Hallo Kaiaston456 hat geschrieben: wäre es wegen der unterschiedlichen Laufzeiten nicht besser, die Bassäulen nach vorne zu ziehen?
Einen Test mit technischen Daten der Lautsprecher findet man bei stereophile und dort wird als Übergangfrequentz der Mittel-Tieftonpanels 60Hz genannt, während der Bass bis 160Hz an der Aktivweiche einstellbar ist, ebenso die Polarität.
Daraus folgt mMn:
Um die Allison Auslöschung im Bassbereich aus dem Übertragungsbereich der Bässe herauszudrängen, ist der Abstand zur Wand kleiner als 1m erforderlich. Dipole löschen nicht bei 1/4 Wellenlänge aus, wie von kugelförmiger Abstrahlung (Bässe) bekannt, sondern bei 1/2 Wellenlänge. Das führt zu doppeltem Wandabstand der Auslöschfrequenz. Die rückwärtige Abstrahlung und deren Reflexion wird von dem hohen Schallpegel wegen der Nähe dominiert und geht stark in den Gesamteindruck ein, da spielt diese eine größere Rolle als die sonst vorrangig diskutierte Seitenwandreflexion, die bei Dipolen und Flächenlautsprechern mit Bündelung eine untergeordnete Bedeutung hat.
Warum die Bässe im Bild leicht eingewinkelt sind, die Hauptlautsprecher (Bändchen) jedoch nicht, verstehe ich nicht. Bei deren Übertragungsbereich verschenkt man so die Möglichkeit, seitliche Reflexionen noch weiter auszuschalten (als ohnehin nur abgeschwächt vorhanden).
Da zudem die Bässe einen Polaritätsschalter haben und kanalidentische Phasenfehler gehörmäßig sehr schwer auszumachen sind, sollten die Bässe weiter hinten, die Dipole weiter vorn stehen. Das hat mMn Priorität über eine pefekte Sprungantwort, die auch mit Vorschieben der Bässe nicht gelingt, weil die Phasendrehung der Allison-Auslöschung das sowieso durcheinander bringt.
Um Auslöschungseffekte im Bassanteil der Dipole zu kompensieren, kann man die Aktivweiche der Bässe anpassen. Da ist der Hörer, sein Fingerspitzengefühl und sein Geschmack gefragt. Ich würde zusätzlich einen parametrischen Equalizer in den Basszweig schalten (der hat leider auch eine zusätzliche Durchlaufverzögerung) oder besser vor das ganze System Acourate.
Das bewährte Grundkonzept solcher 2+2 Systeme kann mMn nur lauten: digitale Verzögerung der Hauptlautsprecher, (digitale) Equalizer zumindest für die Bässe. Das war damals für Arnie Nudell nicht erreichbar.
Grüße Hans-Martin