Hallo Martin,
auch ich empfehle die Hunecke-Seite gern und nehme sie für einen ersten Eindruck. Ich hatte einst eine Anfrage per EMail an Dr. Hunecke geschickt, promt kam auch eine Antwort, u.a. mit dem Hinweis, wie man die Ohrhöhe einstellen kann - echt nett!
Du hast oben (eine Seite zuvor) die Grafik einkopiert und daraus habe ich entnommen: beide Subwoofer (wandnah aufgestellt) regen die Längsmoden stark an, bei etwa 35 und 70 Hz. Die 3. wäre demnach bei 105Hz, nicht dargestellt, weil außerhalb des Subwooferbereichs, nur beim Haupt-LS zu sehen.
Der Hauptlautsprecher steht im Raum, eine brutale (bis -30dB iirc) Auslöschung im Bereich der unteren Oktave zwischen 31-63Hz konterkariert einen großen Standlautsprecher, dessen Datenblatt den -3dB-Punkt nahe 30 Hz setzt, der aber bei dieser Aufstellung schon bei 60Hz steil abstürzt. Die grüne Linie (L) zeigt ebenfalls die fundamentale Raumresonanz (+20dB bei 35Hz), aber auch den Peak bei 70Hz, nur etwas verdeckt durch die schwarze Linie der Subs, hier in der Mono-Summe, im Gegensatz zu den Haupt-LS, von denen nur der linke dargestellt wird.
Am Mischpult gepannte Aufnahmen haben kaum Phasendifferenzen zwischen den Kanälen, sind mono pro instrument nur per Intensität im Stereo platziert. Deshalb meine ich, dass die Hunecke-Simulation verbesserungsfähig ist, aber sie ist geschenkt, dennoch wertvoll.
Um den Überblick nicht zu verlieren, konzentriere ich mich auf die Längsmoden. Das kann ich aus meiner Sicht gern ausführlich begründen, aber das sprengt diesen Thread der ja eigentlich um Kabelempfehlung für Subwoofer geht. Kurzversion: Diagonale Moden sind ihnen gegenüber deutlich abgeschwächt, wenn auch noch messbar. Seitliche Moden werden durch 2 LS teilweise aufgehoben, vertikale Moden gehen bei 2,50m Deckenhöhe zwischen 70-140-210-280 schnell in den Schröderbereich, und wenn das Ohr auf 90cm Höhe hört und das akustische Basszentum bei 45- 60cm abstrahlt, haben wir eine interessante Konstellation, auf die die Industrie Rücksicht nimmt (Deckenhöhe, Ohrhöhe). Bestärkt haben mich die Ergebnisse von einem quadratischen Raum, wo Fenster und Türen auf gegenüberliegenden Wänden waren, während die beiden verbleibenden Wände nacktes unnachgiebiges Mauerwerk waren. Diese LS-Hörer-Konstellation um 90 gedreht angeodnet machte einen großen Unterschied. Seitdem würde ich Flächenabsorber in Form von Fenstern und Türen nicht unterschätzen, sie sollten in der Simulation nicht unberücksichtigt bleiben. In mir zugesandten Messungen konnte ich aus den Kanalunterschieden auch außermittig einseitig wirksame Fenster oder Türen herauslesen, der Gütefaktor der Resonanz ist da geringer. Aber hören kann man sowas auch...
Bei Hunecke nicht berücksichtigt, man kann für lau auch nicht alles haben...
Ich bin kein Freund von Bass allein von hinten, weil Subwoofer neben dem reinen Signal auch Geräusche machen, Oberwellen, Artefakte, da würde ich zumindest einen, besser 2 vorn in den Raumecken platzieren (sofern Entzerrung wie mit Antimode geplant ist).
Mein Subwoofer-Audiokabel ist ein Solidcore Drehstromkabel mit Folienschirm, steif bis zum gehtnichtmehr, aber RCA-Stecker kann man so stecken, wie sie kommen, im Gegensatz zu XLR, wo der Drehwinkel auf Anhieb passen muss.
Um mal wieder auf das Thread-Thema zurückzuschweifen.
Die Herren Sonder sind flexibel. Wenn die Nachfrage groß genug ist, wird vermutlich der Linetreiber wieder aufgelegt, vielleicht sogar auch als Abacus SubwooferTreiber.
Grüße
Hans-Martin