Hallo zusammen,
ich habe mir die schönen Bilder von Eric auch angesehen und mich gefragt, wann der erste dahinter kommt.
Jeder gemessene original Switch funktioniert von der Basis her so, wie man es erwarten würde. Ob man überhaupt mit der Messung hinter die Geheimnisse des Switch-Klanges -sofern es ihn überhaupt gibt- kommt lasse ich mal dahin gestellt. Ich sehe das nicht so, weil Messungen und Hörschilderungen nicht konform gehen, die Schlussfolgerungen daraus finde ich auch nicht passend, denn man hat nur versucht in eine Richtung zu denken. Aber das soll hier garnicht das Thema sein. Was ist der Grund, warum gerade die "getunten" Switche zu solchen Ergebnissen kommen?
Es liegt an der simplen Implementierung der externen Clock. Eine Clock ist nichts anderes als ein großer HF-Generator! Das war auch in den 80ern schon so, als ich mein ersten externen Wandler gekauft habe und mich auf einmal mit ganz anderen Themen beschäftigen musste. Ja, wird der ein -oder andere jetzt sagen: klar z.B. 25 Mhz am Ausgang und noch die Harmonischen hinzu, wenn wir ein Rechteck haben. Das meine ich garnicht, das ist ja so beabsichtiogt - hier entsteht das Problem garnicht. Es entsteht anm der anderen Seite der Clock - die gewünschte HF läuft von da ab lustig über das angeschlossene Netzteil, über Kabel, Steckdosen, Trenntrafos, etc...weitere Netzteile und ungefiltert in andere Gerätschaften, wenn man da keinen Riegel vorsetzt.
So ist das bei Erics Messung passiert. Daher muss man einen Teil der Messungen zumindest einen Messfehler unterstellen und die daraus gezogenen Schlüsse hinterfragen. Das ist aber nicht schlimm, ist uns doch allen schon einmal passiert, wenn man sich in seine Messung verliebt.
Warum passiert das beim DAC mit seinen vielen Clocks, beim original Switch etc. nicht? weil das gesamte Konzept in die Verträglichkeitsplanung einbezogen wurde. Dem zufolge verlassen die eingebauten Clocks nur die gewollte Hochfrequenz z.B. in einem 25Mhz Rechteck. Jetzt wurde aus diesem geschlossenen System mit seinen LC Filtern eine Tür aufgemacht - schon bricht das Kartenhaus zusammen. Bevor man eine exterme Clock in ein Gerät einbringt, sollte man sich überlegen, wie man die in dem neuen gesamten Komplex wieder ruhig stellt, damit andere Geräte nicht gestört werden.
Filter, die z.B. aus einem Rechteck wieder einen Sinus machen, helfen hier nicht, weil die an der falschen Seite ansetzten - dort wo das Problem für nachfolgende Geräte nicht entsteht.
Zur besseren Verauschaulichung folgender Messvorschlag:
Testnetzteil mit Clock (diese ist mit keinem Schaltkreis!!! - ausser dem Versorgungsnetzteil verbunden) - in der gleichen Steckdosenleiste ohne Filter oder dgl. ein weiteres Netzteil. Dieses soll die Infizierung mit HF-Noise dann auf einem Spektrumanalyser anzeigen. Dieser sollte zum Schutz den Frontends natürlich mit 0-DC versorgt werden, also mit einem DC-Blocker.
Wir messen dann die Clock, und sehen die Carrier-Frequenz und die Harmonischen - alles wie geplant. Dann messen wir den DC Eingang der Clock und fallen um. Die Carrierfrequenz ist oftmals raus, aber die Harmonischen... alle da mit -60 bis -70dbm.
Jetzt gehen wir an den DC-Ausgang des Vergleichsnetzteil in dem Stromkreis unnd messen dessen Spektralanteil. Und siehe da, mit einer minimalen Dämpfung ist alles da.
Wer mir bis hier her gefolgt ist, wird hoffentlich verstehen, was ich meine. Eric hat seinen Versuchsaufbau mit rückwärtigem HF-Noise aus den externen Clocks infiziert.
dies ist übrigens die Rückstrahlung einer Audiophool 25Mhz Clock - gemessen an einem DC Ausgang eines Netzteils, das zusammen mit der Clock ohne weitere Maßnahmen in der gleichen Steckerleiste hängt.
Der Grund, warum man externe Clocks nimmt ist ein ganz anderer und auch dabei hilft der Spectrumanalyzer. Es ist der erste Schritt, den Noise-Floor des Gerätes, der für Probleme bei Clock u.a. verantwortlich ist, von der Clock fern zu halten. Es gibt Studien, die ergeben haben, dass Power Supply Noise die Clockfrequenz um bis zu fast 7% senken kann. Und gerade in Switchen mit ihrem hohen Noisefloor durch die sehr effizienten Schaltregler (die allerdings meistens nicht sehr sauber sind) ist dies der erste Schritt. Bei weitem wichtiger ist es dann den Gesamtnoise im Gerät zu minimieren. Im Grunde muss man nichts anderes machen, was man bei Messgeräten macht um den Dynamikbereich zu vergrößern - internen Noise senken. Wenn man in die Richtung geht und vor allem auch mißt, wird man auf einmal auch eine sehr starkte Korrolation mit den Hörerlebnissen haben und auch nicht zu dem Fazit kommen, das bisher gezogen wurde.
Daher kann ich auch verstehen, wenn man auf die interne Clock des DPO´s anspricht - da hilft auch keine bessere, deren bessere Werte werden einfach im Noise-Floor des DPO untergehen.
Natürlich ist CM-Noise ein ständiger Begleiter, bei Messungen versaut er einem den Tag, bei Hifi gilt im Grunde das gleiche, und man muss zusehen, dass man sich über die ganzen Leitungen, gerade auf der richtigen Clockseite und den Zuleitungen kein CM-Noise reinholt. Da ist die größere Distanz, die durch eine externe Clock entsteht sicher kein Vorteil. Aber CM-Noise ist nicht die Sonne, um die sich alles dreht. Meine Messgeräte wähle ich nicht nach internem CM aus sondern nach Bandbreite, Dynamikumfang, Noisefloor. Mein Tek DPO7104 lieb ich trotz seines Alters
Meine 2-cent und happy Listening
Sunny
p.s:
für eine externe Clockversorgung eines Etherregens würde ich nicht unbedingt eine Neutron Star verwenden. Gerade im Bereich 10 Mhz gibt es fast nur besseres. Ich liebe die NS - und habe Unmengen davon - aber nur, weil sie so hammer flexibel ist. In 2 Lötpunkten umgerüstet, abgestimmt und zack, mit neuer Frequenz wieder im neuen Einsatz. Aber was ist besser bei einer Clock? Die Genauigkeit, dann sind wier bei einer NSII oder NSIII nur bei PPM - eine anständige OCXO schafft PPB parts per Billion... das ist wirklich ein anderer Schnack. Ist es Jitter? Dann sollten wir eine höhere Grundfrequenz z.B. 100 oder 1000 Mhz wählen und auf 10 runterrechnen. Ist es Phase-Noise? Dann lieber eine geringere Frequenz und hochrechnen... immer schön im Auge behalten, das wir dabei wieder Phasenoise-Präzision verlieren. Bei jeder Wandlung entsteht wieder Jitter... puhhh. Einen Tod muss man leider sterben! All dies nur auf einen einzigen Wert zu reduzieren ist Quatsch. Was hilft die beste Clock, wenn deren Qualität im Grundrauschen untergeht?
Ich habe diverse Lösungen schon gesehen...und nachgemessen. Ein Beispiel einer Afterdark Clock, die einen Buffalo befeuert hat. Durch die Umwandlung der intern verbauten CTS 10 Mhz OCXO auf die geforderten 25Mhz wurde Phasenoise von 132dbc@1Hz auf unter 90dbc@1Hz vernichtet. genau waren es 45dbc. Hier bei 25Mhz kann z.B. eine NS punkten, denn vieles, was nicht 10Mhz ist, kann die wiederum besser. Ich lag im Vergleich bei ~100@1Hz. Das schreibt Afterdark aber mit keinem Wort und bewirbt die Clock mit den Messwerten, die sie ausschließlich bei 10Mhz liefert. Ja auch hier gibt´s kein free Chicken!
Auch beim Etherregen ist es imho viel sinnvoller, die interne Clock auszulöten und dann dort eine gute 25Mhz OCXO einzubauen, oder halt eine NS mit 25Mhz. Connor-Winfield AO320 oder Abracon AOC2012 Serie machen hier eine bezahlbare und gute Figur.
p.p.s:
das hin und hergeschicke von Giesemann Clocks macht nur Sinn, wenn vorher sicher gestellt wird, dass rückwärtig nichts an andere Geräte weitergegeben wird. Das kann man u.a. mit dem Netzteil umsetzen, das die Clock versorgt und auf das individuelle Störspektrum abgestimmt ist. Ich habe heute 3 Clocks nach diesem Muster wie oben nachgemessen, Neutrino ist rückwärtig im gleichen Versuchsaufbau sauberer als die große Schwester, was mich erstaut hat. Den Vogel abgeschossen hatte die Implementierung von audiophool. Da wars überspitzt vorne und hinten gleich
Keines der bei den Messungen verwendeten Netzteile hat dem Clocknoise was großartiges entgegenzusetzen gehabt, warum auch? Stand sicher nicht im Pflichtenheft.
p.p.p.s:
dass sich zwei Neutron Stars an einer Stromversorgung ohne Filter gegeneinander verbieten, brauche ich glaube ich nicht zu schreiben....