Ravel - Ein Herz im Winter
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Ravel - Ein Herz im Winter
Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der CDs in seiner Sammlung hat, die er sehr schätzt, aber zum Hören und Genießen nimmt man sie nur gelegentlich heraus, weil man dazu ausgeruht und fit sein muss, um diese Musik in sich aufnehmen zu können.
Na und eine solche Aufnahme stelle ich hier vor.
Zur CD kam ich über den Film, der während der Proben und Aufnahmen zu einer Schallplatte mit klassischer Musik spielt. Sehr sehenswert, mit einer hinreißend schönen Emmanuelle Beart als Violinistin.
Die zwei Duos für Violine und Cello bzw. Klavier und das Trio für Klavier, Violine und Cello stammen aus einer Einspielung mit Jean-Jacques Kantorow, von dem Glenn Gould sagte, er sei der originellsten Geiger, den er je gehört habe.
Die Werke sind sicherlich nicht jedermanns Sache, insbesondere ist das Duo für Violine und Cello zweifellos das herbste und diskordanteste von Ravels Werken.
Gerade deshalb höre ich es so gern, ist eben nichts für Weicheier.
Gruß
Bernd Peter
Na und eine solche Aufnahme stelle ich hier vor.
Zur CD kam ich über den Film, der während der Proben und Aufnahmen zu einer Schallplatte mit klassischer Musik spielt. Sehr sehenswert, mit einer hinreißend schönen Emmanuelle Beart als Violinistin.
Die zwei Duos für Violine und Cello bzw. Klavier und das Trio für Klavier, Violine und Cello stammen aus einer Einspielung mit Jean-Jacques Kantorow, von dem Glenn Gould sagte, er sei der originellsten Geiger, den er je gehört habe.
Die Werke sind sicherlich nicht jedermanns Sache, insbesondere ist das Duo für Violine und Cello zweifellos das herbste und diskordanteste von Ravels Werken.
Gerade deshalb höre ich es so gern, ist eben nichts für Weicheier.
Gruß
Bernd Peter
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Hallo Bernd Peter,Bernd Peter hat geschrieben:Die Werke sind sicherlich nicht jedermanns Sache, insbesondere ist das Duo für Violine und Cello zweifellos das herbste und diskordanteste von Ravels Werken.
das ist - wie Jean Cocteau Ravels Musik charakterisierte "Musik ohne sauce!". Ich finde Ravels kammermusikalische Kompositionen ganz großartig. Die spezielle Aufnahme werde ich mir vormerken!
Beste Grüße zu Weihnachten
Holger
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Hallo Bernd Peter,Bernd Peter hat geschrieben:freue mich auf Deinen Bericht über dieses kniffelige Hörerlebnis.
die CD habe ich nicht gefunden! Um genauere Angaben wäre ich Dir dankbar! Die Sonata für Violine/Klavier finde ich nicht so schwierig, wunderschön und lyrisch intim (meine Aufnahme Shlomo Mintz u. Yefim Bronfman). Vom Klaviertrio habe ich zwei Aufnahmen: Rubinstein/Heifetz/Piatigorsky und Borodin-Trio. Auch das ist sehr schön wie auch das Streichquartett. Eine meiner Lieblings-CDs sind auch die Ravel-Lieder mit Dietrich Fischer-Diekau und Hartmut Höll (CD Orfeo).
Schöne Weihnachtsgrüße
Holger
Hallo Holger,
http://www.amazon.de/Ein-Herz-im-Winter ... 072&sr=1-1
Eine schöne Aufnahme dürfte die hier mit den Brüdern Capucon sein:
http://www.amazon.de/Kammermusik-Trio-S ... 245&sr=1-1
Schöne Feiertage allerseits !
Bernd
Der Soundtrack zum Film dürfte hier sein:Dr. Holger Kaletha hat geschrieben: die CD habe ich nicht gefunden!
http://www.amazon.de/Ein-Herz-im-Winter ... 072&sr=1-1
Eine schöne Aufnahme dürfte die hier mit den Brüdern Capucon sein:
http://www.amazon.de/Kammermusik-Trio-S ... 245&sr=1-1
Schöne Feiertage allerseits !
Bernd
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Hallo Holger,
leider nein, wäre aber schön, wenn Du die beiden Einspielungen vergleichen und werten könntest.
Hallo Rudolf,
das Geld ist gut angelegt, der Film gehört für mich zu denen, die man in seiner Videosammlung über Musik haben sollte.
Gleich daneben steht bei mir: Commitments. Den sieht sich bei uns die ganze Familie immer wieder gerne an.
Beides über dasselbe Thema und doch so unterschiedlich.
Gruß
Bernd Peter
leider nein, wäre aber schön, wenn Du die beiden Einspielungen vergleichen und werten könntest.
Hallo Rudolf,
das Geld ist gut angelegt, der Film gehört für mich zu denen, die man in seiner Videosammlung über Musik haben sollte.
Gleich daneben steht bei mir: Commitments. Den sieht sich bei uns die ganze Familie immer wieder gerne an.
Beides über dasselbe Thema und doch so unterschiedlich.
Gruß
Bernd Peter
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Ravel ist der Mozart des 20. Jahrhunderts – das zeigt sich in seiner wunderbaren Kammermusik. Da ist dieser Geist des 18. Jahrhunderts: Klarheit und Leichtigkeit, vor allem aber: Schönheit! Das Klaviertrio zeigt einerseits das Faszinierende der impressionistischen Farbenpalette, aber eingefasst in eine Form. Ich liebe das Stück sehr! Das Duo für Violine und Cello ist in der Tat eine der bemerkenswertesten, „modernen“ Kompositionen Ravels. Einerseits spürt man da eine gewisse Exotik, die Chinoiserien, die man aus „Ma mere l´oye“ kennt. Doch hier bewahrheitet sich besonders der Satz von Jean Cocteau: „Musik ohne sauce.“ Es dominiert die „Linie“ den „Valeurs“ gegenüber. Das ist strenges „Duo“-Spiel, dass eine gewisse Herbheit hat in der Zwiesprache der Instrumente, den Kontrapunkten, den sich verschlingenden Linien. Aber trotzdem hat es diese typisch Ravelsche Anmut! Wunderbare Musik!
Die Sonate für Violine und Klavier ist einer meiner allerliebsten Stücke. Das ist Ravels „Klassizismus“: unglaublich sensible Musik, mit hintergründiger Dämonie. Genau darin liegt das Problem der Interpretation. Man bewegt sich in einem Porzellanmuseum, wo ständig etwas zerbrechen kann. Wenn man nicht diesen „indirekten“ Ton trifft, diese Gelassenheit, die klassische Entspanntheit, wo dann als Wetterleuchten die dunklen Schatten hineinspielen in das Licht, dann wird es „plebejisch“-derb. Die Aufnahme mit Renaud Capucon und Frank Braley kann ich deshalb kaum ertragen. Da geht ständig Porzellan zu Bruch. Besonders der Pianist ist nicht so berauschend. Die Kantarow-Aufnahme ist deutlich besser, aber auch ihr fehlt die Distanz des Apollinischen (Ferntreffer Apollonon!), welche das Irdische in ein artifizielles Paradies des schönen Scheins transzendiert. Hier muß ich sagen: Keiner der beiden Aufnahmen kommt an die exemplarische von Shlomo Mintz und Yefim Bronfman heran. Das ist einfach ein Traumduo! Die posthume Sonate für Violine und Klavier ist wunderbar!
Beste Grüße
Holger
Die Sonate für Violine und Klavier ist einer meiner allerliebsten Stücke. Das ist Ravels „Klassizismus“: unglaublich sensible Musik, mit hintergründiger Dämonie. Genau darin liegt das Problem der Interpretation. Man bewegt sich in einem Porzellanmuseum, wo ständig etwas zerbrechen kann. Wenn man nicht diesen „indirekten“ Ton trifft, diese Gelassenheit, die klassische Entspanntheit, wo dann als Wetterleuchten die dunklen Schatten hineinspielen in das Licht, dann wird es „plebejisch“-derb. Die Aufnahme mit Renaud Capucon und Frank Braley kann ich deshalb kaum ertragen. Da geht ständig Porzellan zu Bruch. Besonders der Pianist ist nicht so berauschend. Die Kantarow-Aufnahme ist deutlich besser, aber auch ihr fehlt die Distanz des Apollinischen (Ferntreffer Apollonon!), welche das Irdische in ein artifizielles Paradies des schönen Scheins transzendiert. Hier muß ich sagen: Keiner der beiden Aufnahmen kommt an die exemplarische von Shlomo Mintz und Yefim Bronfman heran. Das ist einfach ein Traumduo! Die posthume Sonate für Violine und Klavier ist wunderbar!
Beste Grüße
Holger
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Hallo
Ich folge eure Vorliebe fuer Ravel mit sehr grossem Interesse. Auf meiner Suche nach CDs von Ravel bin ich bei meinem Lieblingshaendler auf folgendes gestossen:
http://www.prestoclassical.co.uk/r/Melb ... 1115#video
Ich hoffe es gefaellt.
Einar
Ich folge eure Vorliebe fuer Ravel mit sehr grossem Interesse. Auf meiner Suche nach CDs von Ravel bin ich bei meinem Lieblingshaendler auf folgendes gestossen:
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Ich hoffe es gefaellt.
Einar
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Hallo Einar,greensky hat geschrieben:Ich folge eure Vorliebe fuer Ravel mit sehr grossem Interesse. Auf meiner Suche nach CDs von Ravel bin ich bei meinem Lieblingshaendler auf folgendes gestossen:
http://www.prestoclassical.co.uk/r/Melb ... 1115#video
Ich hoffe es gefaellt.
na klar! Bei den Blues und Jazz-Elementen bei Ravel finde ich immer bemerkenswert, wie er sie adaptiert in seine Welt: Sie klingen stets irgendwie spanisch, nach "Flamenco", wie etwa auch im D-Dur-Klavierkonzert für die linke Hand. Seine Mutter war ja Spanierin, stammte aus dem Baskenland. Sein Vater, Franzose, war Ingenieur und lernte sie dort kennen, als er beruflich in Spanien war. Der dritte Satz der Sonate für Violine u. Klavier weist eine unüberhörbare Verwandtschaft mit dem Finale des G-Dur-Klavierkonzerts auf!
Beste Grüße
Holger