Apogee Big Ben als Jittermonitor

[Fortepianus]

Hallo Freunde,

kürzlich erstand ich einen gebrauchten Big Ben in der Bucht, weil ich mir den auch mal genauer von innen anschauen wollte. Gestern war's soweit, dass sich ein Zeitslot fand, dem nachzugehen. Zunächst erinnerte ich mich an die Geschichte von Lutz mit dem Netzteil. Das originale ist in der Tat beeindruckend schlecht. Da hat's jede Menge Dreck auf den 5V:



Das kann man ja, wie Lutz schon gezeigt hat, schnell ändern. Hier mein Selbstgebasteltes aus Restbeständen:





Eingesetzt und schon kriegt die Clock viel besseres Futter. Die Clock ist die bereits hier diskutierte 180MHz Clock:



Sie füttert einen AD9851, einen programmierbaren Frequenzsynthesizer.

Hier darf der G-Sneaky (links im Bild) den Big Ben füttern:



Warum ich den ganzen Quatsch mache? Ganz einfach, frei nach Otto ("wir basteln Hamsterkäfige aus Papis Lautsprecherboxen"): Ich bastel mir einen neuen Jittermonitor. Ich habe vor, die aus dem Eingangsbaustein des Big Ben (CS8416) extrahierte Wordclock und die neue Wordclock am Ausgang in einem Phasendetektor zu vergleichen, das zu filtern und zu verstärken und hätte dann ein Signal, das direkt mit dem Jitter des Eingangssignals korreliert. Mal sehen, wann ich dazu komme - das Schöne an der Sache wäre dann, dass ich nicht immer an die Anlage im Dachgeschoss und dort alles mögliche umstecken und umbauen müsste, um Jittervergleiche zu machen.

Viele Grüße
Gert

[Fortepianus]

Noch ein kurzer Abschlussbericht zu meiner Sonntagsbastelarbeit:



Das Aufbau erinnert an eine Art Reste-Essen. Denn die schwarze Platine rechts im Bild ist der Rest der G-Sneaky-Platine, der übrigblieb, als ich für Wolfgang (ebenfalls an einem Sonntag) eine G-Sneaky-Platine schlachtete, um die Ausgangsstufe für seinen DAC zu gewinnen. Wozu ich die brauche? Ich will doch einen Jittermonitor bauen. Und das Problem ist, dass ich dazu eigentlich gerne das rohe Regelsignal der PLL hätte, mit der die Clock (dann nach starker Filterung) nachgeregelt wird im Big Ben. Diese rohe Regelsignal gibt es dort aber leider nicht - das wird auf rein digitaler Ebene in den Xilinx-Käfern gemacht, zumal der Frequenzsynthesizer-Baustein ebenfalls digital angesprochen werden will, um die genaue Frequenz einzustellen. Also habe ich eine klassische PLL nachgebaut - wozu sich auf der G-Sneaky-Platine ein passendes Layout befindet. Genau genommen gar keine PLL, nämlich keine Regelschleife, sondern nur der Phasendetektorteil davon.

Die beiden Signale, die der Phasendetektor kriegt, sind einmal die im Eingangsbaustein extrahierte Wordclock, und zum anderen eine der sechs hinten aus dem Big Ben ausgegebenen Studio-Wordclocks. Damit das ein vernünftiges Jittermonitorsignal gibt, braucht man noch ein schnelles NAND-Gatter und einen OP, der das Ergebnis filtert und hochverstärkt. Dazu habe ich das Layout der G-Sneaky-Platine ein bisschen mit dem Fräser umgestrickt. Die Tücke liegt darin, dass man die Phasen der beiden Signale passend aufeinanderschieden muss, was sich aber mit einem einstellbaren RC-Glied nach der Eingangswordclock bewerkstelligen lässt.

Funktioniert, und man kann an diesem Ausgang



wahlweise ein Oszilloskop, eine USB-Soundkarte oder schlicht einen Kopfhörer über einen kleinen Verstärker anschließen.

Damit habe ich jetzt auch im Bastelkeller einen Jittermonitor und kann damit direkt Geräte untersuchen, an denen ich gerade rumlöte. Und zwar nicht nur wie bisher bei 44,1k und 48k Samplingtrate, sondern bis 192k.

Viele Grüße
Gert

[SirAeleon]

Chapeau.

Chris

[Fujak]

Hallo Gert,

Toll, ein G-BigBen mit JM-Modul. Das wäre also das nächste Upgrade-Projekt für all diejenigen unter uns, die einen Big Ben in ihrem Setup beherbergen und ihn als bloßen Reclocker zu unausgelastet, sprich: oversized finden.

Viele Grüße
Fujak

[uli.brueggemann]

Hallo Gert,

die Aufbereitung oder besser G-ründliche Optimierun-G der Versorgungsspannung im BigBen macht sicher Sinn. Das würde mich per se interessieren.

Für den Jittermonitor fände ich dann eine eigene kleine Kiste besser. Die eben zwei Eingänge hat: Wordclock BigBen und z.B. spdif von einer beliebig anderen Quelle. Und dazu passend Ausgänge für Oskar, Kopfhörer etc.
In der Kiste gibt es die besagte PLL mit Ab-G-riff der Reg-G-elung.

Das wär die universale Lösung und danke für die Tantiemen hinsichtlich Verkaufserfolg.

Grüsse, Uli

[amdrax]

Hi Gert,

wie sind nun eigentlich Deine Erfahrungen mit dem Ding?

Danke und Gruß,

S.