequenzen wirkt mehr Dämpfung, sind die Verluste höher. Das Mehr an Ruhe, Plastizität und Raumtiefe, allerdings auch das etwas dunklere und weniger "offen"-"breite" Klangbild behagt nicht jedem. Und es soll auch Geräte geben, die mit Brummen reagieren, weil der Hersteller seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hat.

Mit deinem Beitrag ist nun auch das Kabelthema "Netz" in diesem ursprünglich Kabel-resistenten Forum angekommen, angemessen niveauvoll, wie ich meine.

Grüße Hans-Martin
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