Konfiguration Audio-PC

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Peter Pan
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Konfiguration Audio-PC

Beitrag von Peter Pan »

Hallo zusammen,

die letzten 5 Jahre habe ich nichts mehr an meiner Anlage optimiert. Einfach nur Musik gehört.
Jetzt aber möchte ich meinen PC durch einen Neuen ersetzen. Habe gerade einen upgrade auf Win 11 gemacht und alle Komponenten funktionieren noch obwohl meine alte CPU nicht mehr offiziell unterstützt wird und mein Motherboard kein TMP Chip hat. (War mir nicht sicher ob mein Dac noch mit Win 11 spielt.) Somit steht einem neuen PC mit Windows 11 nichts mehr im Weg.
Ich habe die Komponenten mal unten aufgelistet. Ich bin jetzt nicht der PC Spezialist und wollte deshalb euer Feedback einholen bevor ich bestelle.
Gehäuse Streacom ST-FC9
Netzteil: HDPLEX 500W HIFI DC-ATX plus Dell 330W AC Adapter LA330PM160
Motherboard: Asroc B760M Raptide
Processor: i5 14500
Memory: Kingston Fury Beast 16GB
SSD: Samsung 980 1TB
Später vielleicht noch: Pink faun usb bridge oder pink faun i2s bridge

Meine Gedanken dazu waren:
Das Ganze soll so kompakt wie möglich sein und die 1000E€ Grenze nicht überschreiten aber aufrüstbar sein.
Das Gehäuse ist lüfterlos und hat noch Platz für die pink Faun Bridge.
Das Netzteil bewegt sich mit Dell Adapter bei 170€ also wesentlich billiger als alles „lineare“
Laut Datenblatt ist der Rippel bei 10mVpp auf allen Spannungen.
Das Motherboard hat bei Toms HW recht gut abgeschnitten und hat auch sonst gute Bewertungen bekommen. ES verfügt über 14+1+1 Power Phase.
Der Prozessor sollte ein Riesensprung gengenüber meinem i3 7100 und H110 Chipsatz sein.
Zu meinem Usecase:
Ich höre Radio, lokal von Festplatte über JRiver oder Spotify. (Werde mit dem neuen PC wohl auf Tidal umsteigen.) Danach geht es über Uli’s Convolver via USB auf einen Wadia Verstärker mit integrierten DAC. Sobald der Setup läuft werde ich mir noch die neue Acourate Version hohlen.
Der PC hat einen 10“ Monitor wird aber im Normalfall über remote Desktop oder ein selbst geschriebenes Programm vom Smartphone gesteuert. Bin gespannt auf euer Feedback.
Ich hoffe ich habe das hier an die richtige Stelle gestellt.

Grüsse
Peter
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Peter Pan hat geschrieben: 12.04.2024, 21:38 Gehäuse Streacom ST-FC9
Processor: i5 14500
Hallo Peter

ich habe dasselbe Gehäuse. Früher war die maxiamle Verlustleistung mit 65W angegeben. nun ist es gemässe Webseite 87W.

Also ich habe einen Intel Mobilen Prozessor (Mobil I7, alt so um 5 jahre) drin der 27W TPD hat.
Mit Intel Stresstool (alle Core auf max, IO auf Max. war die Chiptemparatur ca. 50Grad Celsius in dem Gehäuse Streacom ST-FC9.

Der Intel i5 14500 ist mit TPD 65W und PL2 mit 154W angegeben.
Ich würde da auf einen Prozessor gehen der sehr viel weniger TPD so 30W hat, da im Maximum ca, 2.5 mehr Verlustleistung anfällt und dann wird der Chip sehr heiss. Würde mal sagen so um die 95-100Grad Celsius. Das ist nicht gut, der Chip wird die Leistung drosseln und die Lebensdauer sinkt exponetiell.

Ich höre auch via JRiver, acourateconvolver (mit Frequenzweiche mit 16 Kanälen), Spotify, Internet Radio, Youtube.
DAC ist ein RME UFX II.

Netzteil ist nicht wichtig, ebenso welche SSD und RAM Du hast, egal muss einfach mit dem Prozessor und Motherboard harmonieren. Der DAC ist dann aber wichtig der bei mir über USB vom Audio PC bedient wird.

Ich weiss, hier sind viele nicht derselben Meinung. Die Aussage beruht nur auf meiner Erfahrung

Gruss

Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Peter,

zum Aufbau eines Audio PCs wirst du viele unterschiedliche Meinungen hören. Aber dafür ist ein Forum da.

Die rauschfreie Stromversorgung halte ich für elementar. Das betrifft im Grunde alle Geräte, aber eben auch den Audio PC trotz diverser PWM Module auf dem Motherboard. Ich verwende ausschließlich lineare Netzteile. Der von dir angegebene Ripple Noise von Rippel bei 10mV ist nichts besonderes. Ich verwende ein extrem rauscharmes <25uV Netzteil von JCAT, das sind umgerechnet 0,025mV. Sündhaft teuer aber hörbar besser. Neben dem Ripple spielen noch andere Dinge eine Rolle, z. B. die Spannungsstabilität.

Wenn du ein K-Modell von Intel kaufst, dann kannst du eine feste Taktfrequenz einstellen und hast eine bessere Kühlung, da der Heatspreader der CPU direkt gelötet ist. Verlötete Heatspreader sind hochwertiger als nur eine Wärmeleitpaste zwischen Die und dem Hitzeschild. Eine entsprechend niedrige feste Taktfrequenz sorgt dafür, dass der Verbrauch die vorgegebene TDP deutlich unterschreitet. TDP steht für Thermal Design Power und ist die maximale thermische Verlustleistung generiert von einem Chip, auf deren Grundlage eine Kühllösung konzipiert wird. Wichtig: Dabei handelt es sich um einen nominellen Wert. Die TDP sagt nichts über den tatsächlichen Energieverbrauch aus!

Mit dem Streacom Gehäuse machst du nichts verkehrt. Die sind sehr gut verarbeitet.

Für das Betriebssystem empfehle ich dir Intel Optane SSDs, z. B. ein P1600X 118 GB, M.2/80. Die haben extrem niedrige Latenzen und sind mit SLC Speichertypen vergleichbar.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Schrauben.

Grüße Gabriel
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Dipolaktiv hat geschrieben: 12.04.2024, 22:25 Netzteil ist nicht wichtig, ebenso welche SSD und RAM Du hast, egal muss einfach mit dem Prozessor und Motherboard harmonieren. Der DAC ist dann aber wichtig der bei mir über USB vom Audio PC bedient wird.
Hallo Peter,

deine Erfahrung deckt sich mit meiner.
Netzteil ist nicht wichtig, ebenso welche SSD und RAM. Ich nutze Linux daher sogar Prozessor egal, Hauptsache genug Rechenleistungen für angestrebte Nutzung, 2) eine adequate Kühlung fürs ausgewähltes Gehäuse.
Sehr wichtiger Punkt: Nutzung einer Soundkarte mit Analogausgängen oder ein Soundinterface per USB, FireWire. Digitale Audiodaten Verbindungen wie PCM zwischen den Komponenten zu Vermeiden (keine Externe DACs, Verstärker mit eigenen DACs)

VG, STanislaw
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

Hallo Zusammen,

danke für euer Feedback, das hilft mir schon mal weiter. Anbei meine weiteren Überlegungen auf Grund eurer Inputs:
Dipolaktiv hat geschrieben: 12.04.2024, 22:25
Hallo Peter
T-modelle haben eine geringere Verlustleistung.(TBD = 35Watt) Die Verlustleistung kann man aber auch im Bios reduzieren und sollte damit flexibler sein . Das ist zumindest mein Plan. Werde da wohl etwas im Bios experimentieren
Streacom ist wohl gesetzt.
bastelixx hat geschrieben: 13.04.2024, 22:48
Hallo Stanislaw
Der Wadia Intuition ist vorhanden. Den zu ersetzten würde meinen Preisrahmen völlig sprengen.
Zeigt mir aber dass ich auf alle Fälle ein Gehäuse nehmen sollte in das eine Interface Karte passt.
StreamFidelity hat geschrieben: 13.04.2024, 15:26
Hallo Gabriel
Ich habe mich jetzt noch mal eingehend mit Ripple Spannungen beschäftigt. Du hast mich neugierig gemacht 😊
Die ATX Spezifikation besagt 120mV für 12V und 50mV für alle anderen Spannungen.
Laut Messungen von Tom‘s HW liegen die Spannugen bei 12V: 11mV…32mV und bei 5VSB: 7mv…30mV. 10mV wären somit wohl schon ein sehr guter Wert. Ich habe auch mal meine Spannugen in meinen jetzigen PC gemessen (Pico PMU) und komme da auf 20mV.
Zu den auf dem Motherboard selbst erzeugten Spannungen habe ich keine Werte gefunden, sollten aber auch in Betracht gezogen werden.
In einem VRM User Guide von TI wird von maximal 35mV gesprochen. Intel spezifiziert den Ripple nicht. Die CPU Spannung muss dort im spezifizierten Bereich liegen inclusive Noise und Ripple.
Auf Grund der hohen Schaltströme wird man auch schon zwischen 2 Massepunkten auf dem Motherboard einige wenige mV Spannungsdifferenz messen. In Messgeräten wird die Masse in eine analoge und eine digitale Masse aufgeteilt um solche Effekte zu verringern Bei High End Netzeilen gibt es oft einen Sense Eingang um die Spannung direkt am Verbraucher zu messen und Spannungsabfälle auf dam Kabel auszugleichen. Bei 10A Schaltstrom braucht es für 25uV Spannungsabfall einen Widerstand von 0.00 002 Ohm. Die Induktivität des Kabels ist da noch gar nicht betrachtet.
Verstehe mich nicht falsch, ich will jetzt nicht anzweifeln, dass du Unterschiede zwischen Netzteilen hörst, denke aber dass ich mit dem ausgesuchten Netzteil ein gutes Preis Leistungsverhältnis habe und eher unter dem Ripple der Mainboard VRM's liege.
Bezüglich des K-Prozessors werde ich mir das noch einmal genau anschauen. Ich dachte bis jetzt der Unterschied liegt ausschließlich im Übertakten. Dann brauch ich aber wohl auch noch ein Z690 oder Z790 Chipsatz und einen 14600K. (14500K habe ich nicht gefunden) Da wird es mit dem Budget eng.


Gruss Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Peter,
Peter Pan hat geschrieben: 14.04.2024, 15:58Verstehe mich nicht falsch, ich will jetzt nicht anzweifeln, dass du Unterschiede zwischen Netzteilen hörst, ...
Genau darum geht es in unserem Forum: unterschiedliche Höreindrücke zu teilen. Wohl wissen, dass sich das eigene Setup nicht auf andere übertragen lässt. Mein Netzteil hat übrigens drei Trafos (für 3,3V, 5V und 12V je einen) und wiegt 27kg.
Peter Pan hat geschrieben: 14.04.2024, 15:58 Bezüglich des K-Prozessors werde ich mir das noch einmal genau anschauen. Ich dachte bis jetzt der Unterschied liegt ausschließlich im Übertakten.
Underclocking ist das Stichwort. Damit kann man die Stromaufnahme und Wärmeerzeugung sehr gut regulieren. Abhängig natürlich von der benötigten Rechenleistung.

Grüße Gabriel
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Peter Pan hat geschrieben: 14.04.2024, 15:58 T-modelle haben eine geringere Verlustleistung.(TBD = 35Watt) Die Verlustleistung kann man aber auch im Bios reduzieren und sollte damit flexibler sein . Das ist zumindest mein Plan. Werde da wohl etwas im Bios experimentieren
Streacom ist wohl gesetzt.
Hallo Peter

ja ich habe auch ein T-Modell (Mobilprozessor). wegen der Verlustleistung.
wichtig ist dass die Rechenleistung reicht.
Netzteil ist da irrelevant.

Dann externen DAC über USB oder Ethernet.
Sofern DAC benötigst, es geht ja auch digital heute zu Lautsprechern (Neumann, Genelec etc. AES EBU AES67).
Der Vorteil von digital ist ja dass klitzekleine analoge Unterschiede kein Rolle spielt, es ist ja 0 oder 1 in der digitalen Welt. Es geht oder geht nicht, Qualitätsunterschiede gibt es somit nur: geht oder geht nicht.

Gruss

Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin zusammen,

ich will keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber das kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen:
Dipolaktiv hat geschrieben: 14.04.2024, 23:21Der Vorteil von digital ist ja dass klitzekleine analoge Unterschiede kein Rolle spielt, es ist ja 0 oder 1 in der digitalen Welt.
Wichtig ist zu wissen, dass die Bits und Bytes in einer analogen Technik per Hochfrequenz (HF) übertragen werden. Zum Beispiel bei Ethernet überträgt ein Cat5-Kabel die Daten mit einer Frequenz von bis zu 100MHz und schafft damit maximal eine Rate von 100Mbps. Im Bild unten wird auf der Ordinate (y-Achse vertikal) der Spannungszustand definiert, ab dem eine binäre 0 oder 1 anliegt. Auf der Abszisse (x-Achse horizontal) ist der Zeitverlauf angegeben. Über die Spannungszustände und dem Zeitverlauf ergibt sich so zum Beispiel eine Bitsequenz von 011 (Gelb).

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Hier können nun zum Beispiel Gleichtaktstörungen über die Masseverbindung in andere Geräte einstreuen. Deshalb berichten viele von positiven Effekten einer sauberen Stromversorgung.

Grüße Gabriel
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Peter Pan hat geschrieben: 12.04.2024, 21:38 Das Netzteil bewegt sich mit Dell Adapter bei 170€ also wesentlich billiger als alles „lineare“
Hallo Peter

ich habe das Netzteil Streacom Nano Power. ca. EUR100.-
Relativ günstig und gut. Ich habe nie Rippel gemessen, funktioniert zuverlässig mit dem Motherboard und mit Streacom Gehäuse.

Gruss

Peter
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Dipolaktiv hat geschrieben: 15.04.2024, 12:25 ich habe das Netzteil Streacom Nano Power. ca. EUR100.-
Relativ günstig und gut. Ich habe nie Rippel gemessen, funktioniert zuverlässig mit dem Motherboard und mit Streacom Gehäuse.
Hallo Peter,

mein Netzteil ist über 20 Jahre alt, ist von Enermax, hat nur 300W. Ich habe es auf passiv und Extern umgebaut, seit dem leistet es seine Dienste. Letztes Jahr musste nur Elkos austauschen, da die Spannung nicht mehr gestimmt hat. Das System hat zunehmende Probleme erst bei den Updates, danach beim Systemstart. Nach Kondensatoren Auffrischung ist wieder alles in bester Ordnung :cheers:

VG, Stanislaw
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

StreamFidelity hat geschrieben: 15.04.2024, 08:05 Hier können nun zum Beispiel Gleichtaktstörungen über die Masseverbindung in andere Geräte einstreuen. Deshalb berichten viele von positiven Effekten einer sauberen Stromversorgung.
Hallo Gabriel,

ich bin einen anderen Weg gegangen. Ich habe mir für die komplette Anlage ein Symmetrierungtrafo mit 4,7 KVA besorgt. Gleichtaktstörungen über die Masseverbindung ist auch kein Problem, wenn man Erdleiter mit der Erdleiterdrossel nachrüstet. :wink:
Die Kosten für Erdleiterdrosseln sind mehr als überschaubar.

VG, Stanislaw
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